Nov 062016
 
Start of the Vendee Globe, in Les Sables d'Olonne, France, on November 6th, 2016 - Photo Vincent Curutchet / DPPI

Start of the Vendee Globe, in Les Sables d’Olonne, France, on November 6th, 2016 – Photo Vincent Curutchet / DPPI

Um 13:02 Uhr heute Mittag schickte Prinz Albert von Monaco mit dem Startschuß zur Vendee Globe 2016/17 die 29 Skipper in die härteste Regetta im Segelsport: Einhand und Non-Stop rund um die Welt! Ein Mann (in diesem Jahr ist zum ersten Mal seit langer Zeit nimmt keine Frau an der Regatta teil), ein Boot, einmal um die Welt, keine Pause, jede Hilfe von Außen führt zwangsläufig zur Disqualifikation. Die Regeln sind so simpel, dass auch Nichtsegler mit dieser Regatta was anfangen können, und dass scheint der Grund dafür zu sein, dass man dieses Sportereignis auch außerhalb der kleinen, überschaubaren Hardcorezielgruppe mit Erfolg vermarkten. Und die Organisation der VG ist dabei sehr erfolgreich, nicht nur in ihrem Heimatmarkt Frankreich sondern auch in z.B. England, USA und Australien ist die Vendee Globe ein Thema. Da mag man selbst in Deutschland nicht zurück stecken und so findet man heute z.B. auf Spiegel-Online eine bunte Bilderstrecke zu der VG, für Text von Journalisten vor Ort hat das Budget offenbar nicht gereicht. Die FAZ ist da schon weiter, gestern wurde auf FAZ plus ein kostenpflichtiger Artikel veröffentlich, heute gibt es für lau 2 Absätze Text zur Vendee Globe.

Ich freue mich auf die Berichterstattung aus dem Vendee Globe Hauptquartier, werde auch regelmäßig auf den Websites der Favoriten wie z.B. Edmond de Rothschild stöbern und bin gespannt, ob die neue Generation der IMOCA Yachten ihren Vorteil im Bootsspeed aufgrund der Flügelschwerter in einen Sieg umsetzen können. Das Vendee Globe ist nicht nur ein Cashrennen bekannt, es ist auch ein Crashrennen und es wäre eine große Überraschung, wenn in dieser Auflage des Rennens mehr als 2/3 der 29 Boote ohne Bruch und Aufgabe bis ins Ziel durchstehen.

Mrz 062015
 
 

Beitrag von VSail.

Während bei dem laufenden BWR die bewährten, älteren IMOCA 60 nun seit mehr als 65 Tagen fast nonstop von Zweierteams rund um die Welt gejagt werden, wurde gestern mit der neuen SAFRAN der erste Open 60 der jüngsten Generation zu Wasser gebracht. Ziel von Skipper Morgan Lagravière ist der Sieg bei der Vendee Globe 2016, dass Rennen, in dem die Helden der französischen Offshore Regattawelt um Ruhm und Anerkennung der Nation kämpfen. Danke für Pierre Orphanidis von VSail für das Posten des Beitrages auf Facebook.

Jan 042013
 

Vendee Globe - Virtual Race - Voll verkackt ... - Screenshot VR

Den Jahreswechsel habe ich bei meinen Eltern in der alten Heimat erlebt. Meine Eltern haben Telephon, aber Internet ist so ein neumodischer Kram, den ein seit nunmehr 55 Jahren verheiratetes Ehepaar nicht wirklich vermißt. Gut, dafür hatte ich mir ja einen Webstick besorgt, mit dem ich online gehen wollte. Prepaid und Vodafone sollte auch im Westerwald funktionieren, doch Pustekuchen, da ging überhaupt nichts mit Internet auf dem Laptop. Der Besuch im dem Vodafone Shop in der Einkaufstraße meiner Heimatstadt raubte mir die letzte Hoffnung, meinen virtuelen Open 60 mit Anstand durch das Vendee Globe zu steuern: "Internet per Stick in unserem Netz da unten im Tal? Vergessen Sie es!" Eine ehrliche Antwort, aber keine Lösung meines Problems.

