Mai 312015
 

Zum Abschluß der Nordseewoche schickt die Regattaleitung die Teilnehmer im Wechsel von Helgolande entweder Rund Skagen oder nach Edinburgh. In diesem Jahr lag das Ziel der Langstreckenwettfahrt in Schottland und von der Segelkameradschaft "Das Wappen von Bremen" e.V. haben wir die nachstehende Pressemitteilung erhalten. Herzlichen Glückwunsch zum Sieg für die Bank von Bremen an die SKWB.Bank von Bremen - Sieger beim Helgoland - Edinburgh Race 2015 - Photo © SKWBDie Segelkameradschaft „Das Wappen von Bremen“ e.V. (SKWB) gewinnt mit Ihrer Vereinsyacht ‚Bank von Bremen’ unter Skipper Bodo Mall die Hochseeregatta von Helgoland nach Edinburgh, die zum Abschluss der 81. Nordseewoche ausgetragen wurde. Neben erfahrenen Segler/innen waren wieder mehrere Jugendliche an Bord, die zum Teil das erste Mal an einer Hochseeregatta teilgenommen haben. Junge Menschen im Segelsport auszubilden und diese insbesondere an das Hochseesegeln heranzuführen bilden den Kern des Vereins.

Bereits am Pfingstwochenende hatte die BANK VON BREMEN, eine Judel/Vrolijk 53, der Segelkameradschaft „Das Wappen von Bremen“ e.V. (SKWB) schon an den verschiedenen Wettfahrten der 81. Nordseewoche vor Helgoland erfolgreich teilgenommen und belegte den 3. Platz in der Klasse ORCi 1 bei der Early Bird Series, den 3. Platz in der Klasse ORCi Capitell-Cup Rund Helgoland und gewann erneut den Wanderpreis der schnellsten Vereinsyacht nach berechneter Zeit beim Capitell-Cup Rund Helgoland.

Am Pfingstmontag bereitete sich die zwölfköpfige Crew dann vormittags auf die Langestreckenregatta vor, es wurden kleine Reparaturen am Schiff erledigt, Checklisten abgearbeitet, das Wetterrouting besprochen und der Proviant für die ca. 400-500 Seemeilen lange Strecke verstaut. Um 16:40 Uhr Ortszeit fiel dann der Startschuss für die Regatta von Helgoland nach Edinburgh. Diese Regatta wird seit 1968 ausgetragen. Alle 2 Jahre erfolgt der Start immer am Pfingstmontag, abwechselnd mit der Regatta Pantaenius Rund Skagen. Die Wettervorhersage hatte für die nächsten drei Tage wechselhafte Windbedingungen angekündigt mit überwiegend westlichen Winden bei 15 Knoten, aber auch Flautenphasen mit Wind unter 5 Knoten und zum Ende hin Starkwind mit Böen bis zu 40 Knoten.

Die BANK VON BREMEN steuerte zunächst einen westlichen Kurs an, um einige Windparks zu umsegeln, bis der Kurs dann am Dienstagnachmittag in Richtung Nord ging. Die vorhergesagte Flaute konnte die Crew damit geschickt auf einen kurzen Zeitraum reduzieren und im Verlaufe des Mittwochs wurde dann mit dem drehenden Wind wieder Kurs West eingeschlagen. Für die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag setzte dann Starkwind ein, worauf sich die Crew durch entsprechende Segelwechsel einstellte. Das letzte Stück im Firth of Forth stellte sich für die Crew schließlich als härtestes Teilstück heraus, da einerseits das Ziel schon so nah schien, andererseits der Wind jedoch direkt von vorne kam und die Temperaturen aufgrund einer durchziehenden Kaltfront stark absanken. 

