Aug 262014
 

Jens Kellinghusen's German Ker 51, Varuna, IRC Overall winner of the Sevenstar Round Britain and Ireland Race 2014. Photo: Rick Tomlinson rick-tomlinson.comDas Sevenstar Round Britain and Ireland Race ist zu Ende, auch die letzte Yacht hat den Zielhafen erreicht. VARUNA, die bei Knierim gebaute KER 51 hat das Rennen über Alles unter IRC gewonnen, der Sieg von Skipper Jens Kellinghusen und seiner Crew kann angesichts der Wetterverhältnisse und der starken Konkurrenz nicht hoch genug eingeschätzt werden. Den Gutschein in Höhe von 20.000 $ für einen Yachttransport durch den Hauptsponsors Sevenstar wird von dem Eigner für den Transport der VARUNA zum Start bei dem Rolex Middle Sea Race in Malta genutzt werden.Round Britain und Ireland Race 2014 - Bank von Bremen - Start - Photo © SRBIR / RORCVon Anarchistin Melanie kam bereits am 21. August der Text und die Bilder zum Abschuß der Regatta mit der Bank von Bremen bei mir ins Postfach rein. Leider konnte ich mir erst heute die Zeit freischaufeln können, ihren Beitrag auf die Startseite von SailingAnarchy.de zu setzen. Nochmals ganz herzlichen Dank an Melanie für Ihre Zeit, Einsatz und Einblicke von dem RBIR 2014 für die Anarchisten:Round Britain und Ireland Race 2014 - Bank von Bremen - Ziel Dock - Photo © RORC/Patrick EdenEinfach traumhaft waren die vergangenen Tage unseres Rennens. Segeln wie es sich der Laie vorstellt: Sonne, mäßiger Wind, kaum Welle, Kurse, auf denen die Segelgarderobe auslüften konnte. Gennaker für tiefe Kurse, Gennaker für den spitzen Einfallswinkel, hier die Genua für mäßige, da die Genua für leichte Winde. Die Manöver waren eingespielt. Delphine sprangen im Mondschein ihre Formationen, hätte bloss noch gefehlt, dass sie einen Sprung über den Gennakerbaum zum Besten geben hätten. Naja, nächstes mal!Round Britain und Ireland Race 2014 - Bank von Bremen - Melanie - Photo © SKWBNachts lag ein Sternenhimmel über uns, den man so nur in der freien Natur
erleben kann. Gestern pünktlich zum Sonnenaufgang kam die Isle of Wight in Sicht. Jetzt nur noch einmal um die Insel gesegelt und dann auf die Zielkreuz Richtung Cowes. Die Hugo Boss gesellte sich zu uns und so haben wir zum Schluss nochmal richtig hart performt und zwar genau bis das Bojenfeld von Cowes Bb querab lag. Dann war Schluss, der Wind komplett abgestellt! Die Hugo Boss und wir dümpelten, nein trieben umher. Die Tide war mit 1,5 kn mit uns, die gelbe Snowden-Tonne musste zwingend an Bb gelassen werden. Die Ziellinie nur
wenige hundert Meter entfernt. Der Alptraum! Na gut, Ruhe bewahrt, den Hauch von Wind eingefangen und so segelten wir mit 1,5 kn Fahrt gegen 12:30 Uhr über die Ziellinie.
Round Britain und Ireland Race 2014 - Bank von Bremen - Ziel Empfang - Photo © RORC/Patrick Eden"Congratulations, you finished the Sevenstar Round Britain and Ireland-Race!" erklang es über Funk für uns alle hörbar. Wir konnten uns als Sieger fühlen, als Sieger unseres eigenen Rennens. Im Hafen wurde uns ein Empfang bereitet. Bier und Champagner wurden rüber gereicht.

Inzwischen sind alle geduscht und ausgeruht. Das Schiff wird gerade vorbereitet für die Rücküberführung. Heute Nachmittag geht`s los!

