Dez 242017
 
Frohe Weihnachten - Photo © SailingAnarchy.de 2017

Frohe Weihnachten – Photo © SailingAnarchy.de 2017

Früher war mehr Lametta!” Aber in den Tagen der Besinnung auf den Ursprung und den Sinn des christlichen Weihnachtsfestes kann es nicht schaden, auch mal innezuhalten, einen Schritt kürzer treten und durch die Reduktion den Blick auf das Wesentliche zu schärfen. In diesem Sinne wünschen wir allen Segelanarchistinnen und Segelanarchisten ein frohes Weihnachtsfest in Kreise ihrer Familien und Freunden.

Leg 3, Cape Town to Melbourne, arrivals. Photo by Ainhoa Sanchez/Volvo Ocean Race. 24 December, 2017.

Leg 3, Cape Town to Melbourne, arrivals. Photo by Ainhoa Sanchez/Volvo Ocean Race. 24 December, 2017.

Bei dem Volvo Ocean Race haben die Crews zur Zeit noch keinen Gedanke an Ruhe, Weihnachtsbaum oder Geschenke. Die dritte, sehr harte Etappe der Regatta um die Welt nähert sich ihrem Ende und es sieht danach aus, als ob die Entscheidung in der erste Etappe mit doppelter Wertung gefallen ist. Nach einem langen, packenden Zweikampf zwischen DONGFENG und MAPFRE tief im Süden des Indischen Ozean konnte sich das Boot aus Spanien in einem Halsenduell entlang der wegen Treibeis ausgewiesenen Sperrzone gegen die Crew auf dem französisch-chinesischen Boot durchsetzen.

Volvo Ocean Race 2017-18 - Leg 3 - MAPFRE und DONGFENG im Halsenduell - Screenshot © VOR Website 2017

Volvo Ocean Race 2017-18 – Leg 3 – MAPFRE und DONGFENG im Halsenduell – Screenshot © VOR Website 2017

Volvo Ocean Race 2017-18 - Leg 3 - MAPFRE und DONGFENG - Kurs Südost - Screenshot © VOR Website 2017

Volvo Ocean Race 2017-18 – Leg 3 – MAPFRE und DONGFENG – Kurs Südost – Screenshot © VOR Website 2017

Juan Vila hatte erneut die bessere Nase für die Wetterentwicklung und setzte seinen Kurs nach Süden fort, während Pascal Bidegorry dem zweiten roten Boot in der VOR Flotte nur noch folgen konnte. Mit einem Vorsprung von ca. 30 Meilen auf die Dongers setze der Spanier dann die “große Halse” in Richtung Norden und führte seine Crew in Richtung Australien. Skipper Charles Caudrelier und seinem Navigator war es offenbar wichtiger, ihr Schiff zwischen MAPFRE und den Verfolgern VESTAS 11th Hour Racing und Team Brunel zu positionieren, DONGFENG fuhr das Halsemanöver parallel mit und verzichtete darauf, weiter Südostkurs zu laufen.

Volvo Ocean Race 2017-18 - Leg 3 - MAPFRE und DONGFENG - Halse nach Norden - Screenshot © VOR Website 2017

Volvo Ocean Race 2017-18 – Leg 3 – MAPFRE und DONGFENG – Halse nach Norden – Screenshot © VOR Website 2017

MAPFRE nun zwar klar in Führung, aber für DONGFENG nicht außer Reichweite, doch ohne mehr Speed im eigenen Boot wohl nur noch durch Bruch vom Gewinn der Etappe zu stoppen. Ich weiß nicht, was ich von dem Stealth Modus halten soll, ich habe den Eindruck, dass immer, wenn ein Skipper diese Option zieht auch ein Hauch von Verzweifelung in der Luft liegt. Bislang hat es in diesem Rennen auf den One-Design Boote noch kein Team gegeben, dass nach dem Stealth Modus mit einem Plus wieder auf dem Tracker aufgepoppt ist.