Am Donnerstagmorgen überquerte die BANK VON BREMEN dann um 7:19 (Ortszeit) nach 2 Tagen 15 Std. 39 Minuten 54 Sekunden die Ziellinie am gastgebenden Royal Forth Yacht Club (RFYC). Im Hafen stellte sich ein erstes gutes Gefühl bei der Crew ein, denn lediglich die SHAKTI (Ker 46) vom Flensburger Segel Club (FSC) lag schon dort. Die HASPA und die BROADER VIEW vom Hamburgischer Verein Seefahrt (HVS), die wie im Fußball unter Lokalderby-Aspekten mit besonderen Auge beobachtet wurden, waren noch nicht in Sicht. Am Freitagnachmittag wurde dann klar, dass auch die kleineren noch zu erwartenden Yachten nach berechneter Zeit die BANK VON BREMEN nicht mehr einholen können. Damit hat die BANK, wie sie vom Verein auch genannt wird, sowohl den Sieg in ihrer Klasse ORCi als auch über alle 22 gewerteten Boote erringen können. Von den 36 gemeldeten Yachten gingen 33 an den Start und 22 erreichten das Ziel.Bank von Bremen - Siegercrew beim Helgoland - Edinburgh Race 2015 - Photo © SKWBDer Skipper Bodo Mall äußert sich sehr positiv über das Erreichte: „Ich freue mich sehr über den Sieg und er ist für unseren Verein als etwas sehr Besonderes zu bewerten, denn zu der Crew gehörten auch mehrere Jugendliche, die ihre erste Hochseeregatta gesegelt sind und es war die Schiffer-Reise von Dr. Melanie Aalburg. Die Schiffer-Reise ist innerhalb der SKWB die praktische Prüfung, um die Hochseeyachten zu führen und wir freuen uns, dass zukünftig eine weitere Frau unter unseren Skippern sein wird, die dazu auch noch gerne bei Regatten antritt’ (Glückwunsch und Gratulation zur erfolgreich absolvierten Schiffer-Reise von der Anarchistenschar! Editor).

Auch die WAPPEN VON BREMEN III der SWKB war auf die Regattastrecke gegangen, doch die Crew musste sich auf Grund einer länger andauernden Flaute und zeitlichen Engpässen dazu entscheiden, die Regatta abzubrechen und nach Helgoland zurück zukehren.

Crew BANK VON BREMEN: Bodo Mall, Dr. Melanie Aalburg, Mike Döbler, Dr. Johannes Flume, Jork Homeyer, Gerd Lengerhuis, Niklas Peters, Reiner Rosebrock, Carl Rupp, Andreas Vroom, Lukas Wendisch, Frauke Windolph

Mai 242015
 

 Durch Anarchist Breakstuff erhielt SailingAnarchy.de ein Lob dafür, dass wir als einzige Segelwebsite aus Deutschland über die Nordseewoche berichten (Kann halt nicht jeder den verdienten Pfingsturlaub genießen oder selbst Regatta segeln ..). Er nutzte die Gelegenheit und machte darauf aufmerksam, dass die Regatta Vereinigung Seesegeln die Zeichen der Zeit erkannt hat und jetzt auch Facebook bespielt. Wer auf FB aktiv ist, kann bitte das dort übliche Sozialverhalten an den Tag legen und die Chance nutzen, mal was anderes als Hunde, Katzen, Carbonmasten, Titten oder Essen  zu liken, liken, liken … Wie man ja überall hören und lesen kann, messen Sponsoren und Werbepartner dem Feedback in den angesagten Plauderkanälen großen Wert bei, also gebt Euch einen Schubs für den guten Zweck. Ach ja, wer es noch nicht mitbekommen hat: SailingAnarchy.de ist seit 2011 auf Facebook und freut sich aus dem oben genannten Gründen über Eure hochgeschätzten  "Likes"! And now for something completely different: "Hier die Pressemitteilung zum ersten Regattatag der Nordseewoche 2015 von Hans Genthe:"

