Jun 112015
 

Hier die kurze Ergänzung zum Artikel unten – direkt aus Lorient.

Bei der Etappe von Lissabon nach Lorient steht Team SCA erstmals auf dem Podium des Volvo Ocean Races 2014-15 – und das ganz oben. Team Vestas Wind läuft auf Platz 2 ein und Abu Dhabi Ocean Racing als Dritte. Somit wird die Truppe um Skipper Ian Walker (GBR) rechnerisch Gesamtsieger dieser Runde um die Welt.

 

Sehr früh morgens, gegen 4:00 Uhr, endlich die Erlösung: Nach vielen letzten und einem vorletzten Platz jubelten die SCA-Mädels vor der französischen Segelhochburg Lorient über ihren Sieg, und mit ihnen die Crews der Support-, Presse- und sogar einiger Zuschauerboote, die weit vor Sonnenaufgang bereits die Ziellinie säumten. So viel Stimmung und Atmosphäre, aber auch Erleichterung und echte Freude selbst bei Konkurrenten hat wohl kaum ein Zieleinlauf je gesehen.

Von der Ankunft am Dock bis zur Siegerehrung wurde im pinkfarbenen Lager dann auch gefeiert was das Zeug hält.

Nachtstimmung an der Ziellinie: Team SCA gewinnt die vorletzte Etappe des Volvo Ocean RacesNachtstimmung an der Ziellinie: Team SCA gewinnt die vorletzte Etappe des Volvo Ocean Races (Foto © Andy)

Der Auftritt des Phönix aus der Asche, Team Vestas Wind, fiel etwas bescheidener aus. Eine kleine Abordnung aus Familien- und Teammitgliedern erwartete die Mannschaft um Skipper Chris Nicholson (AUS) am Dock. Auch hier war Erleichterung das vorherrschende Gefühl, denn das das nach der Strandung neu aufgebaute Boot war weitgehend ungetestet in die Etappe gestartet. Ein Hydraulikleck, Wassereintritt und Seekrankheit hatten es den unter dänischer Flagge segelnden Vestasianern nicht leicht gemacht, den zweiten Platz von der Küste vor Porto über den Split der Flotte an der Costa da Morte bis ins Ziel zu halten.

Erleichterung im Morgengrauen: Freunde und Verwandte begrüßen Team Vestas Wind in LorientErleichterung im Morgengrauen: Freunde und Verwandte begrüßen Team Vestas Wind in Lorient (Foto © Andy)

Als Dritte dann liefen Abu Dhabi Ocean Racing ein. Eins hatten die meisten bereits errechnet: Ian hat’s geschafft. Der britische Skipper war in diese Ausgabe des VOR mit dem klaren Ziel gestartet, sich den Sieg nicht nehmen zu lassen. Lange sah es aber aus, als ob Dongfeng, heute Letzte in Lorient, das zu verhindern wüsste. Bis das chinesisch geflaggte Boot die Southern Ocean-Etappe von Auckland nach Itajaí wegen eines Mastbruchs aufgeben musste. Rechnerisch konnte Skipper Charles Caudrelier (FRA) selbst nach einem Strafpunkt, den er in der Transatlantiketappe kassiert hatte, seinen Rivalen noch abfangen. Diese Tür schloss sich heute. Zur Siegerehrung dürfen alle Kampagnenmitarbeiter aufs Podium, denn so Ian Walker: „Dieser Erfolg ist eine Gemeinschaftsleistung“

Zur Siegerehrung dürfen alle Kampagnenmitarbeiter aufs Podium, denn so Ian Walker: „Dieser Erfolg ist eine Gemeinschaftsleistung.“ (Foto © Andy)

 

Die weiteren Platzierungen: Mapfre (ESP) wurde Vierte, Brunel (NED) Fünfte, und Alvimedica lief als Vorletzte ein.

Apr 062015
 

VOR Leg 5 - Zieleinlauf in Itajai - Ostersonntag 2015 - Photo © Screenshot VOR WebsiteNach 18 Tagen, 23 Stunden und 30 Minuten hat Ian Walker seinen VO 65 Abu Dhabi Ocean Racing als erstes Boot über die Ziellinie vor Itajaí gebracht und sich damit den Sieg in der Königsetappe der Volvo Ocean Race 2014-15 geholt. Nach fast 7.300 sm betrug der Vorsprung auf die spanische Yacht MAPFRE nur etwas mehr als 32 Minuten, Team Alvimedica holte sich den 3. Platz in dieser Etappe mit nur 76 Sekunden Vorsprung auf das Team Brunel aus Holland. Die ersten 4 der 6 Yachten in diesem Leg waren innerhalb von einer Stunde im Ziel und viele werten das als ein klares Zeichen dafür, dass die Entscheidung des VOR Veranstalters für ein OneDesign als Regattaboot richtig war. Ich frage mich seit einiger Zeit, weshalb man beim VOR die Teams Etappen über mehr als 7.000 sm segeln läßt, wenn der Abstand zueinander im Ziel am Ende auch nicht deutlicher ist, als wenn die Boote nur 2, 3 Tagen auf See gewesen wären?

