Aug 092014
 

Der Morgenreport von Patrese für den Schlusstag der ORCi Worlds ist schon im Postfach und hier für alle Anarchisten:

Moin an alle daheimgebliebenen,

heute ist also der TAG an dem die Weltmeister aller Klassen gekürt werden sollen und jetzt um kurz nach 6:00 (hatte ich gesagt, das die Nächte hier ziemlich kurz sind?) werde ich vom Heulen in den Wanten geweckt. Die Möwen schreien und es klingt fast so, als wenn wir „ins Gefecht zur der letzte Seeschlacht“ gerufen werden … Kiel Leuchtturm meldet zwar noch keine Sturmstärke, aber es baut sich auf mit einem sehr warmen Südwind und wenn kommt, was ich vermute, dann bekommen wir einen EPIC last day auf der Regattabahn!

Nachdem wir gestern Vormittag aufgrund der Startverschiebung, dem späteren Auslaufen und des entspannten Abwarten der Wettfahrtleitung bis dem zum richtigen Moment, als sich die Seebrise schön aufgebaut hatte, einen WIRKLICH tollen Segeltag hatten (Shorts, Shirt, Barfußwetter in Kiel) bei 10-14 Knoten!! Wir segelten 2 echt WM würdige Inshores und waren schon um 19:00 im Hafen!

Da war dann noch Zeit, um endlich mal nach einer Woche Kiel Camping den Bratwurststand kennen zu lernen, lecker Bierchen zu trinken und noch eine kleine Eisorgie vor dem Zelt zu zelebrieren!

ORCi World 2014 Kiel - Clubhaus Sportbootflotte - Photo © PatreseZwischendrin noch nette Gespräche mit unseren Kollegen von der Bahn und zum chillen Fotos der letzten Tage schauen. So hatten wir uns das vorgestellt. Ach ja, gewogen haben sie uns auch noch, aber durch Stress und strenger Nahrungsrationierung über die Woche (von wegen unsere Futterbeutel auf dem Boot waren selten so prall wie hier ;O) irgendeinen Luxus muß man sich als Kleinbootfahrer ja gönnen ) waren wir 10 Kilo zu leicht….. Leider ist unser ausgefüllter Wiegezettel dann seltsame Wege gegangen und plötzlich hing da ein Protest wegen Nichterscheinen zum Wiegen in der Luft und viele fragende Gesichter schauten sich an… Hat sich dann aber alles aufgeklärt und ich überlege, ob so kleine Pannen diese Veranstaltung nicht eher menschlicher machen als die bisheriger, zeitplangesteuerte Perfektion nach außen, über die ich gestern berichtete …

Beim Segeln in der Silberfleet, die wir ja gestern als erster Leidtragender, der den Cut verpasst hat, noch angeführt hatten, stellten wir wieder fest, wie schwer es als langsamstes Boot im Feld ist, eine freie Startkreuz zu segeln. Wir kassierten mit zunehmenden Seewind und längerem Kurs nochmal eine richtige Packung und rutscheten 9 Plätze ab, aber den andern „Kleinen“ ging es auch nicht besser. Aber wenn ich mir „Million Dollar Kampagnen“ wie Platoon, El Pocko, Patent  und Co anschaue, ging auch da nicht wirklich die Post ab und die haben am Ende der Woche nicht wieder ein erfolgreiches One Design Boot für die J/80 German Open in Flensburg ….

Insofern werden wir heute nochmal bei hoffentlichem „Sportbootwetter“ einen Haufen Spaß Downwind haben und die Kiste glühen lassen wie letzen Samstag und sehen wo wir rauskommen (war übrigens unser Leitspruch für diese Woche..!