Aug 012015
 

Die Windvorhersagen der letzten Tage für Kiel waren für das Wochenende nicht wirklich berauschend und sie haben sich leider bestätigt 🙁 Nach einem spektakulärem Auftakt des Bullitt GC32 Sailing Cup Kiel am Donnerstag mit Sturmböen und der Kenterung von Alinghi wurde am Freitag bei kräftigen Wind 8 Wettfahrten gesegelt. Überragend dabei die Vorstellung von Team Alhingi, dass in 6 Rennen als Sieger über die Ziellinie ging.GC32 Kiel - Alinghi halbwind zum 1. Gate - Photo Copyright SailingAnarchy.deWar zum Frühstück noch kein Wind zu sehen, legte im Laufe des Vormittag der Wind etwas zu, doch für eine faire Wettfahrt auf der Kieler Innenförde reichte es leider nicht. Auch wenn Alinghi auf dem Halbwindkurs nach dem Start auf einem Rumpf zum 1. Gate segeln konnte, war die Wettfahrtfahrt wurde die Wettfahrt durch den unbeständigen und drehenden Wind zu einem Lotteriespiel.GC32 Kiel - 3 Boote auf dem Weg zum Gate - Photocopyright SailingAnarchy.deNach dem Start zur ersten Wettfahrt des Tages wurde der Wind immer schwächer, die Wettfahrtleitung hatte ein Einsehen und bracht das Rennn nach der ersten Runde ab. Auch der zweite Start der Wettfahrt wurde bereits auf der dem Weg zum 1. Gate abgeschossen.
GC32 Kiel - Kein Wind - Abbruch Wettfahrt Vormittag - Photo Copyright SailingAnarchy.deDen Crews der 5 Yachten bliebt nichts anderes übrig als bei fast null Wind auf dem Wasser auf bessere Bedingungen zu hoffen, dass bis zu der Mittagspause doch noch eine segelbare Briese aufbaut, leider vergebens.
GC32 Kiel - Oman Sailing - unerlaubter Vortrieb - Photo Copyright SailingAnarchy.de

Jetzt sind die Fähren durch, die Zwangpause ist beendet und die Boote sind zurück auf der Regattabahn. Alinghi hob zur Freude der zahlreichen Zuschauern ab und zog auf einer Tragfläche seine Spur durch das Wasser.

Aug 012015
 

Bullitt GC32 Kiel - Warten auf Wind - Photocopyright: SailingAnarchy.deDie Möwen schreien über den Dächer von Kiel, durch das offene Fenster dringt Zigarettenrauch in das Hotelzimmer, der Blick auf den Baum im Innenhof des Quartiers mach wenig Hoffnung darauf, dass auf der Innenförde genug Wind ist, um die GC32 auf die Tragflächen zu stellen. Abwarten und frühstücken, dann sehen wir weiter. Als Einstimmung ein Video vom RC44 Marstrand Cup vor Göteborg in Schweden.

Jul 302015
 

GrandCup 32 - Boot Düsseldorf - 2013 -Photo © SailingAnarchy.deAuf der Boot 2013 präsentierte sich die Great Cup 32 als der neue OD Katamaran für die Seglerinnen und Segler, denen z.B. die Volvo Extreme 40 nicht mehr modern genug, aber ein AC45 Kat mit Wingrigg zu sehr Nur-Profi Gerät war. 10 m Bootslänge, gebaut bei PCT in Dubai, Softrigg, einfach zu trailer und zu riggen, da sollte doch was gehen.
GrandCup 32 - Boot Düsseldorf - 2013 -Photo © SailingAnarchy.deDie S-Foils, welche bei der Vorstellung der GC32 State-of-the-Art waren, waren nach der beeindruckenden Vorstellung der fliegenden AC72 beim 34. Americas Cup in San Francisco dann auf einmal auch schon wieder old school. Die GC32 Klasse reagierte und brachte mit einem L-Foils unter den Rumpf die leichte Carbonkiste zum Fliegen. Kleine Ahnung, ob die S-Foils in ihrem Polsternhüllen heute irgendwo als sündhaft teure Lümmelliegen zweckentfremdet werden.

Seit heute läuft die Bullitt GC32 Sailing Cup Kiel und mit der ersten Kenterung eines GC32 schrieb sich heute Alhingi in die Geschichtsbücher der Klasse ein. Bei Starkwind heute auf der Kieler Förde zwang eine einfallende Böe Skipper Morgan Larson zu entscheiden, ob er anluven oder abfallen und halsen soll. Er entschied sich für anluven, was sich als das falsche Manöver erwies, da der Druck auf das Segel bei abnehmender Fahrt so groß wurde, dass der Katamaran umkippte. Keinem an Bord ist etwas passiert, das Boot wurde wieder aufgerichtet, im Hafen auf Schäden gecheckt und anschließend auf dem Wasser getestet, ob auch alles okay ist. 2015 Bullitt GC32 Racing Tour
2015 Bullitt GC32 Racing Tour
2015 Bullitt GC32 Racing TourAufgrund der anhaltenden Starkwindbedingungen hat die Regattaleitung in Absprache mit den Team entschieden, dass die für Donnerstagnachmittag geplanten Wettfahrten auf Freitagmorgen verschoben werden. Leider komme ich erst im Laufe des Nachmittags aus Berlin weg, aber ich hoffe, dass ich die fliegenden Kisten am Samstag und Sonntag noch live über das Wasser rasen sehen werden. Allerdings machen mir die Windguru wenig Hoffnung auf 20 Knoten und mehr 🙁
© Windguru - Vorhersage Kiel für 1. Augustwochenende Deshalb als kleiner Trost hier das Video von der gepimpten MOD70 Edmond de Rothschild, die vor Lorient auf ihrem L Foil bei realistischen Biskayabedingungen ihre ersten Probeflüge absolviert hat.
 

