Aug 062014
 

ORCi Worlds 2014 Kiel - RC bei der Arbeit - Photo © Patrese"Von de Lung uff de Zung" wie meine Pfälzer Großmutter sagte und ohne den lästigen Umweg über das Gehirn zu nehmen: Auf SailingAnarchy.de gibt es dank Smartphone fast echte Livebilder von der Regattabahn vor Kiel. Das Race Commitee nutzt die Gunst der frühen Stunde und strahlender Sonnenschein zur Körperpflege, doch der Wind legt zu und bald geht es wohl los.
ORCi Worlds 2014 Kiel - Live von der Bahn - Wind kommt - Feld von hinten - Photo © Patrese

Aug 062014
 

Team TBS on FFlow ist wieder an Deck und meldet sich mit einem Bericht von der Langstrecke der ORCi Worlds zurück. Wenn ich die Meldeliste richtig gelesen habe, tummelt sich mit eine Projection 762 noch ein weiterer Teilnehmer unter 8 m Schiffslänge in dem 66 Yachten starken Feld der Klasse C bei der Weltmeisterschaft vor Kiel. Danke an Patrese für den Text und "Hühnchen" für die Bilder, euch weiterhin viel Spaß und Erfolg bei dem Event!

ORCi Worlds 2014 Kiel - Langstrecke - Feld von hinten - Photo © Huhn

Moin aus Schilksee 3 Sterne Zeltplatz,
bin gerade wieder zu mir gekommen, nachdem wir kurz vor dem „Ohnmächtig werden“ bei der Kalorienaufnahme im Regattazelt (Essen kann ich das schon nicht mehr nennen, denn das ist wohl der Ausdruck für eine bewusste Handlung) festgestellt habe, das unser soziales Leben sich im „Bermuda Dreieck“ zwischen Boot (segeln+++), Waschraum, Skippers Meetings und Isomatte  abspielt…Körperliche Bedürfnisse werden irgendwo zwischendurch befriedigt (sowohl Nahrungszu- wie -abfuhr und halt die „Grundpflege“) und für den Geist haben wir ja unsere jeweils 3 Mitsegler….(Ob das jetzt gut oder schlecht ist, wird die Woche zeigen) ;O) Also Segelurlaub ist jedenfalls anders und unsere Körper schmerzen inzwischen auch an diversen Stellen, gell Jessy?

Na gestern 11 Stunden Long Offshore…. Davon waren ca. 8,5 Stunden Glücksspiel unter freiem Himmel und -kein Witz- JEDE Schwachwindregatta auf dem Tegler See wäre reeller und durchschaubarer gewesen als dieses Topfschlagen vor Kiel und Eckernförde! Auf dem letzten Viertel der 4 SM Startkreuz haben Boote gefühlte 2 SM gewonnen und verloren, der Wind war löchriger als ein Schweizer Käse … Dann 180 Grad Dreher nach Belieben und  das Beste waren Gewitter und Regenwolken, die die ganze Flotte unter sich gefangen hielten, während einige wenige Außen herum mit Wind fuhren, der physikalisch unmöglich scheint (und ICH bin hier der Strömungstechniker!!!)

ORCi Worlds 2014 Kiel - Kleines Boot, viel Spass! - Photo © Huhn

Wir haben also 34 Meilen in knapp 11 Stunden geschafft und das nicht nur weil wir die „kleine“ J/80 sind, die ersten Boote unserer Gruppe mit GPH 615 (J/80: GPH671,5) waren auch nur eine halbe Stunde schneller! Und das auch nur, weil in den letzen 2,5 Stunden 3-6 Windstärken waren, die uns unter Gennacker nochmal in zweistellige Knotenregionen gepusht haben!

Optisch waren wir das Rennen über, nachdem sie uns wie gesagt am Ende der ersten Kreuz komplett durchgereicht hatten, weit weg von Eden. Aber die letzte Stunde unter Genni, als wir endlich ein wenig „Sportbootstyle“ gesegeln konnten und selbst die älteren Männer unter uns die Schoten direkt gepumpt haben, wurde das Feld vor uns immer größer und mit einem 14. und Zwischenplatz 24 im sehr engen Klassement liegen wir noch auf „Goldfleet-Kurs“. Und das ist unser erklärtes Ziel auf diese „Impossible mission“
ORCi Worlds 2014 Kiel - Langstrecke - Genni geht doch! - Feld von hinten - Photo © Patrese

