Jan 092013
 

Was sich seit schon vor Weihnachten andeutete, ist seit heute Nachmittag Gewissheit: Die andauernden Probleme mit der Energieversorgung an Bord der Cheminees Poujoulat haben Bernhard Stamm gezwungen, Hilfe von Außen in Anspruch zu nehmen. Nach dem der Schweizer heute  Mittag Kap Hoorn passiert hat, gab es das angekündigte Treffen mit seinem Segelfreund Unai Bazurko, der zur Zeit mit der Yacht Pakea Bizcaia in dem Seegebiet an der Südspitze von Amerika kreuzt. Stamm wurden 30 Liter Diesel übergeben, so dass er mittels Generator wieder seine Batterien aufladen kann. Nur kurze Zeit später informierte der Schweizer die Wettfahrtleitung der Vendée Globe darüber, dass er das Rennen abbricht.

Heute Morgen wurde auf Website VSail von Pierre Orphanidis auf den Blog seines spanischen Kollegen Dury Alonso hingewiesen. Alonso schrieb dort bereits am Montag, dass Watt & Sea, der Hersteller der von Stamm installierten Hydrogeneratoren, diesen vor dem Start der Vendée Globe darauf hingewiesen hat, dass sie eine Garantie für die Geräte ablehnen, da diese durch das Team modifiziert wurden, um eine höhere Energieausbeute zu erhalten und weil die Generatoren nicht auf einer Klappvorrichtung montiert wurde.

Jan 072013
 

In den letzten Tagen wurde immer deutlicher, wie wichtig eine funktionierende Energieversorgung an Bord eines Open 60 während der Vendée Globe ist. Prinzipell können die Skipper dazu 3 verschiedene Energiequellen nutzen: Generatoren, die mit Treibstoff, in der Regel Diesel, befeuert werden, Solarzellen und Hydrogeneratoren. Energieversorgung an Bord war eines der Themen, die in der heutigen Vendée Globe Live Sendung ausführlich behandelt wurde.


Replay : Le live du Vendée Globe du 7 janvier von VendeeGlobeTV

Aus Gründen der Sicherheit werden in der Regel mindestens 2 der vorgenannten  Systeme kombiniert. Windgeneratoren sind völlig von den Open 60 verschwunden, ich habe bislang auch nichts dazu gefunden, dass sich einer der Skipper für eine Brennstoffzelle als Energiequelle entschieden hat.

Die effektiven Hydrogeneratoren sind heute das Standbein der Energieversorgung, aber wenn diese nicht funktionieren, dann wird der für den Betrieb von Autopilot, Computer, Kommunikationstechnik, Entsalzungsanlage oder Kippkielmechanismus notwendige Saft sehr schnell knapp. Bernhard Stamm quält sich seit Wochen mit defekten Hydrogeneratoren rum und auch Alex Tompson hat Probleme mit diesen Teilen.

Die Yachten bei der Vendée Globe sind in der Regel mit Hydrogeneratoren der französischen Firma Watt&Sea ausgerüstet, deren Distributor BULK Bremen den deutschen Fachhandel mit den Geräten beliefert. Wie sehr man sich freut, wenn die wertvollen Teile nach der Reparatur eines Schadens an der Halterung endlich wieder Strom liefern, zeigt das Video von Boris Herrmann und Ryan Breymaier während des Barcelona World Race 2011. Derzeit versuchen die zwei unter Skipper Govanni Soldini mit der modizfizierten VO 70 MASERATI den Rekord für die Strecke New York – San Franciso zu brechen.


Sehr schön beschreibt Graham Tourell, Boat Captain von GAMESA, in dem Blog von Skipper Mike Golding wie die Yacht hinsichtlich der Energieversorgung optimiert wurden und von welchen Gedanken sich das Team dabei leiten ließ. Auch schön, wie Mike Golding heute in dem Interview auf Vendée Globe Live beichtete, dass seit ca. 3 Wochen seine Hydrogeneratoren keinen Strom mehr liefern. Aber nicht, weil die Generatoren selbst kaputt sind, sondern weil sich der Konverter aufgeraucht hat. Watt & Sea schreibt in der bei BULK Bremen verfügbaren Installations- und Bedienungsanleitung für die Geräte, dass der Konverter (Seite 13 ff) während des Ladebetriebes sehr heiß werden kann, aber dass er so heiß wird, dass fast ein Brand an Bord entstanden ist, hat Mike Golding überhaupt gefallen. Mehr dazu auf der Website des VG