Nov 152015
 

Und die Sieger sind – Frederic Denis bei den Protos und ??? das ist noch nicht ganz klar aber sicher hat Julien Pulve, der um 02:06 (CET) die Ziellinie überquerte, bei den Serienbooten eine kleine Chance, Ian Lipinski die Krone noch wegzunehmen. Inzwischen bedauert Julien, dass er auf der 1. Etappe zu defensiv gesegelt ist und Ian einen Vorsprung von 14 Stunden hat herausfahren lassen.

W_img_0270Da müssen wir uns also noch etwas gedulden.

Für ein echtes Resümee ist es noch zu früh – da möchte ich lieber noch auf die OnBoard Bilder warten aber das Rennen geht sicher als das schnellste Rennen in die Geschichte ein. Frederic segelte in 12d19h mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 11kn über den Atlantik und auch die folgenden Michele Zambelli, Luke Berry, … liegen mit 13 Tagen+ und Durchschnittsgeschwindigkeiten jenseits der 10kn kaum dahinter.W_img_0283

Julien Pulve hat mit 14d/10h nur ganz knapp die 2-Wochen-Marke gerissen und eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 9kn ist für ein Serienschiff sicher auch nicht einfach zu wiederholen. Genauso spannend ist sein neues Rekordetmal für Serien-Minis von 277,54sm. Einfach irre.

In seinem ersten Interview nach der Zielankunft sprach er auch von seinem MatchRace gegen Ian Lipinski, der in ihm seinen härtesten Konkurrenten sah und ihn über fast den ganzen Atlantik hinweg coverte. O-Ton Julien Pulve – wenn Ian nicht ein so guter Freund wäre, hätte er dies sicher nicht so ausgehalten. Aber durch die Nähe haben sie sich auch mächtig beflügelt, wobei Julien bei Ian einen leichten Speedvorteil gesehen hat.

Nun warten wir den Zieldurchgang von Ian Lipinski ab und danach wissen wir, wer das MT2015 in der Serienklasse gewonnen hat. 

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Nachtrag um 11:30 – Und der Vorsprung hat nicht gereicht. Ian Lipinksi überquerte bereits 10h nach Julien Pulve die Ziellinie und so sieht der Sieger bei den Serienschiffen aus.

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Frank Eckardt @berlin-ocean-racing.com

 

Nov 082015
 

tracker_serieWer bisher nicht glauben konnte, mit welchen Dauergeschwindigkeiten die kleinen 6,5m langen Minis solo über den Atlantik gefahren werden können, bekommt dies momentan eindrucksvoll vor Augen geführt. Und es sind nicht so sehr die Maximalgeschwindigkeiten die verblüffen, sondern die Konstanz mit der hier im Solomode über mittlerweile 2000sm im 2stelligen Bereich gefahren wird. Dabei sind sich Serie und Proto sehr nahe mit 11kn (für die Protos) bzw. 10kn (für die Serienschiffe).speed_water

Natürlich half der schnelle Start der die Führenden sehr zügig nach Süden gebracht hatte, wie auch der in diesem Jahr sehr konstante Passatwind. Aber diese Geschwindigkeiten über mittlerweile mehr als 1 Woche durchzuhalten ist einfach irre. Ob sich die Führenden inzwischen daran gewöhnt haben – auch ich finde es immer wieder toll über Stunden zweistellig zu fahren aber über eine Woche lang – das hätte ich nicht für möglich gehalten und ich bin schon gespannt über die Berichte und Videos dieser Reise.

800_start_1Nach dem frühen Ausfall von Davy hat sich – erwartungsgemäß – Frederic Denis mit der 800 eine kleine Führung erarbeitet, die aber mit 30-50sm vor den Verfolgern allerdings noch so gering ist, dass strategische Missgriffe und Schäden recht zügig das Polster auffressen würden.

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Noch deutlicher ist inzwischen das Polster, welches sich die beiden Ofcet-Piloten Ian Lipinksi und Julien Pulve erarbeitet haben – ca 80sm und es sieht so aus, als wenn sie ihre Atlantiküberquerung als 2-Boot-Training verstehen und sich so enorm antreiben.880_start

 

Vor den Führenden liegen jetzt noch etwa 1000sm und es wird momentan mit einer Ankunft um den 12.11. herum gerechnet, womit die ersten Schiffe noch nicht mal 2 Wochen für den Sprint gebraucht hätten.

 

Natürlich fahren nicht alle diese Durchschnittsetmale heraus, aber selbst unsere 500sm zurück liegenden deutschen Teilnehmer Chris Lükermann und Jan Heinze fuhren ca 7kn im Schnitt und freuen sich sicher über die schnelle Fahrt. Etwas unglücklicher wird sicher Dominik Lenk sein, der  (wie schon in Etappe 1) wegen Problemen mit der Stromversorgung Lanzarote anlaufen musste. Er konnte dort zwar – typisch Mini-Style – von einem Konkurrenten, der aufgeben musste, eine Brennstoffzelle übernehmen aber auch damit sind wohl seine Probleme nicht gelöst. Inzwischen hat er den Hafen wieder angelaufen und ich wünsche ihm, dass es bald weiter gehen kann.

Am schlimmsten hat es aber den Polen Radek Kowalczyk getroffen, der mit mehr als 10kn Geschwindigkeit ein UFO getroffen hat, wodurch ein Ruder sowie Teile des Hecks abgebrochen sind. Nun sind Minis zwar praktisch unsinkbar doch gelang es Radek (im Gegensatz zu J.B.Daramy auf Etappe 1) offensichtlich nicht mehr, das Boot zu stabilisieren und so sackte es mit dem Heck so weit ab, dass er sich abbergen lassen musste. Schade für ihn und das Projekt, in dem in Stettin ein bezahlbarer und konkurrenzfähiger “Serien-“Proto entstanden ist.