Es grüsst die Crew der Bank von Bremen,
Carol Smolawa
Melanie Aalburg, Joachim Brodda (Percy), Mike Döbler, Gerd Lengerhuis, Karl-Dieter (Gonzo) Müller, Niklas Peters, Frank Rausch, Artur Skrzyszowski, Mike Spitzley, Armin Wiegering

Round Britain und Ireland Race 2014 - Bank von Bremen - Start - Photo © SRBIR / RORC

Aug 172014
 

Round Britain und Ireland Race 2014 - Down under - Photo © Melanie / Bank von Bremen

Test of endurance

Gestern Mittag warnte uns die Coastguard vor Sturmböen bis 10 Bft. Wir segelten bereits bei 30 kn hart am Wind unter G4 und 3. Reff im Gross. Mit vereinten Kräften wechselten wir auf die Sturmfock und behielten das Gross als Unterstützung bei, wobei plötzlich bei all der Arbeit an Deck auch noch die Reffleine brach und wir zu allem Überfluss auch noch umscheren mussten. Die Höhe zum Waypoint auf St. Kilda war kaum zu halten aber wir gaben uns die grösste Mühe. Wir konnten im weiteren Verlauf die Wetterwarnung bestätigen und es entwickelte sich eine sehr beeindruckende See. Die Höhe zum WP war nun nicht mehr drin und der Speed lag zeitweilig auch nur noch bei 4 kn. Wir hielten Rücksprache mit der Regattaleitung über die Konsequenzen für uns, wenn wir St. Kilda innen passieren, denn an Kreuzen war unter diesen Bedingungen kaum zu denken. Wir werden eine 20% Strafe (Platz) erhalten und passierten an Bb.

Unser Wachsystem wurde umgestellt. Alle halbe Stunde wechseln sich nun die Rudergänger ab, wer nicht zwingend
draussen sein muss wärmt sich unter Deck auf, denn es ist sehr kalt und vor allem nass. In der Nacht hatten wir Böen bis 45 kn (9Bft). Inzwischen können wir die Schoten offener fahren, was das Segeln etwas angenehmer und vor allem schneller macht. Die Böen gehen jedoch weiter bis dicht unter 40 Kn. Geht es auch mal unter 30 Kn hat man gleich das Gefühl der Wind sei weg. So schnell ändert sich die Wahrnehmung. Eins ist klar, wir werden alles dran setzen, die Regatta zu beenden, auch wenn wir wissen, dass wir hier unser eigenes Rennen segeln.

Es grüßt die Crew der Bank von Bremen

PS: Es gibt Gerüchte, dass bald 11 Satz Ölzeug incl. Seestiefel günstig zu verkaufen sind.

Aug 162014
 

Bei dem Sevenstar Round Britain and Ireland Race 2014 purzeln Dank Berthas Hilfe Schlag auf Schlag die Rekorde für die schnellste Runde: Schnellstes Schiff ist nun der MOD 70 von Oman Sailing, Ian Walker holte mit der VO65 Azzam von Abu Dhabi Ocean Racing den Rekord für den schnellesten Monohull, der bislang von dem VO 70 Groupama gehalten wurde. SCA hat den Rekord für den schnellsten, reinweiblich besetzten Monohull geholt. Weiterhin super im Rennen liegt die VARUNA von Jens Kellinghusen, der z.Z. mitten in der Irischen See steht und die Führung in den Wertungen IRC über Alles und in seiner IRC Klasse hält.

Screenshot Racetracker RBIR2014 - Bank von Bremen und Varuna - © RORCVon Bord der Bank von Bremen meldete gestern Abend Anarchistin Melanie und versorgte uns mit den jüngsten Update von ihrem Tag 4 des Rennens:

Etmal: 199,8 sm – Der nördlichste Punkt ist umrundet. Wir sind wieder auf der Rückreise. Gestern Nacht gegen 23:10 Uhr just in time zum Tidenwechsel umrundete die Bank den Leuchtturm von Muckle Flugga, der sich bei Annäherung noch in Schauerböen versteckt hielt aber zum Höhepunkt klar zu sehen war. Im Mondschein stolperte derweil ein Vogel ungeschickt übers Wasser. Doch noch ein Papageientaucher? Es wurde abgefallen und Kurs auf den nächsten Wegepunkt genommen. Bald waren die Lichter verschwunden und es wurde auffallend kälter. Inzwischen sind wir wieder an der Kreuz. Die Bedingungen erinnern an Binnensegelein, Dreher von 30 Grad und Wind zwischen 10 und 22 Kn. Das erfordert permanentes mittrimmen, um auf Speed zu kommen. Das istauch nötig, denn vorhin wurden wir wieder einmal eingebremst. Der Stb-Watermaker verträgt aktuell keine Schräglage. Es grüsst die Crew der Bank von Bremen