Hilfreicher war da schon das Smartphone meiner Frau: Eplus als Netz, doch immerhin funktionierte der Zugriff auf die VR Seite des Vendee Globe. Zwar sehr langsam und mehr als EDGE war auch nicht drin, aber wenigsten konnte man ab und zu eine Verbindung herstellen, grob den Kurs checken und per Wischiwaschi über das Display einstellen. Aber leider nicht genau genug: Heute erst merke ich, dass ich die östliche Bahnmarke des Pazifik Gates haarscharf südlich passiert und damit das Gate nicht korrekt genommen haben :-((((

Vendee Globe - Virtual Race - Pazifik Gate verpasst

Als trotz Annäherung an Kap Hoorn mein Ranking in 10.000er Schritten schlechter wurde, war es klar: Gate verfehlt und zurück! 800 sm über die Bahnmarke hinaus gesegelt und damit ist das Rennen für mich gelaufen. Mach ich nun die Biege und steige aus dem virtuellen Rennen aus oder kämpfe ich im besten Sinne der Vendee Globe mich gegen den Wind zurück zum Gate und nehme einen zweiten Anlauf auf Kap Hoorn und bring das Schiff nach Frankreich zurück?

Jan 042013
 

VENDEE GLOBE 2012/2013 - PACIFIC OCEAN - 01/01/2013 - PHOTO BERNARD STAMM (SUI) / CHEMINEES POUJOULAT - HAPPY NEW YEAR 2013PHOTO © BERNARD STAMM (SUI) / CHEMINEES POUJOULAT – HAPPY NEW YEAR 2013

Der Champagner zur Begrüßung des neuen Jahres wird Bernhard Stamm nicht über die Entscheidung der Internationalen Jury der Vendée Globe 2012-13 hinweg trösten können: Disqualifikation wegen der Inanspruchnahme von Hilfe von Außen!

In den letzten Tagen wurde das Thema auf SA.com und anderen Websites ausführlich diskutiert und es gibt viele gute Argumente für die Entscheidung von Bernhard Stamm, der, angesichts einer drohenden Kollision mit dem Forschungsschiff Professor Khoromov in der gemeinsamen Ankerbucht, einen russischen Seemann, der ohne Einwilligung von Stamm an Bord der Cheminées Poujoulat  kam, nicht sofort von seinem Schiff verwiesen hat. Auch das gemeinsame Festmachen des Open 60 an dem Forschungsschiff war ein Verstoß gegen die Regeln, unter denen die Vendée Globe ausgeschrieben und gesegelt wird.

Angesichts der Strapazen, die jeder Solosegler bei dieser Regatta ertragen muß, erscheint es als beckmesserische Regelversessenheit, wenn die Jury den Protest der Wettfahrtleitung gegen Bernhard Stamm regelkonform mit der Disqualifikation des Schweizers entscheidet. Man braucht auch nicht lange darüber steiten, ob es gute Seemannschaft ist, dafür zu sorgen, dass sein Schiff nicht beschädigt wird, natürlich ist es das. Aber auf der anderen Seite ist die Regel für die Vendée Globe einfach, klar und ohne Spielraum für die Jury: Hilfe von Außen führt zur Disqualifikation des Einhandseglers. Ein harte Urteilsspruch der Jury, ein schwerer Schlag für den Skipper, aber eine logisch Entscheidung bei einer Regatta, die darauf gründet, dass die Welt einhand unter Segeln und ohne Hilfe von Außen umrundet wird.

Bernhard Stamm segelt seinen Open 60 weiterhin in Richtung Kap Hoorn. Er muß sein Schiff sowieso nach Europa zurück bringen, weshalb sollte er seinen logischen Kurs von der Entscheidung der Jury beeinflussen lassen. Und solange die Jury nicht über seine Berufung hinsichtlich der Disqualifikation entschieden hat, bleibt ihm nicht viel anderes übrig als so zu segeln, als ob er noch im Rennen ist.