23.5.2015. Auf Helgoland laufen einige Köpfe heiß: Bis spät in den Abend hinein werden Regattaergebnisse ausgerechnet. Der Sonnabend ist der Regattatag der Nordseewoche, der vor allem die Wettfahrtleitung am härtesten fordert. 6 Wettfahrten, davon 4 fast gleichzeitig an 4 verschiedenen Orten erfordern immer wieder eine besondere logistische Leistung und eine sorgsame Kontrolle aller eintreffenden Informationen über die 145 teilnehmenden Yachten.
Nordseewoche 2015: MINOX-CUP: Start im Nieselregen vor Cuxhaven. Foto: Hinrich FranckDie Yachten des Minox Cups waren zum größten Teil schon Mittags auf Helgoland. Das lag aber vor allem an der frühen Startzeit von 6 Uhr morgens: Während des Starts lief noch leichter Strom elbauf. Mit einsetzendem Ebbstrom wurde der Parkurs zunehmend holpriger: Wind gegen Strom erzeugt eine unangenehm kurze Welle, mit der vor allem die kleineren Schiffe zu kämpfen hatten. Nieselregen und 20 Knoten Wind waren ebenfalls nicht die Bedingungen, die zu guter Laune beitragen. Glücklicherweise verbesserte sich das Wetter beim Verlassen des Elbfahrwassers auf dem Weg nach Helgoland, auch Wind und Welle wurden geringer.
Nordseewoche 2015 - Ruppige Kreuz ausserhalb des Fahrwassers. Foto: Hinrich FranckErste Yacht im Südhafen war die Calypso. Der 83-Fuss Racer „Calypso“ wurde 1998 als 68-Füsser gebaut, aber später als „Wild Thing“ vorne und hinten etwas verlängert, und ersegelte Erfolge bei Offshore-Regatten in Australien. Zweite Yacht nur wenige Minuten später war die mit 57 Fuss deutlich kürzere "Opal", die allerdings mit einem Neigekiel bewaffnet ist, und zum letzten Jahr 600kg abgespeckt hat.Nordseewoche 2015 - Kampf der Giganten: Opal (links) und Calypso (rechts). Foto: Hinrich FranckErster in Gruppe ORC-Club 2 wurde die J/V 40 OD "Dieskopp" mit Temmo Niekamp, in ORC-Club gewann Susewind, eine Faurby 296 von Hagen Reese. In Gruppe ORCi 2+3 siegte die "Elan", eine Swan 48 mit Harald Baum, während in ORCi 1 X50 Bajazzo vorne lag. Die Family-Cruiser-Wertung gewann die Amigo (Sun Odyssey 42), Helmuth König. Übrigens: Unter den Siegern des MINOX Cups wird ein Fernglas BN 7×50 C mit integriertem Kompass verlost.

ZUBRINGER AUS BREMERHAVEN UND WILHELMSHAVEN
Die Yachten des Zubringers aus Bremerhavens hatten die härteste Überfahrt. "Wir haben insgesamt 7 Stunden nur gekreuzt. Das war äußerst ruppig." Kai Greten hat mit seiner "Oromocto" letztes Jahr die Langstrecke Pantaenius Rund Skagen über alles gewonnen, und sollte lange Segeltage gewohnt sein. "Sunbird hat sogar Ihren Mast verloren, die waren schnell weit vor uns, dann haben wir sie gesehen, wie sie ohne Mast aufgeben und aufklaren mussten." Die Nordseewoche sollte die erste Regatta für die brandneue Aluyacht "Sunbird" werden. 
Die Sieger Bremerhaven-Helgoland:
ORCi + Club 2: Desperado (Dufour 40) Timo Fischer
ORCi + Club 2: ReläXX  (X-332) Klaus Meyer
Family-Cruiser: Walkabout (C+C 30E), Hartmut Tietje
Die Sieger Wilhelmshaven-Helgoland:
ORCi 3 + Club 2+3: Westergast, Jörg Schleebaum
Family-Cruiser: Waltzing Matilda (Comet 11 plus), Frank Häger 
 
