Mai 252015
 

Matchrace Germany 2015 - Umpires dicht am Geschehen auf dem Wasser - Photo: Copyright Nico Martinez/MRGNach einem zähen Auftakt am vergangen Donnerstag hat das 18. Matchrace Germany gewaltig Fahrt aufgenommen. Alle Flights der Round Robin wurden am Freitag und Samstag gesegelt, Viertel- und Halbfinalläufe am Sonntagnachmittag im Sack und heute am Pingstmontag stehen programmgemäß das Finale an. Mit dem Schweizer Eric Monnin und dem Kroaten Tomislav Basic treffen dort zwei Skipper aufeinander, die sich über viele Jahre eine große Erfahrung im dem spannenden Kampf Boot gegen Boot erworben haben. Für die deutschen Teams bei dem einzigen Grad 1 Match Race in Deutschland war die Konkurrenz zu stark: Für das Team um Skipper Tim Kröger war nach der Vorrund Schluß, 1 Sieg gegen die Match Race Profi war zu wenig. Deutlich besser schlug sich Tino Ellegast aus Konstanz, der als Deutscher Meister im Match Race 2014 für die Regatta am Bodensee gesetzt war. Im Viertelfinale unterlag er 3:1 gegen Matthew Jerwood von Down Under, der im Halbfinal gegen Basic mit 3:2 denkbar knapp unterlag. Auf der Website des MRG ist eine Livestream eingebaut, mal sehen, ob der auch funktioniert, wenn ich den Code auf SailingAnarchy.de einbinde:


Broadcast live streaming video on Ustream

Kollisionen, Kampf und Können: Die RoutiniersEric Monnin und Tomislav Basic segeln ins Finale
Langenargen, 24. Mai 2015. Das Finale im 18. Match Race Germany findet am Pfingstmontag vor Langenargen auf dem Bodensee ohne deutsche Beteiligung statt. Als letzter deutscher Skipper war der Konstanzer Lokalmatador Tino Ellegast im Viertelfinale gegen das australische Team Redline Racing von Matthew Jerwood mit 1:3 ausgeschieden. Neben Jerwood hatten sich auch der Schweizer Weltranglisten-Vierte Eric Monnin und sein Team SailBox sowie das dänische Team von Joachim Aschenbrenner in ihren Viertelfinalbegegnungen durchgesetzt.
Tino Ellegast haderte mit seinem Viertelfinal-Aus nicht lange. „Wir haben hier gut gesegelt und uns als Gesamt-Fünfte in einem WM-Lauf der World Match Racing Tour deutlichen besser als erwartet platzieren können“, so der 35-jährige Steuermann, „wir sind mit unseren Leistungen zufrieden. Es wäre ja auch merkwürdig, wenn wir hier die Profis reihenweise schlagen würden. Der FC Konstanz gewinnt ja auch nicht einfach so gegen Bayern München. Aber es bleibt die Erkenntnis, dass wir gut mitsegeln konnten und am Ende vielleicht nur ein Quentchen Routine fehlte.“
Matchrace Germany 2015 - Regelkenntis bestimmt Taktik auf dem Wasser - Photo: Copyright Nico Martinez/MRGIn den Halbfinalbegegnungen ging es am Pfingstsonntagnachmittag intensiv zur Sache. Im Duell zwischen dem dänischen Aschenbrenner Racing Team aus Nivå bei Kopenhagen und dem favorisierten Schweizer Team um Eric Monnin aus Stäffa kam es zu mehreren Kollisionen. Die Dänen berührten bei einem Start das Boot der Wettfahrtleitung und stießen später auch noch mit den Schweizer Konkurrenten zusammen. Danach ging bei den Dänen nichts mehr. Die routinierteren Eidgenossen um den 39-jährigen Steuermann Monnin setzten sich klar mit 3:0 gegen die Crew um den erst 21 Jahre alten dänischen Duellsegler Aschenbrenner durch und zogen souverän ins Finale ein. Eric Monnin sagte: „Unsere beste ‚Waffe’ war heute unser Trimm. Wir waren in den wichtigen Momenten schnell unterwegs.“
Im zweiten Halbfinalduell trafen der erst 22 Jahre alte Australier und Ellegast-Bezwinger Matthew Jerwood mit seinem Team Redline Racing auf den erfahrenen 40-jährigen Kroaten Tomislav Basic und sein TB Race Team. Basic hatte sich seinen Gegner als Gruppen-Erster der Vorrunde nach dem Matchrace-Reglement selbst wählen dürfen und sich für die vermeintlich schwächste Mannschaft unter den letzten vier Teams entschieden. Jerwood kommentierte seine Wahl mit trockenem Humor: „Wir sind hier mit dem Ziel am Start möglichst viel Erfahrung zu sammeln. Aber wir sind auch hier, weil wir gewinnen wollen. Also, Tomislav, dann mal viel Spaß!“ Auf dem Wasser ließ Jerwoods Team aus Down Under den guten Wünschen an Basic Taten zunächst Taten folgen, ging mit 2:0 in Führung und erwies sich als zäher Gegner für die Kroaten. Doch die schlugen zurück und setzten sich schließlich in guten Windbedingungen um zehn Knoten durch. Damit treffen im Finale mit dem 39-jährigen Monnin und dem 40-jährigen Basic zwei der routiniertesten Skipper und ihre Teams aufeinander und unterstreichen einmal mehr, dass der Segelsport ein Erfahrungssport ist.
 
