Nov 232016
 

Die Einheitsklasse, die 2016 ihr Zehnjähriges feiert, zeigte im Grand Harbour vor Valletta in Malta, dass sie noch nicht zu den Dinosauriern gehört. Denn spannender geht’s nicht: Den Match Race-Tagessieg teilten sich Artemis Racing und Team Aqua. Die Match Racing-Gesamtwertung der Saison 2016 gewann Artemis Racing vor Team Nika und Team Aqua.

2 hin, 2 zurück: RC44 Match Racing in Valettas Port il-Kbir/Grand Harbour

2 hin, 2 zurück: RC44 Match Racing in Valettas Port il-Kbir/Grand Harbour (Foto © Andy)

Die letzte Regatta der Saison konnte keinen spektakuläreren Austragungsort wählen als diesen: Malta, den kleinen Inselstaat im Mittelmeer, der seine Besucher so herzlich willkommen heißt, dass er sogar das Wetter nach ihren Bedürfnissen gestaltet. Das jedenfalls stellte Ed Baird, Taktiker auf Team Nika, fest, und freute sich, dass der Unwetterregen am Samstag die Boote wusch, die Sonne am Sonntag sie trocknete und die Flaute am Montag genug Zeit zum Sightseeing ließ.

Da standen sie nun: Team Ceeref mit Schaden am Gennakerfall

Da standen sie nun: Team Ceeref mit Schaden am Gennakerfall (Foto © Andy)

Heute, Mittwoch, ging es nun in den Grand Harbour, der wegen der Regatta für den weiteren Schiffsverkehr gesperrt war. Herzlicher Dank gebührt dafür Transport Malta sowie vielen anderen Behörden und Institutionen, die bei Logistik, Visaangelegenheiten und Eventorganisation der Serie hilfreich und freundlich zur Seite standen. Kein Wunder, dass sich nach der Premiere des Valletta Cups 2015 die RC44-Eigner einstimmig für eine Rückkehr 2016 ausgesprochen hatten.

Mit dem Xlokk quer im Hafen: Match Racing in Valletta

Mit dem Xlokk quer im Hafen: Match Racing in Valletta (Foto © Andy)

Die Rennen ließen an Spannung nicht mangeln. Vor der atemberaubenden Kulisse alter Festungsanlagen aus Zeiten der Johanniter-Herrschaft hieß das Thema heute: Gennakerbergen für Fortgeschrittene. Team Ceeref musste sogar Läufe aussetzen, da ihr großes Vorsegel nur durch ein Durchtrennen des Gennakerfalls aus einer völlig verdrehten Tauchfahrt befreit werden konnte. Das Boot musste zur Reparatur in den Technikbereich zurück.
Nicht ganz so gravierend, aber ärgerlich und zeitraubend waren die verpatzten Bergungsmanöver von Aleph, Artemis und Peninsula Petroleum.


Der Kampf mit dem Gennaker: Peninsula Petroleum ist heute in bester Gesellschaft (Video © Andy)

Am Morgen sah es bereits nach einer spannenden Entscheidung aus. Der maltesische Südostwind Xlokk blies mit 10-14 Knoten durch Vallettas Großen Hafen. Team Nika, Weltmeister und Fleet Racing Champion des vergangenen Jahres, und Artemis Racing lagen in der Punktewertung gleichauf, Bronenosec Sailing Team, Team Ceeref und Team Aqua punktgleich drei Zähler dahinter.

Nicht vom Fluch verschont: Artemis mit Gennakerproblemen

Nicht vom Fluch verschont: Artemis mit Gennakerproblemen (Foto © Andy)

Entsprechend dann der Wettbewerb: Team Ceeref konnte nach der Gennaker-Havarie nicht mehr mithalten. Die folgenden Rennen eliminierten Bronenosec Sailing Team und Team Aqua, so dass die gesamte Meisterschaft im allerletzten Rennen zwischen Artemis Racing und Team Nika, wiederum mit Gleichstand, entschieden wurde. Und auch hier sollte der Gennaker-Fluch eine wichtige Rolle spielen.

Einfach nur schön: Segeln und Malta passt gut zusammen

Einfach nur schön: Segeln und Malta passt gut zusammen (Foto © Andy)

Artemis hatte in Führung liegend einen Knoten im Gennakerschot, und das Einholen des Vorsegels gestaltete sich entsprechend kompliziert. Eine günstige Böe brachte sie dann wieder in Reichweite der nun führenden Nika, die aber wegen einer Regelverletzung das schwedische Boot vorbeilassen musste. Artemis hielt sich ab jetzt bis zum Ende knapp vor der Kontrahentin. Damit war nicht nur das letzte Match Race dieser Saison, sondern auch der Serie entschieden, denn ab nächstem Jahr wird es bei den RC44 nur noch Fleet Races geben. Schade eigentlich.

Hintern raus! Komfortabel ist anders

Hintern raus! Komfortabel ist anders (Foto © Andy)

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