ZUBRINGER AUS HALLIG HOOGE
Deutlich schneller und angenehmer war die Überfahrt aus Hallig Hooge. Dank der nordwestlichen Winde war der größte Teil der Strecke ein schneller Raumschotskurs. Unter den Teilnehmern aus Hallig Hooge hat übrigens der Family Cruiser Cup den größten Zulauf. Von den 16 Yachten, die die Anreise von der nordfriesischen Insel wagten, gehörten 14 zu dieser Gruppe. Der Familiy Cruiser Cup ist der einfache Einstieg ins Regattasegeln – ohne Vermessung und ohne Spinnaker.Nordseewoche 2015 - Zubringer Hallig Hooge - Helgoland - Schnelle Fahrt aus Hallig Hooge. Foto: stockmaritime.com
EARLY BIRD SERIES
Am Freitag, 17 Uhr starteten die Teilnehmer der Early Bird Series im Rahmen der "Sundowner-Wettfahrt" nach Helgoland. Nach einem perfekten Start führte die IMX 40 Pax das Feld an. Bei leichtem Gegenstrom durch das noch auflaufende Wasser konnte die IMX 40 durch konsequente Stromtatick lange die Position halten. Später, Höhe Vogelsand frischte der Wind auf, und die größeren, schnelleren Yachten übernahmen die Führung. Erste im Ziel war nach 4 Stunden und 5 Minuten die Shakti, eine Ker 46, der heisseste Carbonracer im Feld. Durch die hohe ORC-Zeitvergütung, ein System, damit schnelle Schiffe gemeinsam mit langsamen Schiffen fair gegeneinander Regatta segeln können, konnte die Skakti das Rennen aber nicht gewinnen.
Nordseewoche 2015 - Sundower - Elbmündung: Taktick auf holpriger Chaussee. Foto: stockmaritime.comAuf Helgoland wurden die Teilnehmer der Early Bird Series mit 5 Beaufort und Sonne für Ihren Einsatz am Abend zuvor belohnt. Auf dem Regattakurs vor der Insel Düne stand eine lange, bis 1,5m hohe Welle, die während der Spikurse geschicktes Steuern mit schnellen Surfs belohnte. Insgesamt wurden 3 Wettfahrten gesegelt, davon eine lange und zwei kurze. Im Laufe der ersten Wettfahrt musste die Shakti in führender Position wegen eines techischen Defekts aufgeben. Nach einem Massenfrühstart in der zweiten Wettfahrt leitete Wettfahrtleiter Stefan Lehnert erzieherische Maßnahmen ein, und zog die schwarze Flagge. Im nächsten Start waren trotz der Startverschärfung 4 Boote übermotiviert, und wurden aufgrund Frühstarts disqualifiziert.Auch in der 3. Wettfahrt gab es einen Gesamtrückruf, doch nach dem erneuten Hissen der "Black Flag" starteten die Teilnehmer diesmal äußerst qualifiziert.
Nordseewoche 2015 - 1. Start der Early Bird Series. Foto: stockmaritime.comDie Gesamt-Sieger der Early Bird Series (vorläufig)
ORCi 1: Xenia (XP-44) , Ralf Lässig
ORCi + Club 2: Solconia (Salona 37 RK), Johannes Bahnsen
ORCi + Club 3: patent3 (X-332), Henning Tebbe

Nordseewoche 2015 - Surfen auf der Nordsee. Foto: stockmaritime.com
Mai 222015
 
Nordseewoche 2015: Die Tamam, ein IOR-Renner aus Admirals-Cup-Zeiten und eine der ältesten Yachten unter den Teilnehmern, schlug sich sich wacker und hielt sich lange unter den ersten Yachten im Feld. Foto: stockmaritime.comNordseewoche vor Helgoland und Pfingsten gehört für die Eigner und Crews an Nord- & Ostseeküste zusammen. Bei der 81. Auflage der Regatta fand heute die Zubringerregatta von Hamburg nach Cuxhafen statt, hier die Pressemitteilung von Hans Genthe / stockmaritim zu der Wettfahrt die Elbe hinunter bei idealem Segelbedingungen, Photos von Hans Genthe und Hinrich Franck.
 
