Mai 252015
 

Matchrace Germany 2015 - Umpires dicht am Geschehen auf dem Wasser - Photo: Copyright Nico Martinez/MRGNach einem zähen Auftakt am vergangen Donnerstag hat das 18. Matchrace Germany gewaltig Fahrt aufgenommen. Alle Flights der Round Robin wurden am Freitag und Samstag gesegelt, Viertel- und Halbfinalläufe am Sonntagnachmittag im Sack und heute am Pingstmontag stehen programmgemäß das Finale an. Mit dem Schweizer Eric Monnin und dem Kroaten Tomislav Basic treffen dort zwei Skipper aufeinander, die sich über viele Jahre eine große Erfahrung im dem spannenden Kampf Boot gegen Boot erworben haben. Für die deutschen Teams bei dem einzigen Grad 1 Match Race in Deutschland war die Konkurrenz zu stark: Für das Team um Skipper Tim Kröger war nach der Vorrund Schluß, 1 Sieg gegen die Match Race Profi war zu wenig. Deutlich besser schlug sich Tino Ellegast aus Konstanz, der als Deutscher Meister im Match Race 2014 für die Regatta am Bodensee gesetzt war. Im Viertelfinale unterlag er 3:1 gegen Matthew Jerwood von Down Under, der im Halbfinal gegen Basic mit 3:2 denkbar knapp unterlag. Auf der Website des MRG ist eine Livestream eingebaut, mal sehen, ob der auch funktioniert, wenn ich den Code auf SailingAnarchy.de einbinde:


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Kollisionen, Kampf und Können: Die RoutiniersEric Monnin und Tomislav Basic segeln ins Finale
Langenargen, 24. Mai 2015. Das Finale im 18. Match Race Germany findet am Pfingstmontag vor Langenargen auf dem Bodensee ohne deutsche Beteiligung statt. Als letzter deutscher Skipper war der Konstanzer Lokalmatador Tino Ellegast im Viertelfinale gegen das australische Team Redline Racing von Matthew Jerwood mit 1:3 ausgeschieden. Neben Jerwood hatten sich auch der Schweizer Weltranglisten-Vierte Eric Monnin und sein Team SailBox sowie das dänische Team von Joachim Aschenbrenner in ihren Viertelfinalbegegnungen durchgesetzt.
Tino Ellegast haderte mit seinem Viertelfinal-Aus nicht lange. „Wir haben hier gut gesegelt und uns als Gesamt-Fünfte in einem WM-Lauf der World Match Racing Tour deutlichen besser als erwartet platzieren können“, so der 35-jährige Steuermann, „wir sind mit unseren Leistungen zufrieden. Es wäre ja auch merkwürdig, wenn wir hier die Profis reihenweise schlagen würden. Der FC Konstanz gewinnt ja auch nicht einfach so gegen Bayern München. Aber es bleibt die Erkenntnis, dass wir gut mitsegeln konnten und am Ende vielleicht nur ein Quentchen Routine fehlte.“
Matchrace Germany 2015 - Regelkenntis bestimmt Taktik auf dem Wasser - Photo: Copyright Nico Martinez/MRGIn den Halbfinalbegegnungen ging es am Pfingstsonntagnachmittag intensiv zur Sache. Im Duell zwischen dem dänischen Aschenbrenner Racing Team aus Nivå bei Kopenhagen und dem favorisierten Schweizer Team um Eric Monnin aus Stäffa kam es zu mehreren Kollisionen. Die Dänen berührten bei einem Start das Boot der Wettfahrtleitung und stießen später auch noch mit den Schweizer Konkurrenten zusammen. Danach ging bei den Dänen nichts mehr. Die routinierteren Eidgenossen um den 39-jährigen Steuermann Monnin setzten sich klar mit 3:0 gegen die Crew um den erst 21 Jahre alten dänischen Duellsegler Aschenbrenner durch und zogen souverän ins Finale ein. Eric Monnin sagte: „Unsere beste ‚Waffe’ war heute unser Trimm. Wir waren in den wichtigen Momenten schnell unterwegs.“
Im zweiten Halbfinalduell trafen der erst 22 Jahre alte Australier und Ellegast-Bezwinger Matthew Jerwood mit seinem Team Redline Racing auf den erfahrenen 40-jährigen Kroaten Tomislav Basic und sein TB Race Team. Basic hatte sich seinen Gegner als Gruppen-Erster der Vorrunde nach dem Matchrace-Reglement selbst wählen dürfen und sich für die vermeintlich schwächste Mannschaft unter den letzten vier Teams entschieden. Jerwood kommentierte seine Wahl mit trockenem Humor: „Wir sind hier mit dem Ziel am Start möglichst viel Erfahrung zu sammeln. Aber wir sind auch hier, weil wir gewinnen wollen. Also, Tomislav, dann mal viel Spaß!“ Auf dem Wasser ließ Jerwoods Team aus Down Under den guten Wünschen an Basic Taten zunächst Taten folgen, ging mit 2:0 in Führung und erwies sich als zäher Gegner für die Kroaten. Doch die schlugen zurück und setzten sich schließlich in guten Windbedingungen um zehn Knoten durch. Damit treffen im Finale mit dem 39-jährigen Monnin und dem 40-jährigen Basic zwei der routiniertesten Skipper und ihre Teams aufeinander und unterstreichen einmal mehr, dass der Segelsport ein Erfahrungssport ist.
 
Mehr als 10.000 Menschen strömten am Pfingstsonntag in das Regattadorf im Langenargener Gondelhafen, genossen den von ZDF-Reporter Nils Kaben live kommentierten hochklassigen Segelsport und das große Infotainment-Angebot am Bodensee-Ufer. Nach mehreren Regentagen kam am am Pfingstsonntagnachmittag die Sonne durch und strahlte wie ein großer freundlicher Scheinwerfer auf die Bodensee-Bühne, auf der sich die Profiteams ihre spannenden Duelle lieferten. Sportdirektor Eberhard Magg sagte: „Ein Tag wie heute entschädigt total für das schlechte Wetter, das wir zu Beginn der Veranstaltung hatten. So voll haben wir Langenargens Gondelhafen lange nicht erlebt. Der Segelsport und das Matchracing haben heute sicher viele neue Fans gewonnen. Jetzt freuen wir uns auf das große Finale am Pfingstmontag.“
 
ERGEBNISSE VIERTELFINALE
Eric Monnin (Team SailBox, SUI) vs. Mark Lees (GBR Match Racing, GBR) 3:0
Matthew Jerwood (Redline Racing, AUS) vs Tino Ellegast (Konstanz) 3:1
Joachim Aschenbrenner (DEN) vs. Reuben Corbett (NZL) 3:1
 
ERGEBNISSE HALBFINALE
Tomislav Basic (TB Race Team, CRO) vs. M. Jerwood (Redline Racing, AUS) 3:2
Eric Monnin (Team SailBox, SUI) vs. Joachim Aschenbrenner (DEN) 3:0