Aug 052014
 

Von Anarchist Patrese gab es nach Mitternacht noch mehr Futter für die Leserschaft von SA.de, viel Spaß beim Lesen und Danke an Patrese für seinen Einsatz:

Hallo Jo, ist schon spät aber auch heute sind wir gesegelt. Erster Lauf, aber die Intervention beim RC hat gewirkt und wir mußten nicht mehr ganz so weit zum Kurs in Richtung Dänemark fahren wie beim Practice Race am Sonntag, als wir 9 Meilen von Schilksee den Kurs C, also den innersten für die kleinen Boote hatten, die anderen waren noch 5 bzw 7 Meilen weiter weg…angeblich wollten die dänischen Wasser- Zöllner von einigen die Pässe sehen ;O)

Der Wind war erst ganz Ok, so um die 8-10 Knoten aus 300 Grad, der aber immer weniger wurde und zum Schluß um die 5 Knoten aus 045 kam.

Unseren Traumstart als erstes Boot am Pinend haben sie uns weggeschossen (Allgemeiner R.), der Zweite war konservativer, weiter oben und mit ein paar 35 Füssern um uns herum. Erwartungsgemäß mußten wir öfters mal wenden, um aus dem Abwinden heraus zu kommen und waren in unserer Kurswahl mithin etwas fremdbestimmt. Als wir nach der Hälfte der Startkreuz halbwegs frei waren, merkten wir erst, wie weit wir von unserem Plan, nach Links zu fahren, abgewichen waren und: natürlich ging es nur über Links! Solconia fuhr am Horizont und wir kämpften hinten mit den X 332 und X362 sowie einer kastrierten Grand Surprise und und anderen 10m Eimern mit beschnittenen ORCi Spis, um den Anschluß zu halten…

Auf dem ersten Spigang ging es besser und die zweite Kreuz brachte die erhofften Lichtblicke. Durch den Rechtsdreher nun der Kurs deutlich nach links schief. Und der neuer UK Kite fuhr eine extreme Tiefe und wir konnten ohne Halse tief Richtung Ziel fahren. Schlussendlich landeten wir berechnet auf Platz 13 und waren in Anbetracht der Schwierigkeiten ganz zufrieden.

Die zweite Wettfahrt wurde zwar angeschossen, aber während wir erfolgreich mit Sportboot- und Jollen-Taktik unseren Platz am Schiff verteidigten meinte eine alte X95 aus England, welche die auf den Namen eines bekannten weißen Filmlöwen hört, es mit der Brechstange versuchen zu müssen … Volle Fahrt voraus auf unser Mittschiff zu, der Kleinere gibt schon nach..

Dummer Weise standen wir eben am Startschiff und eine Zweiteilung konnte nur durch einen beherzten Sprung von mir quer übers Schiff verhindert werden, um den heranschießenden britischen Bugkorb mit schierer Gewalt von unserem Boot wegzudrücken. Einschlag verhindert, Start versaut, Briten zucken mit dem Schultern und fahren ihres Weges, ohne auf unsere wilden Flüche, dem Kopfschütteln aller RC Mitglieder auf dem Startschiff und unser energisches Wedeln mit der Protestflaggen zu reagieren!  Nicht gerade die feine englische Art von den SIMBA-Boys muß ich mal sagen … Der Abbruch kurze Zeit später rettet sie zwar vor der Jury, aber auf eine Entschuldigung warte ich immer noch. Nach 45 Minuten Warten ging es nach Hause, weil es nicht mehr über 4 Knoten fächelte.

Der Schilkseer SKY Markt wurde von den Hundertschaften der Seglern ob des morgigen Langstreckenrennens geplündert und unser Abendessen zum Schilkseer Döner Ali verlagert. In bester ORC-Harz4 Mentalität: „Satt für wenig Mäuse“ gab es noch Eis und dann war mal wieder Skippers Meeting (das 3. in 2  Tagen). Morgen wollen sie uns ALLE 68 Meilen segeln lassen, von der Brenta 60 bis zur J80, wir werden sehen, jetzt ist es schon wieder nach eins und ich gehe schlummern.