Der erste Tag der Nordseewoche mit der Wettfahrt Hamburg-Cuxhaven stand unter einem besonders guten Stern. Die Windbedingungen waren so optimal, dass die schnellste Yacht der Flotte, die Elliot 57 „Opal“, bereits nach 4 Stunden und 44 Minuten im Ziel war.
Bereits zum Start um 6 Uhr morgens überraschten Sonnenschein und eine leichte, raume Brise die Segler. Die Windrichtung ermöglichte einen Start unter Spinnaker. Die Kunst, genau zum Startschuss die Startlinie so zu überqueren, so dass man mit freiem Wind gegen den Flutstrom segeln kann, ist bei dieser Windrichtung besonders wichtig. Das Überholen langsamerer Boote, die besser gestartet sind, kostet dann immer Zeit und Geschwindigkeit.
Vor allem die Amuse Bouche glänzte mit einem perfekten Nullstart im zweiten Start, der der Tripp 40 den späteren Gesamtsieg über alle Klassen schon früh ermöglichte.
Nordseewoche 2015: Schnelle Fahrt die Elbe herunter: Foto: Hinrich FranckIm 3. Start brilliert "Edelweiss", eine Millenium 40, mit einem Nullstart. Der erste spitze Kurs bis Haseldorf lag dem leichten Carbonracer, unter Gennaker pflügte er schnell durch das Regattafeld, und wurde nur von der wesentlich größeren Elliott 57 Opal überholt. Kurz hinter Haseldorf kippte die Tide und der Wind frischte auf, so dass das Segler schnell an Stade vorbei zogen.
Nordseewoche 2015: Herausforderung Berufsschifffahrt. Foto: Hinrich FranckAb Brunsbüttel wird die Elbe breiter, der Wind wurde – wie fast immer – frischer, und das Wasser rauher. Zudem drehte der Wind westlich, so dass einige Kreuzschläge gegen den Wind notwendig wurden. Das sorgte für einige Verschiebungen in den Positionen, vor allem kleinere Yachten fielen zurück, durch Taktik und Revierkenntnis konnten Plätze gewonnen werden. Der Zieldurchlauf fand unter blauem Himmel bei strahlendem Sonnenschein statt, durch die schnelle Reise konnten die Regattasegler den Nachmittag in Cuxhaven ausgiebig genießen.
In der Gruppe ORC1 gewann die "Nikaia von Hamburg", obwohl die "Opal" eine Stunde und 3 Minuten früher im Ziel war. Doch die leichte, sehr viel größere Canting Kiel Yacht "Opal" hat ein extrem hohes Handicap. In der Gruppe ORCi 2 fuhr die kleinste Yacht "Chosi 6", eine J35, den Sieg ein. Rubix mit der Jugendmannschaft des Hamburger Segel Clubs gewann die Klasse ORCi 3. Schnellstarter und Wedel-Cuxhaven Gesamtsieger "Amuse Bouche" gewann natürlich auch ihre Gruppe ORC-Club 2. Kühnezug-Goldkatze, eine Regattayacht aus IOR-Zeiten, siegte in der Klasse ORC-Club 3.
Nordseewoche 2015: Der raume Wind sorgt dafür, dass die meisten Yachten bereits um 9Uhr Glückstadt passiert haben. Foto: Hinrich Franck"Die Zusammenarbeit mit den Behörden, insbesondere mit den Besatzungen der Wasserschutz-Polizeiboote "Amerika-Höft" und "Bürgermeister Brauer" war außerordentlich gut." Jürgen Raddax ist seit vielen Jahren Wettfahrtleiter der Auftakt-Wettfahrt zur 81. Nordseewoche, "Die Wetterbedingungen waren in diesem Jahr allerdings auch einfach perfekt."
"Es ist immer eine große Herausforderung, die Wettfahrt auf der stark durch Berufsschifffahrt befahrenen Elbe stattfinden zu lassen." Marcus Boehlich, Organistionsleiter der Nordseewoche freut sich über den reibungslosen Ablauf: "Unsere Sicherungsboote haben hervorragend mit der Wasserschutzpolizei kooperiert, das war nicht selbstverständlich, denn wir haben 2 neue, junge Crews." 
Heute um 18 Uhr findet der 2. Start der Nordseewoche satt, zur Sundowner-Regatta der Early Bird Serie für die besonders ambitionierten Regattasegler. Um 19Uhr wird die Nordseewoche durch Vertreter der Stadt Cuxhaven, der Gemeinde Helgoland und der Wettfahrtleitung auf dem Gelände der Segler-Vereinigung Cuxhaven offiziell eröffnet.
Jun 072014
 

