Sep 252013
 

Der 34. Americas Cup schreibt Geschichte und der heutige Tag wird noch lange für Gesprächstoff an den Bars und Theken in den Segelclubs rund um die Welt sorgen. Eigentlich war es eine klare Sache: Die Kiwis führen mit 8:1, aber dann holen die Amis einen Sieg nach dem anderen. Selbst beim Stand vom 8:6 konnte man noch davon ausgehen, dass die Kiws den Sack zumachen können. Pustekuchen, ORACLE RACING USA liefert heute die bessere Leistung ab, hängt Dean Barker im 17. Rennen nicht nur einen sondern gleich zwei! Penaltys im Vorstart an und geht mit 200 m Vorsprung um die Tonne 1. Das Rennen ist gelaufen, die Kiwis haben nie mehr auch nur den Hauch einer Chance auf den Sieg.

Im Rennen Nr. 18 zeigt USA 17, dass die Kiwis zur Zeit einfach nicht mehr siegen können. Spithill verliert zwar den Start, Barker zeigt endlich die langgeforderte Aggressivität, gewinnt den Start, kann den Speed zur Tonne 1 mitgehen und die Überlappung gegen ORUSA aufrecht erhalten. Spithill und Co verkacken die erste Halse und liegen ruckzuck 120 Meter achteraus. Hoffnung macht sich breit, jetzt brauchen die Kiwis nur von klassisch zwischen Marke und Gegner bleiben. Doch ORUSA holt auf, liegt aber an der Leetonne noch gut 100 Meter zurück. Spit am Gate, ETNZ geht nach Alcatraz raus, die Amis hin zum Ufer. Die Boote wenden und nähern sich auf der Kreuz, die Distanz ist auf 50, 60 Meter geschrumpft und die Ray Davies wendet unter die Amis. Aber während die Kiwis in der Wende auf dem Wasser zu kleben scheinen, fliegt ORUSA mit fast 30 kns heran und zieht an den Neuseeländern vorbei! Das war es für dieses Rennen, die Kiwis liegen hinten und Spithill und Co hauen ihnen noch richtig einen in die Fresse: Auf dem Rest der Kreuz fahren sie eine! volle! fette! Minute! Vorsprung! heraus!!! Was für eine unglaubliche Klatsche für Dean Barker, Ray Davies, Grant Dalton und alle Mitglieder von Team Emirates New Zealand!

Morgen das letzte, alles entscheidene Rennen des 34. Americans Cup! Für beide Teams gilt: Show down, entweder Sieg oder Niederlage, Hopp oder Topp, Alles oder Nichts und ich sehe leider nichts, was ETNZ gegen die schnelleren Amerikaner noch in die Waagschale werfen kann.

PS

Aus Pietät keine Bilder von der Leiche Niederlage der Kiwis, schaut Euch das Replay der Rennen auf dem YouTube Channel des AC an
 

Sep 242013
 

DM_Match Race_PYC_Photocopyright_SanderMatch Race vor dem PYC – Photo © Stefan Sander

Während in San Francisco die Doppelrümpfe über das Wasser fliegen und ORCALE RACING USA den Kiwis eine Klatsche nach der anderen verpaßt, bereitet der Potsdamer Yacht Club die Deutsche Meisterschaft 2013 im Match Race vor. Vom 2.-5. Oktober hat der Ausrichter die bestplatzierenden Steuerleute der deutschen Match Race Rangliste nach Berlin eingeladen. Felix Oehme, Lars Hückstedt, Jens Hartwig, Sven-Erik Hörsch und Stefan Meister führen die Liste der gesetzten Steuerleute an, die mit ihren beiden Vorschotern auf den schnellen offenen Kielbooten vom Typ Streamline in die Match Races gehen.

DM_MatchRace_PYC_Photocopyright_SanderMatch Race vor dem PYC – Photo © Stefan Sander

Sep 232013
 

AC-WF16-Start
Nur noch ein Sieg fehlt den Kiwis zum Gewinn des Americas Cup, aber auch heute haben Dean Barker und Ray Davies es wieder nicht geschafft, ORACLE RACING USA zu schlagen. Der Start ging an die Kiwis, aber ORUSA ist derzeit einfach das schnellere Boot, dass über die Neuseeländer einfach hinweg brettert, ETNZ stehen ließ und dabei richtig alt aussehen läßt.

AC-WF16-T1
Tonne 1 geht an die Amis und auch der Gennaker hilft den Neuseeländern auf dem Downwindschlag nicht wirklich weiter. Die Distanz zwischen den Booten wird nicht so dramatisch größer wie in den letzten 2,3 Rennen, doch ORUSA hat die 16. Wettfahrt sicher im Griff und läßt sich den 5. Sieg in Folge nicht mehr nehmen.

AC-WF-16-DW1-Gennaker
8:6 steht es nach dem heutigen Renntag, für morgen ist mehr Wind angesagt und es wird sich zeigen, ob das den Neuseeländern in die Karten spielt. Aber seit einer Woche haben die Kiwis die Seuche an Bord und für mich sieht es nicht danach aus, dass sie heute Nacht noch ein Heilmittel finden.

