Dez 252015
 

In gut einem halben Tag starten 109 Boote in die 71ste Ausgabe dieser legendären Regatta. Doch wie kann der interessierte Anarchist dem „Großen Rennen“ auf der anderen Seite der Welt folgen?

Hier einige Tips:

Zwei Mal Gesamtsiegerin, acht Mal als Erste im Ziel: Das Sydney-Hobart ist, wenn hundert Boote regattasegeln und WOXI gewinnt.
Zwei Mal Gesamtsiegerin, acht Mal als Erste im Ziel: Das Sydney-Hobart ist, wenn hundert Boote regattasegeln und WOXI gewinnt. (Foto © Rolex/Daniel Forster)

Als Favoriten für die Line Honors treten dieses Mal vornehmlich alte Bekannte an. Natürlich darunter Robert Oatleys Seriensiegerin Wild Oats XI und Jim und Kristy Clarks Supermaxi Comanche mit Ken Read als Skipper und America’s Cup-Gewinner James Spithill an Bord. Neu in diesem Rennen ist George Davids Rambler 88, die beim diesjährigen Rolex Middle Sea Race die Line Honors für das beste Einrumpfboot einfuhr. Auch hier gibt sich AC-Prominenz an Bord die Ehre, Brad Butterworth, Rome Kirby und Simon Daubney werden in der Crew-Liste genannt.

Hier geht’s lang: Der Kurs des 71sten Rolex Sydney Hobart Yacht Race

Hier geht’s lang: Der Kurs des 71sten Rolex Sydney Hobart Yacht Race (Foto © regattanews.com)

Der letzte Wetterbericht lässt allerdings kaum sichere Gewinnerprognosen zu. Soll am Samstag im Sydney Harbor ein 15-Knoten Nordostwind vorherrschen, werden es vor der Küste am Nachmittag bereits 25 Knoten sein. Gegen Abend wird dann eine Tiefdruckfront erwartet, die Regen, Gewitter und Durchschnittswindgeschwindigkeiten von 25 bis 35 Knoten bringt – mit gelegentlichen Böen bis 45 Knoten.

Am Sonntag sollte in der Bass Strait moderater Wind aus weiterhin südlichen Richtungen die Segel füllen, der sich zu einer leichen Brise an der Tasmanischen Küste abschwächt.

Richtig leichten Wind gibt es dann am Montag in Tasmanien und der Bass Strait, was eine gute Nachricht für WOXI und Rambler 88 ist, während Comanche vorher seine Zeit gutgemacht haben muss, liegen ihre Stärken doch bei höheren Windgeschwindigkeiten.

Gute Allrounder unter den kleineren Yachten werden demnach beim Kampf um den Tattersall’s Cup für den Gesamtsieg von dem Wechselwetter profitieren.

Kleiner Appetithappen gefällig?


(Video © Rolex World of Yachting)

Dez 202015
 

Seit Jahren steht bei dem IOC der Segelsport auf der Liste der Wackelkandidaten für die Teilnahme an der Olympischen Spielen im Sommer. Zu teuer, zu aufwendige Bauten an Land, weit draußen auf dem Wasser fast unsichtbar, da nicht in einem Stadion oder einer Halle. Weltweit im Vergleich z.B. zum Laufen nur wenige aktive Athleten, dazu eine Dominanz in Europa, Australien und Nordamerika und zu allem Überfluß auch noch zu männlich, zu weiß, zu was weiß ich noch alles. Vielleicht sollte World Sailing, the Organisation formerly known as ISAF, nicht nur bei ihrer Namenswahl Flexibilität zeigen, sondern darauf hinweisen, dass Wasser eigentlich nix anderes als Schnee in flüssiger Form ist und signalisieren, dass sie nicht abgeneigt wären, positiv über eine Einladung zur nächsten Winterolympiade zu entscheiden. Mit der Wahl von Sotschi als Austragungsort der letzten olympischen Winterspiele hatte das IOC ja bereits alles richtig gemacht: Kunstschnee auf den Pisten im gebirgigen Hinterland der russischen Hafenstadt am Schwarzen Meer, die dank ihrem subtropischen Klima beste Voraussetzungen für den Segelsport bot.

KaR – Training am 4. Advent auf dem Gemünd in Berlin-Spandau - Photo © SailingAnarchy.de

SVST und KaR – Training am 4. Advent auf dem Gemünd in Berlin-Spandau.

In Berlin hat man auf diese noch unbestätigten Informationen reagiert und folgerichtig in den Trainingsmodus für Olympia umgeschaltet. Zwar stehen die meisten Yachten und Boote noch unter ihrem Plan hoch und trocken an Land, aber die Crews auf den beiden schneeweißen J70 vom KaR Segel Bundesliga Team demonstierten am 4. Advent 2015 eindrucksvoll, dass Winter, Sport und Segeln mehr als nur ein Gerücht ist.

