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AUSZEIT

31.12.2008 - Das aufregende Jahr 2008 liegt in seinen letzten Zügen und ich nutze die Gelegenheit, mich bei Euch allen ganz herzlich für Eure Unterstützung und Mitarbeit an dem Projekt SailingAnarchy.de zu bedanken. In diesem Jahr hat SA.de einen gewaltigen Satz nach vorne gemacht: Besucher im Monat, Traffic, registrierte Anarchisten - alle Website - Kennziffern haben sich locker verdoppelt! Die Frequenz der Updates auf der Frontseite wurde auf fast täglich hochgezogen mit topaktuellen Berichten und Bildern von Anarchisten aus der Segelszene vor Ort, egal ob Matchrace, Baltic Sprint Cup, EUROS, Deutsche Meisterschaften oder Yardstick, Jolle, Melges 24 oder Dickschiff, egal ob See oder Hochsee, für jeden, der sich für das sportliche Segeln interessiert, ist SailingAnarchy.de Dank Euch die beste Anlaufstelle im deutschsprachigen Internet. Ein dickes Danke an unsere Partner aus der Wassersportwirtschaft, die sich entschlossen haben, SailingAnarchy.de in ihre Marketingstrategie einzubinden und für ihre Produkte und Dienstleistungen auf SA.de zu werben. Mein Bitte an alle Leser von SailingAnarchy.de: Informiert Euch auf den Seiten unserer Werbepartner und bezieht sie in Eure Kaufentscheidung mit ein.

Team Russia, skippered by Andreas Hanakamp (AUT) takes seventh place on leg 3 of the Volvo Ocean Race from India to Singapore, crossing the finish line at 00:08:25 GMT - Photocredit: Dave Kneale/Volvo Ocean Race
Team Russia, Photocredit: Dave Kneale/Volvo Ocean Race

Hier der letzte Stand zu den Entwicklungen um den Fortbestand des Team Russia im Volvo Ocean Race: Die meisten haben ja mitbekommen, dass der Eigner Oleg Zheretsov wenige Stunden nach dem Zieleinlauf in Singapur das Ende der Kampagne um Skipper Hanakamp erklärt hat. Die internationale Finanzkrise hat auch in Russland zugeschlagen und de vielfache Millionär war es dann trotz eigener Segelbegeisterung leid, den ganzen Spaß alleine zu zahlen. Okay, lt. SPIEGEL haben die 10 reichten Russen über 100 Milliarden in den letzten 3-6 Monaten verloren, aber das ist doch ein mehr als laues Argument nach dem man aus eigener Tasche ein VOR Team plus Neubau angeschoben und finanziert hat. Lt. VOR hat Zheretsov sie schon vor 6 Wochen darüber informiert, dass das Geld knapp und das AUS kommen wird, wenn nicht zusätzliche Sponsoren an Bord kommen. Die Kosten für die Fortsetzung der Kampagne werden auf ca. 1,5 Mill. EUR geschätzt, eigentlich ein überschaubarer Betrag, der vor einem Jahr einem richtigen Russenmillionär gerade mal für ein langes Wochenende in Monaco gereicht hätte. Skipper Hanakamp, VOR und auch Eigner Zheretsovs spielen derweil einige Möglichkeiten durch, wie die russische Yacht doch wieder in das Rennen einsteigen kann.  Als erstes wird die Yacht jetzt nach Kapstadt gebracht und soll dann - so das notwendige Geld aufgetrieben wird - nach Rio de Janeiro segeln, um dort wieder zur 6. Etappe in das VOR einsteigen.

Ich klinke mich jetzt für ein paar Tage aus und wünsche allen Anarchisten und ihren Familien einen guten Rutsch in das neue Jahr 2009!

 

Local Hero

WALROSS4 - Photocredit: ASV Berlin

29.12.2008 - Es geht wohl in Ordnung, wenn ich zum Jahresende noch etwas in Lokalpatriot mache und erneut die WALROSS 4 von dem ASV lobe,  meinem Fastnachbarverein an der Scharfen Lanke in Spandau! Die Crew unter Skipper Christian Masilge hat das Rolex Sydney Hobart Race heute erfolgreich beendet und ist als 43. Yacht über die Ziellinie gekreuzt. Berechnet sieht es nicht mehr so gut wie noch vor 1 1/2 Tagen aus, aber ein 65. Platz nach berechneter Zeit scheint noch drin zu sein. Für mehr und aktuelle Infos schaut bitte einfach mal in den Blog von Bord der Walross rein.

