Jan 182017
 

SC_010Noch sind es 240 Seemeilen bis zur Ziellinie vor Les Sables d´Olonne für Armel Le Cléac´h, den Spitzenreiter der Vendee Globe 2016-17 und seine Yacht Banque Populaire. Derzeit sieht alles danach aus, dass die Siegesserie französischer Skipper bei der Vendee Globe weiterhin Bestand hat: ALC steht klassisch zwischen Ziel und Verfolger und kontrolliert aus dieser starken Position Alex Thompson bis ins Ziel. Nach der Wende bei den Scilly Insel rauscht Banque Populaire jetzt mit Wind von Backbord in einem Rutsch hin zum Ziel. HUGO BOSS kann auf diesem Bug wegen dem defekten Steuerbord L-Foil nicht den Bootsspeed von Banque Populaire halten, geschweige denn toppen.

Der Brite hat nach dem Schaden an seinem L-Foil weiterhin ein phantastisches Rennen gesegelt und seine Aufholjagd ab Kap Hoorn hoch über den gesamten Atlantik nach Norden ist eine der Geschichten, die den Mythos der Vendee Globe als die härteste Segelregatta der Welt fortschreiben wird.

SC_012 Dennoch gibt es genügend Dinge, die Armel Le Cleac´h den Sieg kosten können, angefangen bei UFOs über schlecht beleuchtete Fischerboot, der ganz normale Schiffsverkehr auf einer der meistbefahrenden Meeresrouten, von Materialbruch am Rigg oder Segeln nach mehr als 24.000 Seemeilen nonstop rund um die Welt ganz zu schweigen oder gar über Probleme mit der Elektronik, wie sie Alex Thompson z.Z. wieder plagen. Drücken wir die Daumen, dass der Bretone auch die letzten 240 Seemeile ohne Schaden übersteht und er morgen Nachmittag die Vendee Globe 2016-17 als Sieger nach 74 Tagen auf See beenden wird.

Nandor Fa (HUN), skipper Spirit of Hungary, Ambiance channel start of the Vendee Globe, in Les Sables d'Olonne, France, on November 6th, 2016 - Photo Olivier Blanchet / DPPI / Vendee GlobeNandor Fa (HUN), skipper Spirit of Hungary, Ambiance chenal dépar

Sobald das führende Boot den 100 Meilen Radius bis Port Olona erreicht, werden die Positionen der Boote jede Stunde aktualisiert, ca. 30 Minuten vor den morgen Nachmittag zwischen 14:00 und 18:00 erwarteten Zieleinlauf startet auf der Website der Vendee Globe als auch auf Facebook der Livestream aus Frankreich. Also Grund genug, die VG Website ab morgen Früh regelmäßig zu checken.

Jan 172017
 
Vendee Globe 2016-17 - Nervenkrimi im Endspurt - Screenshot © Vendee Globe Tracker

Vendee Globe 2016-17 – Nervenkrimi im Endspurt – Screenshot © Vendee Globe Tracker

Die Vendee Globe 2016/17 steht kurz vor ihrem Ende und nach einer beispiellosen Hatz einhand rund um die Welt wird es auf den letzten 700 sm bis in Ziel noch mal richtig spannend! Seit Wochen dominiert Armel Le Cléac´h mit der Banque Populaire das Rennen und hatte in dem Duell mit seinem Verfolger Alex Thompson auf HUGO BOSS bei der Passage von Kap Hoorn einen Vorsprung von über 760 sm herausgesegelt.

Alles klar, dass Ding ist gelaufen, umschalten auf den Safety-Modus und nach 2 x Platz 2 bei der Vendee Globe holt sich Armel endlich den verdienten Sieg in der härtesten Einhandregatta um die Welt. Aber Pustekuchen: die Wettersysteme des Südatlantik blockierten den Franzosen und der Brite Thompson stürmte heran wie die sprichwörtliche Feuerwehr.

HUGO BOSS im Jagdmodus - Photo © Hugo Boss

HUGO BOSS im Jagdmodus – Photo © Hugo Boss

Meile um Meile kämpfte sich der Brite auf dem Weg nach Norden an die scheinbar uneinholbar enteilte Banque Populaire heran und erarbeitete sich die Chance auf eine überraschende Wendung in dem Rennen. In den Doldrum waren es nur noch 150 Meilen Rückstand und es sah so aus, dass es noch eine Riesenüberraschung auf den letzen 4.000 sm geben könnte. Aber Le Cléac´h konterte und baute im Nordatlantik seinen stark geschrumpften Vorsprung auf Thompson wieder etwas aus, doch der Brite blieb dran und profitierte davon, dass sich eine Leichtwindzone vor Le Cléac´h auf seinem Kurs Richtung Frankreich aufbaute. Und wie um den Druck auf Le Cléac´h noch weiter zu erhöhen, pushte Thompson in den letzten anderthalb Tagen seine HUGO BOSS hart und prügelte das Boot in 24 Stunden über die neue Rekorddistanz von 536 sm!

