Feb 262013
 

St Moritz Match Race, Stage 6 of the Alpari World Match Racing Tour 2012 © Andy Carter / AWMRT

26.02.2013 – Gestern kam die Meldung der AWMRT Veranstalter rein, dass das Matchrace in St. Moritz in diesem Jahr nicht stattfinden wird. Der Grund? Die Krise, die Krise oder feiner ausgedrückt, man hat für 2013 leider nicht ausreichend Mittel für die Ausrichtung der Regatta einwerben können. Mal sehen, ob die weltbesten Matchracer in 2014 wieder auf dem Bergsee im Engadin antreten werden.

Rolex Fastnet Race 2011 - Credit: Rolex/Carlo Borlenghi

Offenbar viel besser geht es der Offshoresegelei: Der RORC hat gestern – wie bei uns bereits schon vor ca. 2 Wochen gemeldet – bekannt gegeben, dass er die Teilnehmeranzahl für das Rolex Fastnet Race von 300 auf nun 340 Boote erweitert hat. Zusammen mit den Booten in der IMOCA, Class 40, Multihulls und Classe Mini werden nun im August 2013 ca. 380 Boote in das Rennen um den Fastnet Rock gehen. Noch ist die Meldeliste nicht raus, aber man kann davon ausgehen, dass auch Yachten aus Deutschland auf die erweiterte Meldeliste gerutscht sind.

Feb 222013
 

Carkeek 60, Ichi Ban, © PCT / Carkeek

In Australien brummt weiterhin die Wirtschaft, entsprechend ist auch Geld vorhanden, dass man in große Spielzeuge stecken kann. Gut so! Matt Allen, Eigner der mittlerweile in die Jahre gekommenen und stark modifizierten VO70 Ichi Ban ex Brunel, hat bei PCT in Dubai eine neue Ichi Ban in Auftrag gegeben. 60 Fuß Carbon, gezeichnet von Shaun Carkeek, sollen rechtzeitig zum Rolex Sydney Hobart Race 2013 fertig sein und Eigner Matt Allen eine gute Chance auf den Sieg über Alles nach IRC verschaffen.

Feb 192013
 

VOR 11-12, Abu Dhabi Ocean Racing, Photo © Paul Todd / VOR

Wie angekündigt veröffentlichen die Organisatoren des Volvo Ocean Race nach und nach die Stoppover Städte und die Teams, die an dem Rennen in 2014 und 2015 teilnehmen werden. Gestern teilt Knut Frostad mit, dass die 2. Etappe von Recife in Brazilien rund Afrika nach Abu Dhabi führen wird. Mit ca. 8.000 Meilen wird diese eine der längsten Etappen in der Geschichte des VOR sein, was leider auch mit dem Wegfall von Kapstadt als Zwischenstopp erkauft wird. Beim letzten VOR sorgte die Etappe von Südafrika nach Abu Dhabi für mehr Aufsehen als logistische Herausforderung wegen der Piratenplage vor dem Horn von Afrika als durch den Segelsport. Für das kommende Rennen geht der Veranstalter davon aus, dass hier eine bessere Lösung gefunden wird.

Mit dem Stopover Abu Dhabi wurde auch die erneute Teilnahme des ABU DHABI OCEAN RACING bekannt gegeben. Der VO65 wird wieder unter Skipper Ian Walker in das Rennen gehen und ist nach dem schwedischen Frauenteam SCA und einem Team aus Brasilien das dritte Team, dass offiziell gemeldet hat.

