Mai 262015
 
Soling WM 2015 in Castiglione della Pescaia - Photo: VeranstalterVon Roman Koch haben wir ein Update zur laufenden Weltmeisterschaft der Soling Klasse in Italien erhalten, vielen Dank an Roman für seinen Text nach der Regatta, Feier, Wein und Grappa und weiterhin viel Erfolg auf der Regattabahn. Euch viel Spaß beim Lesen, Bilder von dem ersten Wettfahrtag gibt es hier auf der Website des ausrichtenden Club Velico Castiglione della Pescaia.
 
Leider sehr unübliches Wetter zum Start der 50 Jahre Soling Jubiläums-WM: wolkig, drehende, recht leichte Winde, Regenschauer zwischendrin…naja. Normalerweise geht es bei der Thermik hier immer rechts, aber was ist in Zeiten des Klimawandels schon normal…;-)
 
Rennen 1: In Luv raus, umlegen und fahren…sieht eigentlich ganz gut aus, bis…ja bis der Wind auf dem Schlag zum Luvfass plötzlich und unerwartet ordentlich nach links dreht…wtf…from heaven to hell…38ster am Luvfass und dann langsam duschgewurschtelt. Das Feld ist sehr stark besetzt und eng zusammen, so dass kleinste Fehler sich gleich mit dem Verlust von 5-10 Plätzen bemerkbar machen. Am Ende fuhren wir noch auf Platz 23.
 
Zum zweiten Rennen setzte sich langsam eine etwas stärkere Seebrise durch und wir haben einen sehr guten Start am bevorzugten Pin End. Gegen die Sonne können wir die Tonne nicht sehen und am Startschiff war auch kein Kompasskurs angegeben – italienische Schlamperei!!! – und so entschlossen wir uns zu einer recht frühen Wende. Selbst die war aber zu spät, denn der Kurs lag komplett falsch (die Tonne extrem rechts) und so fuhren doch eine ganze Menge mit Überhöhe ans Fass…wir auch…Mist, wieder im hinteren Drittel, da die Backbordarmada sehr dicht gestaffelt ankommt…:-( Auch diesmal lösen wir uns aus dem Feld und arbeiten uns langsam nach vorne, bis auf Rang 17.
Alles nicht berauschend, aber das neue Boot funktioniert, die neue Crew auch (wir müssen uns halt auch noch finden) und einige Favoriten sind bereits "gestorben": Ex-Weltmeister Antoncic fuhr zweimal in die Dreissiger und einige andere schwimmen in der Mitte rum. Vorne dominiert Übersee: Bill Abbott, CAN, führt vor Nelson Ilha, BRA.
 
Abends gab es dann ein fantastisches Galadinner im Hotel Roccamare, wo über 50 Jahre Solinggeschichte gesprochen, Bilder und Videos gezeigt wurden und Anekdoten über einige "Soling-Heros" erzählt wurden…ein wirklich toller Abend, dem Anlass absolut angemessen. Heute sieht es nach normaler Thermik aus: blauer Himmel und tollstes Wetter, wenn auch etwas kühl…wir werden sehen.
Stay tuned … Roman
Mai 232015
 
Von Roman Koch, einer der wenigen Soling Recken aus Deutschland, die mehr als einen Weltmeister und Europameistertitel in der ehemals olympischen 3-Mann Kielboot vorweisen können, haben wir einen Teaser zu der Morgen in Italien beginnenden WM erhalten. Die Soling feiert in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag und die rege internationale Klasse hat zu diesem Jubiläum 50 Boote aus 15 Nationen und 2 Kontinenten am Start gebracht.
 

