Mai 202015
 

Die Die Eigner der TP52 starten mit der Ford Vignale Valencia Sailing Week 2015 in die neue Saison der TP52 Super Series. 12 Boote am Start, davon 10 Neubauten und 10 Eignern, welche selbst die Pinne ihres Bootes in die Hand nehmen. Mit dabei auch der Hamburger Harm Müller-Spreer, der sein bei PCT in Dubai gebautes J/V Design durch einen Panzerkreuzer Look veredeln ließ. Noch läuft es an Bord nicht richtig rund, mit 3,8,11,4 ist die Streuung der Ergebnisse aus den ersten 4 Wettfahrt recht hoch. Der Afterguard aus Markus Wieser und Sebastian Col bleiben 3 weitere Regattatage, um Boot, Eigner und Crew in der Gesamtwertung nach oben zu schrauben.
TP52 Platoon - J/V Design 2015 - Valencia - Photo © Martinez Studio

Mai 192015
 

Segel Bundesliga 2014 - VSaW Berlin - Downwind in der Halse - Photo © SailingAnarchy.deNach einem etwas holprigen Auftakt ist die J70 heute in Deutschland als OneDesign Klasse etabliert. Tat sich das jüngste Modell der amerikanischen J-Boats Werft an Anfang etwas schwer auch gegen die etablierte J80 aus dem eigenen Haus, hat die kleine J70 in den letzten beiden Jahren aber kräftig Boden gut gemacht. Viel Unterstützung auf ihrem Weg zum Sportboot der Stunde erfuhr das Design in Deutschland durch die Entscheidung der Segel Bundesliga, in ihrer 1. Liga auf die J70 als Regattayacht zu setzen. Auch der länderübergreifenden Entschluß der Segelvereine am Bodensee, die J70 als neue Einheitsklasse aktiv zu fördern, sorgte bei der Einführung des für ein Sportboot eher konventionell ausgelegte Design für zusätzlichen Schwung.Im Dezember 2013 hatte wir auf SailingAnarchy.de einen Beitrag über Sportboote im Allgemeinen veröffentlich und so wie es aussieht, haben seitdem neben den Segelclubs auch private Eigner ihr Herz für die J70 entdeckt.J70 - Wannseewoche 2015 - Photo © Sören HeseDie deutsche Klassenorganisation hat in diesem Jahr eine sehr attraktive Auswahl von Regatta in den Verbreitungsschwerpunkt Ostseeküste, Berlin und Bodensee / Bayern ausgepickt und ich gehe davon aus, dass die J70 Eigner aus Berlin und der weiteren Umgebung zum SailingAnarchy-Cup am 19. & 20. September eine eigene Startgruppe gestellen werden, also bitte bereits jetzt online melden und den Sportwart des SC Gothia in freudige Spannung versetzen.
J70 - Wannseewoche 2015 - Photo © Sören HeseAm vergangenen Wochenende traten 13 J70 in Berlin bei der Wannseewoche des VSaW an, auf dem Bodensee traten beim J70 Battle Vol. 2 (wenn es denn unbedingt so heißen muß) beim Yacht Club Langenargen im Rahmen des Montfort Cup sogar 15 Boote aus Deutschland, Österreich und Frankreich an, die von der Wettfahrtleitung innerhalb von 3 Tagen über 14 Rennen geschickt wurden. Hier der Link zu den Ergebnissen in Berlin und in Langenargen. Vielen Dank an Sören Hese, dass wir seine Bilder von der Wannseewoche hier verwenden dürfen, mehr Photos von der Regatta findet in Bildergalerie auf seiner Website.

Mai 162015
 

Von unserem Türkei (und eigentlich alles hinter Österreich) Korrespondenten für SailingAnarchy.de haben wir einen umfangreichen Ausblick zu der ORC Sportboat European Championship 2015 erhalten. Anarchist Pussy Galore wirft einen Blick zurück auf die Entwicklung der Sportbooteszene in Europa und wundert sich zu Recht, dass aus der einst so starken deutschen Flotte kein Boot den Weg nach Ungarn gefunden hat, um in der kommenden Woche auf dem Balaton mit den Sportkameraden um die Wette über den See zu glitschen. Er wird die EM auf der Farr25 segeln und uns auf über die Entwicklung auf dem Plattensee auf dem Laufenden halten, vielen Dank dafür im Voraus und ich drücke dem Team um Eigner Sanus aus der Türkei die Daumen!

