Dez 162020
 

Wer heute und in den folgenden zwei Nächten unter seniler Bettflucht leidet, kann sich die schlaflose Zeit ab 3:00 Uhr mit der PRADA ACWS Auckland und am 20. Dezember mit dem PRADA Christmas Race vertreiben.

 

Es gibt sie, die Inseln der Glückseligen, die durch ihre Abgeschiedenheit, Glück und vor allem umsichtige Politik ihrer Premierministerin Jacinda Ardern fast vollständig coronafrei sind – die Rede ist vom neuseeländischen Archipel. Ohne Kontaktbeschränkungen, Maskenpflicht und Abstandsgebot kann dort unserem liebsten Sport nachgegangen werden. Und hurra, wir profitieren auch davon, denn – beginnend heute Nacht – wird die erste Vorab-Regatta zum 36. America’s Cup aus Auckland, NZL, auf YouTube übertragen.

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Da wurde noch nicht Ernst gemacht: CoR Luna Rossa Prada Pirelli Team und Verteidiger Emirates Team New Zealand beim Übungsrennen (Foto © COR 36 | Studio Borlenghi)

Nachdem die ACWS-Regatten in Cagliari und Cowes dieses Jahr wegen der Seuche ausgefallen sind, ist dies nun für uns die erste Gelegenheit, diese merkwürdigen Einrumpf-Foiler rennen zu sehen. Sie muten ja eher wie eine Wüstenechse an, denn wie ein Segelboot. Wem die neue Klasse nicht zusagt, der muss zumindest zugeben, dass die Boote extravagant sind und ihre unterschiedlichen Designs endlich wieder was für’s Auge bieten. Es lebe der sichtbare Unterschied, den man beim letzten America’s Cup in Bermuda mit der Lupe suchen musste.  Ein technisches Problem ist aufgetreten, das Bild wurde gelöscht, oder Dein Browser kann es leider nicht darstellen. Vielleicht hilft es, die Seite später nochmals zu laden.
Unnötiges Social Distancing beim Übungsennen vor ein paar Tagen: NYYC American Magic im Vordergrund und INEOS Team UK (Foto © Sailing Energy / American Magic)

Ob heute Nacht die Hackordnung unter den vier Teams, Verteidiger Emirates Team New Zealand und die Herausforderer Luna Rossa, American Magic und Ineos, festgelegt wird, ist fraglich. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das eine, andere oder alle Teams zurückhalten, um die wahre Stärke oder Schwäche zu verschleiern, ist groß. Auch wird bis zum Prada Cup (15. Januar bis 22. Februar, vormals Louis Vuitton Cup) und darüber hinaus noch an den Booten gewerkelt, modifiziert und verbessert werden. Doch könnte es ja sein, dass sich erste Tendenzen abzeichnen.

Hier die Streams:


ACWS Auckland Tag 1 (Video © America’s Cup)


ACWS Auckland Tag 2 (Video © America’s Cup)


ACWS Auckland Tag 3 (Video © America’s Cup)


Replay Christmas Race (Video © America’s Cup)

Sep 182018
 

Viele Erinnerungen kommen hoch, wenn man als America’s Cup-Fan in Valencia eine Regatta besucht. Dieses Mal ist es aber nicht der Wettstreit um die hässliche Kanne, dieses Mal ist es der Saisonabschluss der 52 Super Series, der auch irgendwie in seiner Besetzung an den AC erinnert.

Ob’s die Gullydeckel sind, oder die Absperrgitter, die immer noch mit dem Emblem des 32sten America’s Cup verziert sind, ob es die, im besten Fall umgewidmeten, meistens aber dem Verfall überlassenen Teambasen sind, ob es die FIA-Zäume und die aufgemalten Boxenausfahrten hinter den Tinglados sind… überall wird man in der spanischen Stadt an Zeiten erinnert, als die Träume groß und die Kassen größer waren, und America’s Cup und Formel 1 gerade gut genug waren. Dann kam die Krise…

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Seid Ihr alle da? Start zum ersten Rennen der Valencia Sailing Week (Foto © Andy)

Und die Veranstaltungen wurden kleiner. Wie das Saisonfinale zur 52 Super Series, die vor sieben Jahren durch den Verlust ihres Seriensponsors aus der Automobilindustrie ebenfalls durch eine Krise musste. Allerdings sprangen dort die Eigner ein, nahmen die Serie in die eigenen Hände, verzichteten auf aufwändige TV-Produktionen und ein Regattadorf, und aus dem Audi MedCup wurde die 52 Super Series.