Der Urlaub in den Bergen ist leider vorüber, Hitze liegt über der Hauptstadt, entsprechend mau sieht die Windvorhersage für die morgige Trainingseinheit für den Max Oertz Preis am Montag beim ASV in Berlin aus. Um so schöner, wenn im Postfach die Pressemitteilung von Hans Genthe und seinem Presseteam zur Nordseewoche 2014 auf einen wartet:

Traumstart zur Skagen Rund Regatta 2014. Foto: stockmaritime.com

Segelsport der Extraklasse in der Deutschen Bucht: Traumwetter zur Nordseewoche

Samstag, 7.6.2014. Gestern um 8.30 Uhr startete die erste Wettfahrt der 80. Nordseewoche. Bei 4-5 Windstärken aus Süd und bei bestem Sonnenschein, jagte Wettfahrleiter Jürgen Raddatz den ersten Startschuss zur Traditionswettfahrt Hamburg-Cuxhaven über die Elbe vor Wedel. 43 Yachten rauschten mit viel Speed in 2 Gruppen über die Startlinie. Im Laufe des Vormittag frischte der Wind auf und trieb die Flotte schnell bis Brunsbüttel. Einige Teilnehmer kämpften mit den Böen, die teilweise über 20 Knoten erreichten. Spektatuläre Sonnenschüsse waren die Folge. In der Spitzentruppe teilte in Höhe Stade ein Containerfrachter die Flotte. Einige schnelle Yachten hatten das Vergnügen, über eine Viertelstunde auf der Bugwelle des über 300m langen Containerfracher surfen zu dürfen. Bedingt durch den Fahrwasserverlauf und durch einen Winddreher mussten die Yachten ab Brunsbüttel kreuzen.

Trotzdem ist schon um 12:33:35 die Ker 51 "Varuna" von und mit Jens Kellinghusen durchs Ziel in Cuxhaven gegangen, nach nur 3 Stunden und 27 Minuten. Damit gewinnt die mattschwarze High Tech Yacht Ihre Gruppe. In der Gesamtwertung ORCi reicht es immerhin für Platz 9. Hier gewinnt die Swan 47 "Elan" mit Harald Baum am Steuer mit reichlich Vorsprung vor der IMX 40 "Pax" mit Steuermann Klaus-Uwe Stryi. In der Gruppe ORC Club siegte Berend Beilken mit seiner "Ballerina".
Varuna: Gut gestartet, schnell im Ziel. Foto: Hinrich Franck/stockmaritime.comDie Elbe ist einer der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt. So kommen zu den Herausforderungen wie Winddreher, Strömung und Untiefen auch die Begegnungen mit der Berufsschiffahrt hinzu. In diesem Jahr war die Wasserschutzpolizei auf dem Boot "Bürgermeister Weichmann" mit dem Verhalten der Teilnehmer und die Zusammenarbeit mit der Wettfahrtleitung sehr zufrieden. „Während der Startprozedur war viel Großschifffahrt unterwegs“ ,so Jürgen Raddatz, der vor allem die gute Kommunikation mit der Revierzentrale und der Wasserschutzpolizei lobte. Diese habe mit dafür gesorgt, dass der Start trotz des vielen Verkehrs reibungslos über die Bühne gegangen sei. Auch über die Arbeit der Sicherungsboote war der Wettfahrtleiter erfreut. „Unsere Sicherungsboote haben stets dafür gesorgt, dass das Fahrwasser frei blieb.“

