Mai 252016
 
ORC Sportboat European Championship 2016 - Vorbereitungen und Vermessung - Photo © Veranstalter ORC SBEC 2016 Chioggia

ORC Sportboat European Championship 2016 – Vorbereitungen und Vermessung – Photo © Veranstalter ORC SBEC 2016 Chioggia

Anarchist Raoul hält Wort und uns auf dem Laufenden von der ORC Sportboat European Championship 2016 aus Italien! Die Vermessung ist abgeschlossen, die Boote liegen im Hafen und das letzte Finetuning für die Regatta steht an. Vielen Dank an Raoul und hier sein Bericht vom Practice Race, dass heute auf dem Terminkalender der Euro stand:

ORC Sportboat European Championship 2016 - Vorbereitungen und Vermessung - Photo © Veranstalter ORC SBEC 2016 Chioggia

ORC Sportboat European Championship 2016 – Vorbereitungen und Vermessung – Photo © Veranstalter ORC SBEC 2016 Chioggia

Hi Joachim, heute war mal freies Training… Nicht, dass der Club einen Kurs ausgelegt hätte (wie im NOR angekündigt), aber man traf sich dann doch irgendwann in der Adria. Nachdem man den Kanal aus der Lagune heraus mit ca. 4 Knoten Gegenstrom durchmotort hat (daher wohl auch der manadatory Aussenborder mit min. 2.5 PS und 5l fuel).

Draussen war es entgegen aller Wetterberichte doch noch windig. Wir waren als eines der ersten 4 Boote draussen und fingen mit ca. 6 Knoten Wind an, unseren Speed mit den anderen zu vergleichen. Leider waren zu dem Zeitpunkt nur die ganz großen Jungs draussen. Oniak und eine Ufo28. Im leichten Wind waren deren hochhausgroßen Großsegel auch deutlich im Vorteil. Wir sind ziemlich frustriert hinterher gehumpelt. Kaum ging der Wind aber über die 8 Knoten konnten wir mithalten. Power ist halt auch nur bis zu ner gewissen Grenze was 🙂

Der erste Downwind war ernüchternd. Unser nagelneuer A1 verblasste etwas vor der Konkurrenz und der erträumte Vorbeiflug kam auch nicht so ganz. Die zweite Kreuz wurde dann geselliger. Kvartet aus St. Petersburg, die Extreme25 aus Italien, die Farr 280, Fat26, ein paar Platus, eine Esse (übrigens mit NED im Segel aber deutscher Crew) und noch ein paar mehr Designs kreuzten zusammen ca. 2nm ostwärts in die Adria. Mittendrin auch der XO Racer “Zerstören”. Mit der deutschen Grammatik hat es der Italiener anscheinend nicht so. Das Ding sieht aber megacool aus und hat sowohl bei Youtube als auch bei der Barcolana schon viele Blicke erhascht. Für ORC haben die Jungs den 100qm Geni gegen ein 40qm Taschentusch getauscht. Anstelle Fat Head gibt es ein Round Head Main. Wir hatten vor dem Ding richtig Panik, da der Rennwert nahe bei uns mit ca. 618 GPH liegt. Wir waren mehr als erleichtert, dass die Jungs an der Kreuz auf ihren Chines deutlich tiefer fahren als wir und dabei auch nicht schneller sind. Downwind pushen sie etwas mehr und fahren höher als wir mit unserem 67 qm A2. Am Leefass war der Abstand für uns zufriedenstellend. Beim Nachhausegurken haben die Jungs aber noch mal den Gleitmodus aktiviert und gezeigt, dass das Ding bei einem Reach mit über 10 Knoten auch gleich mal weggleitet… Wir sind gespannt wie das wird.

Die Jungs mit den großen Boote und den großen Ratings scheinen auch so ihre Probleme zu haben. Ich kann mich erinnern, wie ich mit 18 am Gardasee zum ersten Mal eine Ufo28 gesehen habe. Irre breit. Irre schnell. Und irre, wie schnell seitdem die Zeit vergangen ist. Heute humpelt das Ding einer Farr 280 hinterher und fährt uns auch nicht richtig weg. Vor dem Wind sieht der kleine Spi im Feld von Sportbooten mit 100 m² Gennis irgendwie putzig aus.

