Der Protest von LDV Comanche gegen Wild Oats XI beim Rolex Sdyney Hobart Race 2017 ist entschieden, die International Jury hat Mark Richards eine Zeitstrafe von 1 Stunde aufgebrummt, für seinen Regelverstoß, als er mit einer Wende ca. 15 Minuten nach dem Start des Rolex Sdyney Hobart Race LDV Comanche behindert und zu eine Kursänderung zweck Vermeidung einer Kollision gezwungen hat.
Da WOXI sich von dem Regelverstoß nicht durch einen möglichen 720er entlastet hat, kam es nach dem Eintreffen der beiden Yachten zu der Protestverhandlung. Somit wurde das Rolex Sydney Hobart Race 2017 am grünen Tisch entschieden, die 23 Minuten Vorsprung, die WOXI auf den letzten Meilen des Rennen gegenüber LDV Comanche herausgesegelt hatte, reichen nicht aus, um die Zeitstrafe von 60 Minuten zu egalisieren. Der Regelverstoß von Richards endet für ihn, den Eigner und die Crew von WOXI mit: Keine Line Honours, kein neuer S2H Rekord, Weihnachten und Neujahr voll in der Hose.
“Alle Jahre wieder …” flüchten die australischen Multimillionäre am 2. Weihnachtsfeiertag so schnell es geht vor dem Trubel zu Hause und treffen sich unter dem Vorwand einer sportlichen Betätigung zum Sydney Hobart Race. Wie immer geht es den Eignern um die Line Honours und hier gilt noch immer die Devise: Länge läuft! In diesem Jahr sind 4 der 100-Fuß-Yachten am Start und mit dabei ist auch wieder Wild Oats XI, deren Start auf der Kippe stand, nachdem vor einigen Tagen durch Blitzeinschlag die komplette Elektonik geflasht wurde. Das Problem wurde gefixt und so konnte Skipper Mark Richards mit dem alten Schlachtross WOXI in den Kampf gegen LDV Comanche, Black Jack und Infotrack GFS ziehen. Offenbar kaufen sich in Australien die segelbegeisterten Millionäre die Supermaxis gegenseitig vor der Nase weg und labeln flugs den Hobel um. Dankenswerterweise hilft die Website des Rolex Sydney Hobart Race hier weiter und stellt die Yachten und deren Historie vor.
Zum Auftakt des Rolex Sydney Hobart Race 2017 gab es eher leichten Wind und Black Jack, die ehem. Alfa Romeo ex ESIMIT Europa auch bei uns gut bekannt, sicherte sich die Ehre, als erste Yacht die Wendemarke am Ausgang des Hafen von Sydney zu erreichen. Nach dem Start gab es einen Protest von LDV Comanche gegen WOXI, da Richards WOXI in eine Wende direkt vor den Bug der wegeberechtigten Comanche geworfen hat und Comanche eine Kollision der beiden Supermaxis nur durch eine Kursänderung nach Luv vermeiden konnten. Der Protest wurde angezeigt, WOXI hat sich nicht bereinigt und ich bin bespannt, ob es zu einer Protestverhandlung kommt oder Skipper und Co-Eigner Jim Cooney es dabei bewenden läßt, WOXI auf dem Wasser abzuledern.
Die Teilnehmer sind jetzt seit 8 Stunden unterwegs und laut RSHR – Tacker führt Comanche mit ca. 10 SM Vorsprung auf WOXI und läuft dabei 2 kns mehr Speed als ihr Verfolger. Ich bin gespannt, ob, wie im Vorfeld vorausgesagt, die kommenden Wetterverhältnise einen neuen Rekord zulassen und die Maxis mit Volldampf gegen Süden über die Bass Straße jagen.
Zum zweiten Mal in Folge hat Bruch an Bord des Super Maxis Wild Oats XI den Seriensieger des Rolex Sydney Hobart Race zum Abbruch gezwungen. War es im letzten Jahr ein zerrissenes Großsegel, dass Skipper Mark Richards die Chance auf einen weiteren Sieg nahm, ist in diesem Jahr ein Schaden an der Hydraulik des Kippkiels, der den Ausstieg aus der Regatta veranlasste. Die Crew hat den Kiel in der Mittelstellung fixieren können und das Boot läuft auf die Hafenstadt Eden ab.
Perpertual LOYAL hat die Spitze von WOXI übernommen und donnert mit mehr als 15 kns auf das z.Z. noch knapp 100 Seemeilen entfernte Ziel zu. Anthony Bells K-100, ex Speedboat, ex Rambler, kann schon leicht den Fuß von Gas nehmen, wenn der Wind durchsteht, ist ihm der Sieg in neuer Rekordzeit sicher. Dicht hinter ihm schlägt sich der VO 70 GIACOMO auf Platz 2 mit dem Super Maxi Scallywag herum, Jens Kellinghusen und seine Crew pushen die VARUNA VI hart und liegen z.Z. auf Platz 7 in den Line Honours.
Weihnachten 2016 hat in Deutschland gerade erst angefangen, aber in Australien steht am 2. Weihnachtsfeiertag eines der größten Events auf dem Sportkalender: Rolex Sydney – Hobart Yacht Race! Mehr als 620 Seemeilen von Sydney nach Osten raus, dann scharf rechts abbiegen und immer die Ostküste runter nach Süden, schnell quer über die Bass – Straße und weiter parallel zur Küste von Tasmanien, wieder scharf rechts in die Storm Bay und den Darwent hoch bis in den Hafen von Hobart. Die Navigation liest sich einfach, aber das SHR kann sehr schnell zu einem der härtesten Hochseerennen werden, dass weder Fehler in der Vorbereitung der Yachten noch in der Seemannschaft während der Regatta verzeiht.
Ganz oben auf der Favoritenliste für die Line Honours steht auch in diesem Jahr der Seriensieger Wild Oats XI, der bei dem letzten Rennen wegen Bruch abbrechen musste und der neuen Comanche den Sieg nicht steitig machen konnte.
Mit auf der Liste der potentiellen Sieger stehen auch die alten Bekannten Perpertual Loyal und Scallywag, ex Ragamuffin 100. Nicht wirklich neu, aber unter dem neuen Namen CQS und nach einem Komplettumbau, der weit über einen Refit hinaus ging, ist die maximal gepimpte Nicorette III dabei, die in S2H 2004 unter Skipper Ludde Ingvall die Line Honours gewann.
Um gegen WOXI und die anderen 100 Füßer eine Chance auf den Sieg in Hobart zu haben, wurde die alte Dame Nicorette in Neuseeland radikal gestrippt und gestretcht: Neue Bugsektion mit einer Wavepricer / Panzerkreuzernase wie der Mittelrumpf eines Maxi-Trimaran, dazu massive Auslegerstummel für die Wanten, um diese ähnlich wie die Outrigger auf den IMOCAs auf Breite zu bringen, neue Hecksektion und zum Abschluß des Liftings eine neue Flosse für den Kippkiel. Und zum Abschluß relativ weit achtern ein DSS Foil quer in den Rumpf eingebaut, dass zusätzlich Auftrieb und damit die benetzte Fläche verringern soll und so mehr Speed ermöglichen soll.
Die Wettervorhersagen lassen auf ein schnelle Rennen schließen, wenn der Wind so kommt, wie es die Navigatoren erwarten, ist ein neuer Rekord möglich. Ob WOXI aber wirklich von ihrem Thron gestoßen werden kann, dass wird sich in gut 7 Stunden zeigen, wenn der Startschuß zu dem Rennen nach Hobart im Hafen von Sydney fallen wird.