Sep 112014
 

Im Juli wurde auf dem Gardasee ein neuer Racer aus der Feder des Designbüro Felci zu Wasser gebracht. Die ICE 33 ist ein Vollcarbonbau, bei 9,99 m Bootslänge soll das Design 1.950 kg verdrängen. Der neue 33er Renner folgt der Linie von Felci, die mit Einzelbauten und erfolgreichen Einheitsklassen wie ESSE 750, Ufo 28 und 22 auf wenig benetzte Rumpffläche, tiefe Kiele und hohem Ballastanteil basieren. Schick und schnell geht bei den Italienern oft gut zusammen.

Jan 252014
 

Flaar26 - Heckansicht und Rumpflinie - boot Düsseldorf 2014 - Photo © SailingAnarchy.deWie Anarchist Sposmoker schon in seiner Preview zur boot Düsseldorf schrieb, findet ihr in Halle 17 das wohl schärfste Hinterteil der Messe. Die ungarische Carbonschmiede FLAAR stellt die Baunummer 2 ihres beeindruckenden Lakeracers Flaar 26 aus. Das Boot aus dem Computer von Konstrukteur Attila Déry zeigt mit seinem flachen Unterwasserschiff, dem markanten Chine und den breiten Heck die typischen Kennzeichen eines Open 60 Design, der auf nur 8 Meter Rumpflänge eingedampft wurde. Der feste Bugsprit dient auch als Führung für den Gennakerbaum, der im ausgefahrenem Zustand etwa 3 Meter über den Rumpf hinaus ragt.

Flaar26 - Bugsprit - boot Düsseldorf 2014 - Photo © SailingAnarchy.de

Die Ähnlichkeit zu der ebenfalls aus Ungarn stammenden CODE8 sticht ins Auge und Zoltán Mezey, General Manager von Flaar, erklärte dies damit, dass der Initiator des CODE8 Projektes das Boot ursprünglich mit Flaar entwickelt hat, sich dann aber nach einer längeren Denkpause auch aus Marketinggründen dafür entschieden hat, das CODE8 Design mit Andrej Justin abzuschließen.

Flaar26 - boot Düsseldorf 2014 - Photo © SailingAnarchy.deDie Flaar 26 beeindruckt den Messebesucher mit einem Gesamtgewicht von nur 900 kg bei einem Ballastanteil von ca. 470 kg. Die Frage, ob die F26 eine Leichtwindrakete nur für Binnenseen ist, beantwortet Zoltán mit einem klaren Nein. Das Boot wurde laut Zoltán so ausgelegt, dass es ohne Probleme mit Wind und Welle in Küstenrevieren zurecht kommt. Da das Boot ist derzeit nach der CE Kategorie C zertifiziert, aber entsprechend der Vorgaben der CE Kat B konstruiert. Allerdings ist der Aufwand für eine Einstufung nach Kat B aufgrund der umfangreichen, zusätzlichen Anforderungen bei dem Zertifizierungsprozesses um sovieles höher als bei Kat C, dass die Werft aus Kostengründen auf die Einstufung nach Kat B aus Kostengründen verzichtet hat.

Flaar26 - Unter Deck -Mastunterstützung - boot Düsseldorf 2014 - Photo © SailingAnarchy.deDer in Düsseldorf gezeigt Rumpf ist entsprechend dem Wunsch eines Kunden für den Einbau eines Festkiels vorbreitet. In der Standardversion wird in dem V-förmigen Bereich vor der Mastunterstützung ein offener Kielkasten einlaminiert, in dem die Finne des Hubkiels präzise mit Hilfe einer vertikalen Leitschiene geführt wird. Im Vorschiff und in der Kajüte finden die 4 Regattakojen ePingebvorhanden sein, welche etwas Komfort auf Langstreckenregatten bieten sollen.

Flaar26 - Unter Deck - Wasserballasttank - boot Düsseldorf 2014 - Photo © SailingAnarchy.deBeidseits unter den Cockpitduchten wurden die zwei Tanks für den Wasserballast eingebaut. Ab etwa 5 kns Fahrt soll sich der etwa 280 Liter fassenden Tanks per Rumpfventil von alleine füllen, eine elektrisch Pumpe steht aber als Hilfsmittel zum Auf- und Umtanken bereit. Verbindungsrohre mit einem Durchmesser von 150 mm zwischen den beiden Tanks sorgen dafür, dass der Wasserballast innerhalb von 20 Sekunden in den leeren Tank umgefüllt werden kann.

Flaar26 - Zoltan Mezey - boot Düsseldorf 2014 - Photo © SailingAnarchy.deMit einem Preis von ca. 75.000 EUR ohne Segel ist die Flaar 26 nicht billig, aber angesichts von Bauqualität, Material, Ausstattung und seinem beeindruckenden Speedpotential auch bei Leichtwind ein hochinteressantes Boot für den Regattasegler. Ich bedanke mich herzlich bei Zoltán für seine Zeit sowie ausführlichen Antworten auf meine Fragen und wünsche ihm und seinem Team viel Erfolg für die Flaar 26.