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Zurück an Deck
CONTAINER vor Valencia - Photocredit: STP 65 Container-Segelteam
14.03.2009 - Nein, ich war nicht in Spanien und habe dort das erste Training der CONTAINER vor Valencia verfolgt dürfen. Was ursprünglich von den beiden europäischen STP 65 Teams CONTAINER und LUNA ROSSA als Einstieg in die bevorstehende Regattasaison im Mittelmeer geplant war, war bereits nach dem ersten Tag Makulatur. Hier die Zusammenfassung von Markus Wieser, Steuermann der CONTAINER:
Aus einem geplanten gemeinsamen Training wurde nichts! Bereits am ersten Segeltag brach bei 25-30 Knoten Wind auf der brandneuen italienischen STP65 „Luna Rossa“ der Mast. Tom Swift, Midbow auf „Container“ beschreibt die Situation so: „Wir rauschten gerade unter Gennaker los, in Böen zeigte das Display teilweise einen Bootsspeed von über 25 Knoten an. Die Prada Jungs verließen bereits am frühen Vormittag den Americas Cup Hafen von Valencia und segelten auf einem Amwind Kurs uns entgegen. Just in dem Augenblick, als wir mit einer Halse fertig waren, sahen wir Luna Rossa nur wenige Meter von uns entfernt ohne Mast treibend. Die Vorstagverstellung war gebrochen und der Kohlefasermast knickte über dem Großbaum ab.“ Luna Rossa musste vom Team Tender abgeborgen und zurück in die Prada Base geschleppt werden. Am nächsten Morgen wurde das Boot in einer Halle neben den Americas Cuppern verstaut und die Crew reiste wieder ab. Somit blieb das Container Team allein auf der Prada Base zurück, welche beide Teams gemeinsam zum Zwei-Boot-Test nutzen wollten.
Trotz der unglücklichen Umstände war Projektmanager Dirk Neumann höchst zufrieden mit dem neuntägigen Training seines Teams: “Im Sinne unseres Eigners Udo Schütz bauen wir ein homogenes Team auf. Wir haben an den wichtigen Schlüsselpositionen Spitzenleute verpflichtet, die unsere engagierten Amateure mitziehen und konstant verbessern. Markus Wieser als Steuermann und Karol Jablonski als Taktiker harmonieren bereits sehr gut. Besonders diese wichtige Achse haben wir zu aller Zufriedenheit optimal besetzten können. Unsere Leute zaubern mittlerweile Manöver hin, da brauchen wir uns vor keinem anderen Team verstecken.“ „Uns war es ganz wichtig, eine harmonische Truppe zusammenzustellen” so Markus Wieser. “Wir wollen Teamplayer, keine Selbstdarsteller. Wir haben mit dem Spanier Victor Marino, dem Deutschen Matti Paschen und dem Amerikaner Hartwell Jordan Spitzentrimmer im Team, die sich nicht mehr profilieren brauchen. Und mit dem Schweden Magnus Augustsson und Pavel Bielecki aus Polen zwei Cockpitleute, die zu den besten der Welt gehören. Das Vorschiff ist mit dem Japaner Sofuku, dem Australier Lindsey Stead und Tom Swift bestens bestückt. Unsere Amateure profitieren enorm von der Erfahrung der Profis aus Big Boat und Americas Cup Szene und verbessern sich täglich. Navigator Matt Wachowitz segelte mit Karol Jablonski beim letzten Americas Cup für Spanien. Karol als Taktiker peitscht die Truppe ein und hat ein wachsames Auge, dass nicht einer auch nur eine Minute unkonzentriert ist! Unser Team hat enormes Potential und allen macht es merkbar Spaß dabei zu sein“.
Vom 20.-30. März ist für das CONTAINER Team die zweite Trainingseinheit vor Valencia eingeplant. Noch ist unklar, ob bis dahin LUNA ROSSA die Reparatur des von HALL Spars gelieferten Carbonmast abgeschlossen hat. Nach unseren Quellen soll der Mast durch ein passgenaues Hightech Schäftstück wieder so gut wie neu werden ... Bei einer eher um die 200.000 EUR teueren Einzelanfertigung vermutlich die schnelle und auch kostengünstigere Variante zum Abwarten auf die Anlieferung eines neuen Carbonmastes.
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Auszeit
08.03.2009 - Das ist der 30 mm starke Edelstahlbolzen in der Vorstagsapperatur, der auf der TELE BLUE gebrochen ist und damit die Chance von Bekking und Crew auf einen der vorderen Plätze in dieser Etappe des VOR zerstört hat.
In der kommenden Woche werde ich etwas kürzer treten und deshalb bitte ich Euch, ab und an bei Anarchist Boris Hermann und Felix Oehme reinzuschauen. Die beiden haben sich mit BELUGA RACER an die Spitze des PGOR gesetzt und stecken derzeit in den Vorbereitungen auf einen heftigen Sturm im Southern Ocean.
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Da bekommt man feuchte Hände ...