In Cuxhaven wurde gestern um 19 Uhr die 80. Nordseewoche offiziell eröffnet. Nur eine Stunde später starteten einige besonders ambitionierte Teilnehmer zur Sundowner-Wettfahrt nach Helgoland. Aufgrund der Wettervorhersage wurde das Ziel auf Höhe Tonne 2 in der Aussenelbe vorverlegt, so dass bei der einsetzenden Flaute bis nach Helgoland der Motor eingesetzt werden konnte. In der Gruppe ORCi 2 gewann die IMX40 "PAX" mit Klaus-Uwe Stryi an der Pinne. Um ca. 1 Uhr morgens trafen die ersten Yachten auf der Insel ein, und feierten die Ankunft beim Düsseldorfer Abend mit Frankenheim Alt.  Erst um 4 Uhr morgens wurde die Alexseal-Lounge im boot Düsseldorf Race Village am Helgoländer Südhafen geschlossen.
Spannende Duelle bei Traumwetter. Foto: Antonie Specht/stockmaritime.comNach diesem fulminanten Auftakt setzt die Nordseewoche am Samstag weitere seglerische Höhepunkte. Der Pfingstsamstag begrüßt die Teilnehmer auf Helgoland mit strahlendem Sonnenschein und hervorragenden Segelbedingungen.

Um 12 Uhr wurde die Wettfahrt Hummer 1 pünktlich gestartet. Der Wind stand bis zum Abend durch, so dass auch die dritte Wettfahrt der Early Bird Series bei Traumbedingungen stattfand. Die endgültigen Ergebnisse stehen aufgrund eines Protestes noch nicht fest.

Für die aus Cuxhaven kommenden Segler bot der Minox Cup ebenfalls - fast - die ganze Zeit Traumbedingungen. Dabei versprach der Wetterbericht erst nichts Gutes. Zum Start war es flau und es gab kurzeitige Windlöcher. Die Windstärke reichte zwar insgesamt aus, um gegen die Tide anzukommen, aber es erforderte Erfahrung, um die Auswirkungen des Stroms einschätzen zu können. So verfehlten einige Yachten die Startlinie, und mussten mühevoll gegen die einsetzende Tide zurücksegeln. Diejenigen, die den Motor zur Hilfe genommen haben, haben aufgegeben oder wurden disqualifiziert.First Ship Home: Opal kurz vor Helgoland. Foto: Antonie Specht/stockmaritime.comNach ca. 1,5 Stunden setzte sich der Wind - von See kommend - durch, die Yachten des Minox Cups segelten mit rauschenden Bugwellen Richtung Helgoland. Nach nur 3 Stunden und 25 Minuten lief die Canting-Kiel Yacht "Opal" unter Skipper Edward Reinholdt als erstes Schiff in Helgoland ein.

Aus Bremerhaven kommend war die Dufour 44 Performance, gesteuert von Torsten Rückholdt das erste Schiff auf Helgoland. In der größten Gruppe ORC 3/4 gewann berechnet die "Oromocto" unter Skipper Kai Greten. Der alte Holz-Eintonner von 1971 befindet sich in dritter Generation in Familienbesitz - ein Beweis, dass auch Konstanz und Erfahrung ein Erfolgsfaktor auf Regatten ist.

Aufgrund des Nordostwindes hatten die Yachten aus Wilhelmshafen die längste Anreise. Hier gewann die "circus maximus" von Tanno Kruse, eine kleine, aber schnelle X 79.

Das Regattafeld aus Hallig Hooge setzt sich vor allem aus Teilnehmern des Family Cruiser Cup zusammen. Das spannende Rennen mit vielen Führungswechseln entschied Jörg Hansen mit seiner Hanseat 66 ks vor Leif Boyens Albin Vega.

Organisationsleiter Marcus Boehlich ist sichtlich zufrieden: "Das Wetter hat uns bisher positiv überrascht - das waren tolle Bedingungen. Kein Wunder, dass die Stimmung hier auf Helgoland noch besser ist als sonst." Die Teilnehmer feiern abends die Ergebnisse in der Nordseehalle zur boot Düsseldorf Regattaparty - die Band "United Four" wird den Seglern ordentlich einheizen.

Morgen starten die meisten Teilnehmer schon um 9:30 zum Capitell Cup Rund Helgoland, dem Höhepunkt der Regattaserie.