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Kleiner Nachtrag um 08:00 – Inzwischen segelt Dominik wieder in Richtung Westen – Ich hoffe, dass seine Stromversorgung jetzt durchhält.

Frank Eckardt @berlin-ocean-racing.com

Nov 072015
 
François Gabart und Pascal Bidégorry - Sieger in der Class Ultime beim TJV mit dem Maxi Tri MACIF - Photo © Jean-Marie Liot / DPPIU / TJV 2015

François Gabart und Pascal Bidégorry – Sieger in der Class Ultime beim TJV mit dem Maxi Tri MACIF

Die Mischung hat gestimmt: Der jetzt auch nicht mehr ganz so junge Wilde Francois Gabart und der erfahrene Salzbuckel Pascal Bidegorry haben den Maxi Tri MACIF als erste Rennyacht über die Ziellinie des Transat Jacques Vabre vor Itajaí gesteuert. Das siegreiche Team segelte den Neubau aus den Computern des Designbüros VPLP in 12 Tagen, 17 Stunden und 29 Minuten von Le Havre an der Kanalküste quer über den Atlantik nach Brasilien. Insgesamt segelte MACIF 6.340 sm, was eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20,75 kns bedeutet.

Sieger in der Class Ultime beim TJV mit dem Maxi Tri MACIF - Photo Vincent Curutchet / DPPI / MACIF

Aerial view of the Maxi Tri MACIF with french skipper Francois Gabart training with Pascal Bidegorry between Groix Island and Les Glenans, south brittany, prior to the Transat Jacques Vabre on september 30, 2015 – Photo Vincent Curutchet / DPPI / MACIF

Nov 042015
 

Die Saison 2015 ist so gut wie durch, die 1. Segel-Bundesliga hat mit dem Deutschen Touring Yacht-Club einen neuen Meister, Heiko Kröger erhält zurecht den Preis für den Segler des Jahres bei der Sailor Award 2015 und beim Transat Jacques Vabre geht die Bruchserie der VPLP / Guillaume Verdier Neubauten weiter.

Etliche Segler denken derzeit über neue oder ein anderes Boot für die Saison 2016 nach und nutzten den kostenpflichtigen Gebrauchtbootmarkt von SailingAnarchy.de als Plattform für den Verkauf ihrer gepflegten und gut ausgerüsteten Boote. Ich habe mich gefreut, dass mit der CONTOUR 34 SC aus Kiel  der erste Trimaran auf SA.de angeboten wurde.Contour 34 - Trimaran - Photo © Eigner
Noch größer war meine Überraschung, als nur 3 Stunden später für das zweite Dreibein, eine Seacart 30 aus Rügen eine Anzeige gebucht wurde.Seacart 30 - zu verkaufen
Aber auch für die Freunde von Monohull und OneDesign haben wir ein neues Boot im Gebauchtbootmarkt: ein regattaklarer Star steht in Berlin für seinen neuen Eigner bereit.
Star Boot - zu Verkaufen - Photo © SailingAnarchy.de 2015

Nov 012015
 

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Gestern Mittag wurde auf Lanzarote die 2. Etappe des diesjährigen Mini-Transats bei offensichtlich recht frischen Verhältnissen (durchweg im 2. Reff + Reff in Fock und Spi)  gestartet. Dabei entstand auch ein tolles Video der Flotte im Dauersurf, welches eindrücklich zeigt, warum wir diese Boote lieben.

Das Routing der ersten Tage wird die Teilnehmer mit mehr sportlichen als abenteuerlichen Ambitionen wohl erst mal recht weit nach Süden führen – hier das Routing des Schweizers Simon Koster  – bevor dann in stabilen Tradewindverhältnissen nach West geschwenkt werden kann.

Routing_Simon-2Da die Strecke so natürlich wesentlich weiter ist, werden/wurden Teilnehmer wie der Russe Yuri Firsov, die schon recht früh abgebogen sind, eine ganze Weile recht weit vorn gelistet.

In Führung (am weitesten in S/SW) liegen bei den Serienbooten nach der ersten Nacht momentan die Teilnehmer, die man dort auch erwartet hatte – sprich Benoit Hantzperg, Ian Lipinski, Julien Pulve und Tanguy.

W__jvb6219Bei den Protos musste der haushohe Favorit Davy Beaudart schon gestern Abend nach den ersten 5h in Richtung Furtaventura abdrehen um ein nicht näher bezeichnetes Segelproblem zu beheben. Damit ist er für 12h festgelegt und wird sich – selbst wenn er bald weiter kann – mit einem Rückstand von mehr als 150sm hinten anstellen müssen. Das mag zwar bitter für ihn sein doch … abschreiben würde ich ihn noch nicht.

Das Feld ist momentan noch recht dicht beeinander und segelte bis heute morgen mit Durchschnittsgeschwindigkeiten z.T. weit jenseits der 10kn.

Drücken wir ihnen und vor allem auch unseren 3 deutschen Teilnehmenern Chris, Jan und Dominik die Daumen für eine schnelle, schöne und sichere Überfahrt.

Und dass wir überhaupt diese Bilder sehen können verdanken wir in disem Jahr wohl auch der weisen Entscheidung der Organisatoren, die 1. Etappe bereits im September zu starten. Die Bedingungen sind ja in diesem Jahr (siehe das Demolition Derby beim Transat Jaques Vabre) um keinen Deut besser als vor 2 Jahren.

Frank Eckardt