Die holländische Essence Yachts zeigen bis zum Sonntag auf der boot Düsseldorf die trailerbare E33, ein Daysailer, der durch seine klassischen Linien über Wasser besticht. Unter Wasser ist Schluß mit der Traditionanmutung, hier sind modernste Kiel- und Ruderblattdesigns für leistungsorientiertes Segeln verbaut worden.
Die chinesische Werft FarEast meint es ernst und schickt sich an, in dem Revier der J70 zu wildern. Die von Maarten Voogd gezeichnete FarEast 23R folgt dabei der Linie des Supersportlers FarEast 31R, die wir im Frühjahr 2014 auf dem Greifswalder Boden mit der Unterstützung von Kröslin Yachting testen konnten.
Ein Blick in das Datenblatt der FarEast 23R läßt erkennen, dass es Spaß machen wird, mit ihr gegen die J70 auf der Regattabahn anzutreten: Die Basiswerte sind sich recht ähnlich, aber das Design der FarEast ist durch den Panzerkreuzerbug deutlich aggressiver als die konventionelle J70, von der Spötter sagen, dass der Carbonmast das Modernste an dem ganzen Boot ist. Die Chinesen haben sich aus Kostengründen für ein bewährtes Alurigg von Selden entschieden, für die ca. 300 kg schwere Ballastbombe aus Blei aber eine Finne aus Carbon spendiert und ein Carbonruderblatt an den Rumpf gehängt. Das Gesamtpaket wird inklusive einem OD Segelsatz zu einem sehr attraktiven Preis von ca. 35.000 € inkl. USt. ab Werft angeboten.
Ein gut besuchter Dienstag, großzügige Messestände, großzügige Gangflächen, große Yachten, noch größere Motoryachten, schöne Segelboote, Retrodesign mit Klassikertouch, Foilen bei den Cats, große Cockpits bein Sportbooten, interessante Gespräche, Jugend Segel-Bundesliga kommt, Klatsch und Tratsch, Bavaria Land ist nicht abgebrannt und spannende Boote kommen …
In Düsseldorf war sie einer der Hingucker auf der Messe, bei der Key West Race Week hat die Farr 280 in ihrer Startgruppe eine gute Vorstellung abgegeben, Joe Woods aus England steuerte seinen Farr 280 RED auf den 1. Platz der Wertungsgruppe, in der insgesamt 4 der von PCT in Dubai gebauten OneDesign Yachten antraten.
Die Farr 280 weist etliche feine Details auf, so werden zum Beispiel die Wanten nicht an Püttingeisen an Deck oder Beschlägenplatten an der Aussenseite des Rumpfes befestigt, sondern im Innenraum unter Deck fixiert und durch Leitösen im Deck zum Mast geführt.
Kein Wunder, dass Patrick Shaughnessy, President von Farr Yacht Design, stolz auf das Boot ist, dass wie eine kleine TP52 daher kommt, aber ihrem Eigner viel Grand Prix Segelspaß bei deutlich reduzierten Einstiegs- und Unterhaltskosten bieten will.
Ein Photo von der Kopf der Treppe hinein in die Halle 17 der boot zeigt eine bunte Mischung aus Motoryachten und Jollen unter einem Dach. Eigentlich fehlt nur Wasser, Wind und Sonne und schon haben wir das Gewimmel auf dem Wannsee an einem schönen Sommertag. Was dem Wannsee leider noch fehlt, dass sind die beiden Kielskiffs aus Großbritannien, die in Düsseldorf ausgestellt waren.Die SK2 hatten wir zum Anfang der Messe bereits kurz vorgestellt, hier noch einige Bilder zu dieser schlanken Nadel, die mit nur 1,70 Breite einen Großteil ihrer Stabilität aus dem Kippkiel holt. Der Kiel wird mit einer simplen Leinen / Block Lösung hochgeholt, der Kiel wird mittels mehrfach geschorene Bedienleinen nach Luv gezogen, 80 kg Blei in der Bombe lassen sich so einfach händeln.
Der Kippkiel wird mittels eine mehrfach geschorenen Talje in der Wetbox geführt, die auf der Klemme belegt Bedienleine arretiert nicht den angewinkelten Kiel sondern sichert auch den Kiel gegen das Herausrutschen aus der Down-Position. Ruderblatt und Lateralschwert werden in der selben Form laminiert, Heckansicht der SK2 – Schmale Wasserlinie, breiter Hintern,
Ebenfalls von Ovington wird die VX One gebaut, ein Design, dass 2011 von dem Amerikaner Brett Bennett gezeichnet wurde. Aus seiner Feder stammt die Viper 640, die schon seit Jahren erfolgreich als OneDesign in den USA gesegelt wird. Skiff Speed mit der Stabiliät eines Kielbootes zu kombinieren ist nicht neu, aber die VX One ist setzt diesen Gedanken sehr gut um.
SK2 und VX One haben beide fast den gleichen Tiefgang (ca. 1,30 m) und eine Ballastbombe von etwa 80 kg, aber im Gegensatz zu der SK2 holt sich die VX ihre Stabilität über den 2.20 m breiten Rumpf während an dem nur 1,70 m schmalen SK2 Rumpf der Kippkiel das zusätzliche aufrichtende Moment liefert.
Ich weiß nicht, welchem Design ich den Vorzug geben würde: Beide Kielskiffs sind leicht, mit reichlich Segeltuch gestückt, vernünftige Decksbeschläge, Carbonrigg und Gennakerführung sind bewährte Skifftechnik, beide Boote sind von 2,3 Mann gut zu segel und bieten ihrer Crew viel Spaß bei fast jeden Windbedingungen. Die Preise für beide Boote liegen auf Augenhöhe, ca. 35.000 € werden für ein regattafertiges Boot aufgerufen.
Holger Jess ist in Deutschland der Vertriebspartner von Ovington und ich denke, dass die VX One ein interessantes Angebot für z.B. den älter gewordenen 505er Recken ist. Sicheres Segeln mit Familie und Kindern, dabei aber so flott wie mit der Jolle unterwegs sein, dass könnte die Zeit bis zur Bente Rente noch ein paar Jahre nach hinten schieben.