Große Aufgabe, große Bilder, getragene Musik, Spindrift Racing weiß, wie man sich in Szene setzt. Und das ist auch gut so!
Herbststurm in Europa, kein Winter mehr im Southern Ocean, Tiefdruckgebiete, Maxi Trimarane: Alle Zutaten für einen erfolgreichen Angriff auf die Bestmarke der Banque Populair V aus dem Jahr 2012, als Loick Peyron eine neue Rekordzeit für die schnellste Umrundung der Welt unter Segeln aufstellte, stehen in Brest bereit! Der spannende Kampf einer entschlossenen Crew mit ihrem Multihull gegen die unerbitterlich tickenden Uhr erlebt in diesem Jahr eine dramatische Steigerung, da fast zeitgleich 2 Topteams das Rennen um Jules Verne Trophy und gegen die Bestmarke von 45 Tage, 13 Stunden und knapp 43 Minuten aufnehmen.
Francis Joyon und seine Crew sehen ihre Chance mit der bewährten IDEC Sport, der emaligen Groupama 3 von Franck Cammas, den Rekord der BPV zu knacken. Ich drücke Boris Hermann die Daumen, dass er als Navigator der IDEC Sport für seinen Skipper den richtigen Kurs durch die Doldrums finden wird.
Der Job wird für Boris nicht dadurch einfacher, dass fast zeitgleich mit IDEC auch Yann Guichard und Dona Bertarelli mit ihrem Spindrift Racing Team den Rekord von Loick Peyron angreifen. Ihr Monster Maxi Tri Spindrift 2 ist der Rekordhalter Banque Populaire V, der seit 3 Jahren von dem französisch-schweizerischen Duo für diesen Tag vorbereitet und optimiert wird.
131 Fuß bestes Design und Material stehen in Brest bereit und werden in den nächsten Stunden die Startlinie für die Jules Verne Trophy kreuzen, welche durch eine Linie zwischen dem Leutturm Creac’h auf der Ile d´Ouessant in Frankreich und dem Leuchturm Lizard Point in England ist. Bei dem Rennen um die Welt ist es für den Skipper wichtig, nicht den richtigen Zeitpunkt für den Start zu verpassen. Beide Teams und ihre Router schätzen das aktuelle Wetterfenster offenbar als so gut ein, dass man es nicht versäumen darf. Ich drücke beiden Teams die Daumen für ein schnelles und sicheres Rennen um die Welt und bin gespannt auf die Bilder und Videos von Bord der beiden Maxi Trimarane.
Die Mischung hat gestimmt: Der jetzt auch nicht mehr ganz so junge Wilde Francois Gabart und der erfahrene Salzbuckel Pascal Bidegorry haben den Maxi Tri MACIF als erste Rennyacht über die Ziellinie des Transat Jacques Vabre vor Itajaí gesteuert. Das siegreiche Team segelte den Neubau aus den Computern des Designbüros VPLP in 12 Tagen, 17 Stunden und 29 Minuten von Le Havre an der Kanalküste quer über den Atlantik nach Brasilien. Insgesamt segelte MACIF 6.340 sm, was eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20,75 kns bedeutet.
Die letzte Regatta der 1. Segel Bundesliga läuft seit heute Nachmittag in Hamburg. Die 18 Teams kämpft an der Spitze der Tabelle um die Meisterschale, am Ende geht es um Relegationsplatz (13.-15. Platz) oder den direkten Abstieg in die 2. Bundesliga (16.-18. Platz).
Die für heute auf der Alster vorgesehenen Wettfahrten fielen dem mangelndem Wind zum Opfer, für morgen und Samstag ist stetig zunehmender Wind vorhergesagt, kurz: Die Spannung steigt. Wer sich morgen die Mittagspause verkürzen will, klinkt sich in den Livestream aus Hamburg ein und drückt seinem Club oder Team die Daumen.
Leider haben wir diesmal keinen Anarchisten in Le Havre vor Ort dabei, wenn am Sonntagmittag der Startschuß zur der Transatlantik Regatta Jacques Vabre fällt. Vor den Crews der in 4 Gruppen segelnden Rennyachten liegen ca. 5.600 Meilen von der Bretagne nach Brasilien quer über den Atlantik bis zum Ziel in Itajaí. Der Start am Sonntag wird entsprechend der Begeisterung unsere französichen Nachbar für ihre Segelhelden live im TV und natürlich auch auf der Website des Verantalters übertragen. Reinschauen lohnt sich in jedem Fall und ich bin gespannt, wie sich die Neubauten in den Klassen IMOCA 60, Class 40 und der Trimaran MACIF bei den Multihulls in der Grupe Ultime gegen die älteren, aber bewährten Yachten in ihren jeweiligen Klassen schlagen werden.