Beautiful Chioggia - ORC Sportboat European Championship 2016 - Photo © Anarchist Raoul

Beautiful Chioggia – ORC Sportboat European Championship 2016 – Photo © Anarchist Raoul

Trotzdem wollen wir nicht überheblich werden. Die Italiener sind super Segler und mega gute Gastgeber. In dem Sailbag fand sich neben jeder Menge Goodies auch Spumante und Grappa. Nach dem Segeln lockt Aperol Spritz und Campari. Das Revier ist super, aber auch super fordernd. Wind geht hoch und runter. Heute waren viele Kanten und Löcher drin, dass wird eine Euro unter Hochkonzentration. Durch sehr ähnliche Rennwerte dazu auch super eng. Wir sind gespannt und freuen uns auf den Wettbewerb. Ich halte euch auf dem Laufenden und hoffe, dass wir morgen Abend immer noch so gut gelaunt sind wie heute! VG aus Bella Chioggia, Raoul

 

Mai 132016
 
RC44 WC Sotogrande 2016 - Fleetracing - Photo ©Pedro Martinez / RC44 Class

RC44 WC Sotogrande 2016 – Fleetracing – Photo ©Pedro Martinez / RC44 Class

Die RC 44 Klasse trägt bereits bei ihrem 2. Tourstop der 2016er Saison ihre Weltmeisterschaft aus. Im südspanischen San Roque treten 11 Yachten entsprechend dem bewährten Modus “1. Tag: Match Race für Pros, ab dem 2. Tag Fleetrace mit Eigner am Steuer” gegeneinander an. Die Lage der Marina de Sotogrande in Sichtweite von Gibraltar sorgt für anspruchsvolle Windbedingungen, die für spannende Wettfahrten sorgen.

Mai 062016
 
Hamburg, Alster, kein Star - Photo SailingAnarchy.de 2016

Hamburg, Alster, kein Star – Photo SailingAnarchy.de 2016

Himmelfahrtswochenende und nix raus aus Berlin zum Kurzurlaub an der Nordseeküste. Wie schön, dass Hamburg mit dem City Grand Slam der SSL auf dem Weg liegt und sich so die Chance ergibt, einen Zwischenstopp an der Außenalster (Danke an Karin für Ihre Korrektur! Ed.)zu machen und Top Regattasport im Herzen der City zu erleben. Bei strahlenden Sonnenschein um kurz nach 10 an der Alster aufgeschlagen und sogar einen Parkplatz kurz vor der Kajüte gefunden.

Hamburg, Alster, kein Star - Photo SailingAnarchy.de 2016

Hamburg, Alster, kein Star

Mit Mühe die Joggerrennbahn gequert, Herrengruppen mit Bierbollerwagen ausgewichen, die tatkräftig Pfandflaschensammler beim Kampf gegen die Alterarmut unterstützten. An der Alster ein gewohnt schönes Panorama, aber kein Star, keine Regattatonne, geschweige denn 3 Regattafelder auf dem Wasser zu entdecken.

Hamburg, Alster, kein Star - Photo SailingAnarchy.de 2016

Hamburg, Alster, kein Star – Photo SailingAnarchy.de 2016

Von links zog ein 470er nach Osten, Kunst stand im Wasser rum, alles ganz schön, aber keine Starboote …

Hamburg, Alster, kein Star - Photo SailingAnarchy.de 2016

Hamburg, Alster, kein Star – Photo SailingAnarchy.de 2016

Hinten, fast am Horizont, dann einen Mastenwald entdeckt, zarte, hohe Spargel recken sich in den Himmel vor dem NRV Clubhaus, aber nicht die Spur von Aktivität. Kuki meldete sich mit belegter Stimme am Telephon und sagte mir, dass der Start zu letzten Wettfahrt der Qualifikationsrunde um 12:00 Uhr angeschossen werden wird. Ein Blick auf die Website der SSL am Vorabend wäre wohl hilfreich gewesen …

Hamburg, Alster, viele Stars - Photo SailingAnarchy.de 2016

Hamburg, Alster, viele Stars – Photo SailingAnarchy.de 2016

Wie gesagt, es ist wirklich schön an der Alster, es ist schön in Hamburg, aber diesmal leider zu falschen Zeit am richtigen Ort. Die Regatta bot den Zuschauern am Donnerstagnachmittag dann alles, auf das ich gehofft hat und die Pressemitteilung zu dem Rennen am heutigen Freitag läßt das Beste für das Finale morgen erwarten.