 

Irgendwie ist es schon spannend…10 Jahre nach dem Gewinn unseres ersten Weltmeistertitels in der Soling findet die Jubiläums-WM GENAU zum gleichen Zeitpunkt am gleichen Ort statt: Castiglione della Pescaia in der Toskana! Ich fuhr bereits am 16.05. mit meiner nagelneuen Petticrows-Soling runter, um ein paar Tage bei herrlichstem Wetter zu relaxen. Das Auto voller Sommerklamotten und guter Laune. Ankunft bei 25 Grad und dann jeden Tag blauer Himmel, 26-30 Grad und ab mittags Thermik mit 13-18 Knoten…was für ein Leben…bis…ja bis Donnerstag. Ab da regnete es, saukalt -aber kein Schnee – und die Vermessung fand bei wirklich widrigen Bedingungen statt. Die Wetterfrösche in Italien sind genauso unfähig wie in Deutschland und so stimmt rein gar nix mehr.

11202955_1121806131168641_8058726663154394347_n Das neue Boot ging problemlos durch die Vermessung und dann wollten wir ein bisserl segeln. Vor dem Kranen kam dann ein nettes Unwetter, Starkregen und 40 Knoten Wind sollten reinknallen…es knallte aber nur der Regen kübelweise ins Boot…trotzdem entschlossen wir uns zu einer kleinen Ausfahrt und entdeckten doch ein paar änderungsbedürftige Kleinigkeiten, die dann heute noch beseitigt werden.

 

Heute Mittags findet ein Practice Race statt, falls Wind kommt. Momentan ist es total wolkenverhangen, windstill und saukalt.

 

Stay tuned … Euer Roman

Jan 132015
 


In den letzten Wochen spielte in Australien die lauteste Musik im Segelsport: Die Offshore Race zogen zum 70 x das Rolex Sydney Hobart Race durch und heimsten rund um die Welt die Schlagzeilen ein. In den folgenden Tagen ging es Schlag auf Schlag weiter, Weltmeisterschaft folgte auf Weltmeisterschaft! Den Auftakt machten die kernigen Kerle im OK Dinghi, zu denen auch eine unternehmungslustige Truppe aus Deutschland gehörte. Um nur einen Punkt verpaßte der für den Potsdamer Seglerverein startenden Neuseeländer Greg Wilcox das Siegerposdest!
WM Tornado 2014/15 - Photo © 2014 Martina BarnetovaAm westlichen Ende von Australien fiel etwas später der Startschuß den Weltmeisterschaften im Tornado. Die schnellen Katamarane sind auch nach dem Ende ihrer olympischen Karriere immer noch für ordentlich Action auf dem Wasser gut. Die Serienweltmeister der letzten Jahre Iordanis und Kostas Paschalidis aus Griechenland holten sich vor Perth ihren 4. Titel in Folge, dass deutsche Team Roland und Nahid Gäbler holte sich Platz 3 in der Gesamtwertung und den Sieg in der Mixed-Wertung. Leider hat der Australische Doller die komplett gegenläufige Entwicklung zum Rubel gemacht, so dass eine Teilnahme an der WM für viele Europärer einfach an den Kosten für die Reise und Transport der Boote gescheitert ist. Vielen Dank an Sven für seine Email mit den Hinweis auf diese WM.
Dann gab es noch die Weltmeisterschaft in der Taser Klasse, deren Design der legendäre Frank Baithwaite vor mehr als 40 Jahren ausgetüfelt hat. Von Anfang an war das Dinghi als Jolle für Mixed Teams (Kein Spinnaker! Kein Trapez!) ausgelegt und so ist es kein Wunder, dass ein Großteil der über 120 gemeldeten Boote von Ehepaaren oder Paaren gesegelt werden. Hier ein Link zu der Tesar Seite von Egbert, einem der Urgesteine der deutschen Tesar Disapora mit einem umfassenden Hintergrundwissen zu dieser Jollenklasse.
Der Int14 hat seinen Ursprung in Australien und richtig, zur Zeit läuft die Weltmeisterschaft der Klasse in Geelong! Hier der Link zu der Weltmeisterschaft zu den ausgepfeilten Skiffs, welche die Basis für den Tesar und auch den 49er waren, der von Julian Bethwaite gezeichnet wurde. Aber ein Skiff kann man auch segeln, hier das Musto Performance Skiff, dass ebenfalls in Australien seine Weltmeisterschaft aussegelte. Neuer Weltmeister wurde der Australier Jon Newmann, bester Europäer der Ian Renilson aus Großbritannien, der Schweizer Alexander Greil wurde Junorenweltmeister in dieser Klasse.
Amtierender Weltmeister der Int Moth Klasse: Nathan Outteridge - Photo © Thierry Martinez / Sea & Co 2015Die Steigerung des 1-Hand Skiff ist die fliegenden Moth, die Jollenklasse, die das Segeln zum erstenmal in einer Klasse auf die Flügel stellte und die seit mehr als 12 Jahren unbestritten die Speerspitze in der Entwicklung der Skiff Klassen ist. Natürlich zur Zeit auch Weltmeisterschaft und natürlich auch in Australien. Hier tummeln sich die großen Namen der Seglerzunft, bekannt aus Funk, Fernsehn und Americas Cup, alle da: Outteridge, Burling, Draper, Slingsby, Baker, Ashby, Davies, Barker, Peyron, Psarofaghis, Bora .. alle da. Auch dabei ist Rohan Veal, der 2005 als Erster mit einer Foling Moth Weltmeister wurde. Von 2009 bis zum Tag vor den Weltmeisterschaften in Sorrento, Victoria, hat der "Lord of the Wings" keinen Schlag mehr gesegelt. Als Zuschauer nach Sorrento angereist, bot Designer Andrew MacDougall Rohan Veal ein Ersatzboot vom Typ Mach2 für die Weltmeisterschaft an, ein Angebot, dass Veal nicht ausschlagen konnte. Das er nichts verlehrt hat, zeigen die sehr guten Einzelresultate, die ihm einen Platz in der Goldflotte für das Finale der WM gesichert haben.