Volvo Ocean Race 2017-18 - Leg 3 - DONGFENG nach Stealth Modus - Screenshot © VOR Website 2017

Volvo Ocean Race 2017-18 – Leg 3 – DONGFENG nach Stealth Modus – Screenshot © VOR Website 2017

Als DONGFENG wie ein Warbird der Klingonen aus seinem Tarnmodus auftauchte, zeigt der Tracker einen größerern Rückstand auf MAPFRE an, zwei zusätzliche Halsen im Kurs deuten an, wo diese Meilen verloren wurden. Zu allem Überfluss gehen VESTAS und Brunel im Süden jetzt mit richtig Druck in die Halse gen Norden und jagen mit Highspeed in Richtung Ziel, während MAPFRE und DONGFENG am Rande des Tiefdruckgebietes mit weniger Wind leben müssen.Wenn man Speed machen muss, um den Führenden doch noch zu schlagen, dann muss man mehr Druck machen und damit zwangsläufig auch mehr Risiko eingehen. Wenn es klappt, dann ist man das Superteam, wenn es nicht klappt, dann ist es schade, doch man hat gekämpft und es wenigsten versucht. Wer mehr Risiko geht, der akzeptiert auch, dass es schneller Bruch geben kann und wenn das passiert, dann wird es wahrscheinlich richtig weh tun.

DONGFENG hatte offenbar zuviel risikiert, das Schiff doch zu sehr geprügelt und musste den Preis dafür zahlen: Ein Schaden an einem der zwei Hydraulikzylinder des Kippkiels führte auch zu einer Undichtigkeit an Drehlager des Kippkiels, was einen Wassereinbruch zur Folge hatte. Mittlerweile wurde die Reparatur an dem Kippkiel abgeschlossen, der defekte Hydraulikzylinder abgeklemmt, das Öl in der Hydraulik aufgefüllt und der Kiel kann wieder mit zweiten Zylinder geschwenkt und fixiert werden. Skipper Caudrelier spricht davon, dass sie durch die Reparatur weitere 20 Meilen verloren haben und das er hofft, dass dennoch den Platz 2 auf Vestas und Brunel zu verteidigen. Das hat geklappt, die beiden Booten aus Süden mussten heute am frühen Morgen hinter DONGFENG passieren und liefern sich nun den Kampf um Platz 3.

Volvo Ocean Race 2017-18 - Leg 3 - MAPFRE klar in Führung - Kurs Melbourne - Screenshot © VOR Website 2017

Volvo Ocean Race 2017-18 – Leg 3 – MAPFRE klar in Führung – Kurs Melbourne – Screenshot © VOR Website 2017

Mittlerweile steht MAPFRE bereits in der Buch von Melbourne und hat noch 20 Meilen bis zur Ziellinie. Der achterliche Wind nimmt weiter ab, die Crew darf nun in der Nacht in dem engen Fahrwasser Halse auf Halse bis ins Finsh fahren, aber dieses Manöver haben sie ja im Southern Ocean perfektioniert.

Leg 3, Cape Town to Melbourne, arrivals. Photo by Ainhoa Sanchez/Volvo Ocean Race. 24 December, 2017.

Leg 3, Cape Town to Melbourne, arrivals. Photo by Ainhoa Sanchez/Volvo Ocean Race. 24 December, 2017.

Leg 3, Cape Town to Melbourne, arrivals. Photo by Ainhoa Sanchez/Volvo Ocean Race. 24 December, 2017.

Leg 3, Cape Town to Melbourne, arrivals. Photo by Ainhoa Sanchez/Volvo Ocean Race. 24 December, 2017.

Dez 082017
 
VOR In-Port Race Kapstadt - Screenshot © VOR Website

VOR In-Port Race Kapstadt – Screenshot © VOR Website

Die Ruhepause für die 7 Teams des Volvo Ocean Race 2017/18 nach dem harten Leg 2 Lissabon – Kapstadt ist vorbei, nach 2 Wochen Erholen, Familie, Boot checken und Reparaturen wird heute mit dem In-Port Race Kapstadt in den Rennmodus hochgeschaltet. In einer Stunde geht los, ab 13:00 Uhr wird das Rennen auf der Website des VOR per Livestream übertragen, viel Spaß dabei!