Mehr als 10.000 Menschen strömten am Pfingstsonntag in das Regattadorf im Langenargener Gondelhafen, genossen den von ZDF-Reporter Nils Kaben live kommentierten hochklassigen Segelsport und das große Infotainment-Angebot am Bodensee-Ufer. Nach mehreren Regentagen kam am am Pfingstsonntagnachmittag die Sonne durch und strahlte wie ein großer freundlicher Scheinwerfer auf die Bodensee-Bühne, auf der sich die Profiteams ihre spannenden Duelle lieferten. Sportdirektor Eberhard Magg sagte: „Ein Tag wie heute entschädigt total für das schlechte Wetter, das wir zu Beginn der Veranstaltung hatten. So voll haben wir Langenargens Gondelhafen lange nicht erlebt. Der Segelsport und das Matchracing haben heute sicher viele neue Fans gewonnen. Jetzt freuen wir uns auf das große Finale am Pfingstmontag.“
 
ERGEBNISSE VIERTELFINALE
Eric Monnin (Team SailBox, SUI) vs. Mark Lees (GBR Match Racing, GBR) 3:0
Matthew Jerwood (Redline Racing, AUS) vs Tino Ellegast (Konstanz) 3:1
Joachim Aschenbrenner (DEN) vs. Reuben Corbett (NZL) 3:1
 
ERGEBNISSE HALBFINALE
Tomislav Basic (TB Race Team, CRO) vs. M. Jerwood (Redline Racing, AUS) 3:2
Eric Monnin (Team SailBox, SUI) vs. Joachim Aschenbrenner (DEN) 3:0
Mai 242015
 

 Durch Anarchist Breakstuff erhielt SailingAnarchy.de ein Lob dafür, dass wir als einzige Segelwebsite aus Deutschland über die Nordseewoche berichten (Kann halt nicht jeder den verdienten Pfingsturlaub genießen oder selbst Regatta segeln ..). Er nutzte die Gelegenheit und machte darauf aufmerksam, dass die Regatta Vereinigung Seesegeln die Zeichen der Zeit erkannt hat und jetzt auch Facebook bespielt. Wer auf FB aktiv ist, kann bitte das dort übliche Sozialverhalten an den Tag legen und die Chance nutzen, mal was anderes als Hunde, Katzen, Carbonmasten, Titten oder Essen  zu liken, liken, liken … Wie man ja überall hören und lesen kann, messen Sponsoren und Werbepartner dem Feedback in den angesagten Plauderkanälen großen Wert bei, also gebt Euch einen Schubs für den guten Zweck. Ach ja, wer es noch nicht mitbekommen hat: SailingAnarchy.de ist seit 2011 auf Facebook und freut sich aus dem oben genannten Gründen über Eure hochgeschätzten  "Likes"! And now for something completely different: "Hier die Pressemitteilung zum ersten Regattatag der Nordseewoche 2015 von Hans Genthe:"

