Jan 182015
 

Wer hat die schnellste (dickste) Nase im ganzen Land…???

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Vor mehr als zwei Jahren wurde von Pogo Structures in Frankreich die Pogo3, also der dritte Entwurf des legendären Serienminis angekündigt. Aber erst zur Saison 2014 mischten die ersten Schiffe im Minizirkus mit. Ursache für diese lange Entwicklungszeit war die langwierige, aber intensive und äußerst fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Konstrukteur Guillaume Verdier, welcher in Zusammenarbeit mit VPLP (Van Peteghem/Lauriot Prévost) das Schiff gezeichnet hat, und der Entwicklungsabteilung von Pogo Structures. Dabei wurden stetig die Ideen und Simulationen der einen Seite durch die Berechnungs- und Simulationsprogramme der anderen Seite verifiziert oder verworfen. Dieser revolvierende Optimierungsprozess hat zu einer Vielzahl von Detaillösungen geführt, von denen hier nur zwei genauer erläutert werden sollen.  

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Eine der "Innovationen" ist der beschriebene voluminöse Bug, dessen grundsätzliche Vorteile ja schon seit den Plattbug-Minis bekannt ist. So verlängert sich an der Kreuz die "virtuelle" Wasserlinie und führt zu einer höheren Kreuzgeschwindigkeit. Gleichzeitig ergaben die Strömungssimulationen angeblich sogar zusätzlich einen signifikanten Lift nach Luv. Nach einem langen Messetag waren die Grenzen meiner Konzentration und auch die Grenzen meiner Kenntnisse der Strömungslehre leider schnell  erreicht, aber ggf. gibt es ja kundige Anarchisten, welche die Zusammenhänge einmal im Forum erläutern können.

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Ein anderes Ergebnis der Simulationen ist das konkave Unterwasserschiff im Heckbereich. Was jeden einigermaßen kundigen Regattasegler auf den ersten Blick ob des geschwindigkeitsverringernden "Ansaugeffektes" schreckhaft zusammenzucken lässt, macht auf den zweiten Blick dann offensichtlich doch Sinn. So bewirkt das Ansaugen des Hecks angeblich eine verbesserte Kontrolle des Schiffes, insbesondere auf Raumschotgängen. Die mächtige Segelpower will kontrolliert sein – and power is nothing without control.   .

Mit Detaillösungen wie dem schwenkbaren Gennackerbaum mit Outriggern oder auch den Stagreitern aus Dyneema dokumentiert die Werft den bedingungslosen Willen alles zu tun, um die Mini-Jockeys der Pogo3 ganz nach oben auf das Siegerpodest zu heben.

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Im Ergebnis soll die Pogo3 rund 0,5 Knoten schneller sein als ihre Vorgängerin. In einer derart ausgereizten Klasse sind Geschwindigkeitsverbesserungen von zum Teil fast 10% Welten.

  One Response to “Messetag 2: Spieglein, Spieglein an der Wand”

  1. So lässt sich Kollege Kemmling den Bug erklären

     

    https://www.youtube.com/watch?v=rSQ2qnGDTbo