Okt 302017
 
Leg 01, Alicante to Lisbon arrivals. Photo by Jesus Renedo/Volvo Ocean Race. 28 October, 2017.

Leg 01, Alicante to Lisbon arrivals. Photo by Jesus Renedo/Volvo Ocean Race. 28 October, 2017.

Vestas 11th Hour Racing hat die erste Etappe des Volvo Ocean Race 2017/18 verdient vor den beiden Topfavoriten MAPFRE und DONGFENG gewonnen. Skipper Charlie Enright und Navigator Simon Fisher hatten offenbar wenig Zweifel an ihrer Strategie für das Leg 1 und haben ihren Rennplan konsequent durchgezogen. Bereits in der ersten Nacht auf See wurde der Grundstein für den Sieg in Lissabon gelegt: Vestas und Akzo Nobel zogen bei Kap Gata weiter nach Norden und legten erst dicht unter der spanischen Küste um.

Mit ihrer Entscheidung, auf dem Kurs in Richtung Festland zu bleiben, haben die Navigatoren an Bord von Vestas und Akzo Nobel den richtigen Richer für den Wind bewiesen und wurden nach dem Split der Flotte in den folgenden Stunden des Rennen für ihren Mut belohnt.

Simon Fisher hat Vestas 11 Hour Racing immer auf der nördlichen Seite des Feldes positioniert und so das Teilnehmerfeld kontrolliert. Diese Position auf der rechten Seite des Kurs gen Gibralter wurde mit besserem Wind belohnt und von Skipper Enright stets verteidigte.

Gut 8 Stunden nach dem Split bei Cap de Gata halste Vestas in Richtung Gibraltar, deckte dabei Akzo Nobel und führte die Flotte im besseren Wind mit wachsenden Vorsprung wieder nach Norden. Am südlichen Ende hofften Juan Vila an Bord von MAPFRE und Pascal Bidegorry auf Dongfeng noch auf den Zieher, der bei abnehmenden Wind nie kam.

Auf MAPFRE wurde ab da an superhart gearbeitet, um wieder Anschluss an das Spitzenduo Vestas und Akzo Nobel bekommen. DONGFENG und auch Team Brunel kommen auf diesem Teilstück einfach nicht auf Touren und verlieren Meter um Meter auf das Feld. In Lissabon erzählt Charles Caudreller das sie bereits vor Capo de Gata mit etwas im Wasser zusammengeprallt sind und danach Schwierigkeiten hatten, wieder den ursprünglichen Bootspeed zu erreichen. Vestas bleibt derweil bei seiner Taktik, die Bahn wenn möglich voll auszufahren, die Anzahl der Manöver zu minimieren und geht als erstes Schiff mit großen Vorsprung durch die Straße von Gibralter hinaus auf den Atlantik.

MAPFRE ist derweil auf Rang 3, aber weiterhin mit dem Messer zwischen den Zähnen unterwegs. Skipper Xabi Fernandez pusht im Atlantik so hart, dass Akzo Nobel, mit einer zusammengewürfelten und einem Crewmitglied weniger in Alicante gestartet, gegen Ende des Rennens offensichtlich nicht mehr dagegenhalten kann. Platz 2 in Lissabon die Spanier ist der Lohn nach den anstrengenden Tagen auf See, mit knappen Vorsprung vor DONGFENG Race Team, dass sich den letzten freien Platz auf dem Siegerpodest vor Akzo Nobel sichern konnte.

Leg 01, Alicante to Lisbon arrivals. Photo by Ainhoa Sanchez/Volvo Ocean Race. 28 October, 2017.

Leg 01, Alicante to Lisbon arrivals. Photo by Ainhoa Sanchez/Volvo Ocean Race. 28 October, 2017.

Dongfeng hat für mich eine Leistung ähnlich stark wie MAPFRE gezeigt, doch der taktische Fehler während der ersten Nacht auf See konnte von dem Team nicht mehr gegen die starke Konkurrenz aufgeholt werden, auch wenn auf den letzten Seemeilen bis ins Ziel infolge der Windverhältnis auf dem Tejo noch einmal sehr spannend wurde.

Leg 01, Alicante to Lisbon arrivals. Photo by Ainhoa Sanchez/Volvo Ocean Race. 28 October, 2017.