23.5.2015. Auf Helgoland laufen einige Köpfe heiß: Bis spät in den Abend hinein werden Regattaergebnisse ausgerechnet. Der Sonnabend ist der Regattatag der Nordseewoche, der vor allem die Wettfahrtleitung am härtesten fordert. 6 Wettfahrten, davon 4 fast gleichzeitig an 4 verschiedenen Orten erfordern immer wieder eine besondere logistische Leistung und eine sorgsame Kontrolle aller eintreffenden Informationen über die 145 teilnehmenden Yachten.
Nordseewoche 2015: MINOX-CUP: Start im Nieselregen vor Cuxhaven. Foto: Hinrich FranckDie Yachten des Minox Cups waren zum größten Teil schon Mittags auf Helgoland. Das lag aber vor allem an der frühen Startzeit von 6 Uhr morgens: Während des Starts lief noch leichter Strom elbauf. Mit einsetzendem Ebbstrom wurde der Parkurs zunehmend holpriger: Wind gegen Strom erzeugt eine unangenehm kurze Welle, mit der vor allem die kleineren Schiffe zu kämpfen hatten. Nieselregen und 20 Knoten Wind waren ebenfalls nicht die Bedingungen, die zu guter Laune beitragen. Glücklicherweise verbesserte sich das Wetter beim Verlassen des Elbfahrwassers auf dem Weg nach Helgoland, auch Wind und Welle wurden geringer.
Nordseewoche 2015 - Ruppige Kreuz ausserhalb des Fahrwassers. Foto: Hinrich FranckErste Yacht im Südhafen war die Calypso. Der 83-Fuss Racer „Calypso“ wurde 1998 als 68-Füsser gebaut, aber später als „Wild Thing“ vorne und hinten etwas verlängert, und ersegelte Erfolge bei Offshore-Regatten in Australien. Zweite Yacht nur wenige Minuten später war die mit 57 Fuss deutlich kürzere "Opal", die allerdings mit einem Neigekiel bewaffnet ist, und zum letzten Jahr 600kg abgespeckt hat.Nordseewoche 2015 - Kampf der Giganten: Opal (links) und Calypso (rechts). Foto: Hinrich FranckErster in Gruppe ORC-Club 2 wurde die J/V 40 OD "Dieskopp" mit Temmo Niekamp, in ORC-Club gewann Susewind, eine Faurby 296 von Hagen Reese. In Gruppe ORCi 2+3 siegte die "Elan", eine Swan 48 mit Harald Baum, während in ORCi 1 X50 Bajazzo vorne lag. Die Family-Cruiser-Wertung gewann die Amigo (Sun Odyssey 42), Helmuth König. Übrigens: Unter den Siegern des MINOX Cups wird ein Fernglas BN 7×50 C mit integriertem Kompass verlost.

ZUBRINGER AUS BREMERHAVEN UND WILHELMSHAVEN
Die Yachten des Zubringers aus Bremerhavens hatten die härteste Überfahrt. "Wir haben insgesamt 7 Stunden nur gekreuzt. Das war äußerst ruppig." Kai Greten hat mit seiner "Oromocto" letztes Jahr die Langstrecke Pantaenius Rund Skagen über alles gewonnen, und sollte lange Segeltage gewohnt sein. "Sunbird hat sogar Ihren Mast verloren, die waren schnell weit vor uns, dann haben wir sie gesehen, wie sie ohne Mast aufgeben und aufklaren mussten." Die Nordseewoche sollte die erste Regatta für die brandneue Aluyacht "Sunbird" werden. 
Die Sieger Bremerhaven-Helgoland:
ORCi + Club 2: Desperado (Dufour 40) Timo Fischer
ORCi + Club 2: ReläXX  (X-332) Klaus Meyer
Family-Cruiser: Walkabout (C+C 30E), Hartmut Tietje
Die Sieger Wilhelmshaven-Helgoland:
ORCi 3 + Club 2+3: Westergast, Jörg Schleebaum
Family-Cruiser: Waltzing Matilda (Comet 11 plus), Frank Häger 
 