Jul 292013
 

MC-WM13-DSCF5999 Am letzten Wochenende gingen die Volvo Gdynia Sailing Days zu Ende, in deren Rahmen die diesjährige WM der Mircos ausgesegelt wurde. 44 Boote am Start und vor den letzten zwei Wettfahrten hat der Führenden nur eine Punkt Vorsprung auf seinen engsten Verfolger. Es kam, wie es für Segler und Ausrichter kaum hatte schlimmer kommen konnte: Kein Wind am letzten Regattatag! Die Wettfahrtleitung hofft tapfer bis zum Schluß darauf, dass die leichte Seebrise im Laufe des Nachmittags wie vorhergesagt doch noch etwas auffrischen wird. Letzte Startmöglichkeit ist 16:55 und um 13:30 schickte die WL die Teilnehmer raus dem Hafen auf die Regattabahn.

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Doch was sich bereits an Land angekündigt hatte, setzte sich auf dem Wasser fort: Kaum Wind und kein Gedanke daran, dass eine faire Wettfahrt gestartet werden kann. Die Tonnen bleiben an Bord der Schlauchboote, die kleine Yachten kreuzen in der Nähe des Startschiffes, aber man sieht, dass die Skipper und ihre Crews sich auf das Ende der WM eingestellt haben.

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Auf vielen Boote sparen man sich die Mühe und läßt die Fock angeschlage auf Deck liegen, Spinnaker werden mal gesetzt, aber der Wind ist einfach zu schwach und instabil für eine Wettfahrt, die eine Weltmeisterschaft entscheiden wird. Am Ende hatte die Wettfahrtleitung ein Einsehen und schoss die Regatta ab. Damit stand Poitr Tarnacki und seine Crew als Sieger des 37. Micro Cup – Micro World Championship fest. Tarnacki, nun mehr 8facher Weltmeister der MC´s, zeigte zwar in den letzten Wettfahrten Nerven, konnte aber Piotr Ogrodnik auf den zweiten Platz verweisen. Der Drittplazierte Marcin Celmerowski vervollständigte das polnische Trio auf dem Siegerpodest und machte den Triumph für das Gastgeberland Polen perfekt.

Siegerehrung der MC WM213