KaR – Training am 4. Advent auf dem Gemünd in Berlin-Spandau - Photo © SailingAnarchy.de

Training von 2 J70 und einer Platu 25 am 4. Advent 2015 auf dem Gemünd in Berlin-Spandau

Dez 112015
 

Mal ehrlich, wer hätte in 2005 gedacht, dass ein aufgeblasener Tornado 10 Jahre lang in einer professionell betriebenen Regattaserie gesegelt wird? Die von Marstrom im Autoklaven gebackenen Carbonrenner hatten 2005/06 ihr Debüt im Volvo Ocean Race, in dem sie für die In-Port Rennen eingesetzt wurden. Nach dem VOR griff Mark Turner von OC Sport zu und holte sich die V40 für seinen iShare Cup an Bord, mit dem er unter dem Schlagwort “Stadium sailing” weltweit ein Format von bis zu 36 Kurzrennen pro Regattastation erfolgreich vermarktet. Nach dem Ausstieg von iShare als Namenssponsor gingen die sauschnellen Kats unter dem neuen Namen Extreme Sailing Series an den Start und brachten regelmäßig zehntausende begeisterte Menschen als Zuschauer eines Spektakels aus engen Manöver, Crashs und Kenterungen an die Kaimauern der Austragungsstädte zusammen.

The Extreme sailing Series 2015. Act 8. Sydney. Australia . LINO SONEGO - Team Italia catamaran skippered by Enrico Zennaro (ITA) capsize during racing in Sydney Harbour today Image licensed to Lloyd Images

The Extreme sailing Series 2015. Act 8. Sydney. Australia . LINO SONEGO – Team Italia catamaran skippered by Enrico Zennaro (ITA) capsize during racing in Sydney Harbour today Image licensed to Lloyd Images

In Sydney läuft morgen Früh der letzte Tag der letzten Regatta der Extreme Sailing Series mit den E40, falls der Livestream bei Euch nicht klappen sollte, probiert mal ein Plugin wie z.B. ProxTube aus, um die bekannte Schwierigkeiten beim Streaming wg. fehlender Rechte zu vermeinden. Die Windverhältnis vor der bekannten Skyline der Opera House sorgen für Schreckmomente beim Publikum, Kollisionen und Kenterungen zeigen die Schnelligkeit im Segelsport und das Risiko, dass die Männer und Frauen an Bord der Doppelrümpfer eingehen müssen, um den Sieg in dem Wertungslauf zu erringen. Vielen Dank die die Teams, die auf der Extreme 40 gezeigt haben, dass enge, spannende Rennen in unmittelbare Nähe der Zuschauer möglich sind und ich bin gespannt, welchen Veränderungen es in der ESS mit dem Wechsel zu der auf Foils fliegenden GC 32 geben wird.

Dez 102015
 
Tiefer Süden - IDEC SPORT auf Rekordjagd im Southern Ocean 2015 - Photo © IDEC SPORT

Tiefer Süden – IDEC SPORT auf Rekordjagd im Southern Ocean 2015 – Photo © IDEC SPORT

Auf der Jagd nach dem Rekord für die Jules-Verne-Trophy steuert Francis Joyon einen deutlich südlichern Kurs als Loick Peyron mit der Banque Populaire in 2012. Die kleinere IDEC SPORT hat damit in den letzten Tagen zwar ihren Rückstand im virtuellen Rennen gegen BP V verkleinert, doch der kürzere Weg ist mit einen hohen Risiko in Bezug auf Eisgang verbunden. Wenn man die Tracks der 3 Trimarane auf dem Tracker vergleicht, erkennt man schnell, wie das Wetter Peyron vor 3 Jahren in die Karten gespielt hat. Saubere lange Schläge auf einem Bug mit kontrolliertem, bruchvermeidendem Speed gegen die zackigen, vielen Halsen geschuldeten Kurslinien bei Spindrift und IDEC-Sport.

Tiefer Süden - IDEC SPORT auf Rekordjagd im Southern Ocean 2015 - Photo © IDEC SPORT

Tiefer Süden – IDEC SPORT auf Rekordjagd im Southern Ocean 2015 – Photo © IDEC SPORT

Ich drücke beiden Teams die Daumen, dass ihnen das Wetter in den nächsten Wochen gewogen bleibt und bin gespannt, wie sich das Rennen gegen die Uhr und Loick Peyron Rekord entwickelt.

Tiefer Süden - IDEC SPORT auf Rekordjagd im Southern Ocean 2015 - Photo © IDEC SPORT

Tiefer Süden – IDEC SPORT auf Rekordjagd im Southern Ocean 2015 – Photo © IDEC SPORT