Mai 032016
 
Start - Day 1 - Photo © Star Sailors League / Marc Rouiller

Start – Day 1 – Photo © Star Sailors League / Marc Rouiller

Hier die Pressemitteilung zum Abschluss des 1. Tages des CGS Hamburg der Star Sailors League:

Die Tagessieger heißen Melleby & Revkin

Mit drei Gruppen, neun Wettfahrten und 86 Starboot-Teams hat heute der erste SSL City Grand Slam auf der Außenalster in Hamburg begonnen. Es gab durchaus Überraschungen, da viele Teams mit den wechselhaften Bedingungen zu kämpfen hatten. So sucht man einige der Weltklasse-Segler vergeblich unter den Top 10 des ersten Tages. Auch wenn die Qualifikationsserie noch zwei weitere volle Tage andauert und es viel zu früh für Erfolgsprognosen ist, wurde heute schon mehr als deutlich, dass die Alster ein höchst anspruchsvolles Segelrevier ist. Der Schlüssel zum Erfolg am heutigen Tag waren gute Starts und der häufige Blick über die eigene Bordwand hinaus, um die Winddreher möglichst früh zu erkennen.

Das norwegisch-amerikanische Team Eivind Melleby und Josh Revkin lieferte heute eine herausragende Leistung ab und führt das 86 Boote starke Feld nach drei Rennen an. Eivind Melleby ist zwar schon seit einiger Zeit nicht mehr regelmäßig im Starboot aktiv, aber sein junger Vorschoter aus Connecticut / USA gilt als Nachwuchstalent, und dies nicht erst seitdem er bei der Starboot-Weltmeisterschaft im vergangenen Monat zusammen mit Brian Ledbetter die Bronzemedaille gewann. Melleby und Revkin gehörten zur letzten Startgruppe des heutigen Tages und konnten dort alle drei Wettfahrten gewinnen. Es war jedoch keineswegs einfach: „Wir mussten die ganze Zeit hart kämpfen“, so Eivind Melleby. „Hier sind etliche Weltklasse-Segler am Start und zusätzlich noch viele, die die Alster wie ihre Westentasche kennen. Um ehrlich zu sein, bin ich etwas überrascht, dass wir wirklich so schnell waren. Das letzte Mal, dass ich eine Starbootregatta gesegelt bin ist über ein Jahr her, aber heute waren wir wirklich schnell und sind super gestartet.”

SSL City Grand Slam Hamburg - Day 1 - Photo © Star Sailors League / Marc Rouiller

Bow no: 010 // Sail: NOR 8317 // Skipper: Eivind MELLEBY // Crew: Joshua REVKIN

Mateusz Kuznierewicz und Dominik Zycki konnten zwei Wettfahrten klar für sich entschieden. In der dritten müssen sie sich die Führung mit Diego Negri und Sergio Lambertenghi teilen. Da sie aber zwei der drei Wettfahrten als Erste beendeten, liegt das polnische Duo derzeit auf Gesamtplatz zwei. „Ich habe das Segeln auf verschiedenen Seen gelernt und bin damit aufgewachsen. Insofern ist das hier nichts Ungewöhnliches für mich. Dominik und ich sind allerdings nicht so häufig zusammen unterwegs, wie einige der anderen Teams. Wir kennen uns aber von früher und verstehen uns so gut, dass es ein bisschen so intuitiv wie Fahrradfahren ist. Unser Ergebnis heute ist unseren guten Starts und der guten Bootsgeschwindigkeit geschuldet.“

Die jungen US-Amerikaner Luke Lawrence und Ian Coleman konnten heute mit einem ersten und zwei zweiten Plätzen ebenfalls eine erstklassige Leistung abrufen, die sie im Gesamtklassement auf Platz drei bringt. Lawrence und Coleman sind eines der jüngsten Teams im Wettbewerb um den SSL City Grand Slam. Bei der Weltmeisterschaft im April wurden sie Fünfe. „Wir sind gut von der Startlinie weggekommen und haben versucht, das Ganze möglichst einfach zu halten“, sagte Luke Lawrence. „Auf der kurzen Kreuz haben wir uns für die rechte Seite der Bahn entschieden, weil es sich fast immer auszahlt, auf Backbordbug anzukommen. Selbst wenn die linke Seite noch eine Brise abbekommt, ist es immer besser mit Wegerecht an die erste Bahnmarke zu kommen.“ 

Weitere gute Ergebnisse lieferten heute Johannes Polgar und Markus Koy ab, die den Tag auf dem vierten Platz beendeten. Auf Platz fünf folgen ihre Landsleute Michael Koch und Carsten Witt. Für den zweiten Tag der Qualifikationsserie morgen ist leichter Wind angesagt.

Die spektakulären Wettfahrten sind an allen Tagen kostenlos im Internet zu sehen und werden von verschiedenen Studiogästen, u.a. von Dennis Conner, kommentiert. Auf dem Wasser kommen hochmoderne Kameratechnik und Virtual Eye 3D-Grafik zum Einsatz, die ein ganz besonderes Zuschauererlebnis ermöglichen. Außerdem kann man den Kurs in einer „Virtual Regatta“ nachsegeln.