 

And the winner is: WILD OATS XI

WILD OATS XI closes on the finish line in the Derwent River, Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2008;  Photo: ROLEX/Carlo Borlenghi
Kein Fliegenden Holländer, WILD OATS XI auf dem Weg zum Ziel - Photo: ROLEX/Carlo Borlenghi

28.12.2008 - Es gibt nur wenige Regatten, die in der Liga des Rolex Sydney - Hobart Yacht  Race mitspielen und über die Yachten, die diese Regatta gewonnen haben, wird überall auf der Welt gesprochen. Heute hat die WILD OATS XI eine neue Bestmarke in der Geschichte dieser Regatta aufgestellt: Zum vierten Mal in Folge hat die 98 Fuß lange Rennyacht aus der Feder des Designbüro Reichel/Pugh die Line Honours eingefahren! Hut ab und Respekt für Skipper Mark Richards und seine Crew, die den Supermaxi von Eigner Bob Oatley zum Sieg gesegelt haben.

WILD OATS XI, sails towards a 4th line honours victory - Photo: ROLEX/Daniel Forster
WILD OATS XI, sails towards a 4th line honours victory - Photo: ROLEX/Daniel Forster

Hier die Pressemitteilung von Regattasponsor ROLEX zu den Triumph der WOXI::

28.12.2008 - Geradezu majestätisch glitt die 30 Meter lange Superyacht "Wild Oats XI" am Sonntagmorgen (28. Dezember) den tasmanischen Fluss Derwent hinauf, stolz wie ein König der Meere. Nach 44 Stunden, 34 Minuten und 14 Sekunden war die australische Mannschaft um Skipper Mark Richards am Ziel ihrer Träume: Zum vierten Mal in Folge hatte sie das legendäre Rolex Sydney Hobart Yacht Race nach gesegelter Zeit gewonnen und ist damit in die Geschichtsbücher des Sports eingegangen. Denn das hatte zuvor noch kein Team geschafft. Die ebenfalls einheimische "Skandia" von Grant Wharington war nach einem spannendem Zweikampf über 628 Seemeilen (mehr als 1.150 Kilometer), der traditionell am Zweiten Weihnachtstag in der Hafenstadt Sydney begann, um eine Stunde und sieben Minuten geschlagen.

Der 80-jährige Eigner Bob Oatley aus Sydney, der altersbedingt nicht mehr selbst an Bord seiner elften "Wild Oats" dabei war, genoss den Zieleinlauf in Hobart an Land in vollen Zügen. "Das ist ein fantastischer Thriller. Anders kann ich das nicht beschreiben." Die Rekordlisten interessierten ihn dabei weniger. "Es ist vor allem der Reiz und die Genugtuung, es einfach zu machen - wundervoll." Was Oatley bei der 64. Auflage nicht live miterlebt hatte, berichtete ihm sein Skipper aus erster Hand. "Das Rennen war ausgesprochen stressig für die Crew, denn wir haben mindestens 50 Segelwechsel vollzogen", erklärte Mark Richards. Mit 18 verschiedenen Segeln hatte die "Wild Oats XI" für jede Windbedingung die optimale Garderobe an Bord, denn sie war unter Vernachlässigung des ungünstigeren Rennwerts (Handikapfaktor) ganz und gar auf Höchstgeschwindigkeit getrimmt worden.

Genau das sollte am Ende auch den Ausschlag zu Gunsten der Topfavoritin geben. Denn vor der tasmanischen Küste nahm der Wind in der Nacht zu Sonntag stark ab. Bei zeitweise leichter, umlaufender Brise hatten die Sieger immer eine Antwort in den Segelsäcken parat. Dank ihrer großen, leichten Vorsegel lief die "Wild Oats XI" noch fünf bis sieben Knoten, während die "Skandia" nicht über 2,5 Knoten hinaus kam. So erreichten Richards & Co. auch die wieder einsetzende Nordwestbrise zuerst und zogen unaufhaltsam davon. Zuvor mussten sie noch eine Schrecksekunde überstehen, als die Yacht mit einem zwei Meter langen Hai kollidierte, der sich dabei am Ruder verfing und durch Aufstoppen und Rückwärtsfahren befreit werden musste.