Aug 042014
 

ORCi Worlds 2014 - Kiel - Low Budget Racing - Photo © PatreseGestern wurde in Kiel die ORCi Weltmeisterschaft 2014 eröffnet, für heute waren die ersten beiden Rennen geplant. Aber ersten kommt es anders und zweitens als man denkt, denn "Segeln ist kein Hallenhalma!" um ein Mitglied des Regattateams des SC Gothia zu zitieren, also heute kaum Wind und deshalb nur eine Wettfahrt. Mehr Infos und die aktuelle Pressemitteilung zum Tag 1 auf der Website der ORCi Weltmeisterschaft.

SailingAnarchy.de ist nach der Micro Cupper Weltmeisterschaft in Berlin noch immer etwas breit und deshalb freut es uns umso mehr, dass neben vielen anderen Anarchisten auch Patrese in Kiel auf dem Wasser dabei ist. Eine ORCi Weltmeisterschaft mit einem OneOff anzugehen ist eine Möglichkeit, aber die Rules zu studieren, eine J80 aufzubrezeln und durch die Vermessung zu bringen, dass ist ein Ding, dass zu Patrese passt. Arm, aber sexy um in der Berliner Bildersprache zu bleiben oder wie es die Amis nennen: Racing on a shoe string budget, grass roots racing, back to the basics eben. Deshalb kann man ja trotzdem zu den Big Spender gucken und schauen, ob man ihnen nicht ab und an in die Suppe spucken kann 🙂

ORCi World 2014 Kiel - UCA - Photo © PatreseDie Vermessung haben wir nach gefühltem unendlichen Hin und Her überstanden und unser Boot durfte am Samstag überraschend nach Entscheid des Ober PRO und der Jury auch noch ins Wasser … ist ne andere story…..

EPISCHER TRAININGSTAG am Samstag  … Die Crew schaute mich auf dem letzten Gang unter dem grossen Genni an, als wollte ich sie ertränken …kein Witz!
ORCi World 2014 Kiel - Photo © PatreseLeider hat unser Ruder eins weg bekommen und wir segeln sozusagen den Rest der Woche am seidenen Faden … Allerdings sind die Prognosen von Class Champion Martin Menzner positiv: "Oooch…die J80 Ruder gehen ALLE da kaputt, da hält noch …"
Na ja,  gestern wenig Wind, Regen, Flaute später Start und dann wieder Regen und Sonnenschein. Haben ein paar Grösserbootseglern ein paar Denksportaufgaben auf der Bahn mitgegeben bg
ORCi World 2014 Kiel - Photo © PatreseBeim Anlegen warteten schon 3! Vermesser auf uns noch vor dem Festmachen … Aber jetzt sind wir von der schwarzen Liste der offenen Vermessungsfragen runter! 
ORCi World 2014 Kiel - Rockall - Photo © PatreseVon der Eröffnung  habe ich nicht viel mitbekommen, da ich zwischen Telefonieren und Chaosordnung einfach mal duschen wollte. Noch bis 24:00 mit meiner Supercrew Steini, Uli und dem "Hühnchen" Nummern in den Kit gemalt. Dann immerhin bis 5:30 geratzt bis die freundlichen Polen, die eine echt coole, aber unter ORCI vermutliche chancenlose GP 33 fahren, neben uns das Frühstücksbuffet eröffneten haben.
Patrese
Bilder: From the Üppig to the lowest end of the ORCi foodchain
ORCi World 2014 Kiel - Photo © Patrese
 
 
Aug 022014
 

38th Micro Cup - Micro World Championship 2014 - Berlin - Race Office Power Ladiey - Photo © SailingAnarchy.deViele, viele Mitglieder des SC Gothia e.V. haben mit ihrem großen Einsatz dafür gesorgt, dass die Weltmeisterschaft der Micro Cupper 2014 in Berlin für Teilnehmer, Sponsoren und Verein ein großer Erfolg wurde. Ein besonderes Lob geht an der 4 Powerfrauen, die während der 1 1/2 jährigen Vorbereitungszeit und während der 1. Weltmeisterschaft einer ISAF anerkannten Klasse in Berlin das Race Office so reibungslos gestemmt haben!  Die Société des Régates de Brest als Aussrichter der Micro Cuppper WM 2015 wurde bereits vor der Preisverleihung als Headhunter aktiv und versuchte mit subtilien Hinweisen auf die tollen Möglichkeiten der Bretagne den ersten Abwerbeversuch. Aber nix da, die Mädels in Blau bleiben in Berlin und den Franzosen weiterhin viel Erfolg bei der Suche nach solch einem eingespielten Team für ihr eigenes Race Office!