Sep 232013
 

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Nur noch ein Sieg fehlt den Kiwis zum Gewinn des Americas Cup, aber auch heute haben Dean Barker und Ray Davies es wieder nicht geschafft, ORACLE RACING USA zu schlagen. Der Start ging an die Kiwis, aber ORUSA ist derzeit einfach das schnellere Boot, dass über die Neuseeländer einfach hinweg brettert, ETNZ stehen ließ und dabei richtig alt aussehen läßt.

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Tonne 1 geht an die Amis und auch der Gennaker hilft den Neuseeländern auf dem Downwindschlag nicht wirklich weiter. Die Distanz zwischen den Booten wird nicht so dramatisch größer wie in den letzten 2,3 Rennen, doch ORUSA hat die 16. Wettfahrt sicher im Griff und läßt sich den 5. Sieg in Folge nicht mehr nehmen.

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8:6 steht es nach dem heutigen Renntag, für morgen ist mehr Wind angesagt und es wird sich zeigen, ob das den Neuseeländern in die Karten spielt. Aber seit einer Woche haben die Kiwis die Seuche an Bord und für mich sieht es nicht danach aus, dass sie heute Nacht noch ein Heilmittel finden.

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Sep 232013
 

AC-WF15-OR-Sieg

ORCALE RACING USA ist der große Gewinner dieses Wochenendes in San Francisco! Jimmy Spithill, Ben Ainslie und ihre Männer an Bord der USA 17 haben gemeinsam mit der Shorecrew des Teams dem Kahn von Larry Ellision Beine gemacht und gewinnen nun Rennen auf Rennen gegen die zum Beginn des 34. Americas Cup so dominanten Neuseeländer.

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Wenn man mit dem Rücken zur Wand steht und 1, 2 Rennen hintereinander gewinnt, dass kann Glück sein. Aber auch ein drittes und viertes Rennen in Folge gegen einen starken Gegner zu gewinnen, dazu gehört viel, viel mehr als nur pures Glück! ORCALE RACING hat das Finetuning von Team und Boot stark verbessert und als Zuschauer gewinnt man den Eindruck, dass die Kiwis während der letzten Rennen nichts mehr zulegen konnten.

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Es wäre ein Wunder, wenn an Bord der Yacht aus Neuseeland nicht die Selbstzweifel wachsen, jede Entscheidung von Taktiker Ray Davies nun kritisch geprüft wird und man sich am Kopf kratzt, wenn man gemeinsam die Rennen im Replay analysiert. Warum die Halse hier, wäre es nicht doch besser gewesen, man hätte hier etwas länger gewartet? War dieser Winddreher wirklich nicht zu sehen, aber weshalb haben die Amis die Situation besser umgesetzt? Waren die wirklich in einem anderen Windsystem bei diesen zugegeben löcherigen Wind auf der Bahn? Jeder, der Regatta segelt, kennt diese Fragen und kann sich ausmalen, was nun in den Köpfen der Männer an Bord von ETNZ vor sich geht.AC-WF15-DW2

Ich denke, dass das Problem von ETNZ bereits mit dem Start beginnt, ich habe den Eindruck, Barker geht es in dieser Rennphase immer noch um Risikominimierung und Fehlervermeidung. Aber sein Boot ist hat keinen Vorteil in der Bootsgeschwindigkeit mehr, diese Zeit ist offenkundig vorbei und deshalb wird er ein höheres Risiko eingehen müssen, er kann nicht auf pures Glück hoffen, dass ETNZ doch noch den fehlenden Sieg in einer der nächsten Wettfahrten schenken wird.
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Es steht 8:5 für die Kiwis, nur ein Sieg fehlt dem Team noch zum Gewinn des Americas Cup. Aber die Amerikaner haben Blut gerochen, sie haben die beiden Rennen heute klar dominiert und ich bin gespannt, ob sie ihre unglaubliche Aufholjagd fortsetzten und die Kiwis doch noch auf der Zielgraden abfangen können.

