Feb 092013
 

Vendee Globe - Virtuelles Rennen - Endspurt

Nachdem ich mich entschieden dafür entschieden hatte, dass Azorenhoch östlich zu passieren war klar, dass mir mit meinem virtuellen Racer eine lange Kreuz nach Nordosten in Richtung Cap Finisterre bevorstand. Zum Glück kam konnte ich mich von dem Kern des Hochs fernhalten und mit ca. 10 kns Geschwindigkeit Meilen machen. Und immer wieder die Frage, ob es die westliche Passage des Hoch zwar die längere, aber am Ende doch die schnellere Variante gewesen wäre. Am Ende war es wohl egal, ich mußte wie im wahren Leben mit dem Wind segeln, den ich hatte. Und der Wind legte zu, seine Richtung änderte sich entsprechend der Vorhersagen, aus der Kreuz wurde ein Reachkurs und mit der Passage von Cap Finisterre wurde es sogar wieder ein Spinnakerkurs.

VG - Virtuelles Rennen - Die letzten 12 Stunden

Nach 89 Tagen virtuellem Rennen stand am Freitagmorgen um 08:00 das letzte Windupdate für mein Rennen an: Der Wind dreht wie angesagt weiter auf Nord und aus dem Raumkurs wurde ein schöner Reachkurs unter der Fock, der mich schnell nach Les Sables d`Olonne brachte. Das Ende des Rennen kam für mich dann doch etwas überraschend, aber mit dem 47.207 Platz von mehr als 470.000 Teilnehmern bin ich nach meiner saublöden Extrarunde vor Kap Hoorn noch halbwegs zufrieden.

VG Virtuelles Rennen - Endstand

 

Feb 042013
 

Unter 50.000 - zwar nur virtuell, aber es wird schlechter werden

Es hat lange gedauert, aber jetzt ist es geschaft: Das Ranking beim virtuellen Vendée Globe führt mich heute endlich wieder unter den ersten 50.0000 der ca. 470.000 Teilnehmern. Keine Ahnung, wieviele Accountleichen da über die Weltmeere treiben, aber als ich über Silvester vor Kap Hoorn in die Scheiße gegriffen hatte und das letzte Pazifik Gate mit dem Smartphone meiner Frau verpasste habe, stand ich nach der Extraschleife von zusätzlichen 1.800 sm bei haarscharf unter 100.000 …

Doch ich befürchte, dass ich vor 2 Tagen in die Falle des Azorenhochs getappt bin. Mit etwas mehr Mut hätte ich mich für die westliche Routenoption um den Kern des Hoch herum entschieden. So steht mir statt Rauschefahrt vor der Front weiterhin Kreuzkurs bevor, was wohl auch bedeutet, dass ich ab sofort wieder auf den absteigenden Ast in der Wertung sein werde 🙁

Feb 032013
 

Acciona 100% Ecopowered - Photo_JESUS RENEDO / DPPI / VENDEE GLOBE

Die Podiumsplätze bei der Vendée Globe 2012-13 sind zwar vergeben, aber noch ist das Rennen nicht vorüber. Doch für “Bubi” Sanso war heute Schluß: Sein Open 60 ACCONIA 100 % ECOPOWERED kenterte gegen 10:49 UTC etwa 500 nm westlich von Maderia und 360 nm südlich von Sao Miguel / Azoren. Nur wenige Minuten nach dem die Wettfahrtleitung die tägliche Email von Sanso erhalten hatte, schlugen die beiden auf ACCONIA registierten Notfallbojen Alarm. Die spanische Seenotrettung informierte sowohl die VG als auch das ACCONIA Team über die Auslösung der automatischen Alarmmeldungen. Von der MRCC Ponta Delgada auf den Azoren wurde ein Suchflug organisiert, der gegen 17:30 Uhr eine Rettungsinsel in der Nähe der gekenterten ACCONIA entdeckte, Bubi Sanso macht mit Wink- und Rauchsignalen auf sich aufmerksam. Kurz vor 18:00 UTC startet ein Rettungshubschrauber von Terceria aus, der ca. 5 Stunden bis zum Ort der Kenterung unterwegs sein soll. ACCONIA zog zum Zeitpunkt des Unfalls bei ca. 15 kns Wind an der Kreuz gen Nordosten, Bedingungen, die einen IMOCA Open 60 nicht vor Probleme stellten sollten. Kenterung und Kreuzkurs lässt darauf schließen, dass der Kiel versagt hat. Ob Finne oder Bombe durch eine Kollision mit einem UFO oder aufgrund eines Materialfehlers / Materialermüdung gebrochen sind, wird mal wohl erst nach der Bergung von Bubi Sanso erfahren.