D71 : Alex Thomson’s reaction after his record… von VendeeGlobeTV

Aktuell liegt Thompson nur noch 75 sm hinter Le Cléac´h, noch sind es 700 sm bis in Ziel vor Les Sables d’Olonne, beide Boote fahren z.Z. mit 21 kns den gleichen Speed. Die besten Bedingung für die superspannendes Finish, dass für den Donnerstag erwartet wird.

Dez 072016
 


Das laufende Vendee Globe hält sich mit Ausfällen bislang noch zurück: Nach 31 Tagen auf See sind immerhin noch 22 der 29 gestarteten Yachten im Rennen, die Ausfallquote liegt bislang deutlich unter dem Durchschnitt der VG. Der Spitzenreiter Banque Populaire und sein Verfolger Hugo Boss liefern sich ein packendes Rennen seit der Passage der Kap Verden, dass erstaulich offen scheint, obwohl der Brite Alex Thompson durch den Verlust des Steuerbord-Foil nach der Kollision mit einem UFO im Südatlantik gehandicapt ist. Es hat den Anschein, dass Armel Le Cléac’h seine Führung gegenüber seinem direkten Verfolger derzeit eher kontrolliert und froh ist, sein Schiff nicht bis auf das Letzte fordern und Bruch riskieren zu müssen. Bei dem Auscheiden von Vincent Riou / PRB oder Morgan Lagravière / SAFRAN nach Bruch, die beide Kapstadt für die Reparatur ihre Rennyachten anlaufen mussten, blieb es nicht: nach dem massiven Schaden am Kiel der Bastide-Otio infolge einer harten Kollision mit einen UFO mußte Kito de Pavant einen Notruf absetzen. Durch die Kollision ist das hintere Lager des Kippkiels herausgebrochen worden und Wasser tritt ein. Das Versorgungschiff  Marion Dufresne, dass auf dem Weg von Reunion zu den französischen Territorien Crozet und Kerguelens Insel ist, wurde von der Rettungszentrale in Gris-Nez alamiert. Der Versorger hatte bereits gestern Abend die stetig Wasser nehmende Bastide-Otio erreicht und heute Morgen Kiko de Pavent abgeborgen, dass Schiff ist nicht zu retten und wurde von de Pavent aufgegeben.

Nov 112016
 

Den Start zur Vendee Globe verfolgte Boris Herrmann in diesem Jahr noch als Zuschauer, aber der Plan, in 2020 an dieser Solo um die Welt Regatta teilzunehmen, wird immer konkrekter. Hier die Pressemitteilung zu den nächsten Schritten auf dem langen Weg zu diesem Ziel sowie zu dem bevorstehenden Start des IDEC Sport Trimaran im Rennen um die Jules-Verne-Trophy.

Pierre Casiraghi und Boris Herrmann (von links) - Malizia Racing Team GC 32 - Photo © MCH Photo

Pierre Casiraghi und Boris Herrmann (von links) – Malizia Racing Team GC 32 – Photo © MCH Photo

Beim Start der Vendée Globe Regatta 2016/17 im französischen Hochseemekka Les Sables d’Olonne hat er sich sein Traumziel noch einmal direkt vor Augen geführt und die Weichen für 2020 gestellt. Denn bei der neunten Auflage der härtesten Segelregatta der Welt in vier Jahren will Boris Herrmann als erster Deutscher überhaupt endlich dabei sein. Die Kampagne bereitet der 35-jährige Hamburger mit seinem Segelfreund Pierre Casiraghi (29), ältester Sohn von Prinzessin Caroline von Monaco, unter dem Stander des Yacht Club de Monaco (YCM) vor. Das Boot dazu, ein moderner, 18 Meter langer Open 60 der IMOCA-Klasse von 2015, hat der Stuttgarter Immobilienunternehmer Gerhard Senft bereits gekauft. Kurzfristig jagt Herrmann jedoch erneut die Jules Verne Trophy. Mit der internationalen Crew des Dreirumpfboots „IDEC Sport“ will er den Rekord rund um die Welt brechen.

„Der Start des aktuellen Vendée-Rennens am 6. November war quasi auch der offizielle Beginn unseres Projekts“, sagt Herrmann, der im Stillen seit langem seine Teilnahme bei der berühmten Einhand-Regatta vorbereitet. Mit dem vielfältigen, umtriebigen Geschäftsmann Casiraghi aus dem monegassischen Fürstenhaus bekam das Vorhaben starken Rückenwind. Der Topsegler und YCM-Vizepräsident ist Skipper und Steuermann des gemeinsamen Teams „Malizia“, mit dem sie erfolgreich an der GC32 Racing Tour teilnahmen. Bei ihrer Premiere auf dem Zehn-Meter-Katamaran, der auf Tragflächen (Foils) übers Wasser fliegt, landeten sie auf Anhieb im Mittelfeld und wurden zweitbestes, vom Eigner selbst gesteuertes Boot.