Sep 222013
 

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Die Fans der Team aus Neuseeland müssen sich langsam Gedanken darüber machen, ob Dean Barker und Ray Davies Mitglieder in einer Bruderschaft von Sadisten sind und nun ihre Chance nutzen, eine ganze Nation zu quälen. Eigentlich sah es so einfach aus: 8 Siege in der Tasche, ORUSA hat erst einen einzigen Punkt auf dem Zettel und ETNZ braucht nur noch einen Sieg, um den Americas Cup zu gewinnen. Aber ORACLE RACING wehrt sich, schlägt zurück, wird schneller in den Manöver und das Boot wird schneller gesegelt.

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Aber der Brüller ist der Winddreher auf dem letzten Downwindgang, der ETNZ das Knick im Rennen 14 bricht: Am Ende einer grandiosen Aufholjagd liegen die Kiwis nur noch 80,90 hinter den Amis und Ray Davies entscheidet sich für eine Halse weg aus den Abwinden von USA 17.

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Und erwischt den Winddreher voll auf die Nase, ETNZ fährt zurück während ORUSA auf die Wendemarke zuhält!

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Und die nächste Halse von ETNZ vor der Boundry macht es nicht besser: Neuseeland fährt wieder quer zum Ziel, fast parallel zu dem letzten Schlag!! Aus dem Rückstand von ca. 80 m sind nach diesen beiden Halsen ca. 600 m geworden und das Rennen 14 ist spätestens jetzt für die Neuseeländer gelaufen.

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Katastrophales Rennen für die Kiwis, da gibt es nichts dran zu rütteln und ORCALE RACING sieht so aus, als ob sie sich auf der Siegerstraße wohlfühlen …

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Sep 212013
 

Das war kein Freudenschrei der Kiwis heute. Eher ein laut vernehmbarer Ausdruck tief empfundenen Schmerzes. Kann Emirates Team New Zealand nicht endlich den 34sten America's Cup gewinnen? Zwei In-Folge-Siege des Cup-Verteidigers Oracle Team USA lassen das Nervositätslevel der ETNZ-Fans erheblich steigen.

Dabei sah im ersten der beiden dreizehnten Rennen heute alles so gut aus: Zwar ging OTUSA bei unter 9 Knoten Windgeschwindigkeit als Führender um die erste Tonne, doch während des Rennens konnte der Herausforderer aus Kiwi-Land spielend auf- und überholen. Zwischendurch bekamem die Amis noch Probleme mit ihrem Code 0, was den Abstand vergrößerte, so dass kurz vor Schluss über ein Kilometer Wasser zwischen den Booten lag. Kein Foiling in diesem Rennen, konventionelles Katamaransegeln mit einem Waka in der Luft war angesagt. 

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Da war der Knoten drin: Das Code 0 bei OTUSA hing fest (Foto © Andy)

Dann der Abbruch wegen Überschreitens des Zeitlimits. Zirka sechs Minuten haben zum "Spiel-Satz-Sieg" der Neuseeländer gefehlt. Oooohhhhhhhhhhh!

Wer denkt sich eigentlich eine Regel aus, bei der auf dem Kurs mindestens 10 Knoten Windstärke blasen müssen, damit die Boote im Zeitlimit von 40 Minuten ihr Rennen beenden können, startet dann aber bei weit schlechteren Bedingungnen? 3 bis 33 Knoten… Genau! Effektiv wird der 34. AC nun bei 10 bis 20 Knoten Wind gesegelt. Zahlen, die einem irgendwie aus alten IACC-Zeiten bekannt vorkommen.

Das zweite dreizehnte Rennen fand dann unter besseren Bedingungen statt, für den Rennbericht siehe vorherigen Beitrag.

Hängende Schultern bei den Kiwi-Fans, aufmunternde Worte von den Amerikanern. Wie schnell sich die Vorzeichen ändern können. Die Stimmung vor Ort ist nicht zu schlagen, ob OTUSA- oder ETNZ-Anhänger, man freut sich gemeinsam, man leidet gemeinsam.

Auf ein Neues dann morgen.

