Ein Photo von der Kopf der Treppe hinein in die Halle 17 der boot zeigt eine bunte Mischung aus Motoryachten und Jollen unter einem Dach. Eigentlich fehlt nur Wasser, Wind und Sonne und schon haben wir das Gewimmel auf dem Wannsee an einem schönen Sommertag. Was dem Wannsee leider noch fehlt, dass sind die beiden Kielskiffs aus Großbritannien, die in Düsseldorf ausgestellt waren.
Die SK2 hatten wir zum Anfang der Messe bereits kurz vorgestellt, hier noch einige Bilder zu dieser schlanken Nadel, die mit nur 1,70 Breite einen Großteil ihrer Stabilität aus dem Kippkiel holt. Der Kiel wird mit einer simplen Leinen / Block Lösung hochgeholt, der Kiel wird mittels mehrfach geschorene Bedienleinen nach Luv gezogen, 80 kg Blei in der Bombe lassen sich so einfach händeln.

Der Kippkiel wird mittels eine mehrfach geschorenen Talje in der Wetbox geführt, die auf der Klemme belegt Bedienleine arretiert nicht den angewinkelten Kiel sondern sichert auch den Kiel gegen das Herausrutschen aus der Down-Position. Ruderblatt und Lateralschwert werden in der selben Form laminiert,
Heckansicht der SK2 – Schmale Wasserlinie, breiter Hintern,
Ebenfalls von Ovington wird die VX One gebaut, ein Design, dass 2011 von dem Amerikaner Brett Bennett gezeichnet wurde. Aus seiner Feder stammt die Viper 640, die schon seit Jahren erfolgreich als OneDesign in den USA gesegelt wird. Skiff Speed mit der Stabiliät eines Kielbootes zu kombinieren ist nicht neu, aber die VX One ist setzt diesen Gedanken sehr gut um.
SK2 und VX One haben beide fast den gleichen Tiefgang (ca. 1,30 m) und eine Ballastbombe von etwa 80 kg, aber im Gegensatz zu der SK2 holt sich die VX ihre Stabilität über den 2.20 m breiten Rumpf während an dem nur 1,70 m schmalen SK2 Rumpf der Kippkiel das zusätzliche aufrichtende Moment liefert.

Ich weiß nicht, welchem Design ich den Vorzug geben würde: Beide Kielskiffs sind leicht, mit reichlich Segeltuch gestückt, vernünftige Decksbeschläge, Carbonrigg und Gennakerführung sind bewährte Skifftechnik, beide Boote sind von 2,3 Mann gut zu segel und bieten ihrer Crew viel Spaß bei fast jeden Windbedingungen. Die Preise für beide Boote liegen auf Augenhöhe, ca. 35.000 € werden für ein regattafertiges Boot aufgerufen.

Holger Jess ist in Deutschland der Vertriebspartner von Ovington und ich denke, dass die VX One ein interessantes Angebot für z.B. den älter gewordenen 505er Recken ist. Sicheres Segeln mit Familie und Kindern, dabei aber so flott wie mit der Jolle unterwegs sein, dass könnte die Zeit bis zur Bente Rente noch ein paar Jahre nach hinten schieben.