Jun 072014
 

Der Urlaub in den Bergen ist leider vorüber, Hitze liegt über der Hauptstadt, entsprechend mau sieht die Windvorhersage für die morgige Trainingseinheit für den Max Oertz Preis am Montag beim ASV in Berlin aus. Um so schöner, wenn im Postfach die Pressemitteilung von Hans Genthe und seinem Presseteam zur Nordseewoche 2014 auf einen wartet:

Traumstart zur Skagen Rund Regatta 2014. Foto: stockmaritime.com

Segelsport der Extraklasse in der Deutschen Bucht: Traumwetter zur Nordseewoche

Samstag, 7.6.2014. Gestern um 8.30 Uhr startete die erste Wettfahrt der 80. Nordseewoche. Bei 4-5 Windstärken aus Süd und bei bestem Sonnenschein, jagte Wettfahrleiter Jürgen Raddatz den ersten Startschuss zur Traditionswettfahrt Hamburg-Cuxhaven über die Elbe vor Wedel. 43 Yachten rauschten mit viel Speed in 2 Gruppen über die Startlinie. Im Laufe des Vormittag frischte der Wind auf und trieb die Flotte schnell bis Brunsbüttel. Einige Teilnehmer kämpften mit den Böen, die teilweise über 20 Knoten erreichten. Spektatuläre Sonnenschüsse waren die Folge. In der Spitzentruppe teilte in Höhe Stade ein Containerfrachter die Flotte. Einige schnelle Yachten hatten das Vergnügen, über eine Viertelstunde auf der Bugwelle des über 300m langen Containerfracher surfen zu dürfen. Bedingt durch den Fahrwasserverlauf und durch einen Winddreher mussten die Yachten ab Brunsbüttel kreuzen.

Trotzdem ist schon um 12:33:35 die Ker 51 "Varuna" von und mit Jens Kellinghusen durchs Ziel in Cuxhaven gegangen, nach nur 3 Stunden und 27 Minuten. Damit gewinnt die mattschwarze High Tech Yacht Ihre Gruppe. In der Gesamtwertung ORCi reicht es immerhin für Platz 9. Hier gewinnt die Swan 47 "Elan" mit Harald Baum am Steuer mit reichlich Vorsprung vor der IMX 40 "Pax" mit Steuermann Klaus-Uwe Stryi. In der Gruppe ORC Club siegte Berend Beilken mit seiner "Ballerina".
Varuna: Gut gestartet, schnell im Ziel. Foto: Hinrich Franck/stockmaritime.comDie Elbe ist einer der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt. So kommen zu den Herausforderungen wie Winddreher, Strömung und Untiefen auch die Begegnungen mit der Berufsschiffahrt hinzu. In diesem Jahr war die Wasserschutzpolizei auf dem Boot "Bürgermeister Weichmann" mit dem Verhalten der Teilnehmer und die Zusammenarbeit mit der Wettfahrtleitung sehr zufrieden. „Während der Startprozedur war viel Großschifffahrt unterwegs“ ,so Jürgen Raddatz, der vor allem die gute Kommunikation mit der Revierzentrale und der Wasserschutzpolizei lobte. Diese habe mit dafür gesorgt, dass der Start trotz des vielen Verkehrs reibungslos über die Bühne gegangen sei. Auch über die Arbeit der Sicherungsboote war der Wettfahrtleiter erfreut. „Unsere Sicherungsboote haben stets dafür gesorgt, dass das Fahrwasser frei blieb.“

In Cuxhaven wurde gestern um 19 Uhr die 80. Nordseewoche offiziell eröffnet. Nur eine Stunde später starteten einige besonders ambitionierte Teilnehmer zur Sundowner-Wettfahrt nach Helgoland. Aufgrund der Wettervorhersage wurde das Ziel auf Höhe Tonne 2 in der Aussenelbe vorverlegt, so dass bei der einsetzenden Flaute bis nach Helgoland der Motor eingesetzt werden konnte. In der Gruppe ORCi 2 gewann die IMX40 "PAX" mit Klaus-Uwe Stryi an der Pinne. Um ca. 1 Uhr morgens trafen die ersten Yachten auf der Insel ein, und feierten die Ankunft beim Düsseldorfer Abend mit Frankenheim Alt.  Erst um 4 Uhr morgens wurde die Alexseal-Lounge im boot Düsseldorf Race Village am Helgoländer Südhafen geschlossen.
Spannende Duelle bei Traumwetter. Foto: Antonie Specht/stockmaritime.comNach diesem fulminanten Auftakt setzt die Nordseewoche am Samstag weitere seglerische Höhepunkte. Der Pfingstsamstag begrüßt die Teilnehmer auf Helgoland mit strahlendem Sonnenschein und hervorragenden Segelbedingungen.

Um 12 Uhr wurde die Wettfahrt Hummer 1 pünktlich gestartet. Der Wind stand bis zum Abend durch, so dass auch die dritte Wettfahrt der Early Bird Series bei Traumbedingungen stattfand. Die endgültigen Ergebnisse stehen aufgrund eines Protestes noch nicht fest.

Für die aus Cuxhaven kommenden Segler bot der Minox Cup ebenfalls - fast - die ganze Zeit Traumbedingungen. Dabei versprach der Wetterbericht erst nichts Gutes. Zum Start war es flau und es gab kurzeitige Windlöcher. Die Windstärke reichte zwar insgesamt aus, um gegen die Tide anzukommen, aber es erforderte Erfahrung, um die Auswirkungen des Stroms einschätzen zu können. So verfehlten einige Yachten die Startlinie, und mussten mühevoll gegen die einsetzende Tide zurücksegeln. Diejenigen, die den Motor zur Hilfe genommen haben, haben aufgegeben oder wurden disqualifiziert.First Ship Home: Opal kurz vor Helgoland. Foto: Antonie Specht/stockmaritime.comNach ca. 1,5 Stunden setzte sich der Wind - von See kommend - durch, die Yachten des Minox Cups segelten mit rauschenden Bugwellen Richtung Helgoland. Nach nur 3 Stunden und 25 Minuten lief die Canting-Kiel Yacht "Opal" unter Skipper Edward Reinholdt als erstes Schiff in Helgoland ein.

