Nov 032017
 

Durch das kurz vor dem Start eingefügte Kapverden-Gate kann man die Flotte seit dem Bilderbuch-Start unter Code-0/Code-5 nun prima beim VMG-Down-Fahren bewundern. Und da – vor allem im Serienbereich – alle ähnliche Best-VMG-Winkel haben, kommen auch immer ähnliche Halsenwinkel zustande – naja, zumindest im vorderen und mittleren Bereich. Das Ganze beschert der Flotte eine schnelle Fahrt nach Süden mit Durchschnittsgeschwindigkeiten > 10kn für die Spitze.

Einzig die Frage, wie weit nach Westen man sich trauen darf, wurde eigentlich beim Wetterrouting vor dem Start geklärt – nämlich eigentlich fast gar nicht und so scheint es, als wenn die Flotte Sightseeing vor Afrika macht. Doch gibt es einige wenige ( Andrea Fornaro Proto und Remi Aubrun Serie), die diese Option nahe der Rhumbline versuchen. Da war und ist aber meist weniger Wind, weshalb sie vlt. kurzfristig mit besserem VMG im Ranking nach vorn schießen, aber dann doch wieder zurück fallen, wenn sie auf den S-Kurs wechseln müssen. Beide sind aber exzellente Segler – Andrea führte die Flotte nach dem Start lange an und genauso Remi.

Tanguy BOUROULLEC / Série 909

Etwas unglücklich dürfte Tom Dolan sein, der als Podiumskandidat im Gegensatz zu allen anderen der Spitze nicht den W-Schlenker südlich von Gran Canaria gemacht hat und sehr früh in Richtung Afrika fuhr – offensichtlich etwas zu früh, denn nun liegt er mit 40sm hinter dem Führenden Tanguy Bouroullec. Aber der Weg ist noch ja noch weit.

Ganz vorn im Protofeld dominiert Ian Lipinski mit bereits +/-50sm auf seine Verfolger, auch wenn dies im Ranking aufgrund seiner – gegenüber der direkten Linie – eher östlichen Position noch nicht so deutlich wird. Simon Koster und Jörg Riechers sind da wohl seine dichtesten Verfolger auch wenn sich Andrea noch auf Platz 2 behauptet.

Jörg RIECHERS / Proto 934

Simon KOSTER / Proto 888

Lina und Andreas werden sich sicher über ein schönes Rennen im Mittelfeld freuen, wogegen Oliver vlt. etwas mit seinem Rückstand von 56sm hadert. Da war er bei diversen Regatten schon wesentlich dichter an der Spitze dran.

Und ja – es gab leider auch schon ein paar Probleme vor allem im Protofeld – ein Mastbruch bei Dorel Nacou, der in Boujdour versucht, seinen Carbonmast wieder zu reparieren, diverse Ruderprobleme nach Kollisionen mit UFOs wie bei Arthur Leopold-Leger (Stop in Mindelo ?) sowie Erwan Le Mené ( Stop in Dakar ), die damit wohl aus dem Rennen um Podiumspositionen raus sind. Insbesondere für Arthur dürfte dies bitter sein, da er ja aus der 1. Etappe einen recht großen Vorsprung auf Platz 3 hat.

Bis zu den Kapverden sind es für Ian nur noch 350sm – sprich etwa 1 1/2 Tage da sich das Wetter wohl kaum verändern wird.

Ian LIPINSKI / Proto 865