Jul 282016
 

Elbströmung mit Nasenstüber und Rennabbruch wegen Windmangels – Der erste Tag der Extreme Sailing Series in Hamburg war turbulent und lässt auf mehr hoffen.
 

Da hat man mal die Chance, bei einem professionellen Team auf einer GC32 mitzusegeln, und dann reicht der Wind vorne und hinten nicht, um das Boot auf die Foils zu heben. Bei 1 bis 7 Knoten, letzteres aber nur während einer Böe, konnte kein Teilnehmer den archimedischen Modus verlassen. Fliegen auf dem Wasser, ab ca. 15 Knoten möglich, muss also verschoben werden.

Noch ganz entspannt: Alinghi vor dem zweiten Rennen und dem Skandalprojekt Elbphilharmonie

Noch ganz entspannt: Alinghi vor dem zweiten Rennen und dem Skandalprojekt Elbphilharmonie (Foto © Andy)

 

Dafür gab es zwischen den heutigen Rennen viel Hafenverkehr, Containerschiffe pflügten durch die Regattastrecke. Für die unbedarfte Gastseglerin waren sie gerade ausreichend entfernt von den im Vergleich fragilen GC32s. So kann Stadium Racing sein, hautnah.

 

Immerhin gab es noch einen Start zu Rennen 3, einen Zieleinlauf gab es nach dem Abbruch nicht.
Immerhin gab es noch einen Start zu Rennen 3, einen Zieleinlauf gab es nach dem Abbruch nicht. (Foto © Andy)

Beide heutigen, donnerstäglichen Rennen sahen einen nicht ungewöhnlichen Sieger, Oman Air, trotz Nasenstüber an der Kaimauer. Das zur Zeit die Gesamtwertung anführende Team um Skipper Morgan Larson kabbelte sich im ersten Rennen mit SAP Extreme Sailing Team und China One um die erste Position, um dann siegreich über die Linie zu segeln. Zweite wurden SAP, dritte China One.

Kurzer aber heftiger Aktivitätsausbruch: Pierluigi de Felice und Jes Gram-Hansen (Steuer) an Bord von SAP Extreme Sailing Team

Kurzer aber heftiger Aktivitätsausbruch: Pierluigi de Felice und Jes Gram-Hansen (Steuer) an Bord von SAP Extreme Sailing Team (Foto © Andy)

 

Das zweite Rennen sah als Gastsegler Anarchisten an Bord von SAP und China One. Irgendetwas müssen wir aber falsch gemacht haben, kamen doch diese Teams als sechstes bzw. fünftes ins Ziel. Ganz unter uns, trotz Schwachwind und mäßiger Resultate hat’s Spaß gemacht. Insbesondere die Choreographie an Bord, auf diesen kurzen Kursen in einem Regattabereich von 600 x 300 Metern besonders schnell, nötigt einem Respekt ab. Die Ausbrüche an Aktivität muten wie im Zeitraffer an, und Ruhepausen zwischendurch werden in Sekunden gemessen. Auf diesen Sportgeräten hat sich das Segeln weiter in Richtung Athletik bewegt.

Auch sie möchten den Segelsport in China populär machen: Dan Morris und Match Race Champion Taylor Canfield (Steuer) auf China One
Auch sie möchten den Segelsport in China populär machen: Dan Morris und Match Race Champion Taylor Canfield (Steuer) auf China One (Foto © Judy)

 

Rennen drei wurde nach kurzer Zeit abgebrochen, da nun gar kein Wind mehr blies. Obwohl die Regattaleitung noch versuchte, ein weiteres Rennen auszurichten, blieb es heute bei zwei gewerteten Läufen.

 

Der Wetterbericht für morgen verspricht mehr Wind, legt sich aber bezüglich der Stärke lieber nicht fest. Das lässt uns Raum zum Daumendrücken.

 

Hier gibt es jeden Tag aktuelle Fotos von Renngeschehen.