Aus Bremerhaven kommend war die Dufour 44 Performance, gesteuert von Torsten Rückholdt das erste Schiff auf Helgoland. In der größten Gruppe ORC 3/4 gewann berechnet die "Oromocto" unter Skipper Kai Greten. Der alte Holz-Eintonner von 1971 befindet sich in dritter Generation in Familienbesitz - ein Beweis, dass auch Konstanz und Erfahrung ein Erfolgsfaktor auf Regatten ist.

Aufgrund des Nordostwindes hatten die Yachten aus Wilhelmshafen die längste Anreise. Hier gewann die "circus maximus" von Tanno Kruse, eine kleine, aber schnelle X 79.

Das Regattafeld aus Hallig Hooge setzt sich vor allem aus Teilnehmern des Family Cruiser Cup zusammen. Das spannende Rennen mit vielen Führungswechseln entschied Jörg Hansen mit seiner Hanseat 66 ks vor Leif Boyens Albin Vega.

Organisationsleiter Marcus Boehlich ist sichtlich zufrieden: "Das Wetter hat uns bisher positiv überrascht - das waren tolle Bedingungen. Kein Wunder, dass die Stimmung hier auf Helgoland noch besser ist als sonst." Die Teilnehmer feiern abends die Ergebnisse in der Nordseehalle zur boot Düsseldorf Regattaparty - die Band "United Four" wird den Seglern ordentlich einheizen.

Morgen starten die meisten Teilnehmer schon um 9:30 zum Capitell Cup Rund Helgoland, dem Höhepunkt der Regattaserie.
Dez 272013
 

VARUNA, Sail No: GER6700, Bow No: 67, Owner: Jens Kellinghausen, Design: Ker 51, LOA (m): 15.5, State: Germany - Photo By: Rolex / Daniel ForsterEigner und Skipper Jens Kellinghausen, sein Sailing Master (wie übersetzt man das eigentlich korrekt ins Deutsche? Bootskapitän?) Tim Daase sowie Navigator Guillermo Altadill und ihre Crew an Bord der Varuna segeln ein großes Sydney Hobart Race! Zur Zeit liegt die von Knierim gebaute Ker 51 auf Platz 11 in der Line Honours Wertung von insgesamt noch 92 Yachten, in der Wertungsklasse IRC1 hat das Schiff aus Deutschland zur Zeit die Spitzenposition übernommen.

VARUNA, Sail No: GER6700, Bow No: 67, Owner: Jens Kellinghausen, Design: Ker 51, LOA (m): 15.5, State: Germany - Photo By: Rolex / Daniel Forster

 

Dez 242013
 

Zum Abschluß des Jahres gibt es einen der Klassiker des Offshore Regattasegelns: Rolex Sydney Hobart Yacht Race oder die Antwort auf die Frage: Wie klinke ich mich lässig aus dem Weihnachtsstress aus? Bei uns überlegt man, ob Dank der Hitzewelle zu Weihnachten man nicht doch noch mal ein Boot zum Segeln ins Wasser werfen sollte, in Australien diskutiert man heftig darüber, wer den Seriensieger Wild Oats XI schlagen kann. 13 neue Schiffe sind in diesem Jahr zum ersten Mal am Start des SHYR, aber es wird mit einem Kopf-an-Kopf Rennen zwischen Wild Oats und Perpetual LOYAL um die Line Honours gerechnet.

Wild Oats XI - Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2013 - DSS Schwert - Photocopyright: Andrea FrancoliniWOXI wurde für dieses Prestigerennen einer weiteren Modifikation unterzogen: Zusätzlich zu den bereits vorhandenen Unterwasseranhängen bestehend aus Canard, Kippkiel, Steckschwerten und Ruder erhielt das Schiff in den letzten Monaten ein horizontal ausfahrbares Schwert, welches zusätzlichen Auftrieb per DSS Prinzip auf den Downwindgängen abliefern soll.

Wild Oats XI - Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2013 - DSS Schwert - Photocopyright: Andrea Francolini
Aber auch in dem Feld der MiniMaxis sind hochinteressante Boote unterwegs, die bei optimalen Bedingungen durchaus eine reelle Chance auf die Line Honours haben. Da ist z.B. die ex GROUPAMA, das Siegerschiff des letzten Volvo Ocean Race, die jetzt unter dem Namen Giacomo mit neuem Eigner unter der Flagge von Neuseeland am Start, zwei weitere VO70 sind ebenfalls auf der Meldeliste für das Rennen.

The brand new Beau Geste leaves Auckland and heads to Sydney. Photo copyright Darren McManaway / LiveSailDie.comBei den Buchmachern für das SHYR wird die neue Beau Geste von Karl Kwok aus Hong Kong als erstzunehmende Alternative zu den beiden Favoriten eingeschätzt. Der 80 Füßer, ein Botin Design, wurde erst vor einem Monat in Neuseeland zu Wasser gelassen, die Überführung nach Australien in der vergangenen Woche hinterließ einen zufriedenen Skipper Gavin Brady. 30 kns Bootspeed und alles an dem Neubau hat gehalten, kein schlechtes Zeichen für das Rennen, dass am 26. Dezember startet.