Jun 252016
 

Die Kieler Woche wird auch in 2016 ihrem Ruf als größte Segelregatta der Welt gerecht: Wind, Flaute, Sonneschein, Regen, viele Yachten und Jollen auf dem Wasser und noch mehr Menschen in der Stadt, die essen, trinken, feiern und ab und an Boote gucken gehen. Online und im täglichen Livestream von Kieler Woche TV kann man auch als Binnenländer dieses Topevent bequem bei 35 Grad Celsius im klimatisierten Büro verfolgen.

Überraschend groß für ein Kielboot ist das Teilnehmerfeld der J70 Europameisterschaft, zu der 91 Boote! aus 15 Nationen! u.a. aus Chile, Rusland und Brasilien gemeldet haben. Die meisten Boote stellt die deutsche Flotte, aber offensichtlich ist noch nicht die Masse nicht in Qualität umgeschlagen; an der Spitze lagen nach 6 Wettfahrten Boote aus Monaco, Italien und Spanien. Auf Platz 4 folgt Pit Finis vom Düsseldorfer Yacht Club, bei dem Karol Jablonski in der Crewliste auftaucht und die sich im 6. Rennen eine Black Flagg holten 🙁  Dicht dran und unter den ersten 10 noch Christian Soyka vom SVI in Schleswig-Holtstein und Moritz Bohnenberger vom DTYC aus Bayern. Drücken wir die Daumen und hoffen, dass sich noch ein deutsches Team unter die Top 3 segeln kann.

Mai 272016
 

Die Wettfahrten zur ORC SBEC 2016 haben begonnen und am Donnerstag wurden 2 Rennen gesegelt. Leichtwind ist angesagt und die kleinen Booten kommen damit offenbar besser zurecht als die für Küste und mehr Wind optimierten Designs. Heute ab 12:00 Uhr stehen die Langstrecke auf dem Kurzzettel der Teilnehmer, hier als Einstimmung das Video vom 1. Tag der Europameisterschaft der Sportboote:

Mai 252016
 
ORC Sportboat European Championship 2016 - Vorbereitungen und Vermessung - Photo © Veranstalter ORC SBEC 2016 Chioggia

ORC Sportboat European Championship 2016 – Vorbereitungen und Vermessung – Photo © Veranstalter ORC SBEC 2016 Chioggia

Anarchist Raoul hält Wort und uns auf dem Laufenden von der ORC Sportboat European Championship 2016 aus Italien! Die Vermessung ist abgeschlossen, die Boote liegen im Hafen und das letzte Finetuning für die Regatta steht an. Vielen Dank an Raoul und hier sein Bericht vom Practice Race, dass heute auf dem Terminkalender der Euro stand:

ORC Sportboat European Championship 2016 - Vorbereitungen und Vermessung - Photo © Veranstalter ORC SBEC 2016 Chioggia

ORC Sportboat European Championship 2016 – Vorbereitungen und Vermessung – Photo © Veranstalter ORC SBEC 2016 Chioggia

Hi Joachim, heute war mal freies Training… Nicht, dass der Club einen Kurs ausgelegt hätte (wie im NOR angekündigt), aber man traf sich dann doch irgendwann in der Adria. Nachdem man den Kanal aus der Lagune heraus mit ca. 4 Knoten Gegenstrom durchmotort hat (daher wohl auch der manadatory Aussenborder mit min. 2.5 PS und 5l fuel).

Draussen war es entgegen aller Wetterberichte doch noch windig. Wir waren als eines der ersten 4 Boote draussen und fingen mit ca. 6 Knoten Wind an, unseren Speed mit den anderen zu vergleichen. Leider waren zu dem Zeitpunkt nur die ganz großen Jungs draussen. Oniak und eine Ufo28. Im leichten Wind waren deren hochhausgroßen Großsegel auch deutlich im Vorteil. Wir sind ziemlich frustriert hinterher gehumpelt. Kaum ging der Wind aber über die 8 Knoten konnten wir mithalten. Power ist halt auch nur bis zu ner gewissen Grenze was 🙂

Der erste Downwind war ernüchternd. Unser nagelneuer A1 verblasste etwas vor der Konkurrenz und der erträumte Vorbeiflug kam auch nicht so ganz. Die zweite Kreuz wurde dann geselliger. Kvartet aus St. Petersburg, die Extreme25 aus Italien, die Farr 280, Fat26, ein paar Platus, eine Esse (übrigens mit NED im Segel aber deutscher Crew) und noch ein paar mehr Designs kreuzten zusammen ca. 2nm ostwärts in die Adria. Mittendrin auch der XO Racer “Zerstören”. Mit der deutschen Grammatik hat es der Italiener anscheinend nicht so. Das Ding sieht aber megacool aus und hat sowohl bei Youtube als auch bei der Barcolana schon viele Blicke erhascht. Für ORC haben die Jungs den 100qm Geni gegen ein 40qm Taschentusch getauscht. Anstelle Fat Head gibt es ein Round Head Main. Wir hatten vor dem Ding richtig Panik, da der Rennwert nahe bei uns mit ca. 618 GPH liegt. Wir waren mehr als erleichtert, dass die Jungs an der Kreuz auf ihren Chines deutlich tiefer fahren als wir und dabei auch nicht schneller sind. Downwind pushen sie etwas mehr und fahren höher als wir mit unserem 67 qm A2. Am Leefass war der Abstand für uns zufriedenstellend. Beim Nachhausegurken haben die Jungs aber noch mal den Gleitmodus aktiviert und gezeigt, dass das Ding bei einem Reach mit über 10 Knoten auch gleich mal weggleitet… Wir sind gespannt wie das wird.

