Okt 252015
 

Vergesst „Mini-Maxi“ und „Mini Transat“, es geht noch mehr „mini“: An diesem Wochenende fand in Köln die „32. Fühlinger See Regatta“ für vorbildgetreue oder vorbildähnliche ferngesteuerte Segelschiffsmodelle statt. Mit einer Rumpflänge ab 80cm waren die Boote dann wirklich mini, die Veranstaltung mit ca. 45 Teilnehmern aber besser besucht, als so manche Regatta der „Großen“.

Druck auf der Regattastrecke: Die Modelle machen richtig Fahrt
Druck auf der Regattastrecke: Die Modelle machen richtig Fahrt (Foto © Judy)

Anders als bei den offiziellen deutschen oder Weltmeisterschaften, die im Dreieckskurs gesegelt werden, bietet die zweimal im Jahr ausgetragene „inoffizielle deutsche Meisterschaft“ auf dem Kölner Binnengewässer einen Kurs rund um eine Insel. Mit ca. 0,6 bis 0,8 Seemeilen pro Runde bietet dieser „Wanderregatta“ genannte Rundkurs den Steuerleuten nicht nur einen kleinen Spaziergang durch das Naherholungsgebiet, sondern auch einen Wettbewerb, bei dem Vorfahrtsregeln und verschiedene Strömungen beachtet werden müssen.

Sehr alt und ziemlich neu: In der Flotte ist alles willkommen, was Segel und ein reales Vorbild hatSehr alt und ziemlich neu: In der Flotte ist alles willkommen, was Segel und ein reales Vorbild hat (Foto © Judy)

Während am Samstag der Wettergott noch gnädig etwas Sonnenschein und eine leichte Brise schickte, war am Sonntag bei leichtem Nieselregen der Westwind kaum zu spüren. Trotzdem reichte der Druck auf der Ruderregattastrecke für die Eigenbau- und Baukasten-Boote, darunter Rahsegler, Schoner, Ein- und Mehrmaster, vor dem Wind reichlich Fahrt zu machen. Das Runden der Südostspitze der Ruderinsel war dann nicht mehr so einfach. Im Lee des Landes ging es kaum voran, auch versperrten Büsche die Sicht auf die Boote. Ein besonderes Hindernis für die Steuerleute an Land. Spaß hat es trotzdem gemacht.

Flaute kurz vorm Ziel: Die Flotte im Nieselregen
Flaute kurz vorm Ziel: Die Flotte im Nieselregen (Foto © Judy)

Die Besitzer dieser speziellen RC Scale-Modelle sind lose im mini-sail e.V. organisiert, der dezentral für seine Mitglieder aus ganz Deutschland als Schirmherr und Organisationsplattform dient. Im Vordergrund steht hier der Wunsch, das gemeinsame Hobby so offen, freundschaftlich und bürokratiefrei wie möglich zu erleben. Die große Teilnehmerzahl an diesem Wochenende, die trotz des verbesserungswürdigen Wetters den Weg an den Fühlinger See gefunden hat, gibt dem Konzept recht: So viel Verein wie nötig, so wenig Verein wie möglich.

Ein bisschen albern darf's schon sein: Für Verpflegung ist auch im Kleinen gesorgt
Ein bisschen albern darf’s schon sein: Für Verpflegung ist auch im Kleinen gesorgt (Foto © Judy)

Mehr Infos auf der mini-sail e.V.-Website.