Im Umfeld zu dieser Meldung des VOR Team teilte gestern morgen Pierre Orphanidis per Facebook mit, dass Ernesto Bertarelli mit seinem ALINGHI Team an dem Rennen teilnehmen wird. Auf seiner Website VSail brachte er gestern Abend einen ausführlichen Artikel, in dem er seine Informationen, Gerüchte und Überlegungen zu dem VOR zusammenfasste. Offenbar hat Pierre ausreichend Hinweise darauf, dass am 2. März, 10 Jahre nach dem Tag, als ALINGHI zum ersten Mal den Americas Cup gewann, in Genf die Teilnahme des Teams am VOR bekannt gegeben wird. Pierre geht davon aus, dass Brad Butterworth als Skipper des VO65 Projektes benannt wird. Da ich mich aber nicht erinnern kann, wann Butterworth das letzte Mal eine Langstecke im Racemodus gesegelt ist, kann man wohl davon ausgehen, dass Butterworth die Planung des Team verantworten, aber nicht selbst steuern wird. Wer könnte den Job auf dem Schiff wohl übernehmen? Mmh, mir geht da Yann Guichard durch den Kopf, der mit seinem SPINDRIFT RACING über einen grandiosen Stamm von erfahrenen Offshoreseglern verfügt.

SPINDRIFT RACING, MOD 70, Kiel, Photo © SailingAnarchy.de

Das Team Spindrift sorgte am 31.Januar 2013 für Aufsehen, als Dona Bertarelli bekannt gab, dass sie den Maxi Tri BANQUE POPULAIRE gekauft hat, um gemeinsam mit Yann Guichard auf Rekordjagd zu gehen. Und mit einem französisch/schweizerischen VOR Team ist dann vielleicht auch Lorient wieder als Stopover im Rennen. Lorient hat angeblich trotz des Erfolges von Franck Cammas und GROUPAMA im letzten Jahr 500.000 € Miese gemacht. Entsprechend schlecht sieht es aus, dass die Stadt, wie mit VOR vereinbart, zum zweiten Mal als Etappenhafen zur Verfügung stehen. Nach dem Rückzug von GROUPAMA aus dem VOR wäre SPINDRIFT / ALINGHI aber bestimmt eine reizvolle Option.

Feb 152013
 

Volvo Ocean Race 2012 - PUMA - Photo © VOR / Paul Todd

15.02.2013 – Die Katze lässt das Mausen sein: Zum Ende 2013 zieht sich PUMA als Sponsor aus dem Segelsport zurück. Auf der Pressekonferenz zum Wirtschaftsjahr 2012 gab Franz Koch, der zum Ende März ausscheidende Vorstandschef des Sportartikelhersteller PUMA zwar einen Rekordumsatz bekannt, doch dieser konnte nur durch massive Abverkaufsrabatte erzielt werden. Preisnachlässe und hohe Kosten für den Konzernumbau reduzierten den Jahresgewinn auf 70 Millionen EUR, ein Einbruch um 2/3 im Vergleich zum Vorjahr. Was passiert bei solchen wirtschaftlichen Bedingungen in der Regel? Richtig, Konzentration auf die Kernmarke, weg mit den Randbereichen. Und deshalb beendet PUMA in diesem Jahr auch das Sponsoring im Segelsport und damit steht ORACLE RACING nach dem Ende des Americas Cup im September ohne Partner im Bereich Segelbekleidung da.

Feb 112013
 

Die letzten beiden Skipper der Vendée Globe 2012-12 halten auf Les Sables d´Olonne zu und Alessandro Di Benedetto berichtete am Samstag, dass er am Freitag nachmittag eine unerfreuliche Begegnung mit einem Containerfachter der Hamburg Süd hatte. Das Radar auf der Team Plastique schlug rechtzeitig Alarm und Di Benedetto erkannte, dass die Gefahr einer Kollision bestand. Laut Di Benedetto wurde der Containerfrachter weder aus seinem AIS angezeigt noch reagierte die Besatzung auf seine Versuche, den Frachter per VHF auf Kanal 16 zu erreichen. Da der Frachter weiter Kurs hielt, luvte Di Benedetto an und passierte die SANTA TERESA ca. 100 Meter hinter deren Heck. Auch nachdem die Situation bereinigt war, reagierte die Schiffsführung der STANTA TERESA laut Di Benetto nicht auf seine Kontaktversuche per VHF.