Aug 172014
 

Tag 1 der Fiven WM vor Kiel ist geschlagen und Morten Bogacki und Lars Däner haben die Führung nach 2 Wettfahrten des superstarken und riesengroßen Teilnehmerfeld übernommen. Mehr in der Pressemiteilung zum Auftakt der SAP 505 World Championship 2014:

SAP 505er-Weltmeisterschaft: Knallharter Job auf dem Stollergrund

Knallharter erster Tag für die 162 Teams bei der SAP 505er Weltmeisterschaft vor Kiel. In zwei langen Rennen kämpften die Crews mit Winden zwischen fünf und sechs Beaufort, einer steilen Welle auf dem Stollergrund und der eigenen Kondition. Zahlreiche Teams mussten den Belastungen Tribut zollen, es gab Kenterungen en masse, und etliche Crews kehrten vorzeitig in den Hafen zurück. Die Spitzenteams aber demonstrierten Segelsport der Extraklasse, fuhren im Highspeed-Modus über den Kurs und setzten erste Ausrufezeichen zum Start in die WM. Ganz vorn regieren mit einem Sieg und einem zweiten Platz Morten Bogacki und Lars Dehne (Düsseldorf/Zwischenahn) vor den Briten Andy Smith / Tim Needham und den US-Amerikanern Mike Holt/Rob Woelfel.

Schon am Morgen hatte Peter Ramcke (Kieler Yacht-Club) als oberster Wettfahrtleiter die Crews auf einen harten Tag auf See vorbereitet und ihnen eine unangenehme Welle im frischen Wind prophezeit. Er behielt Recht: Bereits auf dem Weg zur Bahn am Kieler Leuchtturm mussten die ersten Crews nach Kenterungen und Problemen mit den Bedingungen die Segel streichen. Zum ersten Start ging aber dennoch ein breites Feld auf den Kurs, das indes schnell auseinander gezogen wurde. Viele verpassten dabei das Zeitlimit.

An der Spitze zeigten zunächst die Kieler Jens Findel/Johannes Tellen, die WM-Dritten von 2006, ihre Vorliebe für den starken Wind. Über weite Strecken führten sie das Feld an, ließen sich aber auf dem letzten Schenkel noch von Morten Bogacki/Lars Dehne abfangen. Bogacki/Dehne waren über das gesamte Rennen mit gutem Speed und nahezu perfekten Manövern unterwegs und kämpften sich von Rang vier an der ersten Bahnmarke bis zum Tagessieg vor. Damit legten die WM-Vierten von 2012 den Grundstein für einen starken Auftakttag, dem sie gleich auch noch einen zweiten Platz im zweiten Rennen folgen ließen. „Das war bombastisch. Besser kann ein erster Tag kaum laufen. Bei solch einem Riesenfeld und diesem Wind kann schnell was passieren und dann verliert man 20 bis 30 Plätze. Man musste schon die ganze Zeit konzentriert arbeiten“, berichtete Bogacki, der mit dem Speed seines neuen „Jess Evolution“-505ers sehr zufrieden war. „Aber dieser Wind liegt uns auch. Wir hatten nur ein, zwei kritische Situationen. Trotzdem darf man jetzt nicht zu hoch drehen. Denn am ersten Tag kann man eine WM zwar verlieren, aber niemals gewinnen.“

Die Vorsicht scheint angebracht, denn die Briten Smith/Needham ließen sich mit den Plätzen vier und drei niemals abschütteln und scheinen zu dieser WM die perfekte Abstimmung gefunden zu haben. „Unsere beste WM-Platzierung bisher war ein 17. Platz vor vier Jahren in Dänemark. Heute lief es für uns sehr gut. Aber es war auch ein aufregender erster Tag mit schwierigen Wellenbedingungen. Der Wind war für die guten Crews okay“, sagte Smith.
Sehr überzeugend agierte zum Auftakt Mike Holt, der von vielen Konkurrenten zum Top-Favoriten auf den Titel erklärt worden ist. Nach dem siebten Platz im ersten Rennen drehte er im zweiten richtig auf, raste an den zunächst führenden Briten vorbei und baute seine Führung auf die Verfolger auf über einhundert Meter aus. „Das hat wirklich Spaß gemacht. Ein toller Tag mit viel Wind, in dem wir schnell unterwegs waren, und auch in den Manövern hat alles geklappt“, so Holt. „Unser Ziel jetzt? Na, wir sind doch alle wegen des Titels hier!“

In den Top-Ten des ersten Tages rangieren weitere vier deutsche Crews. Stefan Böhm/Gerald Roos (Köln) haben nach dem Vize-WM-Titel des Vorjahres wieder gut in die Spur gefunden und rangieren vor Stefan Köchlin/Andreas Achterberg (Schluchsee) auf Platz vier. Sechster ist derzeit Rekord-Weltmeister Wolfgang Hunger mit Julien Kleiner (Strande/München). Und auf Platz neun folgt als beste Steuerfrau Meike Schomäker (Kiel), die allerdings mit einem blutüberströmten Vorschoter Holger Jess in den Hafen kam. „Es ist in der vorletzten Wende vor dem Ziel passiert. Der Schwertkopf war härter als die Stirn. Aber wir haben es noch ins Ziel und bis in den Hafen gebracht“, erklärte Holger Jess, bevor er sich mit einer Platzwunde über dem linken Auge ins Krankenhaus fahren ließ – am Ende eines harten und aufregenden ersten Regattatages bei der SAP 505er Weltmeisterschaft.