Gut so, denn die Serie braucht keine Publikumsbespaßung, widersetzt sie sich doch mit ihren kielbelasteten 52-Füßern zwangsläufig dem Stadium-Racing und bietet interessierten Fans auf YouTube Liverennen und Kurzberichte in guter Produktionsqualität.

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Kabbeln sich am Ende der Flotte: Quantum Racing als Achte im Ziel (Foto © Andy)

Zwei Rennen

Nach einer zweistündigen Startverschiebung ging es heute bei maximal 10 Knoten Wind in das erste Rennen der Valencia Sailing Week. Tabellenführende Quantum Racing, mit den langgedienten America’s Cup-Seglern Dean Barker am Steuer und Terry Hutchinson als Taktiker, wählten den schlechteren Kurs gegen den Wind und konnten nicht mehr aufholen. Alles richtig machte die Truppe um Harm Müller-Spreer auf Platoon, die den ersten Sieg am heutigen Tag davontrug. Besonders wichtig: Das Team mit dem deutschen Eigner ließ seinen größten Konkurrenten um den zweiten Gesamtplatz, Azzurra, hinter sich. Beide trennen nur 5 Punkte, mit Vorteil für die Italiener.

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Erste im ersten Rennen: Platoon (Foto © Andy)

Apropos Italiener… Das zweite Rennen heute wurde von der anderen Mannschaft vom Stiefel gewonnen, Luna Rossa. Nach einem spannenden Zweikampf mit einer wieder erstarkten Mannschaft auf Quantum Racing, liegt der italienische Challenger of Record des aktuellen AC zwei Punkte hinter den Landsleuten auf Azzurra und dem Tagessieger Platoon. Letzterer zeigte eine fulminante Aufholjagd vom letzten elften Platz am Start bis zum vierten Platz im Ziel.

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Auf der hohen Kante: Luna Rossa siegt im zweiten Rennen (Foto © Andy)

Bart’s Bash

Am Sonntag war die gesamte Segelwelt aufgerufen, im Namen der „Andrew Simpson Foundation“ an lokalen Bart’s Bashs teilzunehmen. In Erinnerung an den während eines Teamtrainings zum 34sten America’s Cup tödlich verunglückten Segler unterstützt die Stiftung 66 Segelprojekte für Kinder in 20 Ländern. Simpson‘s Teamkamerad Ian Percy war dann auch in Valencia zu Gast, um die Stiftung vorzustellen und in einer emotionalen Rede an seinen Freund zu erinnern.

Aller Ernsthaftigkeit zum Trotz, sollte Bart’s Bash auch Spaß machen. Die 52 Super Series hatte sich einen „Bart’s Bash-Triathlon“ ausgedacht, bestehend aus einer SUP/Kajak-Staffel und einem Quiz, unterbrochen von einem (Trainings)Rennen in den TP52s.

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Spaßiges Gewusel: Staffel-Übergabe bei „Bart’s Bash“ (Foto © Andy)

James Spithill (Luna Rossa) gewann das SUP-Rennen, ganz in der Nähe der Stelle, an der er 2010 den America’s Cup das erste Mal in Empfang nehmen konnte. Er übergab an Shannon Falcone im Kajak, der, nicht ganz regelkonform, von der Team Logistikexpertin Giulia Caponnetto als zweite Person im Boot unterstützt wurde.

Den Quiz konnte Azzurra für sich entscheiden, Gesamtsieger wurde aber Luna Rossa… nicht ganz, denn der eigentliche Sieger war die „Andrew Simpson Foundation“:

Der 52-Super-Series-Nachhaltigkeits-Partner “11th Hour Racing” spendete €10 per Kilogramm Müll, das Kinder und Freiwillige während des Sonntags aus der Marina gesammelt hatten, insgesamt €1 200; Marc Blees von Code Zero stellte den Teams und Organisatoren die Bart’s Bash-T-shirts zur Verfügung und wird 50% aller Einnahmen aus dem Serien-Online-Shop spenden.

Wer sonst noch gerne etwas Geld für einen guten Zweck loswerden möchte, kann das hier tun: www.justgiving.com

Stand Valencia Sailing Week hier.

