Sep 262016
 

Schnappi unterwegs? - Photo © Anarchist AlexIm Mai 2015 haben wir auf SailingAnarchy.de die Kampagne des Schweizer Simon Koster vorgestellt, der mit einem Protoypen der Classe Mini das MiniTransat angegangen ist. Das Scow – Design des Rumpf sowie die Lift produzierenden L-förmigen Schwerter waren gute Zutaten für einen erfolgreichen Auftritt bei einer der schwersten Einhandregetta der Welt. In der Mediathek des SRF sind die 4 Folgen der Dokumentation dieses Projekt Transat noch einge Tage frei verfügbar; anschauen lohnt sich in jedem Fall.

Screenshot Video "Segeln am Limit" in der Mediathek des SRF - September 2016

Screenshot Video “Segeln am Limit” in der Mediathek des SRF – September 2016

Apr 092016
 

 

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Während ein großer Teil der Figaro-Klasse auf dem Weg in die Karibik ist, wurde heute in Lorient das Lorient BSM gestartet, welches normalerweise ein netter Einstieg in die Saison darstellt incl. einer ersten Sichtung zu den Titelaspiranten der laufenden Saison sowie neue Entwicklungen in der Klasse. Normalerweise deshalb weil das Rennen mit 30kn+ morgen einen ganz anderen Verlauf nehmen wird, als das Flautenrennen des letzten Jahres. Und was auch in’s Auge springt – die Klasse besteht im Serienbereich zu 1/3 aus neuen Schiffen, was bei 30 gebauten Pogo3 und Ofcet6.50 auch nicht verwundert. bsm_start

Momentan bewegt sich die Flotte mit 5-7kn auf einem langen AmWinds-Kurs auf dem Weg zu den Glenans, wobei der Serien-Transat-Sieger Ian Lipinski mit dem verhinderten Proto-Sieger Davy Beaudart auf dem Proto 865 einsam vorne weg segelt. lorient_bsm_tracking

Sehr erfreulich ist es, Jandia mit Oliver Tessloff und Victor Turpin an 2. Position zu sehen. Offensichtlich hat Oliver mit der Wahl seines CoSkippers alles richtig gemacht und ich bin gespannt, wie er sich solo schlagen wird. Dagegen tut sich die Frauencrew aus Lina Rixgens und Katrina Ham auf dem ehemaligen Boot von Chris Lükermann etwas schwerer. Und – gemessen an seiner Klasse – ist der momentan 10. Platz von Simon Koster ( noch hinter vielen Serienschiffen) wohl nur durch einige Probleme zu erklären. Morgen werden wir schlauer sein.

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Wie geht es danach in der Klasse weiter – die nächsten Regatten werden Pornichet Select (solo ca 300sm), Mini en Mai (solo 500sm), MAP (solo 220sm), Mini Fastnet (double 600sm) und schließlich das Azorenrace ( 2x1300sm ) sein. Bei allen Regatten wird es auch deutsche Teilnehmer geben und nach 2 Jahren Abstinenz plane ich dieses Jahr mit 772 am MAP und am Azorenrace ( zu dem Andreas Deubel schon gemeldet hat) teilzunehmen, wobei letzteres leider noch etwas unter “Finanzierungsvorbehalt” steht. Wenn also jemand jemanden kennt der …

SAS-2016

 

Mrz 252016
 
Mini Transat Iles de Guadeloupe 2015 - 348 - dominiklenk.com - Dominik LENK (GER)

Mini Transat Îles de Guadeloupe 2015 – 348 – dominiklenk.com – Dominik LENK (GER)

Für den Anarchisten, der es Lina Rixgens nachtun möchte, steht mit dem Classe Mini #348 jetzt eine erprobte Yacht in unserem kostenpflichtigen Gebrauchtbootmarkt zur Verfügung: BJ 2001, 2. Platz bei dem Transat 2007, nicht das neueste Design, aber atlantikerprobt und entsprechend den akutellen Forderungen der Classe Mini hinsichtlich Sicherheitsausstattung ausgerüstet. Das Boot wurde seit Anfang 2014 von Dominik Lenk für seine Kampagne für das Transsat 2015 vorbereitet und erfolgreich über den Atlantik gesegelt.

Nov 152015
 

Und die Sieger sind – Frederic Denis bei den Protos und ??? das ist noch nicht ganz klar aber sicher hat Julien Pulve, der um 02:06 (CET) die Ziellinie überquerte, bei den Serienbooten eine kleine Chance, Ian Lipinski die Krone noch wegzunehmen. Inzwischen bedauert Julien, dass er auf der 1. Etappe zu defensiv gesegelt ist und Ian einen Vorsprung von 14 Stunden hat herausfahren lassen.

W_img_0270Da müssen wir uns also noch etwas gedulden.

