Jun 242017
 
35th America´s Cup 2017 - Race 6 - Dial down in Leg 5 - Screenshot © Sky Sport News

35th America´s Cup 2017 – Race 6 – Dial down in Leg 5 – Screenshot © Sky Sport News

Hoppla, war das der erste Riß in der Dominanz von Emirates Team New Zealand im Finale des 35. America`s Cup auf Bermuda? Das ersten Rennen am 3. Tag des AC begann für OTUSA noch deprimierender als die letzte Wettfahrt vor 5 Tagen endete: Spithill legte einen Frühstart hin, zwar nur wenige Zentimeter, aber drüber ist drüber und das Rennen ging mit einem Delta von mehr! als! 2! Minuten! Vorsprung an die Kiwis.

35th America´s Cup 2017 - WF6_Keine_Strafe - Screenshot © Sky Sport News

35th America´s Cup 2017 – WF6_Keine_Strafe – Screenshot © Sky Sport News

Rennen 6 zeigte, dass die Amerikaner die Ruhepause gut genutzt haben: Die Kiste wurde gestrippt, Gewicht runtergeschmissen und der Biß als Underdog nach 4 verlorenen Rennen war sowieso da! Spithill gewinnt den Start, holt sich die erste Tonne und kontrolliert das Rennen. Die wechselhaften Winde spielen diesmal in seine Karten und auf Leg 5 geht Burling in Führung liegend in einen Dial-down, den man wohl nur mit einem Vorsprung von 4:0 riskiert. Diesmal ging es schief und am Ende hatten Oracle Team USA zum ersten Mal im 35. America´s Cup im Ziel die Nase vorne. Totgesagte leben länger, OTUSA hat sich eine Gnadefrist ersegelt und mal schauen, ob die Wettfahrtleitung ihren Spielraum nutzt, morgen mehr als 2 Wettfahrten anzusetzen.

35th America´s Cup 2017 - Sky Sport Live - Kommentatoren Mallwitz und Schümann - Screenshot © Sky Sport News

35th America´s Cup 2017 – Sky Sport Live – Kommentatoren Mallwitz und Schümann – Screenshot © Sky Sport News

Nachdem ich heute die Rennen auf auf dem frei verfügbaren Sky Sport News live verfolgt habe, kann ich nur empfehlen, sich morgen dort die Rennen im Livestream oder per Smart TV anzuschauen. Auf Servus TV ist mit Roman Hagara zwar ein mehr als kompetenter Komentator aktiv, aber sein blonder Gegenpart nervt. Sky hatte heute mit Jochen Schümann eindeutig die bessere Alternative zu bieten.

Jun 242017
 
24/06/2017 - Bermuda (BDA) - 35th America's Cup 2017 - 35th America's Cup Match Presented by Louis Vuitton - Roll out ETNZ

24/06/2017 – Bermuda (BDA) – 35th America’s Cup 2017 – 35th America’s Cup Match Presented by Louis Vuitton – Roll out ETNZ

In weniger als 2 Stunden fällt auf dem Great Sound vor Hamilton der Startschuß zur 5. Wettfahrt um den 35. America´s Cup. Alle Segelfans sind gespannt, ob der Cupholder Oracle Team USA die Pause seit den letzten Rennen gut genutzt hat und seine Rennyacht so zu modifizieren, dass sie gegen das Boot der Neuseeländer bestehen kann. Viele Fachleute bezweifeln, dass die USA 17 innerhalb des Reglement so verändert werden kann, dass es die Designvorteile an den Foils und den technischen Layout der Yacht des Emirates Team New Zealand kompensieren kann.

