Vor Funchal geht heute die Regatta der Extreme Sailing Series 2017 zu Ende und die EXSS bringt den Schlusstag aus Madeira wieder im Livestream, viele Spaß! EDITOR: Tut mir leid, ich hatte den falschen Code eingebettet, ist jetzt korrigiert und der Livestream von Tag 4 läuft!
Nur ein Rennen konnte heute für die Wertung der Extreme Sailing Series vor Madeira ausgetragen werden. Ständig drehende Winde – und wir reden über Richtungsänderungen von 180° innerhalb von Sekunden – und Windgeschwindigkeiten von zwei bis 10 Knoten mit häufigen Böen bis 22 Knoten machten gerechte Wertungsläufe unmöglich. Das einzige offizielle Rennen des Tages gewann Alinghi, auf den Plätzen 2 und 3 segelten SAP Extreme Sailing Team bzw. Oman Air ins Ziel.
Der Tag zeigte bereits bei der Rahmenserie der Flying Phantoms reichlich Drama. Unberechenbare Böen ließen die kleinen Boote über den Kurs purzeln. Bilanz: Vier Kenterungen, ein Mastbruch. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, und die foilenden Karamarane ließen sich leicht und schnell wieder aufrichten. Red Bull Sailing Team hat die Führung behalten, das deutsche Team EVO Visian hat sich um einen Platz verbessert und liegt nun an neunter Stelle.
Das dicke Ende kam aber noch: Während der Vorbereitungen zum ersten Rennen des Tages zur Extreme Sailing Series war Red Bulls Ruder gebrochen, und das Boot wendete und halste ohne Zutun der Steuermanns. Das ging natürlich nicht lange gut, das Boot landete auf der Seite und kenterte wenig später durch. Die gute Nachricht: Die Crew hat das Missgeschick unverletzt überstanden.
Jedoch verhinderte die Havarie den Rennstart, da das Boot zu nahe an der Startlinie lag. Erst nachdem es etwas weggezogen worden war, hätten die Rennen beginnen können, wenn der Wind nicht aus allen Richtungen und mit allen Windstärken gleichzeitig geblasen hätte.
Um den Zuschauern wenigstens etwas Racing zu bieten, wurden einige Demorennen über den Tag verteilt gestartet. Ein bisschen Foiling war dann doch drin, insbesondere beim Time Trial, in dem das Team Extreme/The Magenta Project die schnellste Zeit verbuchen konnte. Leider gab es dafür keine Punkte.
Über eine Stunde später war Red Bull dann endlich geborgen. So hat Steuermann Roman Hagara seinem langjährigen Taktiker Hans Peter Steinacher etwas zu erzählen, denn dieser war das erste Mal nicht mitgereist. Diesen außergewöhnlichen Umstand hatte Hagara bei der Pressekonferenz noch scherzhaft als „lebensverändernd“ und „wie in einer Ehe das erst Mal ohne die Frau“ beschrieben. An sowas hatte er sicherlich nicht gedacht.
Das Team wird die Nacht durchreparieren, aber viel Hoffnung auf einen Start am morgigen Sonntag hat Hagara nicht.
Das heutige Rennen hat die Zwischenwertung nicht verändert; Es steht SAP vor Oman Air und Alinghi. Morgen soll der Wind beständiger sein und wird hoffentlich für einen spannenden Regattaabschluss sorgen.
Hier gibt’s es jeden Tag aktuelle Fotos vom Renngeschehen. |
Anarchistin Rennmaus verfolgt die Rennen der Extreme Sailing Series in Madeira vor Ort und lässt uns an ihren Eindrücken teilhaben. Heute gibt es auch einen Livestream der Rennen unter anderem auf YouTube und hier der Link dazu:
Die ersten beiden Renntage der Extreme Sailing Series vor der portugiesischen Blumeninsel Madeira sahen bei fast jedem der bisher ausgetragenen 14 Rennen die gleichen ersten Drei auf dem Podium. Und so steht es dann auch zur Halbzeit der Regatta: auf Platz 1 SAP Extreme Sailing Team, gefolgt von Oman Air und Alinghi.
Nummer 4 im Zwischenstand ist das NZ Extreme Sailing Team, das bis ins erste Drittel des zweiten Tages auf Podiumskurs lag, dann aber nach Problemen mit dem Großfall nicht mehr in den richtigen Rhythmus der Regatta fand.
Wie schnell sich das Blatt wenden kann, demonstrierte bei drehenden und wechselnden Winden mit 6 bis 10 Knoten auch das Team Extreme/The Magenta Project. Die Wildcard-Teilnehmer um die portugiesische Skipperin Mariana Lobato und den Lokalmatadoren Paulo Manso als Crewmitglied benötigten fast zwei Tage, um die letzten Plätze hinter sich zu lassen, und im letzten Rennen von heute auf dem zweiten Rang ins Ziel zu laufen.
Besonders der gestrige Tag verlangte den Teams und ihren GC32s einiges an Gleichmut ab, denn der Winddruck reichte fast nie, um die Katamarane auf die Foils zu heben. Sehr zum Leidwesen der Gäste an Bord, zu denen auch die Verfasserin dieser Zeilen gehörte. Trotzdem war es ein Leichtes, das Potential dieser Sportgeräte zu erahnen. Während die hohe Geschwindigkeit vor dem Wind durch das hypnotische Singen der Foils schnell den Reiz des Ungewöhnlichen verlor, beeindrucken insbesondere Beschleunigung und Verzögerung und die damit verbundenen schnellen Wende-, Halse- und Ausweichmanöver. Die Crew hatte keine ruhige Minute an Bord und der Gast schnell keine trockene Kleidung mehr.
Mit einer Hand am Netz festhalten, mit der anderen den Auslöser halten: Der Sailing Anarchy-Fotograf Andy an Bord von “NZ Extreme Sailing Team” (Video © Andy)
Mal sehen, ob sie Kiwis ihr Formtief überwinden, oder auch Roman Hagara mit seinem mit Kiwis vollgestopften Red Bull Sailing Team die Drei an der Spitze in den nächsten zwei Tagen ärgern können. Noch ist „alles drin“.
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Eine besonders unterhaltsame Dreingabe sind die im Rahmenprogramm startenden Flying Phantoms. Zwölf kleine Foiler mit je zwei Mann/Frau Besatzung aus sieben Nationen kämpfen bei den EXSS-Regatten in Europa um den Sieg. Darunter auch das EVO Visian Team mit Raphael und Elias Neuhann aus Deutschland. Das österreichische Team Red Bull führt hier nach zwei Tagen die Tabelle an, die Deutschen liegen auf Platz 10.
Jetzt im Livestream aus Muscat: GC 32 im Flugmodus bei der Extreme Sailing Series 2017, viel Spaß beim Einstieg in das Wochenende!