2009 ACURA Miami Grand Prix - Photocredit: ©2009 JOY | International Melges 32 Class Association
07.03.2009 - Mittlerweile sieht es so aus, als ob der Winter sich wirklich verabschieden wird. Die Sonne knabbert jetzt heftig an der Eisdecke auf der Scharfen Lanke und die Segler hegen die Hoffnung, dass in 2,3 Wochen mit dem Abslippen der Boote beginnen kann. In Miami kennt man Eis höchsten aus seinem Drink und so ist es kein Wunder, dass sich in Florida ein kleines, aber attraktives Teilnehmerfeld zu den ACURA Miami Grand Prix 2009 eingefunden hat. Neben einer gemischten IRC Gruppe treten auch Einheitsklassen zu dieser Regatta an. Mit 19 Booten stellt die Melges 32 eindeutig das größte Feld, die FARR 40 tritt mit 12 Yachten an und in der TP52 Klasse sind es gerade noch 4 Racer. Offenbar ist das Geld in Amiland wirklich knapp geworden und die neuen Boote der in den USA entstandenen TP52 tummeln sich lieber im Mittelmeer beim AUDI MedCup.
John Taylor's 'Ninkasi' wird gejagt von Alex Jackson auf Leenabarca und John Kilroy on "Samba Pa Ti''
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Erstes Schiff in Rio
Telefonica Black Rio de Janeiro - Photocredit: Jose Olimpio/Equipo Telefonica
06.03.2009 - TELEFONICA BLACK hat als erstes Schiff der VOR - Flotte den Zielhafen Rio de Janeiro erreicht. Nach nur 22 Tage an Deck eines Containerfrachters wird das Schiff jetzt vor Ort repariert und dann an den In-Port Rennen vor der brasilianischen Hafenstadt teilnehmen. Während bei den Jungs von BLACK damit alles im Plan läuft, hat auf der TELE BLUE wieder der Schadensteufel zugeschlagen: Mit einer Verspätung von 18 Stunden in die 5. Etappe gestartet und nun zum ersten Mal an der Spitze des Leaderboards meldete Skipper Bekking gestern Abend einen Vorstagbruch an die Wettfahrtleitung. Nach dem der Mast mit mehreren Fallen stabilisiert und die Ursache des Schadens gefunden war, entschied Bekking angesichts der Wetter- und Rennsituation nicht für eine Reparatur nach Neuseeland umzukehren. Er will das Rennen mit dem geflickten Rigg fortzusetzen und hofft darauf, dass sie für den Rest der Etappe von harten Kreuzkursen verschont bleiben werden.
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Ericsson 3 hit rough weather, on leg 5 of the VOR - Photocredit: Gustav Morin/Ericsson 3/VOR
Wenn ich mir das Bild von Bord der ERICSSON 3 anschaue, ist das nix, dass ich mit einem gebrochenen und notreparierten Vorstag erleben möchte ...
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STP 65 LUNA ROSSA entmastet
04.03.2009 - Heute wollten die beiden STP 65 CONTAINER und LUNA ROSSA mit ihrer gemeinsamen Trainingssession vor Valencia beginnen. Aber von Augenzeugen haben wir erfahren, dass bei ca. 20-25 kns Wind der Vorstagstropp bei den Italienern zerbröselt ist und zack, weg war der Carbonspargel, sauber über dem Lümmelbeschlag weggebrochen. Okay, man kann darüber streiten, ob es wirklich notwendig ist bei diesem Wind die erste Ausfahrt mit der brandneuen LUNA ROSSA zu machen, aber wenn eine Klasse schon Storm TransPac im Namen führt, dann sollte sich die Yacht gerade bei diesem Wetter wohlfühlen.
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Der Sohn des Drachen zeigt seine Flügel
Longtze Premier - Primo Cup 2009 - Photocredit: Longtze Yachts
04.03.2009 - Ende Februar hatte wir einen Bericht zu der ersten Klassenregatta der Longtze Premier im Rahmen des Primo Cup vor Monaco angekündigt. Hier ist er nun und ich bedanke mich ganz herzlich bei Anarchist Umpire für seinen Einsatz an Pinne und Tastatur und wünsche Euch viel Spaß beim Lesen.
Wer Mitte Februar im europäischen Winter segeln will, der hat mehrere Möglichkeiten. Zum Beispiel zwängt man sich in 20 mm Neo und turnt auf nen Laser rum bis man aufs Klo muss oder investiert einen Haufen Geld in einen Eissegler, mit dem man anschließend Familien und Wochenendurlaubern nebst Bratwurstständen auf zugefrorenen Seen ausweicht. Oder man setzt sich ins Auto, hängt gemeinsam mit der Crew das Sportboot hinten dran und überquert die Alpen nach Süden, biegt bei Milano rechts ab und dann immer schön geradeaus bis zu den Grimaldis, wo für die Frühjahrssegler der Primo Cup beim Yacht Club de Monaco stattfindet.