Star Sailors League 2017 - Finals - Day 2 - Photo © Screenshot SSL

Star Sailors League 2017 – Finals – Day 2 – Photo © Screenshot SSL

Im Anschluss kann man zum Finale der Star Sailors League 2017 in Nassau, Bahamas wechseln und dort den 4. und letzten Tag der Qualifikation zur Endrunde der besten 10 Team verfolgen. Philipp Buhl und Markus Koy legen dort eine Superleistung hin und haben sich gestern von dem 6. auf den 5. Rang des Scoreboard geschoben! Ich drück diesem Team die Daumen, dass sich ihr hochgestecktes Ziel “Endrunde” heute klar machen.

Nov 042017
 
Race Lissabon - Flotte Downind Richtung Belem - Photo © SailingAnarchy.de 2017

Race Lissabon – Flotte Downind Richtung Belem – Photo © SailingAnarchy.de 2017

Morgen ab 12:00 UTC (=13:00 Uhr Berlin) steigen die 7 Crews an Bord ihrer VO 65 Yachten und zu dem Start der zweiten Etappe von Lissabon nach Kapstadt auslaufen. Als Auftakt der Etappe ist geplant, dass die Teams den Tejo aufkreuzen und unter der großen Hängebrücke hindurch in Richtung Altstadt segeln. Nach der Wendmarke dort geht es dann flußabwärts an dem Race Village vorbei hinaus auf den Atlantik und ab nach Süden. Die Windvorhersage sagt nördlichen Wind mit ca. 15 – 18 kns an, es ist also mit einer schnellen Startschleife zu rechnen.

Erstmal entfällt auf dem Teilstück von Europa nach Südafrika die Insel Fernando de Noronha, ca. 170 sm vor der brasilianischen Küste, welche bislang als Wegpunkt gesetzt war und die Flotte erst mit den Passatwinden nach Westen brachte, bevor dort die Karten für das Routing nach Süden neu gemischt wurden. Alle fragen sich, ob die Skipper und ihre Navigatoren die Risiko-Karte spielen und jetzt deutlich weiter im Osten die Passage der Doldrums wagen und ihre Route nun viel näher an Afrika vorbei nach Süden wählen werden. In jedem Fall stehen den Frauen und Männer an Bord der Rennyachten drei sehr anstrengende Wochen auf hoher See bevor, bis sie Kapstadt die Ziellinie kreuzen werden.

Nov 192014
 

VOR 2014/15 - Kapstadt - Start 2. Etappe - Screenshot © VORIn Kapstadt fällt heute um 16:00 UTC (=17:00 Uhr MEZ) der Startschuß zur 2. Etappe des Volvo Ocean Race 2014/15. Von Kap der Guten Hoffnung geht es hinaus in den Indischen Ozean mit Richtung Persischer Golf zum Zielort Abu Dhabi. Die Wettfahrtleitung geht für die mehr als 6.000 nm lange Strecke von gut 3 Wochen Regattastress für die Team an Bord der 7 Rennyachten aus. Auf Grund der Gefahr von Piratenangriffen in der Bereich vor Somalia wurde in die Route nach Norden eine Dangerzone eingerichtet, die von den Yachten östlich zu passieren ist. Der Start wird im Livestream ab 16:50 Uhr MEZ auf der VOR Seite und dem VOR Youtube Channel übertragen.

Nov 162014
 

Hier das Video mit der Aufzeichnung des kompletten In-Port Race, dass gestern von den 7 Teams des VOR vor Kapstadt gesegelt wurde. Punkte für die Gesamtwertung des VOR sind zwar nicht zu holen, falls aber am Ende dieser Regatta um die Welt zwei Teams punktgleich sein sollten, werden die Ergebnisse der In-Port Rennen zur Auflösung des Gleichstandes benutzt. Es wird aber den Teams nicht egal sein, wie sie ihren Sponsor während dieser kurzen Rennen in den Etappenorten des VOR präsentieren und ich kann mir nicht vorstellen, dass es einem Profi gleichgültig ist, ob er als Erster oder Letzter ins Ziel kommt: Gewinnen ist immer schöner als verlieren! Ian Walker jedenfalls ließ nichts anbrennen und gab seine Führung nach dem Start unter Gennaker nie ab. Team SCA hielt sich lange auf Platz 2, wählte an der letzten Wendemarke die falsche Tonne und verlor seinen Platz an Team Brunel, dass für den Schlußschenkel auf die richtige Seite gesetzt hatte.