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Start Rennen 13.1: Nebel und kaum Wind, Jimmy Spithill ist als Erster über die Linie (Foto © Andy)

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Start Rennen 13.1: OTUSA baut Vorsprung vor der Golden Gate Bridge aus (Foto © Andy)

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Rennen 13.1: ETNZ überholt mit Beinchen hoch (Foto © Andy)

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Rennen 13.1: ETNZ auf Siegeskurs – schön wär's gewesen (Foto © Andy)

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Start Rennen 13.2: Dean Barker und seine Mannen gewinnen den Start (Foto © Andy)

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Start Rennen 13.2: Die Kiwis in Führung um Mark 1 (Foto © Andy)

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Rennen 13.2: Endlich auf die Foils: Hier sahen die Kiwis auf dem ersten Vorwindschlag noch gut aus. Das sollte ich kurz vor der Tonne ändern. Mehr hier(Foto © Andy)

 

Sep 212013
 

AC-WF14-S-B-Crossing-downwindETNZ dominierte das Leichtwindrennen am heutigen Tag und viele Fans freuten sich schon auf den 9. und entscheidenen Sieg des Teams, doch dann schlug das Reglement erbarmungslos zu und die Wettfahrt 13 wurde wegen Überschreitung des Zeitlimits von max. 40 Minuten durch die Wettfahrtleitung abgebrochen. Es wäre kein Wunder, wenn dieser Tiefschlag bei den Männer von Team ETNZ Spuren hinterlassen hätte, Um so mehr freute man sich über einen aggressiven Start von Dean Barker, der James Spithill beim Start zur zweiten Wettfahrt des Tages nicht den Hauch einer Chance ließ. ETNZ geht mit 3 Sekunden Vorsprung um die Tonne 1, führt Downwind mit bis zu 150 m Distanz und es sieht so aus, als ob Barker und Davies den Sack zumachen werden. Aber dann lassen sie die Amerikaner in Richtung Alcatraz entwischen, ORUSA findet dort mehr Wind und holt gewaltig auf. Es folgt eine klassische Steuerbord-/Backbordbug Situation, nur mit Yachten, die mit ca. 25 kns aufeinander zuhalten … ETNZ zwar in Führung, aber ORUSA mit dem Wind von Steuerbord, Spithill luvt an, um einen Crash zu vermeiden, wohl auch etwas heftiger als notwendig, "Hollywood" halt, wie Kommentator Kenny Read im YouTube Channel des Americas Cup meint, und protestiert. Nach überraschend langem Zögern wird der Penalty gegen ETNZ angezeigt. Die Führung haben die Kiwis schon verloren, die Zeitstrafe tut da nicht mehr so weh.

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An der Leetonne dann der nächste Hammer von Barker und Davies: Eine total verkackte Annäherung und ein cleveres Manöver von Ben Ainslie zwingt die Kiwis zu 2 Wenden vor der Tonne.

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Und als wäre es nicht schon schlimm genug, direkt die 2. Wende hinter her. Katamarane können mittlerweile ja fliegen, aber 2 Wenden innerhalb von 20, 30 m killt jedes Team. Das Boot klebt auf dem Wasser,  der Speed fällt ins Bodenlose, ich glaube, ich habe irgendwas von 3,x kns gesehen und die Amis sind auf und davon.

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Das Rennen ist für die Neuseeländer gelaufen und ORACLE RACING gewinnt zu Recht die Wettfahrt #13 mit weit über einer Minute Vorsprung auf die Kiwis. Denen fehlt zwar weiterhin nur ein einziger Punkt zum Gewinn des Americas Cup, aber ORACLE RACING wehrt sich mit Zähnen und Klauen und zeigt, dass es ein gewaltiger Fehler wäre, dass Team zu unterschätzen. Ich habe den Eindruck, dass die Kiwis ihre Wenden an der Kreuz einfach nicht mit der Geschwindigkeit durchziehen können, die sich ORACLE USA in der letzten Woche hart erarbeitet hat. Es bleibt spannend in San Francisco und ich freue mich auf die nächsten beiden Rennen morgen Abend.