Aug 172014
 

Round Britain und Ireland Race 2014 - Down under - Photo © Melanie / Bank von Bremen

Test of endurance

Gestern Mittag warnte uns die Coastguard vor Sturmböen bis 10 Bft. Wir segelten bereits bei 30 kn hart am Wind unter G4 und 3. Reff im Gross. Mit vereinten Kräften wechselten wir auf die Sturmfock und behielten das Gross als Unterstützung bei, wobei plötzlich bei all der Arbeit an Deck auch noch die Reffleine brach und wir zu allem Überfluss auch noch umscheren mussten. Die Höhe zum Waypoint auf St. Kilda war kaum zu halten aber wir gaben uns die grösste Mühe. Wir konnten im weiteren Verlauf die Wetterwarnung bestätigen und es entwickelte sich eine sehr beeindruckende See. Die Höhe zum WP war nun nicht mehr drin und der Speed lag zeitweilig auch nur noch bei 4 kn. Wir hielten Rücksprache mit der Regattaleitung über die Konsequenzen für uns, wenn wir St. Kilda innen passieren, denn an Kreuzen war unter diesen Bedingungen kaum zu denken. Wir werden eine 20% Strafe (Platz) erhalten und passierten an Bb.

Unser Wachsystem wurde umgestellt. Alle halbe Stunde wechseln sich nun die Rudergänger ab, wer nicht zwingend
draussen sein muss wärmt sich unter Deck auf, denn es ist sehr kalt und vor allem nass. In der Nacht hatten wir Böen bis 45 kn (9Bft). Inzwischen können wir die Schoten offener fahren, was das Segeln etwas angenehmer und vor allem schneller macht. Die Böen gehen jedoch weiter bis dicht unter 40 Kn. Geht es auch mal unter 30 Kn hat man gleich das Gefühl der Wind sei weg. So schnell ändert sich die Wahrnehmung. Eins ist klar, wir werden alles dran setzen, die Regatta zu beenden, auch wenn wir wissen, dass wir hier unser eigenes Rennen segeln.

Es grüßt die Crew der Bank von Bremen

PS: Es gibt Gerüchte, dass bald 11 Satz Ölzeug incl. Seestiefel günstig zu verkaufen sind.