Okt 302013
 

So, mit über 2 Wochen Verspätung wurde gestern das Mini-Transat 2013 gestartet. Bei einer so langen Verzögerung kamen bei nicht wenigen der nicht (ganz so) professionellen Skippern bereits neben einem Engpass in der Finanzierung auch die Frage nach dem Grund für's Tun auf. Auch für die Organisatoren war es sicher ein Alptraum.

Aber gestern wurde nun endlich bei böigem Wind mit 15-30kn und einer sicher sehr unangenehmen alten Welle (des Vortagssturms) gestartet.

    Start Start_824

Gleich nach dem Start verabschiedete sich der neueste Proto 850 von Stanislas Maslard mit einem Autopilot-Problem, welches er aber reparieren konnte um nach einigen weiteren Meilen wegen Rigg-Problemen endgültig aufzugeben.

Die nächsten Opfer waren Annabelle Boudinot die (mit Wegerecht) in die Seite von Craig Horsfield krachte und beide liefen zurück nach Douarnenez wo der Bugkorb von Annabelle repariert werden konnte und sie das Rennen mit etwa 2h Verspätung wieder aufnahm. Craig dagegen gab auf, da das Zeitfenster für Reparatur und Neustart zu kurz wäre, um vor dem nächsten Sturm die Biskaya zu queren.

Annabelle_damageCraig_damage

Kurz vor dem Raz de Sein erwischte es mit Bert Bossyns einen der erfahreneren Skipper, dem – laut Eigenaussage – ein Baumast auf dem Wasser die Genua aufschlitzte. Bei dem Pech von Bert (u.A. Aufgabe beim UK-Fastnet, Pornichet Select und MAP in 2013 sowie Mini-Fastnet 2012 … aber auch beim Transat 2011) muss man wohl eher davon ausgehen, dass ihm Neptun mit der Harke persönlich das Segel zerrissen hat.

Bert_Genua

Inzwischen haben aufgegeben : (850, 739, 587, 744, 821) und mit dem Mastbruch und dem Abbergen von Arthur Leopold-Leger (lag zu dem Zeitpunkt in Führung) hat das Demolition-Derby des Starts seinen Höhepunkt erreicht.

Leider hat sich auch das Wetter nicht an den Plan gehalten und zur Sicherheit der hinten liegenden Skipper wurde ein Zwischenhalt im spanischen Sada eingeführt.

Sportlich zeigt sich das erwartete Szenario – die anspruchsvolle Kreuz bis zum Raz des Sein wurde in der Serienwertung von den Locals Ian Lipinski (539), Renauld Mary (535) und Aymeric Belloir (810) hauchdünn vor den Schweizern Simon Koster(819) und Justine Mettraux (824) gewonnen, während es im Protobereich neben der inzwischen entmasteten 709 vor allem Gwenole Gahinet (800), Julien Pulve (802), Nicolas Boidevezi (719) … waren.

Nach dem Raz gab es im vorderen Feld 2 unterschiedliche Strategien, bei denen die einen mit Code-5 etwas tiefer und die anderen wohl mit Code-0 etwas höher (in Richtung auf die erwartete W-Drehung) aber langsamer fuhren.

Letzteres hat sich nicht ausgezahlt, da Justine durch diesen Weg gegenüber den nun auf direktem Weg vor ihr liegenden Ian Lipinksi 6sm verloren hat. Interessant ist, wie Jonas Gerkens durch seine schnellere Ost-Option von sehr weit hinten auf den momentanen 3. Platz vorgefahren ist.

Der einzige deutsche Starter Henrik Masekowitz hat die West-Option noch extremer ausgespielt und dabei extrem verloren. Er liegt bereits mehr als 60sm hinter dem, auf Reaching-Kursen extrem gut segelnden Scow-Mini 747 von Giancarlo Pedote.

Map-10-30

 

  2 Responses to “Mini Transat Etappe 1/3 – Tag 1”

  1. Hallo Frank und vielen, vielen Dank für Deinen Beitrag zum endlich erfolgten Start des Mini Transat! Es wäre klasse, wenn Du uns weiter auf dem Laufenden zu der Regatta hälst! Viele Grüße, Joachim

  2. […] in ihrem Starthafen Douarnenez fest. Hier ein großer Dank an Frank Eckhardt, der uns mit der aktuellen Entwicklung dieser Regatta versorgt […]