Longtze Premier - Primo Cup 2009 - Photocredit: Longtze Yachts
Wie den meisten aufmerksamen Segelsportinteressierten bekannt, gab es beim Primo Cup in dieses Jahr gleich zwei Premieren im Sportbootbereich: Am ersten Wochenende die Audi Melges 20, bei dem sämtliche 9 teilnehmenden Boote aus dem Land von Pasta und Pizza angereist kamen. Am zweiten PrimoCup-WE folgte der ersten Auftritt der Longtze Premier als Einheitsklasse, bei der von 12 gemeldete Boote letztendlich 11 Teams in die erste Regatta zu dem von Lufthansa France gesponsorten Europacup starteten. Wir waren mit 3 Booten vom Bodensee am Start, der Schweizer ex-Starboot Olympionike Res Bienz, NorthSails-Segelmacher Eckhard Kaller und meine Wenigkeit samt den dazugehörigen Crewmitgliedern. Und soviel vorweg, nach genauerer Betrachtung der Meldeliste inklusive googlen der konkurrierenden Steuerleute war meine Zielsetzung: Nicht Letzter werden! Was angesichts der Olympiamedaillisten und Figaro - Päpste in der Longtze - Klasse bereits eine anspruchsvolle Aufgabe war. Weiter ....
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Team Aqua gewinnt RC44 Cup vor Lanzarote
Team Aqua gewinnt Puerto Calero Islas Canarias RC44 Cup - Photocopyright: Nico Martinez
03.03.2009 - Nach dem zweiten Platz in der Match Race Round Robin des RC44 Cup vor Puerto Calero mit Cameron Appleton als Steuermann gewann das Team Aqua neben der DHL Trophy auch den Fleet Race Teil beim ersten Treffen der RC44 Klasse vor der Kanareninsel Lanzarote. Damit war ihnen der Gesamtsieg der Auftaktveranstaltung der RC44 Klasse nicht mehr zu nehmen. Den zweiten Platz belegte das Team Artemis vor dem Team Ceeref aus Slowenien. Die Leistungsdichte der Klasse ist beeindruckend hoch und es zeigt sich, dass auch die älteren Boote in der Flotte sind noch für Siege gut sind.
RC44 - Team Sea Dubai, Markus Wieser, Photocopyhright: Team Sea Dubai
Nicht mit dabei in Puerto Calero war das Team Sea Dubai um Skipper Markus Wieser. Das von den Vereinten arabischen Emiraten aus operierende Team hat in dieser Saison einiges vor. Seit Dezember trainiert die Mannschaft in Dubai, um eine schlagkräftige Truppe aufzubauen. „Wir hatten in unserer ersten Saison eine wechselnde Crew. Über den Winter haben wir ein Team geformt, mit dem wir hoffentlich auf höchstem Niveau segeln können“, so Mitinitiator und Co-Sponsor Robert Stark (Marinepool).
Team Sea Dubai - Photocredit: Team Sea Dubai
Auf den wichtigen Positionen kann Markus Wieser auf ein erfahrenes Team zurückgreifen. Neben dem Amerikaner Hartwell Jordan (Match Race Weltmeister und Americas Cup Teilnahmen mit Desafio Espaniol, Prada und Nippon Challenge) sitzt mit dem besten deutschen Trimmer Matti Paschen (United InternetTeam Germany, TP52 Platoon) viel Talent und Erfahrung im Boot. Weitere deutsche Spitzenkräfte sind Tom Swift (Vorschiff) und Thomas Auracher (Cockpit). Das englisch-irischen Duo David Mc Hugh und Colin Philipps (Wohnsitz Dubai) besetzten die Grinder. Bei den Fleetraces wird Yousef Bin Lahej, ein ehemaliger Lasersegler aus Dubai, am Ruder stehen. Das Team ist Dank den Sponsoren Fly Emirates, Edox Uhren und Marinepool finanziell gut aufgestellt. Das erste Event des wurde zugunsten des intensiven Wintertrainings in Dubai abgesagt. Das Boot wird direkt nach Sardinien geschickt. Ende April geht der RC 44 Circuit dort weiter, mit dem Team Sea Dubai.
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VOR - Südseeträume
Puma passiert die Fiji- Inseln - Photocredit: Will Muffat - Muskat Cove Resort, Fiji
01.03.2009 - Die 5 VO 70 Racer haben jetzt ungefähr ein Drittel der superlangen fünften Etappe von Qingdao nach Rio de Janeiro geschafft. Nach 15 Tagen auf See hat keiner der Skipper bislang auf Risiko gesetzt und einen Ausbruch aus dem Sammelkonvoi mit Kurs Südost gewagt. In den Doldrum schob sich das Feld erneut so dicht zusammen, dass nun auch die mit Verspätung ins Rennen gestarteten ERICSSON 3 und TELEFONICA BLUE wieder den Anschluss an die Spitzengruppe geschafft haben. ERICSSON 4 unter Torben Grael hat Gas gegeben und den kurzzeitig führenden Ken Read und PUMA nach der Passage der Fiji Inseln überholt und wieder die Spitze übernommen. ERICSSON 3 klebt als Dritter dicht an der roten Katze dran und TELE BLUE hat GREEN DRAGON auf den letzten Platz verwiesen.
Ericsson 4, Qingdao to Rio de Janeiro - Photocredit: Guy Salter/Ericsson 4/Volvo Ocean Race
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