Umschalten von Rasensport zum Wassersport! Auf der Website des Volvo Ocean Race läuft der Livestream des Startes zum finalen Etappe von Schweden nach Holland, 3 Teams punktgleich an der Spitze und jetzt ist Crunchtime für MAPFRE, DONGFENG und Team Brunel! Und es um noch etwas spannender zu machen, hat die Wettfahrtleitung die Route kurzfristig etwas gestreckt und schickt die Yachten von Göteburg hoch nach Norwegen, dann runter nach Aarhus und wieder gen Norden, rund Skagen und von dort geht es dann quer über die Nordsee ins Ziel vor Schevenigen.
Eine kurze Rückschau auf die Woche, die uns drei Teams an der Tabellenspitze bescherte
Nach 44,000 Seemeilen liegen die Teams Mapfre, Brunel und Dongfeng gleichauf und uneinholbar auf Platz 1 in der Gesamtwertung. Die Zielankunft in Scheveningen/Den Haag, NL, wird also die Entscheidung bringen.
Aber vorher blicken wir zurück auf Woche 30:
– das tolle Comeback des Teams Brunel
– der Start in die vorletzte Etappe von Cardiff nach Göteborg
– schöne Segelbilder mit Leichtwind und Sturm… und einem spektakulären Überholmanöver
Woche 30 in Bild und englischem Ton
(Video © Volvo Ocean Race 2018)
Woche 30 – ohne Kommentar
(Video © Volvo Ocean Race 2018)
Gesamtstand
Zweite im Rennen wurden AkzoNobel (Gesamt-In-port Platzierung: 3), gefolgt vom Mapfre. Die In-Port Tabellendritten Dongfeng kamen heute als letzte ins Ziel.
Geburtstagskind Bouwe Bekking, Skipper des Teams Brunel, hätte heute sicherlich gerne zwei Feiern, nämlich seinen Ehrentag und den Sieg im In-port Rennen, kombiniert. Ein paar Tage nach seinem Erfolg in der zehnten Etappe von Cardiff nach Göteborg sah es lange auch so aus. Beste Bedingungen, 14 bis 17 Knoten Wind aus südlichen Richtungen, ergaben beim Start einen schönen Am-Wind-Kurs. Brunel war pünktlich und in voller Fahrt an der Startlinie und führte souverän bis zur ersten Tonne.
Leider behinderte eine unglückliche Segelwahl die Holländer vor dem Wind, und so verloren sie ihre Führung unwiederbringlich. Schlussendlich gingen sie als Sechste über die Linie.
Die beiden unzertrennlichen roten Boote, Mapfre und Dongfeng, schienen ihr eigenes Rennen hinter dem Rest der Flotte auszutragen. Bis sich beide an der ersten Tonne an Turn the Tide on Plastic vorbeiquetschen wollten. Mapfre gelang dieses Manöver, das chinesische Boot hingegen bekam eine Strafe und fiel wieder hinter das Feld zurück.
Im letzten Drittel des Rennens fegte ein Gewitter über die Regattastrecke, und die Windrichtung änderte sich, so dass die Boote es plötzlich mit einem echten upwind/downwind-Kurs zu tun hatten.
Vestas 11th Hour Racing und AkzoNobel profitierten von Brunel’s Missgeschick und sicherten sich Platz 1 und 2 im Rennen. Mapfre auf 3 wurde gefolgt von Turn the Tide on Plastic auf Platz 4 und Sun Hung Kai/Scallywag auf 5.
Der Wettstreit um den Gesamtsieg könnte spannender nicht sein. Vor der letzten Etappe können noch drei Teams das Volvo Ocean Race gewinnen:
Mapfre mit 65 Punkten, Team Brunel, ebenfalls 65 Punkte und Dongfeng mit 64 Punkten, die sicherlich den Bonuspunkt für die kürzeste Gesamtzeit bekommen werden. Wer immer also in Den Haag vor den anderen ankommt, hat das Rennen gewonnen.
Für zwei Teilnehmer hätte dieser Gewinn eine besondere Bedeutung: Peter Burling (NZL, Brunel) und Blair Tuke (NZL, Mapfre) haben bereits zusammen 2016 in Rio de Janeiro Olympisches Gold im 49er geholt, 2017 den America’s Cup in Bermuda gewonnen, und sind nun darauf aus, den Hattrick mit dem Gewinn des Volvo Ocean Race zu schaffen. Da sie allerdings dieses Mal in unterschiedlichen Teams segeln, kann es hier nur einen geben.
Gesamtstand
Nach dem zähen Auftakt zum Start der 10. Etappe des Volvo Ocean Race vor der walischen Küste gewann das Rennen gewaltig an Fahrt, nachdem die Flotte den frischen Wind vor der Westküste von Irland erreichte. Die vorletzte Etappe der Regatta nach Göteborg entwickelte sich zu einem Drag-race, bei dem es für die Crews darum ging, das letzte Quentchen an Speed aus ihren Yachten heraus zukitzeln.
Das gelang MAPFRE lange Zeit am besten, aber heute Nacht fand Bouwe Bekking und seine Crew auf Team Brunel einen kräftigen extra Tick an Bootsgeschwindigung, zog an MAPFRE vorbei und gab diese Führung ab der Südspitze von Norwegen über Skagen nach Göteborg nicht mehr aus seinen Händen. Platz 2 ging an MAPFRE, AKZO Nobel holt sich den Platz 3 vor DONGFENG.
Ein wohl verdienter, hart erkämpfter Sieg für das Boot aus den Niederlanden, dass nun mit MAPFRE und DONGFENG auf der letzten Etappe nach Den Haag um den Gesamtsieg des Volvo Ocean Race 2017/18 kämpft.
Leider hat am vergangenen Wochen der Wind vielen Regattateilnehmern einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht 🙁 Bei der Bol d´Or auf dem Genfer See zog sich dass Rennen ebenso dahin wie beim Gothenschild in Berlin oder in Cardiff beim Start der 10. Etappe des Volvo Ocean Race von Wales rund Irland nach Stockholm in Schweden.
Nach einem müden Auftakt mit einer Ankerpause für Scallywag hat die Flotte den Fastnet Rock passiert und sich an der Küste von Irland auf der Suche nach Wind gen West orientiert, um weiter draußen auf dem Atlantik die frischen Wind aus Südwest zu bekommen.
Nach der Passage eines Flautenkeils haben die Yachten jetzt endlich wieder vernünftige Bedingungen und ziehen jetzt mit um die 20 kns Bootspeed in Richtung Nordost. MAPFRE hat die Spitze übernommen, aber DONGFENG und VESTAS sind kaum 1,5 sm entfernt, alles offen und hoffentlich spannend bis zum Ziel vor Göteborg.