Der Start zum Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2018 liegt jetzt gut 9 Stunden zurück und wer den Livestream heute Nacht verpaßt hat, kann sich über die Aufzeichnung von Channel 7 freuen, die auf YouTube abrufbar ist. Wild Oats XI legte bei guten Windverhältnissen den besten Start der 5 Super-Maxis hin und führte das Feld an, während es durch die Einfahrt zum Hafen von Sydney hinaus auf den offenen Ozean ging. Aber im Bereich der Übergangszone zwischen Land- und Seewind pendelte der Wind massiv in Windrichtung und Stärke und zwang die Steuerleuten zu wilden Wenden bei der Annäherung an die erste Bahnmarke. Black Jack hat hier das Glück auf seiner Seite, zog auf der rechten Bahnseite davon und erreichte wie bereits im letzten Jahr als erstes Boot die Wendemarke in der Hafenausfahrt. Sobald die Yachten nach der Tonne auf Kurs Süd abfielen, gingen die Gennaker hoch und Comanche zeigte, dass sie bei diesen Bedingung das Boot ist, dass alle anderen 100 Fuß Yachten niedermacht. Vor einer Stunde noch führt Comanche das Feld mit deutlichen Vorsprung an aber der Tracker zeigt nun WOXI in der Führung, deutlich dichter an der Rhumbline positioniert als der wilde Krieger offshore und dazu auch noch schneller, es bleibt spannend in dem Duell zwischen der schlanken Nadel und dem Breitarsch. Nicht mehr mit dem Rennen zu tun hat Sun Hun Kai Scallywag, die nach dem Bruch des Gennakerbaum bereits aus dem Rennen ausgeschieden ist.
Zu Weihnachten aufs Wasser anstatt vor dem Tannenbaum die besinnlichen Winterstimmung zu genießen. Hier in Deutschland ist es wieder mal wenig winterlich, aber auf der Südhalbkugel fängt der Segelsommer gerade richtig an. Kein Wunder, dass man in Australien jetzt wieder wie seit einigen Jahrzehnten mit steigender Spannung auf den Start zum Rolex Sydney-Hobart Yacht Race gewartet wird.
Am 2. Weihnachtsfeiertag fällt der Startschuß für die 86 Yachten, allerdings ohne die erste Beteiligung unter polnischer Flagge, die vor Ort erfahren mußten, dass der von ihnen gecharterte VO 70 Kosstka Monster Project keine Versicherung nachweisen kann. Als Ergebnis hat die Crew vom Yacht Club Sopot die Rennyacht in Sydney an die Kette legen lassen, um es als Sicherheit für ihre Ansprüche gegen den Vercharterer zu nutzen.
Ganz oben auf der Favoritenliste für die Line Honours steht auch in diesem Jahr der Seriensieger Wild Oats XI, der bei dem letzten Rennen wegen eines Regelverstoß während des Startes in der Protestverhandlung eine Zeitstraße von 1 Stunde aufgebrummt bekam und zu Recht die Linie Honours an LDV Comanche abgeben musste. Mal sehen, ob Skipper Mark “Ricko” Richard die Zeit genutzt hat und sich die Wettfahrtsregeln nochmal genauer angeschaut hat.
Gestern, um 21.58 Uhr lokaler Zeit erreichte die US-amerikanische 100-Fuß-Yacht Comanche als Erste die Ziellinie des Rolex Sydney Hobart Yacht Races im tasmanischen Hobart. Die letzten Ami-Line-Honors liegen schon 17 Jahre zurück, als 1998 Larry Ellisons Sayonara erfolgreich war.
Der Gesamtsieger steht noch nicht fest. Zur Zeit sind 67 Boote auf dem Weg ins Ziel, wobei die meisten Silvester und das letzte am 10. Januar erwartet werden. 31 Teilnehmer haben bisher aufgeben müssen, darunter leider auch die HASPA Hamburg vom Hamburgischer Verein Seefahrt e.V.
In gut einem halben Tag starten 109 Boote in die 71ste Ausgabe dieser legendären Regatta. Doch wie kann der interessierte Anarchist dem „Großen Rennen“ auf der anderen Seite der Welt folgen?
Der letzte Wetterbericht lässt allerdings kaum sichere Gewinnerprognosen zu. Soll am Samstag im Sydney Harbor ein 15-Knoten Nordostwind vorherrschen, werden es vor der Küste am Nachmittag bereits 25 Knoten sein. Gegen Abend wird dann eine Tiefdruckfront erwartet, die Regen, Gewitter und Durchschnittswindgeschwindigkeiten von 25 bis 35 Knoten bringt – mit gelegentlichen Böen bis 45 Knoten.
Am Sonntag sollte in der Bass Strait moderater Wind aus weiterhin südlichen Richtungen die Segel füllen, der sich zu einer leichen Brise an der Tasmanischen Küste abschwächt.
Richtig leichten Wind gibt es dann am Montag in Tasmanien und der Bass Strait, was eine gute Nachricht für WOXI und Rambler 88 ist, während Comanche vorher seine Zeit gutgemacht haben muss, liegen ihre Stärken doch bei höheren Windgeschwindigkeiten.
Gute Allrounder unter den kleineren Yachten werden demnach beim Kampf um den Tattersall’s Cup für den Gesamtsieg von dem Wechselwetter profitieren.