Jun 112017
 

Als wenn der America’s Cup nicht noch irrer werden könnte…
 

Nach der Kenterung der Kiwis vor ein paar Tagen kam es gestern zu einem äußerst unglaublichen Vorfall: Im dritten Rennen der „Louis Vuitton America’s Cup Challenger Playoffs“ gegen Emirates Team New Zealand rutschte Artemis-Skipper und Steuermann Nathan Outerridge (AUS) bei einer Wende von Bord seines Katamarans.
 

Nachdem Wing Trimmer Iain Jensen (AUS) den Verlust bemerkt hatte, fing er das führerlose Steuer hinterrücks ein, bis Taktiker Ian Percy (GBR) und zu guter Letzt Timmer/Grinder Luke Parkinson (AUS) hinters Steuerrad wechselten. Das Rennen war jedoch verloren, und die Schweden mussten aufgeben, nachdem sie bis dahin in Führung gelegen hatten.
 

Derzeitiger Stand in dem Herausforderer-Finale: Emirates Team New Zealand: 2/Artemis: 1.
Gewinnen wird das Team, das zuerst 5 Punkte erreicht hat.

 


Plumps. Nathan Outteridge nimmt ein Bad (Video © America’s Cup)


Frust. Nathan Outteridge nimmt Stellung (Video © Yachting World)

Mrz 192017
 
LAND ROVER BAR Team - AC 50 - Photo © America's Cup Event Authority

Wie hebt sich eine Meldung heraus aus der Flut von Informationen und Nachrichten, die von allen Seiten auf den Leser einstürmen? Welcher Kick sorgt für den Klick, sorgt für Reichweite, sorgt für Likes und Shares, bringt Feedback und Einnahmen aus Werbung? Pech, Pleiten und Pannenmomente haben in der Vergangenheit häufig den gewünschten Klickreflex ausgelöst, was spricht also dagegen, dass es auch in Zukunft so sein wird? Und so ein kleinwenig Schadenfreunde hat selten geschadet, wenn die Neugier der Leserschaft geweckt werden soll. Das können wir auch und greifen gerne die jüngste Meldung von SailWord auf, in der über einen kleinen Crash des AC 50 Katamaran vom Land Rover BAR Team mit einem Schwimmsteg berichtet wird.

Da es angeblich ja so etwas wie schlechte Publicity nicht gibt, hat also jeder etwas von dem kleinen Crash: YouTube / Google, LandRover BAR, Americas Cup, Bermuda, SailWorld, SailingAnarchy.de und die Leser sowieso, denn sie sehen, dass auch hochbezahlten Profis der Wind oder eine klemmende Schot ruckzuck einen Strich durch die Rechnung macht und bäng, schon knallt deren millionenteuere Carbonkatze genauso gegen den Steg wie unsere gerockte Schüssel nach einer Yardstick Regatta auf dem Hausteich. In diesem Sinne: Euch allen einen guten Start in die neue Segelsaison!

Okt 252016
 

Am vergangenen Freitag wurde Ernesto Bertarelli, Gründer und Eigner von Alinghi, dem erfolgreichsten europäischen Americas´s Cup Team, in die America´s Cup Hall of Fame des Herreshoff Marine Museum aufgenommen. Der begeisterte Segler Bertarelli besiegte 2003 in Auckland das Emirates Team New Zealand im America´s Cup und holte den Pokal zum ersten Mal in dessen Geschichte nach Europa. Das Team aus der Schweiz hatte u.a. mit Steuermann Russell Coutts und Taktiker Brad Butterworth die Kronjuwelen der sieggewohnten Neuseeländer abgeworben, entsprechend gereizt war die Stimmung im Vorfeld der Challenger Serie 2003 und erst recht im AC gegen den Cupverteidiger. In 2007 konnte das Team Alinghi in Valencia bei der Neuauflage des Finale von Auckland den America´s Cup hauchdünn gegen ETNZ, den Sieger des Louis-Vuitton-Cup verteidigen. Dannach begann das juristische Drama, dass im Ende zu dem Deed-of-Gift Match 2010 führten, in dem BMW Oracle Racing im Rennen der Giganten dank Flügelrigg den wunderschönen Cat aus der Schweiz gnadenlos plattmachte.

Alinghi V - AC 33 - Valencia - 2010 - Photo © SailingAnarchy.de

Alinghi V – AC 33 – Valencia – 2010 – Photo © SailingAnarchy.de