Dez 142014
 

Nach 23 Tagen auf See bezwingt das Team um Skipper Bouwe Bekking mit einem Vorsprung von nur 16 Minuten auf das Team Dongfeng aus China. Charles Caudrelier hatte nach der Passage der Straße von Hormus die Führung der Spitzengruppe übernommen und sich einen kleinen Vorsprung auf Brunel und Abu Dhabi Racing erarbeitet, aber auf dem letzten langen Schlag entlang der Küste in Richtung Ziel zog der Holländer einen Joker aus der Tasche des OneDesign. Mit einem Knoten mehr Speed überholte Brunel das chinesisch/französische Team und kreuzte als erste Schiff die Zielline in Abu Dhabi. Lokalmatador Ian Walker erreichte mit einen Rückstand von knapp 3 Stunden auf den Sieger das Ziel und sicherte sich den letzten freien Platz auf dem Siegerpodium. Mittlerweile ist MAPFRE ebenfalls im Ziel, offenkundig hat der Ausbruch von Iker Martinez und seinem neuem Navigator Jean-Luc Nélias weg von der Flotte nach Osten sich nicht ausgezahlt.

Feb 192013
 

VOR 11-12, Abu Dhabi Ocean Racing, Photo © Paul Todd / VOR

Wie angekündigt veröffentlichen die Organisatoren des Volvo Ocean Race nach und nach die Stoppover Städte und die Teams, die an dem Rennen in 2014 und 2015 teilnehmen werden. Gestern teilt Knut Frostad mit, dass die 2. Etappe von Recife in Brazilien rund Afrika nach Abu Dhabi führen wird. Mit ca. 8.000 Meilen wird diese eine der längsten Etappen in der Geschichte des VOR sein, was leider auch mit dem Wegfall von Kapstadt als Zwischenstopp erkauft wird. Beim letzten VOR sorgte die Etappe von Südafrika nach Abu Dhabi für mehr Aufsehen als logistische Herausforderung wegen der Piratenplage vor dem Horn von Afrika als durch den Segelsport. Für das kommende Rennen geht der Veranstalter davon aus, dass hier eine bessere Lösung gefunden wird.

Mit dem Stopover Abu Dhabi wurde auch die erneute Teilnahme des ABU DHABI OCEAN RACING bekannt gegeben. Der VO65 wird wieder unter Skipper Ian Walker in das Rennen gehen und ist nach dem schwedischen Frauenteam SCA und einem Team aus Brasilien das dritte Team, dass offiziell gemeldet hat.

Im Umfeld zu dieser Meldung des VOR Team teilte gestern morgen Pierre Orphanidis per Facebook mit, dass Ernesto Bertarelli mit seinem ALINGHI Team an dem Rennen teilnehmen wird. Auf seiner Website VSail brachte er gestern Abend einen ausführlichen Artikel, in dem er seine Informationen, Gerüchte und Überlegungen zu dem VOR zusammenfasste. Offenbar hat Pierre ausreichend Hinweise darauf, dass am 2. März, 10 Jahre nach dem Tag, als ALINGHI zum ersten Mal den Americas Cup gewann, in Genf die Teilnahme des Teams am VOR bekannt gegeben wird. Pierre geht davon aus, dass Brad Butterworth als Skipper des VO65 Projektes benannt wird. Da ich mich aber nicht erinnern kann, wann Butterworth das letzte Mal eine Langstecke im Racemodus gesegelt ist, kann man wohl davon ausgehen, dass Butterworth die Planung des Team verantworten, aber nicht selbst steuern wird. Wer könnte den Job auf dem Schiff wohl übernehmen? Mmh, mir geht da Yann Guichard durch den Kopf, der mit seinem SPINDRIFT RACING über einen grandiosen Stamm von erfahrenen Offshoreseglern verfügt.

SPINDRIFT RACING, MOD 70, Kiel, Photo © SailingAnarchy.de

Das Team Spindrift sorgte am 31.Januar 2013 für Aufsehen, als Dona Bertarelli bekannt gab, dass sie den Maxi Tri BANQUE POPULAIRE gekauft hat, um gemeinsam mit Yann Guichard auf Rekordjagd zu gehen. Und mit einem französisch/schweizerischen VOR Team ist dann vielleicht auch Lorient wieder als Stopover im Rennen. Lorient hat angeblich trotz des Erfolges von Franck Cammas und GROUPAMA im letzten Jahr 500.000 € Miese gemacht. Entsprechend schlecht sieht es aus, dass die Stadt, wie mit VOR vereinbart, zum zweiten Mal als Etappenhafen zur Verfügung stehen. Nach dem Rückzug von GROUPAMA aus dem VOR wäre SPINDRIFT / ALINGHI aber bestimmt eine reizvolle Option.