Aug 122014
 

RBIR 2014 - Bank von Bremen - Tag 1 - Photo © SKWBViele Grüsse von der Bank von Bremen,
die ersten ereignisreichen 24 Stunden liegen hinter uns. Der Start war einfach grandios. Die Kulisse von Cowes und ein Regattafeld mit den wohl spektakulärsten Schiffen, die die Offshoreszene zur Zeit zu bieten hat.

Unter Gennaker ging es den Solent gen Osten raus bis bei 22 kn Wind ein Knall unsere schnelle Fahrt unterbrach. Der Bugsprit war in der Mitte durchgebrochen. Es wurde improvisiert und bald bei inzwischen fast durchgänging Wind um 30 kn der Gennaker erneut gesetzt. Mitunter hatten wir unsere liebe Mühe, was die eine oder andere Stunteinlage unseres polnischen Mitseglers erforderte.

In unsere erste Nacht gingen wir bei herrlichen Segelbedingungen in Abdeckung der Küste. Der Vollmond war Zeuge eines spannenden Kopf-an Kopfrennens mit der Haspa, die wir wieder in Sichtweite hatten. Inzwischen haben wir Bohrinseln um uns herum, haben gefrühstückt und matchen uns weiterhin mit der Haspa. Drückt uns die Daumen! Die Roundbritain Crew
RBIR 2014 - Bank von Bremen - Tag 1 - Photo © SKWB

 

Aug 112014
 

Mit ein Tag Verspätung wurde heute am Vormittag das Sevenstar Round Britain and Ireland Race vor Cowes gestartet. Die Yachten donnerten dann vor dem Wind runter Richtung Dover um den nach Norden abzudrehen. An der Spitze des Feldes rast der MOD 70 Musandam – Oman Sail und Skipper Sidney Gavignet auf dem Leeschwimmer durch den Solent. Sein Ziel ist es, den Rekord für diese Regatta rund um die britischen Inseln zu brechen und mit einer Durchschnittgeschwindigkeit von z.Z. 27 kns sieht es gut für den Franzosen nicht schlecht aus. Aber Banque Populaire 5 hat in 2011 mit etwas mehr als 3 Tagen für die 1.800 sm eine wirklich hohe Hürde aufgelegt.
Round Britain and Ireland Race 2014 - Volvo Ocean 65 - Start - Photo © Ainhoa Sanchez/Volvo Ocean RaceDem Tri auf den Fesen kann man eigentlich nicht sagen, den der MOD 70 segelt in einer eigenen Liga und ist von einem Mono nicht zu knacken, solange er nicht koppheister geht, sind die 5 VO 65. Derzeit für das spanische Team Campos unter Skipper Iker Martinez das Feld der Monos vor Ian Walker auf der Azzam und Dongfeng, Skipper Charles Caudrelier. SCA hängt hinter der einzigen VO70 und läuft ca. 3 kns langsamer als die übrigen VO65.
Round Britain and Ireland Race 2014 - Volvo Ocean 65 - Start - Photo © Ainhoa Sanchez/Volvo Ocean RaceRichtig gut unterwegs ist die VARUNA von Jens Kellinghusen, die Ker 51 hat z.Z. die Führung in ihre Gruppe IRC Zero und den 3. Platz über alles. Aber noch liegen gut 1.600 sm für dem erfolgreichen Offshore Team bis ins Ziel. 

Von Bord der Bank von Bremen haben wir eine kurze Email von Melanie erhalten: Hallo, haben heute nach Start Bugsprit gebrochen… Nicht schlimm, haben andere Lösung gefunden, hatten erstmal genug mit uns zu tun, aber alles super, bei 30 kn Wind krasse Surfs:-) LG Melli