Jan 062013
 

Das Vendée Globe 2012-13 wird für den Schweizer Bernhard Stamm immer mehr zu einer einzigen Tortur: Schon seit Portugal quält ihn die Stromversorgung an Bord seines Open 60 Cheminees Poujoulat. Alle Reparaturen brachten keine Verbesserung, was ihn letztendlich zu einem Reparaturstop in einer Bucht bei den Auckland Inseln südlich von Neuseeland zwang. Leider hielt sein Anker nicht, als der Wind auf über 40 kns zulegte. Es bestand die Gefahr, dass seine Yacht dadurch auf das kurz nach ihm in der selben Bucht vor Anker gegangene russische Forschungsschiff Professor Khoromov treibt und dabei beschädigt würde. Aus der Abwehr dieser Gefahrensituation hat sich der Protest der Wettfahrtleitung der Vendée Globe gegen Bernhard Stamm entwickelt, da er in seinem Bericht gegenüber der Wettfahrtleitung angab, dass ein russischer Seemann sein Schiff betreten und diese Hilfe bei dem Ankeraufmanöver als auch bei dem Befestigen der Cheminees Poujoulat an dem Forschungsschiff leistete.

Die Verhandlung des Protestes durch die Internationale Jury des VG endete mit der Disqualifikation von Bernhard Stamm wegen der Inspruchnahme von Hilfe von Außen während der Vendée Globe.

Noch ist über die Berufung von Stamm gegen diese Entscheidung durch die Jury nicht abschließend entschieden worden, da erreicht uns die Nachricht, dass Stamm heute morgen eine Kollision mit einem UFO hatte. Das Schiff selbst blieb ohne Schaden, aber ein Hydrogenerator wurde von der Backbordseite des Heckspiegels abgerissen. Der zweite Hydrogenerator scheint defekt zu sein, da er derzeit keinen Ladestrom für die Batterien der Cheminees Poujoulat liefert. Da infolge der andauernden Stromprobleme ein Großteil des an Bord gebunkerten Treibstoff bereits verbraucht ist, reicht der restliche Vorrat nicht bis Frankreich. Bernhard Stamm hat als erste Reaktion auf den Verlust des Hydrogenerator seinen Stromverbrauch auf ein Minimum herunter gefahren und die Kommunikation mit seinem Team und der Wettfahrtleitung gekappt. Eine geschützte Bucht für einen erneuten Reparaturstop wird Stamm erst hinter Kap Hoorn finden können. Das bedeutet, dass dem Schweizer mit seiner stark gehandicapten Yacht 1.000 lange Seemeilen quer durch eines der einsamsten und gefährlichsten Reviere der Welt bevorstehen. Ich drücke ihm dafür alle Daumen und hoffe, dass wir bald gute Nachrichten von Stamm erhalten.