ZUBRINGER AUS HALLIG HOOGE
Deutlich schneller und angenehmer war die Überfahrt aus Hallig Hooge. Dank der nordwestlichen Winde war der größte Teil der Strecke ein schneller Raumschotskurs. Unter den Teilnehmern aus Hallig Hooge hat übrigens der Family Cruiser Cup den größten Zulauf. Von den 16 Yachten, die die Anreise von der nordfriesischen Insel wagten, gehörten 14 zu dieser Gruppe. Der Familiy Cruiser Cup ist der einfache Einstieg ins Regattasegeln – ohne Vermessung und ohne Spinnaker.Nordseewoche 2015 - Zubringer Hallig Hooge - Helgoland - Schnelle Fahrt aus Hallig Hooge. Foto: stockmaritime.com
EARLY BIRD SERIES
Am Freitag, 17 Uhr starteten die Teilnehmer der Early Bird Series im Rahmen der "Sundowner-Wettfahrt" nach Helgoland. Nach einem perfekten Start führte die IMX 40 Pax das Feld an. Bei leichtem Gegenstrom durch das noch auflaufende Wasser konnte die IMX 40 durch konsequente Stromtatick lange die Position halten. Später, Höhe Vogelsand frischte der Wind auf, und die größeren, schnelleren Yachten übernahmen die Führung. Erste im Ziel war nach 4 Stunden und 5 Minuten die Shakti, eine Ker 46, der heisseste Carbonracer im Feld. Durch die hohe ORC-Zeitvergütung, ein System, damit schnelle Schiffe gemeinsam mit langsamen Schiffen fair gegeneinander Regatta segeln können, konnte die Skakti das Rennen aber nicht gewinnen.
Nordseewoche 2015 - Sundower - Elbmündung: Taktick auf holpriger Chaussee. Foto: stockmaritime.comAuf Helgoland wurden die Teilnehmer der Early Bird Series mit 5 Beaufort und Sonne für Ihren Einsatz am Abend zuvor belohnt. Auf dem Regattakurs vor der Insel Düne stand eine lange, bis 1,5m hohe Welle, die während der Spikurse geschicktes Steuern mit schnellen Surfs belohnte. Insgesamt wurden 3 Wettfahrten gesegelt, davon eine lange und zwei kurze. Im Laufe der ersten Wettfahrt musste die Shakti in führender Position wegen eines techischen Defekts aufgeben. Nach einem Massenfrühstart in der zweiten Wettfahrt leitete Wettfahrtleiter Stefan Lehnert erzieherische Maßnahmen ein, und zog die schwarze Flagge. Im nächsten Start waren trotz der Startverschärfung 4 Boote übermotiviert, und wurden aufgrund Frühstarts disqualifiziert.Auch in der 3. Wettfahrt gab es einen Gesamtrückruf, doch nach dem erneuten Hissen der "Black Flag" starteten die Teilnehmer diesmal äußerst qualifiziert.
Nordseewoche 2015 - 1. Start der Early Bird Series. Foto: stockmaritime.comDie Gesamt-Sieger der Early Bird Series (vorläufig)
ORCi 1: Xenia (XP-44) , Ralf Lässig
ORCi + Club 2: Solconia (Salona 37 RK), Johannes Bahnsen
ORCi + Club 3: patent3 (X-332), Henning Tebbe

Nordseewoche 2015 - Surfen auf der Nordsee. Foto: stockmaritime.com
Mai 232015
 
Von Roman Koch, einer der wenigen Soling Recken aus Deutschland, die mehr als einen Weltmeister und Europameistertitel in der ehemals olympischen 3-Mann Kielboot vorweisen können, haben wir einen Teaser zu der Morgen in Italien beginnenden WM erhalten. Die Soling feiert in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag und die rege internationale Klasse hat zu diesem Jubiläum 50 Boote aus 15 Nationen und 2 Kontinenten am Start gebracht.
 

 

Irgendwie ist es schon spannend…10 Jahre nach dem Gewinn unseres ersten Weltmeistertitels in der Soling findet die Jubiläums-WM GENAU zum gleichen Zeitpunkt am gleichen Ort statt: Castiglione della Pescaia in der Toskana! Ich fuhr bereits am 16.05. mit meiner nagelneuen Petticrows-Soling runter, um ein paar Tage bei herrlichstem Wetter zu relaxen. Das Auto voller Sommerklamotten und guter Laune. Ankunft bei 25 Grad und dann jeden Tag blauer Himmel, 26-30 Grad und ab mittags Thermik mit 13-18 Knoten…was für ein Leben…bis…ja bis Donnerstag. Ab da regnete es, saukalt -aber kein Schnee – und die Vermessung fand bei wirklich widrigen Bedingungen statt. Die Wetterfrösche in Italien sind genauso unfähig wie in Deutschland und so stimmt rein gar nix mehr.

11202955_1121806131168641_8058726663154394347_n Das neue Boot ging problemlos durch die Vermessung und dann wollten wir ein bisserl segeln. Vor dem Kranen kam dann ein nettes Unwetter, Starkregen und 40 Knoten Wind sollten reinknallen…es knallte aber nur der Regen kübelweise ins Boot…trotzdem entschlossen wir uns zu einer kleinen Ausfahrt und entdeckten doch ein paar änderungsbedürftige Kleinigkeiten, die dann heute noch beseitigt werden.

 

Heute Mittags findet ein Practice Race statt, falls Wind kommt. Momentan ist es total wolkenverhangen, windstill und saukalt.