Die Jungs mit den großen Boote und den großen Ratings scheinen auch so ihre Probleme zu haben. Ich kann mich erinnern, wie ich mit 18 am Gardasee zum ersten Mal eine Ufo28 gesehen habe. Irre breit. Irre schnell. Und irre, wie schnell seitdem die Zeit vergangen ist. Heute humpelt das Ding einer Farr 280 hinterher und fährt uns auch nicht richtig weg. Vor dem Wind sieht der kleine Spi im Feld von Sportbooten mit 100 m² Gennis irgendwie putzig aus.

Beautiful Chioggia - ORC Sportboat European Championship 2016 - Photo © Anarchist Raoul

Beautiful Chioggia – ORC Sportboat European Championship 2016 – Photo © Anarchist Raoul

Trotzdem wollen wir nicht überheblich werden. Die Italiener sind super Segler und mega gute Gastgeber. In dem Sailbag fand sich neben jeder Menge Goodies auch Spumante und Grappa. Nach dem Segeln lockt Aperol Spritz und Campari. Das Revier ist super, aber auch super fordernd. Wind geht hoch und runter. Heute waren viele Kanten und Löcher drin, dass wird eine Euro unter Hochkonzentration. Durch sehr ähnliche Rennwerte dazu auch super eng. Wir sind gespannt und freuen uns auf den Wettbewerb. Ich halte euch auf dem Laufenden und hoffe, dass wir morgen Abend immer noch so gut gelaunt sind wie heute! VG aus Bella Chioggia, Raoul

 

Mai 242016
 
Letzte Vorbereitungen für die ORC Sportboat Euro 2016 - Photo © Team Ruffles / FARR 25 OneDesign

Letzte Vorbereitungen für die ORC Sportboat Euro 2016 – Photo © Team Ruffles / FARR 25 OneDesign

Die Sportbootseglerinnen und Segler treffen sich z.Z. in Chioggia bei Venedig und tragen dort ihre ORC Sportboat Europameisterschaft aus. Als Rahmen für die Vermessung und Wertung der etwa 50 Yachten auf der Meldeliste dient das ORC Ratingsystem und ich bin gespannt, welche Lücken die Cracks in dem aktuellen ORC VPP gefunden haben. Bis morgen Abend um 18:00 Uhr muß die Vermessung abgeschlossen und alle teilnehmenden Boote im Wasser sein. Für SailingAnarchy.de ist Anarchist Raoul auf der FARR 25 OD dabei und ich drücken Sükrü Sanus und seiner Crew die Daumen dafür, dass sie ihren 2. Platz aus dem letzten Jahr verteidigen können.

ORC Sportboat European Championship 2016 - Teilnehmerflotte an Land - Photo © Anarchist Pussy Galore

ORC Sportboat European Championship 2016 – Teilnehmerflotte an Land – Photo © Anarchist Raoul

Auf der Meldeliste ist eine bunte Vielzahl von Designs vertreten, heiße Renner wie z.B. C30 oder Farr 280, aber auch älter Sportboote, die viele in Deutschland noch aus den Anfangsjahren der ISRA kennen wie die UFO 22, Protagonist 7.50, Este 24 und Blusail 24. Dazu Melges 24, Platu 25, UFO 28, aber auch SB20, Storm 22, J24 und Boote, die mir bislang noch unbekannt sind. Ich hoffe auf einige Beiträge und Bilder von der Euro, ab mal sehen, ob die Türkenboys hart genug sind, um den Verlockungen des italienischen dolce far niente auf Dauer zu widerstehen.

Jan 272016
 

FarEast 23R - Gennakernase, boot, düsseldorf, Photo © SailingAnarchy.de, 2016
Die chinesische Werft FarEast meint es ernst und schickt sich an, in dem Revier der J70 zu wildern. Die von Maarten Voogd gezeichnete FarEast 23R folgt dabei der Linie des Supersportlers FarEast 31R, die wir im Frühjahr 2014 auf dem Greifswalder Boden mit der Unterstützung von Kröslin Yachting testen konnten.FarEast 23R, boot, düsseldorf, Photo © SailingAnarchy.de, 2016
Ein Blick in das Datenblatt der FarEast 23R läßt erkennen, dass es Spaß machen wird, mit ihr gegen die J70 auf der Regattabahn anzutreten: Die Basiswerte sind sich recht ähnlich, aber das Design der FarEast ist durch den Panzerkreuzerbug deutlich aggressiver als die konventionelle J70, von der Spötter sagen, dass der Carbonmast das Modernste an dem ganzen Boot ist. Die Chinesen haben sich aus Kostengründen für ein bewährtes Alurigg von Selden entschieden, für die ca. 300 kg schwere Ballastbombe aus Blei aber eine Finne aus Carbon spendiert und ein Carbonruderblatt an den Rumpf gehängt. Das Gesamtpaket wird inklusive einem OD Segelsatz zu einem sehr attraktiven Preis von ca. 35.000 € inkl. USt. ab Werft angeboten.

FarEast 23R, Cockpit, boot, düsseldorf, Photo © SailingAnarchy.de, 2016

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