Sail like 2001! Sportboot Europameisterschaft am Balaton

Wenn man mal den September ausklammert, war 2001 ein super Jahr. Zumindest im Segeln. Sturm Rund Um am Bodensee. Cento auch mit gut Druck durchgestanden. Und was später zur X-Treme 25 wird, macht auf europäischen Regattabahnen Furore. Die von Lutra gezeichnete „Bolwerk“ räumt kräftig Silber ab und wird am Ende auch verdient Europameister.

Zeitsprung: 14 Jahre später. Das heißt 14 x die Kieler Woche überlebt, Wasahalle wird zum Elklinetreff statt Jungfrauenfalle, Russell Coutts hat sich vom Segelstar zum Segelyuppie gemausert, Alinghi ist erst ganz groß und dann ganz klein, IMS wurde ORC, hanseatischer IRC Aufstand an der Küste, Multihulls siegen bei RundUm, Liberaboykott, Wild Lady strandet am Gardasee, Einheitsklasse statt Vermessungssegeln, J/70 Revolution, Segel Bundesliga …

Ne Menge hat sich getan: Haare grauer, Bäuchlein größer … Bei aller Änderung bleibt aber zum Glück auch einiges konstant: zum Beispiel die Meckerei! Vermessung doof, Wettfahrtleitung schuld, Einheitsklasse super, viel zu viele Klassen, viel zu kleine Felder, wer segelt denn noch, was macht der Nachwuchs und ach ja Seemannschaft ist auch nicht mehr was sie mal war …

Irgendein Nostalgiker beim ORC muss wohl bei einer wehmütigen Wintertraumstunde die großartige Idee gekommen sein, die guten alten Zeiten wieder herauf zu beschwören. Also wurde schwuppdiwupp die alte Sportbootklasse reaktiviert. Hat ja ne Zeitlang auch richtig gut funktioniert. Straffe Felder, ein Maximum an unterschiedlichen Designansätzen, viel Speed, viel Adrenalin, viel Spass… Ging nur leider irgendwann total den Bach runter. Ein letztes müdes Aufzucken in Sankt Petersburg mit der letzten Euro dort im Jahr 2007.

Zumindest dem Ostblockgedanken scheint man beim ORC treu bleiben zu wollen. Kein Wunder, hat sich doch hinter dem ehemaligen Eisernen Vorhang eine vielfältige Sportbootszene entwickelt. Thompsons, Delphias, Gins, SB20s, Flotten und Projekte gedeihen prima im östlichen Europa. Grund genug, dass man sich dieses Jahr am Balaton versammelt, um zu ersten Mal wieder um die Europameisterschaft zu segeln. Ursprünglich waren von den ambitionierten Veranstaltern um die 80 Boote versprochen worden. Eine Woche vor den Meisterschaften verzeichnet die Meldeliste immerhin 38 Boote aus 9 Nationen. Nicht schlecht für ein erstes Revival. Nebenbei haben die Veranstalter auch Klassenwertungen die Veranstaltung integriert. Ab 5 Booten gibt es eine separate Wertung. Dies hatte zur Folge, dass mehrere ungarische Flotten im Verbund gemeldet haben.
CODE 8 - Pauger - Boot Düsseldorf 2013 - Photo © SailingAnrchy.deDie stärkste Flotte hierbei stellen die Code8. Die in Ungarn produzierten Sportboote haben vor 2 Jahren für Aufmerksamkeit gesorgt, als sie bei der Bodensee RundUm Teams einen Charterverzicht im Falle eines Sieges anboten. Gebracht hat es leider wenig, am Ende mussten alle Teams den Mietpreis zahlen. Trotzdem ist das Boot beeindruckend. Die 8 Meter lange Carbonkonstruktion bringt gerade einmal 1.200 kg auf die Waage. Das Carbonrigg von Pauger ragt 13 Meter in die Höhe. Downwind wird das Boot von 90qm Genaker beschleunigt. Gezielt für die schwachwindigen europäischen Seen entwickelt, soll die Code8 auf dem Heimatrevier für Silber sorgen. Damit das klappt, haben die Entwickler gleich die gesamte bisher produzierte Flotte mobilisiert. Sechs dieser Rennziegen werden am Balaton an den Start gehen. Bei einem ORC Club Rennwert von ca. 580 wird der Wettbewerb für die Code8s allerdings hart.

