Apr 042017
 

Bild zeigt Schwesterschiff oder so ähnlich – Photo © SailingAnarchy.de 2017

Das der Rücktritt von Dr. Lochbrunner vom Amt des Präsidenten des DSV doch nicht aus heiterem Himmel kam, pfeifen mittlerweile die Spatzen vom Dach. Aus verschiedenen Quellen hat uns die Info erreicht, dass beim DSV richtig Dampf in der Hütte war: Mehr als 1.200.000 Euro fehlen im Topf für die Umsetzung der Neuorganistaion des Verbandes (DSV 2.0) und den Betrieb des Leistungssportbereich! Die Knete ist nicht verschwunden, sie war eher nie da, denn leider, leider konnte z.B. die Trennung des DSV von der STG nicht so kostengünstig abgewickelt werden, wie noch unter Dr. Lochbrunner prognostiziert und in das vom Seglertag genehmigten Budget für 2016 und 2017 eingestellt war.

Es konnte auch niemand ahnen, dass die im September 2016 beauftragte The Sportsman Media Group, ein Unternehmen, dass große Erfolge im Bereich der Vermarktung von Sportverbänden und deren Rechte vorweisen kann,  solch große Probleme mit der Gewinnung von Sponsoren für das German Sailing Team haben würde. Zwar ist dem DSV bekannt, dass das Interesse für das Segeln bei deutschen Firmen sehr begrenzt, bzw. fast nicht vorhanden ist, aber hallo, dass bislang kein in Deutschland beheimateter Automobilhersteller der Premiumklasse auf die Schnelle mit – wir wollen nicht unverschämt sein – z.B. 500.000 € / Jahr rüber kommt, dass konnte in dem alten Vorstand nun wirklich niemand ahnen. Ist aber auch ein Kreuz mit dem Segeln, es verfügt zwar über eine elitäre Zielgruppe, aber leider ist das Gewusel auf dem Wasser nicht so telegen, einfach zu verstehen und im TV oder Online zu übertragen ist wie z.B. Golf-, Reit- oder Tennisport.

Es fehlen die Sponsoren, ihre Autos fehlen, ihr Geld fehlt und natürlich fragen Leistungssportler und ihre Trainer sich selbst und den DSV, wie sie unter diesen Bedingungen eine Kampagne für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio stemmen sollen? Noch stärkeres Engagement der Landesverbände, des Heimatclubs? Private Sponsoren? Crowdfunding? Darlehn aufnehmen und sich verschulden für vage Medaillienaussichten? Der DSV hat sich für die letzte Variante entschieden und den Seglerrat auf seiner außerordentlichen Sitzung am letzten Samstag um die Bestätigung von Mona Küppers als neue Vorsitzende des DSV sowie um Zustimmung zu der überarbeiteten Investitions- und Finanzierungsplanung gebeten.

Der Seglerrat hat beide Vorschläge des DSV Präsidium bestätigt, Mona Küppers ist die erste Frau an der Spitze des Deutschen Seglerverbandes und trägt jetzt auch die Verantwortung für die Rückführung des benötigten Darlehns, dass in 2025 vollständig getilgt sein soll. Unsere Quellen sprechen von mehr als nur bösen Gegrummel und Magengrimmen bei Beschlußfassung, aber angesichts der Lage, in die sich der DSV manöviert hat, sei die Entscheidung “alternativlos” gewesen. Warum, dass will ich mit dem Wissen um den Rechtsstreit zwischen Herrn Rolf Breuer, ehem. Vorstandssprecher der Deutschen Bank und seiner Aussage hinsichtlich der Kreditwürdigkeit der Kirch Gruppe nicht weiter vertiefen. Aber wer denkt, dass die in den Segelvereinen organisierten Seglerinnen und Segler nicht auch ihren Beitrag zur Sicherung der Liquität des DSV leisten werden, der sollte in den nächsten Wochen und Monaten seinen Vorstand fragen, ob sein Verein und Landesverband auf dem Seglertag im November 2017 gegen die Erhöhung des Beitrages stimmen wird, den der Verein für jedes Mitglied an den DSV abführt.