24/06/2017 - Bermuda (BDA) - 35th America's Cup 2017 - 35th America's Cup Match Presented by Louis Vuitton - Oracle Team USA - © ACEA 2017 / Photo Ricardo Pint

24/06/2017 – Bermuda (BDA) – 35th America’s Cup 2017 – 35th America’s Cup Match Presented by Louis Vuitton – Oracle Team USA – © ACEA 2017 / Photo Ricardo Pinto

Ohne Zweifel haben die Amerikaner die letzten 5 Tage genutzt und hart daran gearbeitet, ihre Defizite aus den 4 verlorenen Matches gegen ETNZ zu analysieren. Es ist aber mehr als zweifelhaft, dass die Erkenntnisse zu mehr als nur einem Feintuning der 17 ausreichen. 2010 habe vor Valencia habe ich erlebt, was passiert, wenn ein Designansatz ganz klar besser als die Konzeption des Konkurrenten ist: Der Katamaran von Alinghi war für mich ganz klar die schönerer Yacht, aber das Flügelrigg auf der BMW Orcale Boot war der Killer! Und ich habe noch gut die höfliche Nicht-Antwort von Rolf Vrolijk im Ohr, als ich ihn bei der Pressekonferenz nach dem ersten Rennen fragte hilflos fragte, wie Alinghi, mein Liebling, diese gigantischen 5-10 % Speedunterschied bis zur nächsten Wettfahrt kompenzieren will.

24/06/2017 - Bermuda (BDA) - 35th America's Cup 2017 - 35th America's Cup Match Presented by Louis Vuitton - © ACEA 2017 / Photo Ricardo Pinto

24/06/2017 – Bermuda (BDA) – 35th America’s Cup 2017 – 35th America’s Cup Match Presented by Louis Vuitton – © ACEA 2017 / Photo Ricardo Pinto

Okay, in wenigen Minuten werde wir wissen, ob die Amerikaner noch ein Ass im Ärmel im Kampf um die Old Mug haben. Wenn nicht bin ich gespannt, was Larry Ellison machen wird: Es nach 2 AC Siegen gut sein lassen oder sein Team umstellen und erneut in den Ring um den America´s Cup steigen. Was erwarte ich auf dem Wasser zu sehen? Aggressive Manöver von Jimmy Spithill in der Vorstartphase in der Hoffnung, Peter Burling zu Fehler und Penalties zu zwingen, Proteste über Proteste auf dem Wasser gegen ETNZ und wenn es nur darum geht, Munition gegen die Wettfahrtleitung in die Hand zu bekommen. Und ich hoffe, dass er weiterhin nicht auf Crash, egal was kommt, segeln wird.

SAY - One Off - Kajüte + Hubkiel - zu verkaufen - Photo © Eigner

SAY – One Off – Kajüte + Hubkiel – zu verkaufen – Photo © Eigner

Wer es etwas ruhiger, aber dennoch schnell auf dem Wasser angehen lassen möchte, der sollte mal in den kostenpflichtigen Gebrauchtbootmarkt auf SailingAnarchy.de reinschauen. Mit einer SAY 10 haben wir neu einen superfeinen OneOff Binnenracer oder für die noch sportlichen Jollenumsteiger eine schöne Steamline neu im Angebot.

Streamline - Sportboot mit Doppeltrapez und Spinnaker - Photo © Eigener

Streamline – Sportboot mit Doppeltrapez und Spinnaker – Photo © Eigner

Jun 222017
 
21/06/2017 - Bermuda (BDA) - 35th America's Cup Bermuda 2017 - Red Bull Youth America´s Cup Finals Day 2 - Photo © ACEA 2017 / Richardo Pinto

21/06/2017 – Bermuda (BDA) – 35th America’s Cup Bermuda 2017 – Red Bull Youth America´s Cup Finals Day 2 – Photo © ACEA 2017 / Richardo Pinto

Der Red Bull Youth America´s Cup endete gestern nach einem turbulenten 6. Rennen mit einem zu dem Zeitpunkt überraschenden Gesamtsieger: Land Rover BAR Academy nutzte das an der letzten Tonne durch einen Regelverstoß von Artemis Youth Racing gegen SVB Team Germany verursachte Chaos am besten und beendete die Wettfahrt auf Rang 2 hinter dem klaren Tagessieger NZL Sailing Team. Mit diesem Ergebnis schubsten die Briten die Kiwis von der Spitze des RBYAC und holten den kleinen Topf nach England.