 

Stay tuned … Euer Roman

Mai 222015
 
Nordseewoche 2015: Die Tamam, ein IOR-Renner aus Admirals-Cup-Zeiten und eine der ältesten Yachten unter den Teilnehmern, schlug sich sich wacker und hielt sich lange unter den ersten Yachten im Feld. Foto: stockmaritime.comNordseewoche vor Helgoland und Pfingsten gehört für die Eigner und Crews an Nord- & Ostseeküste zusammen. Bei der 81. Auflage der Regatta fand heute die Zubringerregatta von Hamburg nach Cuxhafen statt, hier die Pressemitteilung von Hans Genthe / stockmaritim zu der Wettfahrt die Elbe hinunter bei idealem Segelbedingungen, Photos von Hans Genthe und Hinrich Franck.
 
Der erste Tag der Nordseewoche mit der Wettfahrt Hamburg-Cuxhaven stand unter einem besonders guten Stern. Die Windbedingungen waren so optimal, dass die schnellste Yacht der Flotte, die Elliot 57 „Opal“, bereits nach 4 Stunden und 44 Minuten im Ziel war.
Bereits zum Start um 6 Uhr morgens überraschten Sonnenschein und eine leichte, raume Brise die Segler. Die Windrichtung ermöglichte einen Start unter Spinnaker. Die Kunst, genau zum Startschuss die Startlinie so zu überqueren, so dass man mit freiem Wind gegen den Flutstrom segeln kann, ist bei dieser Windrichtung besonders wichtig. Das Überholen langsamerer Boote, die besser gestartet sind, kostet dann immer Zeit und Geschwindigkeit.
Vor allem die Amuse Bouche glänzte mit einem perfekten Nullstart im zweiten Start, der der Tripp 40 den späteren Gesamtsieg über alle Klassen schon früh ermöglichte.
Nordseewoche 2015: Schnelle Fahrt die Elbe herunter: Foto: Hinrich FranckIm 3. Start brilliert "Edelweiss", eine Millenium 40, mit einem Nullstart. Der erste spitze Kurs bis Haseldorf lag dem leichten Carbonracer, unter Gennaker pflügte er schnell durch das Regattafeld, und wurde nur von der wesentlich größeren Elliott 57 Opal überholt. Kurz hinter Haseldorf kippte die Tide und der Wind frischte auf, so dass das Segler schnell an Stade vorbei zogen.
Nordseewoche 2015: Herausforderung Berufsschifffahrt. Foto: Hinrich FranckAb Brunsbüttel wird die Elbe breiter, der Wind wurde – wie fast immer – frischer, und das Wasser rauher. Zudem drehte der Wind westlich, so dass einige Kreuzschläge gegen den Wind notwendig wurden. Das sorgte für einige Verschiebungen in den Positionen, vor allem kleinere Yachten fielen zurück, durch Taktik und Revierkenntnis konnten Plätze gewonnen werden. Der Zieldurchlauf fand unter blauem Himmel bei strahlendem Sonnenschein statt, durch die schnelle Reise konnten die Regattasegler den Nachmittag in Cuxhaven ausgiebig genießen.
In der Gruppe ORC1 gewann die "Nikaia von Hamburg", obwohl die "Opal" eine Stunde und 3 Minuten früher im Ziel war. Doch die leichte, sehr viel größere Canting Kiel Yacht "Opal" hat ein extrem hohes Handicap. In der Gruppe ORCi 2 fuhr die kleinste Yacht "Chosi 6", eine J35, den Sieg ein. Rubix mit der Jugendmannschaft des Hamburger Segel Clubs gewann die Klasse ORCi 3. Schnellstarter und Wedel-Cuxhaven Gesamtsieger "Amuse Bouche" gewann natürlich auch ihre Gruppe ORC-Club 2. Kühnezug-Goldkatze, eine Regattayacht aus IOR-Zeiten, siegte in der Klasse ORC-Club 3.
Nordseewoche 2015: Der raume Wind sorgt dafür, dass die meisten Yachten bereits um 9Uhr Glückstadt passiert haben. Foto: Hinrich Franck"Die Zusammenarbeit mit den Behörden, insbesondere mit den Besatzungen der Wasserschutz-Polizeiboote "Amerika-Höft" und "Bürgermeister Brauer" war außerordentlich gut." Jürgen Raddax ist seit vielen Jahren Wettfahrtleiter der Auftakt-Wettfahrt zur 81. Nordseewoche, "Die Wetterbedingungen waren in diesem Jahr allerdings auch einfach perfekt."
"Es ist immer eine große Herausforderung, die Wettfahrt auf der stark durch Berufsschifffahrt befahrenen Elbe stattfinden zu lassen." Marcus Boehlich, Organistionsleiter der Nordseewoche freut sich über den reibungslosen Ablauf: "Unsere Sicherungsboote haben hervorragend mit der Wasserschutzpolizei kooperiert, das war nicht selbstverständlich, denn wir haben 2 neue, junge Crews." 
Heute um 18 Uhr findet der 2. Start der Nordseewoche satt, zur Sundowner-Regatta der Early Bird Serie für die besonders ambitionierten Regattasegler. Um 19Uhr wird die Nordseewoche durch Vertreter der Stadt Cuxhaven, der Gemeinde Helgoland und der Wettfahrtleitung auf dem Gelände der Segler-Vereinigung Cuxhaven offiziell eröffnet.
Mai 212015
 