AC-WF16-Lee

 

Sep 232013
 

Deutsche Meister 2013 Schomäker - Jess 1 von Anne-Kathrin EhmannIDM 505er auf dem Wannsee – Photo © Anne-Kathrin Ehmann

Gestern endete die IDM der 505er, die von dem VSaW auf dem Wannsee und der Großen Breite ausgerichet wurde. Der alte Meister ist auch der neue Meister, Meike Schomäker und Holger Jess holten schafften in Berlin ihre Titel – Hattrick. Viele Dank Iris Anton von der 505er KV für Ihre Pressemitteilung und Danke für Anne-Kathrin Ehmann für die verwendeten Photos.

Nach 7 Wettfahrten bei kühlen Temperaturen und böigen mittleren Winden ging heute die Internationale Deutsche Meisterschaft der 505er zu Ende. 27 Teams haben 4 Tage lang auf dem Wannsee um den Titel gekämpft. Meike Schomäker (ZSK) und Holger Jess (KYC) lagen vom ersten Tag an in Führung und konnten diese bis zuletzt halten. Mit 13 Gesamtpunkten wurden sie zum dritten Mal in Folge Deutsche Meister. Für Vorschoter Jess war es bereits der 13. Gewinn des Titels seit 1985. Vize-Meister wurden mit 19 Punkten das Rostocker Team Lutz Stengel und Vorschoter Frank Feller (beide ROYC).

Spannend machten es die drittplatzierten Jan-Philipp Hofmann (DYC) und Felix Brockerhoff (DUYC), die sich am letzten Tag mit zwei ersten Plätzen nach vorne segelten. Die beiden waren auf dem von der 505er-Klassenvereinigung zu Verfügung gestellten Boot unterwegs. Hier der Link zu dem Endergebnis

Deutsche Meister 2013 Schomäker - Jess 1 von Anne-Kathrin EhmannIDM 505er neuer Meister: Schomaker / Jess – Photo © Anne-Kathrin Ehmann

Bestes Frauen-Team wurden Nicola Birkner (VSaW) und Angela Stenger (MYC) mit Platz 5. Zu Beginn hatten sie noch auf Platz 3 gelegen, die Platzierung aber am letzten Tag bei etwas kräftigerem Wind nicht halten können.

Der Verein Seglerhaus am Wannsee hat eine gelungene Veranstaltung mit schönem Rahmenprogramm organisiert. SAP präsentierte sein neu entwickeltes mobiles TV-Studio – den SAP Sail Cube –, so dass die Zuschauer das Regattageschehen an Land gut verfolgen konnten. Die Boote waren mit GPS-Sendern ausgestattet, und aus den GPS-Daten wurden digitale 2D und 3D Animationen in Echtzeit erstellt. Auch für Nicht-Segler wurden damit die taktisch und strategisch anspruchsvollen Wettfahrten von erfahrenen Kommentatoren spannend und nachvollziehbar erklärt.

Sep 232013
 

AC-WF15-OR-Sieg

ORCALE RACING USA ist der große Gewinner dieses Wochenendes in San Francisco! Jimmy Spithill, Ben Ainslie und ihre Männer an Bord der USA 17 haben gemeinsam mit der Shorecrew des Teams dem Kahn von Larry Ellision Beine gemacht und gewinnen nun Rennen auf Rennen gegen die zum Beginn des 34. Americas Cup so dominanten Neuseeländer.

AC-WF15-Vorstart
Wenn man mit dem Rücken zur Wand steht und 1, 2 Rennen hintereinander gewinnt, dass kann Glück sein. Aber auch ein drittes und viertes Rennen in Folge gegen einen starken Gegner zu gewinnen, dazu gehört viel, viel mehr als nur pures Glück! ORCALE RACING hat das Finetuning von Team und Boot stark verbessert und als Zuschauer gewinnt man den Eindruck, dass die Kiwis während der letzten Rennen nichts mehr zulegen konnten.

AC-WF15-DW1
Es wäre ein Wunder, wenn an Bord der Yacht aus Neuseeland nicht die Selbstzweifel wachsen, jede Entscheidung von Taktiker Ray Davies nun kritisch geprüft wird und man sich am Kopf kratzt, wenn man gemeinsam die Rennen im Replay analysiert. Warum die Halse hier, wäre es nicht doch besser gewesen, man hätte hier etwas länger gewartet? War dieser Winddreher wirklich nicht zu sehen, aber weshalb haben die Amis die Situation besser umgesetzt? Waren die wirklich in einem anderen Windsystem bei diesen zugegeben löcherigen Wind auf der Bahn? Jeder, der Regatta segelt, kennt diese Fragen und kann sich ausmalen, was nun in den Köpfen der Männer an Bord von ETNZ vor sich geht.AC-WF15-DW2

Ich denke, dass das Problem von ETNZ bereits mit dem Start beginnt, ich habe den Eindruck, Barker geht es in dieser Rennphase immer noch um Risikominimierung und Fehlervermeidung. Aber sein Boot ist hat keinen Vorteil in der Bootsgeschwindigkeit mehr, diese Zeit ist offenkundig vorbei und deshalb wird er ein höheres Risiko eingehen müssen, er kann nicht auf pures Glück hoffen, dass ETNZ doch noch den fehlenden Sieg in einer der nächsten Wettfahrten schenken wird.
AC-WF15-DW2
Es steht 8:5 für die Kiwis, nur ein Sieg fehlt dem Team noch zum Gewinn des Americas Cup. Aber die Amerikaner haben Blut gerochen, sie haben die beiden Rennen heute klar dominiert und ich bin gespannt, ob sie ihre unglaubliche Aufholjagd fortsetzten und die Kiwis doch noch auf der Zielgraden abfangen können.