Jan 262013
 

VP3_Vendee Globe 2012-13 - Photo © JEAN MARIE LIOT / DPPI Die Schlußphase der Vendée Globe 2012-13 hat begonnen und es sieht alles danach aus, dass der Rockie Francois Gabart das Rennen am Sonntag morgen sehr früh in neuer Rekordzeit als Sieger beenden wird. Armel Le Cléac´h konnte den Abstand auf MACIF zwar verkürzen, aber Gabart hat bislang stets die Kontrolle über BANQUE POPULAIRE behalten.

Am 22. Januar meldete Jean-Pierre Dick den Verlust des Kiels seiner VIRBAC PAPREC an die Rennleitung. Er konnte die Kenterung der Yacht verhindern, füllte alle Ballasttanks, um das Schiff zu stabilisieren und steuert weiter Kurs Frankreich. Statt um einen Platz auf dem Podium geht es für Dick nun nur noch darum, sich und das Schiff ins Ziel zu bringen. Seiner Website zufolge funktioniert das Segeln an der Kreuz halbwegs, aber richtig haarig wird es werden, wenn der Wind wie angekündigt zulegt und dabei achterlicher kommt. Ohne Kiel und Ballastbombe wird es ins Besondere in der Kombination mit hohen Wellen zu einem Geigen der Yacht kommen, welches in einer Kenterung enden kann.

Screenshot Vendée Globe 2012-13 - Tag 76 - Hugo Boss und VP

Alex Thompson hat seit dem Schaden auf VP3 ständig seinen Rückstand auf Dick verringert und nun den dritten Platz in der Wertung übernommen. Aber Thompson hat noch viel mehr gemacht: Er hat entschieden, dass er in der Nähe von Dick bleibt und als Sicherungsboot dienen wird, falls dieser bei dem Durchzug der nächsten Wetterfront Probleme mit VP3 bekommt. Wenn Dick diese Wettersituation übersteht und sich dann entscheiden sollte, sein Schiff nach les Sables d'Olonne zu segeln, wird Alex Thompson vom Standy wieder in den Race Modus umschalten und seinen 3. Platz im Rennen verteidigen. Der Brite zeigt mit dieser Entscheidung für Sicherheit und Kameradschaft auf hoher See eine mehr als noble Geste, für die ihm der höchste Respekt gebührt.

HUGO BOSS – VENDEE GLOBE 2012 – START – PHOTO / VINCENT CURUTCHET / DARK FRAME / DPPI / VENDEE GLOBE

Jan 212013
 

acciona - Ach so was machen die! © SailingAnarchy.de

Als ich heute morgen in der Menschenschlange vor dem Schalter der Lufthansa im Flughafen Tegel stand, entdecke ich das mir bisher nur von der Vendée Globe bekanntes Logo des Unternehmens acciona. Den Sponsor des IMOCA Open 60 von "Bubi" Sanso habe ich richtiger in Spanien vermutet, womit das Unternehmer sein Geld verdient, war mir aber unbekannt. Aber dank VG Website und Wikipedia weiss ich jetzt, dass der spanische Mischkonzern Acciona S.A. auch im Bereich der Flughafenverwaltung tätig ist, u.a. in Berlin / Tegel. Und wer jetzt sagt, dass wusste ich doch schon längst, dem kann ich als Erklärung für meine Unkenntnis nur anbieten, dass ich nur sehr selten den Boden der Tatschen verlasse.