Jan 042013
 

VENDEE GLOBE 2012/2013 - PACIFIC OCEAN - 01/01/2013 - PHOTO BERNARD STAMM (SUI) / CHEMINEES POUJOULAT - HAPPY NEW YEAR 2013PHOTO © BERNARD STAMM (SUI) / CHEMINEES POUJOULAT – HAPPY NEW YEAR 2013

Der Champagner zur Begrüßung des neuen Jahres wird Bernhard Stamm nicht über die Entscheidung der Internationalen Jury der Vendée Globe 2012-13 hinweg trösten können: Disqualifikation wegen der Inanspruchnahme von Hilfe von Außen!

In den letzten Tagen wurde das Thema auf SA.com und anderen Websites ausführlich diskutiert und es gibt viele gute Argumente für die Entscheidung von Bernhard Stamm, der, angesichts einer drohenden Kollision mit dem Forschungsschiff Professor Khoromov in der gemeinsamen Ankerbucht, einen russischen Seemann, der ohne Einwilligung von Stamm an Bord der Cheminées Poujoulat  kam, nicht sofort von seinem Schiff verwiesen hat. Auch das gemeinsame Festmachen des Open 60 an dem Forschungsschiff war ein Verstoß gegen die Regeln, unter denen die Vendée Globe ausgeschrieben und gesegelt wird.

Angesichts der Strapazen, die jeder Solosegler bei dieser Regatta ertragen muß, erscheint es als beckmesserische Regelversessenheit, wenn die Jury den Protest der Wettfahrtleitung gegen Bernhard Stamm regelkonform mit der Disqualifikation des Schweizers entscheidet. Man braucht auch nicht lange darüber steiten, ob es gute Seemannschaft ist, dafür zu sorgen, dass sein Schiff nicht beschädigt wird, natürlich ist es das. Aber auf der anderen Seite ist die Regel für die Vendée Globe einfach, klar und ohne Spielraum für die Jury: Hilfe von Außen führt zur Disqualifikation des Einhandseglers. Ein harte Urteilsspruch der Jury, ein schwerer Schlag für den Skipper, aber eine logisch Entscheidung bei einer Regatta, die darauf gründet, dass die Welt einhand unter Segeln und ohne Hilfe von Außen umrundet wird.

Bernhard Stamm segelt seinen Open 60 weiterhin in Richtung Kap Hoorn. Er muß sein Schiff sowieso nach Europa zurück bringen, weshalb sollte er seinen logischen Kurs von der Entscheidung der Jury beeinflussen lassen. Und solange die Jury nicht über seine Berufung hinsichtlich der Disqualifikation entschieden hat, bleibt ihm nicht viel anderes übrig als so zu segeln, als ob er noch im Rennen ist.