Jun 062021
 
Second Leg of The Ocean Race Europe, from Cascais, Portugal, to Alicante, Spain

Second Leg of The Ocean Race Europe, from Cascais, Portugal, to Alicante, Spain – Photo © Sailing Energy/The Ocean Race

Als erstes ein großes Dankeschön an Anarchistin Judy dafür, dass sie das Ocean Race Europe auf SailingAnarchy.de begleitet! Corona machte den Segelsport in den vergangenen Sommer und im letzten Frühjahr mehr als schwierig und ich sage es offen: Ich war in 2020 nur einmal segeln und in diesem Jahr hat es auch noch nicht geklappt 🙁 Vor diesem Hintergrund und den Beschränkungen, denen nicht nur der Segelsport, sondern Mannschaftsport insgesamt – von den Zwängen, den sich der Großteil der Bevölkerung in Deutschland und Europa unterwerfen musste, ganz zu schweigen – gelitten hat.

Second Leg of The Ocean Race Europe, from Cascais, Portugal, to Alicante, Spain - Photo © Sailing Energy/The Ocean Race

Second Leg of The Ocean Race Europe, from Cascais, Portugal, to Alicante, Spain – Photo © Sailing Energy/The Ocean Race

Für alle Freunde und Freundinnen der Hochseeregatten ist das laufende Ocean Race Europe ein Leckerbissen, der Veranstalter des als Whitbread und später als Volvo Round the World Race bekannten und heute und der Marke The Ocean Race hat mit dieser Veranstaltung einen Testlauf für die nächste Rund um die Welt Regatta ins Leben gerufen. Offen für die Volvo Class 65 und die IMOCA 60, die sowohl im TOC Europe als auch im TOC in einem 4er Crewmodus abweichend von ihrem regulären Solo-Modus antreten. Für Deutschland ist das Offshore Team Germany unter Skipper Robert Stanjek am Start des TOCE, der sich Benjamin Dutreux als Navigator und Annie Lush auch Philipp Kasüske an Bord geholt hat. Die alte Aconia ist das einzige Boot der IMOCA Flotte, das nicht auf Flügel durch die Wellen pflügt, aber Dank taktisch sehr sauberen Segeln bei den Konkurrenten für hochgezogen Augenbrauen sorgt. Brachte Skipper Stanjek die Foiler fast zum Verzweifeln bei der Ansteuerung von Cascais als 1. Etappenziel, wo er nach harten Kampf das Siegerpodest und Minuten verpasste. Aber spätesten mit den Sieg bei den Inshore Race Cascais gestern dürfte OTG bei allen Konkurrenten nicht mehr als krasser Außenseiter wahrgenommen werden, sondern als der Underdog, den man auf keinem Fall unterschätzen sollte.

 

Nov 052017
 

 

VOR - Start Leg 2 - Vorstart - Photo © SailingAnarchy.de 2017

VOR – Start Leg 2 – Vorstart – Photo © SailingAnarchy.de 2017

Der Start zur zweiten Etappe des Volvo Ocean Race steckt mir noch in den Knochen. Auf dem Wasser ging es hoch her, die Tide drückte gegen den Tejo, dazu 4-5 Bft aus Nord, entsprechend tanzten die RIBs für die Photographen über die Wellen. Festhalten und dem salzigen Spritzwasser möglichst wenig von der Ausrüstung opfern war angesagt, doch leider waren die UV Filter vor den Objektiven immer wieder schneller mit Wassertropfen belegt, als man wegputzen konnten.

VOR - Start Leg 2 - Vollschiff - Photo © SailingAnarchy.de 2017

VOR – Start Leg 2 – Vollschiff – Photo © SailingAnarchy.de 2017

VOR - Start Leg 2 - Photo © SailingAnarchy.de 2017

VOR – Start Leg 2 – Photo © SailingAnarchy.de 2017

Die Wettfahrtleitung hatte entschieden, dass der geplante Schlag flußaufwärts zur Wendemarke vor der Altstadt von Lissabon ohne einen Startkreuz gegen den Wind stattfinden sollte. Also durfen die Skipper der 7 Rennyachten einen Halbwindstart meistern, bei dem es vorallem darauf ankam, einen Frühstart zu vermeiden. Diese Aufgabe gelang aus meiner Sicht Bouwe Bekking mit Brunel am besten, Dongfeng und Akzo sortierten sich am Ende des Feldes vor Turn the Tide on Plastics ein. Die sehr offene Kreuz verlockt Brunel sogar zum Setzen eines Gennakers, aber die Teams mit dem großen Focks / kleinen Genuas hatten doch die bessere Wahl für die Startkreuz getroffen. DONGFENG marschiert aus dem Mittelfeld los und stürmte an die Spitze des Feldes.

VOR - Start Leg 2 - Flussaufwärts - Photo © SailingAnarchy.de 2017

VOR – Start Leg 2 – Flussaufwärts – Photo © SailingAnarchy.de 2017

Diese Führung wurde von der Crew der DONGFENG erbittert verteidigt, dass Boot ging zuerst um die Wendemarke und führte dann die Flotte mit deutlichen Vorsprung hinaus auf den Atlantik. Wenn die Wettervorhersagen stimmen, dann erwartet die VOR Flotte bereits in der ersten Nacht Starkwind mit 30 kns und damit sind die Voraussetzung für eine schnelle Reise gen Süden, aber auch Bruch auf den Yachten gegeben.