Zweite Meldung auf der Liste ist ein altbekanntes Ass: BOLWERK. Back to the Future! Die Niederländer wollen gerne wieder an alte Zeiten anknüpfen. Dass die Lutra 25 in den letzten 15 Jahren kaum gealtert ist, zeigt schon der Rennwert von 628. Damit liegt die Lutra nahe an der Melges24 und der neuen Farr25 des türkischen Teams. Mit 1.330 kg ein bisschen schwerer als die Code8, verfügt Bolwerk aber über genügend Segelfläche um es den ungarischen Carbonracern schwer zu machen. Dazu gehört das Team sicherlich zu den erfahrensten Playern.
Farr25 - Photo: Anarchist Pussy GaloreErfahrung bringen allerdings auch die Türken mit an den Balaton. Die Farr25 wurde von Eigner Sükrü Sanus in Kooperation mit Farr Yacht Design in mehrjähriger Planungszeit entwickelt. Der ehemalige 470er Olympionike wollte das perfekte Sportboot als Ersatz für seine Olympiajolle. Obwohl aus Glasfaser gebaut, kommt die Farr25 auf nur 930kg. Ein 72qm Genaker sorgt für genügend Vortrieb. Upwind profitiert das steife Sportboot von seinem Squarehead Groß mit 22qm und einer Fock mit knapp 14qm. Mit einem Rennwert von 626 muss die 300kg leichtere Farr25 den Kurs in annährend gleicher Zeit wie die Lutra 25 absolvieren. Die erfolgsverwöhnte Crew startet auch mit klaren Ambitionen. Die letzten zwei Jahre wurde das Team türkischer Sportbootmeister. Dementsprechend wurde den Winter über trainiert. Ob sich das Training allerdings gelohnt hat, bleibt offen.

Longtze Premier - Primo Cup 2009 - Photocredit: Longtze Yachts
Denn aus der Schweiz kommt ein noch leichterer Herausforderer. Die von Beat Frank gesteuerte Longtze SUI 826 bringt knapp nur 2/3 des Gewichts der Farr25 auf die Waage. Mit 630 kg gehört das Boot zu den leichtesten Designs im Feld. Dabei hat es aber trotzdem gehörig Segelfläche. Der Genaker bringt es auf knapp 60qm, Groß und Fock zusammen auf knapp 34qm. Die Kombination aus Segelfäche und Leichtbau resultiert allerdings in einem sehr niedrigen Rennwert um die 600 Punkte. Frank und seine Mannschaft haben aber in den letzten Jahren gezeigt, dass sie diesen auch herausfahren können. Sowohl beim jährlichen SportbootCup in Kreuzlingen als auch bei Klassenregatten ist das Team immer in den TOP3 vertreten.
Flaar26 - boot Düsseldorf 2014 - Photo © SailingAnarchy.deNeben den neueren Designs stehen auch jede Menge Exoten auf der Liste. Zu erst die lokalen T-Jollen, die mit Trapez ausgerüstet sind. Dann ein russischer Open800, der vom Design her ebenso wie die neu entwickelte Flaar26 stark an einen geschrumpften Open60 erinnert. Ganz neu auf der Meldeliste findet sich auch ein radikale Konstruktion: Die SK-2, die für den Warschauer Segelclub startet. Das Canting-Keel Design fällt wegen zu kurzer Länge eigentlich aus der Sportbootklasse heraus, wurde aber von den Veranstaltern trotzdem registriert.SK2 - Düsseldorf 2015 - Gesamt von achtern - Photo © SailingAnarchy.de 2015Neben den Extremansätzen finden sich auch diverse Serienklassiker auf der Meldeliste. Mehre 8mOD und Elliot 770s fordern die Einzelbauten heraus. Gerade in Mittelwindbedingungen um die 12-15 Knoten können die 8mOD mit ihren Spinakern zur Gefahr für die Genakerboote werden. Während die Spiboot annährend direkt nach unten fahren, müssen die Geniboote durch den höheren Windwinkel einen Umweg in Kauf nehmen. Ob der sich dann schon lohnt, steht nicht immer fest.