Nach ihrem rabenschwarzen Auftakt am Dienstag stieg das deutsche SVB Team Germany mit einem Frühstart in das ersten Rennen des Schlußtages des RBYAC ein. Platz 8 im Ziel, es konnte eigentlich nur noch besser werden und das es das Team besser kann, zeigte es in den Rennen 5 und 6. Der Druck war weg, ein Podiumplatz nicht mehr drin und wie befreit segelt das Team in WF 5 auf Rang 2. Diesen Schwung nahm das Team mit in die abschließende Wettfahrt, lag dort lange hinter den NZL Sailing Team auf Platz 2, wurde von Artemis Youth Racing auf dem vorletzten Leg überholt und durch einen Regelverstoß an dem letzten Faß zu einer Tonnenkollision gezwungen. Aus dieser Situation entwickelte sich das Bootsknäul, aus dem die Briten den Honig für ihren Gesamtsieg saugen konnten. Ohne diesen Zwischenfall wäre für die Deutschen mit Rang 5 ein versöhnliches Ende der Regatta möglich gewesen, stattdessen schloss man punktgleich mit Bermuda auf dem vorletzten Platz ab. Hier die Pressemitteilung vom SVB Team Germany zum Abschluß des RBYAC:

SVB Team Germany auf Platz sieben beim Red Bull Youth America’s Cup in Bermuda – dramatisches Finale
Hamilton/Bermuda, 21. Juni 2017. Das SVB Team Germany ist beim Red Bull Youth America’s Cup in Bermuda trotz einer verbesserten Leistung am zweiten Finaltag in der Gesamtwertung nur auf Platz sieben gesegelt. Auf dem Great Sound vor Bermudas Hauptstadt Hamilton präsentierte sich die deutsche Mannschaft um Skipper Max Kohlhoff und Steuermann Paul Kohlhoff am Mittwoch gegenüber dem Vortag deutlich verbessert und erreichte im zweiten Rennen mit Rang zwei seine beste Platzierung.

Viel Pech hatte das Team dann in der abschließenden Wettfahrt. Auf Platz drei liegend wurden die Deutschen kurz vor dem Ziel von den Schweden massiv behindert, blieben an der letzten Bahnmarke hängen und fielen auf den fünften Platz zurück. Die von den Schweden verursachte chaotische Situation wirbelte auch das Gesamtklassement noch einmal durcheinander: Die in diesem Rennen schon abgeschlagenen Briten wichen dem entstandenen Bootsknäuel aus, konnten so mehrere Plätze gut machen und schoben sich in der Gesamtwertung noch an den Neuseeländern vorbei, die zu diesem Zeitpunkt bereits im Ziel waren und ohne den Zwischenfall Gesamtsieger geworden wären. 

In der ersten Mittwochswettfahrt war das SVB Team Germany auf Platz acht gesegelt.

 Endstand des Red Bull Youth America’s Cup nach zwei Tagen und sechs Rennen:

 1. Land Rover BAR Academy, Großbritannien (50 Punkte)

2. NZL Sailing Team, Neuseeland

3. Team Tilt, Schweiz (42)

4.  Artemis Youth Racing, Schweden (37)

5. Team France Jeune, Frankreich (35)

6. Spanish Impulse by Iberostar Team, Spanien (34)

7. SVB Team Germany, Deutschland (33)

8. Team BDA, Bermuda (33)

Jun 042017
 

Seit nunmehr 20 Jahren bietet das Match Race Germany unter der Führung von Harald Thierer, Eberhard Magg und Bernd Buck Segelsport vom Feinsten. Auch in diesem Jahr kommen die Fans wieder nach Langenargen um an dem langen Pfingstwochenende die Duelle von einigen der besten Skipper im Wettkampf Boot gegen Boot zu verfolgen. Leider muss man aber feststellen, dass mit der Entscheidung, ab 2010 den Americas Cup auf Katamaranen auszutragen, dem klassische Match Race auf Einrumpfyachten die Anziehungskraft der ganz großen Namen verloren gegangen ist. Aber kein Grund, die Leistung der Skipper und ihrer Teams vor Langenargen bei sehr leichten und dadurch anspruchsvollen Windbedingungen, gering zu schätzen. Wer die Feinheiten des Match Race und die Kniffe der Skipper und Taktiker zu schätzen weiss, der darf auf das Finale am Pfingstmontag zwischen Eric Monnin aus der Schweiz und Mati Sepp aus Estland freuen, die heute ihre Halbfinalgegner Max Gurgel und Max Trippolt nach hartem Fights mit 3:2 Siegen ausschalten konnen.

Mai 182017
 
Offshore 60 foot (18.29m) foil-assisted monohull - Photo © Volvo Ocean Race

Offshore 60 foot (18.29m) foil-assisted monohull – Photo © Volvo Ocean Race

Die Katze ist aus dem Sack: Ab 2020 wird das Volvo Ocean Race auf 3 Rümpfen ausgetragen, auch wenn die Lösung des Rätsel nach dem neuen Boot für das Rennen nicht so aussieht, wie es manche erwartet haben. Mark Turner, CEO Volvo Ocean Race, stellte in Göteborg das Ergebnis des Auswahlprozesses für das nächste OneDesign für das VOR vor.

Offshore 60 foot (18.29m) foil-assisted monohull - Photo © Volvo Ocean Race

Offshore 60 foot (18.29m) foil-assisted monohull – Photo © Volvo Ocean Race

Nach langen Debatten über die Vor- & Nachteile von Monohull vs. Multihull fiel die Entscheidung: Wir nehmen das Beste für die jeweilige Aufgabe: den Monohull für die Hochsee-Etappen und den Multhull für die In-Port Rennen! Der mit Wings ausgerüsteten 60 Füßer wird von Guillaume Verdier gezeichnet und von Persico in Italien gebaut. Für die In-Port-Rennen werden die Team auf einen noch zu entwickelnden 32-50 Fuß großen foilenden Katamaran umsteigen.

Die Kombination von Mono- und Multihull ist nicht neu für das Volvo Ocean Race, bereits vor 10 Jahren wurde die Volvo 40 / Extreme 40 Katamarane in der 2005/06 Ausgabe des VOR eingesetzt. Die Auftritte des rasenden Katamarane waren so beeindruckend, dass ab 2007 die Boote in beim iShare Cup / Extreme Sailing Series eingesetzt und dort erst 2016 von dem Veranstalter OC Sport gegen die foilenden GC32 ersetzt wurde.

Volvo Ocean Race 2020 - 60 Fuß Monohull mit Wings und Kippkiel - Photo © Volvo Ocean Race

Volvo Ocean Race 2020 – 60 Fuß Monohull mit Wings und Kippkiel – Photo © Volvo Ocean Race

Für die nächsten beiden Ausgaben des VOR sollen die Kosten für die teilnehmenden Team / Sponsoren weiterhin gering gehalten werden. Deshalb wieder ein OneDesign und keine Box-Rule, deshalb mit 60 Fuß wieder eine kleinere Yacht für die Offshore Etappen nach den VO70 und VO65 in den letzten Rennen. Erneut wieder kleinere Crews und als extra Zückerchen für die Zahlenfresser in den Konzernzentralen: Die Boote kauft VOR und stellt sie per Leasingvertrag den Teams zur Verfügung. Dazu passt der VO60 in die IMOCA 60 Klasse und kann zu überschaubaren Kosten in einen Single-Hand Modus für z.B. Vendee Globe umgerüstet werden.