Für ein echtes Resümee ist es noch zu früh – da möchte ich lieber noch auf die OnBoard Bilder warten aber das Rennen geht sicher als das schnellste Rennen in die Geschichte ein. Frederic segelte in 12d19h mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 11kn über den Atlantik und auch die folgenden Michele Zambelli, Luke Berry, … liegen mit 13 Tagen+ und Durchschnittsgeschwindigkeiten jenseits der 10kn kaum dahinter.W_img_0283

Julien Pulve hat mit 14d/10h nur ganz knapp die 2-Wochen-Marke gerissen und eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 9kn ist für ein Serienschiff sicher auch nicht einfach zu wiederholen. Genauso spannend ist sein neues Rekordetmal für Serien-Minis von 277,54sm. Einfach irre.

In seinem ersten Interview nach der Zielankunft sprach er auch von seinem MatchRace gegen Ian Lipinski, der in ihm seinen härtesten Konkurrenten sah und ihn über fast den ganzen Atlantik hinweg coverte. O-Ton Julien Pulve – wenn Ian nicht ein so guter Freund wäre, hätte er dies sicher nicht so ausgehalten. Aber durch die Nähe haben sie sich auch mächtig beflügelt, wobei Julien bei Ian einen leichten Speedvorteil gesehen hat.

Nun warten wir den Zieldurchgang von Ian Lipinski ab und danach wissen wir, wer das MT2015 in der Serienklasse gewonnen hat. 

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Nachtrag um 11:30 – Und der Vorsprung hat nicht gereicht. Ian Lipinksi überquerte bereits 10h nach Julien Pulve die Ziellinie und so sieht der Sieger bei den Serienschiffen aus.

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Frank Eckardt @berlin-ocean-racing.com

 

Nov 082015
 

tracker_serieWer bisher nicht glauben konnte, mit welchen Dauergeschwindigkeiten die kleinen 6,5m langen Minis solo über den Atlantik gefahren werden können, bekommt dies momentan eindrucksvoll vor Augen geführt. Und es sind nicht so sehr die Maximalgeschwindigkeiten die verblüffen, sondern die Konstanz mit der hier im Solomode über mittlerweile 2000sm im 2stelligen Bereich gefahren wird. Dabei sind sich Serie und Proto sehr nahe mit 11kn (für die Protos) bzw. 10kn (für die Serienschiffe).speed_water

Natürlich half der schnelle Start der die Führenden sehr zügig nach Süden gebracht hatte, wie auch der in diesem Jahr sehr konstante Passatwind. Aber diese Geschwindigkeiten über mittlerweile mehr als 1 Woche durchzuhalten ist einfach irre. Ob sich die Führenden inzwischen daran gewöhnt haben – auch ich finde es immer wieder toll über Stunden zweistellig zu fahren aber über eine Woche lang – das hätte ich nicht für möglich gehalten und ich bin schon gespannt über die Berichte und Videos dieser Reise.

800_start_1Nach dem frühen Ausfall von Davy hat sich – erwartungsgemäß – Frederic Denis mit der 800 eine kleine Führung erarbeitet, die aber mit 30-50sm vor den Verfolgern allerdings noch so gering ist, dass strategische Missgriffe und Schäden recht zügig das Polster auffressen würden.

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Noch deutlicher ist inzwischen das Polster, welches sich die beiden Ofcet-Piloten Ian Lipinksi und Julien Pulve erarbeitet haben – ca 80sm und es sieht so aus, als wenn sie ihre Atlantiküberquerung als 2-Boot-Training verstehen und sich so enorm antreiben.880_start

 

Vor den Führenden liegen jetzt noch etwa 1000sm und es wird momentan mit einer Ankunft um den 12.11. herum gerechnet, womit die ersten Schiffe noch nicht mal 2 Wochen für den Sprint gebraucht hätten.

 

Natürlich fahren nicht alle diese Durchschnittsetmale heraus, aber selbst unsere 500sm zurück liegenden deutschen Teilnehmer Chris Lükermann und Jan Heinze fuhren ca 7kn im Schnitt und freuen sich sicher über die schnelle Fahrt. Etwas unglücklicher wird sicher Dominik Lenk sein, der  (wie schon in Etappe 1) wegen Problemen mit der Stromversorgung Lanzarote anlaufen musste. Er konnte dort zwar – typisch Mini-Style – von einem Konkurrenten, der aufgeben musste, eine Brennstoffzelle übernehmen aber auch damit sind wohl seine Probleme nicht gelöst. Inzwischen hat er den Hafen wieder angelaufen und ich wünsche ihm, dass es bald weiter gehen kann.

Am schlimmsten hat es aber den Polen Radek Kowalczyk getroffen, der mit mehr als 10kn Geschwindigkeit ein UFO getroffen hat, wodurch ein Ruder sowie Teile des Hecks abgebrochen sind. Nun sind Minis zwar praktisch unsinkbar doch gelang es Radek (im Gegensatz zu J.B.Daramy auf Etappe 1) offensichtlich nicht mehr, das Boot zu stabilisieren und so sackte es mit dem Heck so weit ab, dass er sich abbergen lassen musste. Schade für ihn und das Projekt, in dem in Stettin ein bezahlbarer und konkurrenzfähiger “Serien-“Proto entstanden ist.

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Kleiner Nachtrag um 08:00 – Inzwischen segelt Dominik wieder in Richtung Westen – Ich hoffe, dass seine Stromversorgung jetzt durchhält.

Frank Eckardt @berlin-ocean-racing.com