Auch die Hochseekampagne läuft unter dem Namen Team Malizia. „Das IMOCA-Projekt hat großes Potential und wird unsere Fans und Partner gleichermaßen durch Erfolge begeistern“, so Pierre Casiraghi in Monaco. Und weiter: „Boris hat das Zeug, die Vendée Globe sogar zu gewinnen. Davon bin ich fest überzeugt.“ Die vom passionierten Segler Gerhard Senft erworbene Yacht, deren Name bis zum Ende des laufenden Rennens noch nicht genannt werden darf, wurde voriges Jahr gebaut und gehört bereits zur Generation der foilenden Open 60. Das heißt, sie ist mit Tragflächen ausgerüstet, die bei mittleren bis starken Winden einen erheblichen Geschwindigkeitsvorteil bringen, indem sie das Boot teilweise aus dem Wasser heben.

„Als die 29 Solosegler diesmal die Linie überquerten, hatte ich schon richtig Herzklopfen“, gestand Boris Herrmann nach seiner Stippvisite im Start- und Zielort der Vendée Globe, wo 350.000 Zuschauer für eine atemberaubende Kulisse sorgten. Damit ist die Regatta der größte Sportevent Frankreichs und genießt Weltruf. „Zum einen wäre ich am liebsten selbst schon aktiv dabei gewesen“, so der Segelprofi weiter, „zum anderen weiß ich aber, dass es einer gründlichen Vorbereitung bedarf und kurzfristig auch noch andere große Herausforderungen auf mich warten.“

Der Vendée-Startschuss von seiner königlichen Hoheit Prinz Albert II. von Monaco hatte für Boris Herrmann besondere Symbolkraft. Denn als Sportmitglied im hochangesehenen Yacht Club de Monaco des Fürstentums hat der geborene Oldenburger neben dem Norddeutschen Regatta Verein (NRV) in seinem Wohnort Hamburg und dem Zwischenahner Segelklub (ZSK) eine neue seglerische Heimat gefunden. Der YCM unterstützt auch die IMOCA-Kampagne maßgeblich. Mit weiteren Sponsoren soll das Budget gedeckt werden. Geplant sind bereits ab 2017 jede Saison währendd der Vier-Jahres-Kampagne zwei Transatlantikregatten, darunter auch Zweimann-Hochseerennen des Duos Herrmann/Casiraghi sowie Auftritte mit dem Schiff in Deutschland, zum Beispiel zur Kieler Woche und zum Hamburger Hafengeburtstag.

IDEC Sport - Bereit zum Angriff auf die Jules-Verne-Trophy - Photo © Action-Foto IDEC Sport: Jean-Marie Liot/DPPI

IDEC Sport – Bereit zum Angriff auf die Jules-Verne-Trophy – Photo © Action-Foto IDEC Sport: Jean-Marie Liot/DPPI

Zunächst einmal gilt die volle Konzentration jedoch der Jules Verne Trophy. Im zweiten Anlauf will Herrmann an Bord des 31,50 Meter langen Trimarans „IDEC Sport“ den globalen Streckenrekord über mindestens 22.000 Seemeilen (mehr als 40.000 Kilometer) brechen und damit schnellster Segler der Welt werden. Vor einem Jahr hatte das Team um Skipper Francis Joyon aus Frankreich die Bestmarke von 45 Tagen und knapp 14 Stunden nur um zwei Tage verfehlt, weil die Wetterlage auf dem Südatlantik auf der Rückreise einen Strich durch die Rechnung machte. Bis dahin hatte die sechsköpfige Crew bei den Zwischenzeiten bewiesen, dass in dem Hightech-Trimaran das erhoffte Rekordpotential steckt.

„Wir haben die Segelgarderobe verbessert und den Spritzschutz an den Steuerständen, um noch mehr aus der Rennziege herauszuholen“, erklärt der deutsche Navigator, der „noch eine Rechnung offen“ habe. Die Pläne für einen erneuten Rekordversuch seien bereits vor dem Zieleinlauf geschmiedet worden. Mit der Erfahrung von 2015, als es am 22. November losging, und derselben Mannschaft soll die „Banque Populaire V“ entthront werden, die unter Loïck Peyron 2012 die Messlatte legte.

Anders als im Vorjahr wird es diesmal keinen Zweikampf um die Jules Verne Trophy geben. Die 40 Meter lange „Spindrift“, vormals das Rekordboot, startet keinen neuen Angriff. Herrmann: „Das dürfte ein weiterer Vorteil sein, da wir uns nun ganz und gar auf den eigenen Weg konzentrieren können und keine Vergleiche ziehen werden.“

Bereits Mitte dieser Woche galt der „Code Orange“, ein günstiges Windfenster für die ersten zehn Tage öffnet sich. Weiter lässt sich eh nicht zuverlässig vorausschauen, dann kommt auch der Faktor Glück ins Spiel. Heute früh sollte der Hamburger nach Brest fliegen. Bereits am Wochenende könnte die Hatz an der imaginären Startlinie zwischen dem Leuchtturm Le Créac’h auf der französischen Insel Ushant gegenüber vom Lizard Point in Cornwall/Südengland beginnen. Es wird bereits die vierte Weltregatta für Boris Herrmann sein, der seine Karriere mit der Vendée Globe 2020/21 krönen will. Der Verlauf ist im Internet auf dem Race Tracker unter borisherrmannracing und in den sozialen Medien unter #borisherrmannracing live zu verfolgen.