Am langen Wochenende über Himmelfahrt lud die Seglergemeinschaft am Müggelsee zum Berlin Skiff Bash und 9 Recken machten sich auf den Weg in die Hauptstadt. Hier der Bericht der KV der Musto Skiff, Danke für die Info an Jan Busch und Sven Lamprecht von Segel-Fotografie.de für die Bilder.Dreikampf am Start: (v.l.) Max Döhler, Götz Modersitzki und Frithjof Schwerdt - Photo: Sven Lamprecht - Segelfotografie.deDer Berlin Skiff Bash gehört längst zur festen Größe im MustoSkiff Regatta-Kalender. Das lange Himmelfahrts-Wochenende lockte neun Boote in die Hauptstadt und begann am Donnerstag mit einem freien Training bei herrlichen Bedingungen. Viele Segler nutzten den Tag zum Einsegeln und späteren Klönen auf dem idyllischen Vereinsgelände der ausrichtenden Seglergemeinschaft am Müggelsee (SGaM e.V.). Der Regatta-Auftakt am Freitag wurde aufgrund der trägen, drehenden Windbedingungen, die nicht mehr als 3kn in Böen versprachen, früh abgesagt. Eine unerwartete Brise gegen Mittag konnte aber immerhin noch zum Training mit Frithjof Schwerdt genutzt werden, dem amtierenden Europameister der MustoSkiffs.

Am Samstag wurden die Teilnehmer um so mehr belohnt – 3-4Bft entfesselten die Skiffs und ließen sieben Wettfahrten zu. Die Rennen waren geprägt von auffallend vielen Zweikämpfen und Positionswechseln, die die Rennen spannend und unvorhersehbar machten. Besonders an den Tonnen wurde es oft eng, nicht selten mussten im Eifer des Gefechts gekenterte Skiffs umfahren werden. Das Mittelfeld blieb eng zusammen – allein an der Spitze dominierte Schwerdt nach Belieben. Der Europameister vom Potsdamer Yacht Club e.V. gewann alle Rennen und unterstrich seine derzeitige Ausnahmestellung. Götz Moderisitzki (Mühlenberger Segel-Club e.V.) sicherte sich letztlich souverän den zweiten Platz, dahinter Jan Busch (ASV in Aachen). Erschöpft und glücklich wurde der Tag mit Bier und Würstchen gefeiert.Jan Busch (ASV in Aachen) und Martin Sattelkau (SG am Müggelsee) an der Luvtonne - Photo: Sven Lamprecht - Segelfotografie.deDer Sonntag legte noch eine Schippe drauf. Bei sonnigen 5-7Bft wurde den Seglern alles abverlangt, und für viele waren die kräftigen Böen aus wechselnden Richtungen zu viel des Guten. Vier der Teilnehmer konnten den ersten Lauf im Zeitlimit beenden, danach wurde nicht mehr angeschossen. Während einige Segler noch atemberaubende Ritte über den See genossen, wurde an Land bereits die Siegerehrung vorbereitet – an den Ergebnissen hatte sich nichts mehr geändert.

Der Berlin Skiff Bash hat seinen Ruf als absolutes Highlight der Saison mit viel guter Laune und spannenden Rennen bestätigt. Ein herzliches Danke an die gastgebende SGaM e.V. für die tolle und herzliche Organisation sowie an Seven Lamprecht von Segel-Fotografie.de für die aktionsgeladenen Bilder. Wir freuen uns auf das nächste Jahr, dann wieder mit einem begleiteten Training als besonderem Bonbon.