Nov 042017
 
Race Lissabon - Flotte Downind Richtung Belem - Photo © SailingAnarchy.de 2017

Race Lissabon – Flotte Downind Richtung Belem – Photo © SailingAnarchy.de 2017

Morgen ab 12:00 UTC (=13:00 Uhr Berlin) steigen die 7 Crews an Bord ihrer VO 65 Yachten und zu dem Start der zweiten Etappe von Lissabon nach Kapstadt auslaufen. Als Auftakt der Etappe ist geplant, dass die Teams den Tejo aufkreuzen und unter der großen Hängebrücke hindurch in Richtung Altstadt segeln. Nach der Wendmarke dort geht es dann flußabwärts an dem Race Village vorbei hinaus auf den Atlantik und ab nach Süden. Die Windvorhersage sagt nördlichen Wind mit ca. 15 – 18 kns an, es ist also mit einer schnellen Startschleife zu rechnen.

Erstmal entfällt auf dem Teilstück von Europa nach Südafrika die Insel Fernando de Noronha, ca. 170 sm vor der brasilianischen Küste, welche bislang als Wegpunkt gesetzt war und die Flotte erst mit den Passatwinden nach Westen brachte, bevor dort die Karten für das Routing nach Süden neu gemischt wurden. Alle fragen sich, ob die Skipper und ihre Navigatoren die Risiko-Karte spielen und jetzt deutlich weiter im Osten die Passage der Doldrums wagen und ihre Route nun viel näher an Afrika vorbei nach Süden wählen werden. In jedem Fall stehen den Frauen und Männer an Bord der Rennyachten drei sehr anstrengende Wochen auf hoher See bevor, bis sie Kapstadt die Ziellinie kreuzen werden.

Nov 032017
 
VOR Lissabon -Inport Race - Start - Photo © SailingAnarchy.de

VOR Lissabon -Inport Race – Start – Photo © SailingAnarchy.de

Heute zeigte Bouwe Bekking in dem Mirpuri Fondation Inport Race Lisbon beim Volvo Ocean Race 2017/18, dass er und sein Team Brunel in den letzten Tagen den Speed für ihr Boot wieder gefunden haben. Von einem der Photo RIBs sah es zwar so aus, als ob der Schlag nach recht nach dem ersten Luv-Gate eher von Würfeln als von Strategie geprägt war, aber was verstehe ich schon vom Hochseesegeln.

VOR Lissabon -Inport Race - Startkreuz - Photo © SailingAnarchy.de

VOR Lissabon -Inport Race – Startkreuz – Photo © SailingAnarchy.de

VOR Lissabon -Inport Race - Luvtonne - Photo © SailingAnarchy.de

VOR Lissabon -Inport Race – Luvtonne – Photo © SailingAnarchy.de

Spannend war es in jedem Fall, auch durch den stark drehenden Wind aus südwestlicher Richtung, der das Verlegen der Tonne für das dritte Up- & Down erforderte. Richtig wild wurde es dann auf dem Downwind ins Ziel, als mit einer heftigen Regenfront der Wind so zurückdrehte, dass aus dem Gennakergang eine Kreuz ins Ziel wurde. Am Ende wurde es noch eng für die Holländer, als MAPFRE wieder sehr stark aufkam und DONGFENG trotz eines Strafkringel sich den dritten Platz vor Team Akzo Nobel bei an Southern Ocean erinnernde Bedingungen sichern konnte.

VOR Lissabon -Inport Race - Downwind Ziel - Photo © SailingAnarchy.de

VOR Lissabon -Inport Race – Downwind Ziel – Photo © SailingAnarchy.de

Nov 032017
 
VOR - Lissabon - Hafen - 03.11.2017 - Photo © SailingAnarchy.de

VOR – Lissabon – Hafen – 03.11.2017 – Photo © SailingAnarchy.de

Gestern noch das Interesse der Lissaboner Taxifahrer am Volvo Ocean Race gelobt, heute einen Ignoraten hinter dem Steuer erlebt, der verzweifelte, als ihm sein Billignavi keinen Zielpunkt für die Adresse des VOR Race Village ausgespuckte. Der imposante Anblick der VOR Flotte im ehem. Fischereihafen entschädigte für die Anfahrt und die Pressekonferenz mit den Skipper der 7 Yachten wurde von der Frage dominiert, wie die Skipper und ihre Navigatoren auf den Wegfall des Wegpunktes vor der brasilianischen Küste reagieren.

VOR - Inport-Pressekonferenz Skipper - Lissabon 03.11.2017 - Photo © SailingAnarchy.de

VOR – Inport-Pressekonferenz Skipper – Lissabon 03.11.2017 – Photo © SailingAnarchy.de

Mit dem Wegfall dieser Marke wird es nun möglich, auf den Weg nach Kapstadt auch mit einer direkten Route zu spielen anstatt die sonst übliche “West is the best” und runter zum St. Helena Hoch, dass einen nach Süden und dann Osten bringt. Mal abwarten, ob bis zum Start am Sonntag die Wettermodelle alternative Vorschläge zu der klassischen “So geht es am schnellsten um die Welt” Route präferieren werden.

VOR - Lissabon - Hafen - 03.11.2017 - Photo © SailingAnarchy.de

VOR – Lissabon – Hafen – 03.11.2017 – Photo © SailingAnarchy.de

VOR - Lissabon 03.11.2017 - Photo © SailingAnarchy.de

VOR – Lissabon 03.11.2017 – Photo © SailingAnarchy.de