08/02/2013 - PHOTO ALESSANDRO DI BENEDETTO / TEAM PLASTIQUE - CARGO

Wir wurden durch einen Leser von SailingAnarchy.de auf diesen Vorgang aufmerksam gemacht und haben heute die Reederei Hamburg Süd um Auskunft zu dem Vorgang gebeten. Von der Pressestelle der Hamburg Süd erhielten wir innerhalb weniger Stunden die nachstehende Antwort auf unsere Fragen:

Sehr geehrter Herr Rieken,

wir wissen aus langjähriger Erfahrung, dass Begegnungssituationen zwischen großen und kleinen Schiffen von den jeweiligen Schiffsführungen unterschiedlich beurteilt werden. Wir können deshalb auch gut nachvollziehen, dass sich Herr Alessandro di Benedetto in der beschriebenen Situation offensichtlich sehr unwohl gefühlt haben muss.

Wir möchten betonen, dass wir auf allen unseren Schiffen eine gut ausgebildete und professionelle Schiffsführung beschäftigen und dass es sich bei dem Vorfall keinesfalls um einen „Near Miss“ gehandelt hat, da zu jeder Zeit ein ausreichender Passierabstand gegeben war.

Mit freundlichen Grüßen

Eva Graumann
Global Head of Corporate Communications
Hamburg Süd

08/02/2013 - PHOTO ALESSANDRO DI BENEDETTO / TEAM PLASTIQUE - CARGO08/02/2013 - PHOTO ALESSANDRO DI BENEDETTO / TEAM PLASTIQUE - CARGO

Stellungnahme SANTA TERESA

Die Hamburg Süd hat die beschriebenen Vorwürfe geprüft und die Schiffsführung der SANTA TERESA eingehend befragt.

Zum Zeitpunkt des Vorfalls gegen 16 Uhr befand sich neben dem Wachoffizier auch der Kapitän auf der Brücke. Die Segelyacht „Team Plastique“ war bereits seit Längerem auf den Radargeräten der SANTA TERESA zu sehen, das Radarbild zeigte einen voraussichtlichen Passierabstand von 0,7 nautischen Meilen bzw. 1300 m an. Die Geschwindigkeit der SANTA TERESA betrug 21,5 kn, die Sichtweite lag bei 4 bis 5 nautischen Meilen.

Bei der SANTA TERESA handelt es sich um einen im Jahre 2011 abgelieferten hochmodernen Neubau der 7.100 TEU Santa Klasse. Das gesamte Brückenequipment der SANTA TERESA funktionierte einwandfrei und war in Betrieb, das heißt, beide Radargeräte, beide VHF-Geräte auf Kanal 16 sowie AIS und Voyage Data Recorder (VDR).

Die Segelyacht „Team Plastique“ wurde mit ihren AIS-Daten die ganze Zeit von der SANTA TERESA sowohl als Ziel auf den ARPA-Radargeräten als auch als Text auf dem eigentlichen AIS-Gerät empfangen.

Obwohl zu keinem Zeitpunkt die Gefahr einer Kollision bestanden hat, auch wenn beide Schiffe ihren Kurs beibehalten hätten, änderte die SANTA TERESA ihren Kurs um 7-8 Grad nach Steuerbord, um der Segelyacht mehr Raum zu geben. Aufgrund des jeden Freitags stattfindenden Sicherheitsmanövers („Safety Drill“), befanden sich mehrere Besatzungsmitglieder auf dem Achterschiff (Poop Deck) der SANTA TERESA. Diese haben übereinstimmend berichtet, dass der Passierabstand der „Team Plastique“ hinter dem Achterschiff der SANTA TERESA weitaus größer als die angegebenen 100 Meter gewesen war.

Nach Aussage der Schiffsführung ist die SANTA TERESA zu keinem Zeitpunkt über VHF (UKW) Kanal 16 angerufen worden.

Okay, es ist ja mal wieder alles gut gegangen, der Fachter hat dem Segler vorschriftsmäßig Raum gegeben und keinem ist was passiert. Wir wissen alle, dass die Containerschiffahrt ein hartes Geschäft ist und die betriebswirtschaftliche Optimierung auch bei der Besatzung eines 300 m langen Containerfrachter nicht halt macht. Aber eine vollbesetzte Brücke sollte doch die Zeit haben, in einer solchen Situation selbstständig zu agieren und dem Segler per VHF darüber zu informieren, dass man ihn gesehen hat und entsprechend reagieren wird.