Es bleibt also eine Woche vor Beginn der Europameisterschaft spannend. Eine richtige Favoritenrolle ist bis jetzt nicht erkennbar. Nur eines ist Gewiss: Alle Teams spekulieren auf Leichtwind. In den letzten Wochen wurde beim ORC noch mancher Messbrief geändert. Dabei zeigt sich ein gemeinsamer Trend. Alle Teams haben das Crewgewicht dramatisch verringert und sparen wohl eine Person ein.

Am Ende ist es schade, dass es kein einziges deutsches Team an den Balaton geschafft hat. Sportboote gibt es ja immer noch genug auf deutschen Gewässern.

Mai 122015
 

Spindrift 2 - Nach Refit Frühjahr 2015 - Photo © Eloi Stichelbaut I Spindrift racingNach dem Kauf des Maxi Trimaran Banque Populaire V vor 2 Jahren durch Spindrift Racing Team von Dona Bertarelli und Yann Guichard wurde das Monster, mit dem Loick Peyron und seine 13 köpfige Crew 2012 den Rekord für die schnellste Umsegelung der Welt mit etwas über 45 1/2 Tagen aufgestellt hat, zum Solo / Ego Trip von Guichard bei der Route du Rhum 2014 kastriert. In diesem Herbst will das Spindrift Team mit dem Maxi Trimaran nun das angehen, wofür es den Rekordträger erworben hat: Jules-Verne-Trophy! Das schnellstes Segelschiff der Welt in neuer Rekordzeit von Frankreich rund um die Welt nach Frankreich zurück zu segeln.Spindrift 2 - Nach Refit Frühjahr 2015 - Photo © Eloi Stichelbaut I Spindrift racingUnd schneller geht am einfachsten durch leichter. Also wurde der Maxi Tri in den letzten Monaten bei Multiplast abgespeckt und mit erlesenen, neuen Komponenten gefüttert. Wie Hoffnung setzt das Team in das neue Rigg, dass mit einem komplett neu designten, zwar etwas kleinerem, aber immer noch 42 m langen Mast aus dem Carbonbackofen von CDK Technolgie. Der Mast ist ca. 500 kg! leichter als der alte Mast und soll mit einem optimierten Segelstell dafür sorgen, dass Spindrift 2 noch besser den Spung über die Flautenzonen zwischen zwei Wettersystem schafft, die man reiten muss, um den Rekord zu brechen. Insgesamt soll ca. 1 Tonne Gewicht aus der ex Banque Polupularie herausgeholt worden sein.
Spindrift 2 - Nach Refit Frühjahr 2015 - Photo © Eloi Stichelbaut I Spindrift racing

 

Mai 082015
 

Schnappi unterwegs? - Photo © Anarchist Alex

Wenn wir so weiter machen, wird SailingAnarchy.de noch DER Tummelplatz für die ClassMini Enthusiasten im deutschsprachigen Raum, aber warum eigentlich nicht? Hier Dank an Anarchist Alex die ersten Bilder der Yacht, mit dem der Schweizer Simon Koster am 19. September im französischen Douarnenez zu dem MiniTransat 2015 starten wird.

Class Mini Prototype Simon Koster - Photo © Anarchist AlexNach einem ausgezeichneten 3. Platz bei den Serienbooten will es der 26jährige Koster in diesem Jahr wissen. Für den Sieg in der Topregatta der nur 6,50 m "langen" Hochseezwergen hat er ein Projekt auf die Beine gestellt und durchgezogen, dass es in sich hat: Ein Plattbug / Scow Proto vom Feinsten, der Dank auch der Unterstützung von Segelfreunden aus der schweizer und deutschen Segelszene verwirklicht werden konnte. Wir drücken Simon die Daumen für eine erfolgreiche Vorbereitung und Regatta und freuen uns, wenn wir von ihm auf dem Laufenden gehalten werden.