SKANDIA reaching Cape Raul  , Photo: © ROLEX/Carlo Borlenghi
Einfach ein geiles Photo: SKANDIA reaching Cape Raul , Photo: © ROLEX/Carlo Borlenghi

Die ersten 22 Stunden des Hochseeklassikers hatte die "Skandia" selbst die Fachwelt verblüfft, indem sie sich überhaupt nicht abschütteln ließ. Im Gegenteil. Die meiste Zeit führte die 18-köpfige Crew - sechs weniger als auf der "Wild Oats XI" - sogar das 100 Boote starke Feld an. "Unser A2-Spinnaker war den ganzen Tag und die ganze Nacht oben, denn wir hatten insgesamt nur sieben Segel an Bord", sagte Wharington. Er hatte den Rennwert der "Skandia" optimiert und das Gewicht an Bord reduziert, um auch nach berechneter Zeit vorne mitsegeln zu können. Doch das klappte weniger gut, denn wenngleich die "Wild Oats XI" nach berechneter Zeit klar geschlagen wurden, waren quasi alle Rennyachten zwischen 50 und 60 Fuß Länge schneller.

QUEST sails off Tasman Island , Photo: © ROLEX/Carlo Borlenghi
QUEST sails off Tasman Island , Photo: © ROLEX/Carlo Borlenghi

Die Gesamtführung übernahm am Sonntag die "Quest" von Bob Steel 28 Minuten vor der "Cougar II" (Alan Whiteley) und der "What Now" (Graeme Wood), alle aus Australien. Damit lagen drei Yachten vom Typ TP 52 vorne, die nur gut halb so lang sind wie die Supermaxis, aber keine fünf Stunden länger für die Strecke gebraucht hatten. Steel, der das Rolex Sydney Hobart 2002 mit einer Vorgänger-"Quest" gewonnen hatte, wird sich noch bis Montag (29. Dezember) gedulden müssen, ob er den begehrten Tattersalls Cup und eine edle Rolex-Armbanduhr wieder überreicht bekommt. Denn dann läuft die Siegerzeit für die noch kleineren Schiffe im Feld ab.

Und dann wird auch die Berliner "Walross IV" als einzige deutsche Teilnehmerin in Hobart erwartet. Skipper Christian Masilge berichtete am Sonntagmorgen: "Der westliche Wind hat wieder etwas kräftiger eingesetzt. Wir laufen mit zirka acht bis neun Knoten hoch am Wind mit Kurs 190 Grad Richtung Tasman Island. Vielleicht hat der Schluck Sherry, den wir heute früh auf Rasmus getrunken haben, geholfen. An Bord läuft alles, nur beim Laden der Bordbatterie kam der Alarm ,Überspannung'. Wir werden dem Problem in Hobart nachgehen, einstweilen sind die Batterien voll." Und weiter: "Das australische ,Trockenfutter' schmeckt erstaunlich gut, die Zubereitung ist super einfach: Wasser mit Wasserkocher über den Inverter warmmachen, Tüte aufreißen, Wasser rein kippen, zumachen und 15 Minuten quellen lassen. Es wird dann Thaicurry oder Chinahuhn serviert. Die fürs Frühstück vorgesehenen Brote sind weitgehend verschimmelt, und die Bananen Matsch. Auf einer Regatta wird halt keine erstklassige Küche geboten. Im Luxus schwelgt nur Crewmitglied Henning: Neben meinem Ohr brummt seine elektrische Zahnbürste. Wenn ich das vorher mitbekommen hätte, viel zu schwer."

 

Update Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2008

27.12.2008 - Überraschung, Überraschung! Die SKANDIA führt weiterhin das Rennen vor dem dreimaligen Gewinner WILDS OATS XI an und es sieht so aus, als ob das Rennen um die Line Honours weiterhin spannend sein wird.

Der absolute Hammer ist aber die Leistung der WALROSS 4 vom ASV Berlin. Lt. Pressemitteilung von Rolex Regattanews liegt der Cruisercacer aus der Feder von Georg Nissen auf Platz 9 der Gesamtwertung !! Erleben wir einen Wechsel von Kohle, Carbon und Nomex hin zum formverleimten Holzrumpf? Ein Schlupfloch im IRC Rating ...auf alle Fälle reichlich Diskussionstoff für die Clubbar in Berlin.

 

Besser geht nicht!

Start, from the air; 64th Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2008;  Photo: ROLEX/Daniel Forster
Start des 64. Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2008; Photo: ROLEX/Daniel Forster

26.12.2008 - Ohne große Probleme ging heute der Start beim 64. Rolex Sydney Hobart Yacht Race über die Bühne. Aufregung gab es durch die SOS Meldung der GEORGIA, die nach dem Bruch des Ruderstocks einen Wassereinbruch erlitt und sank. Die hohen Sicherheitsanforderung beim SHR habe sich bewährt, die Crew stieg in die Rettungsinseln über und wurde abgeborgen. Hier die Pressemiteilung von dem Namensponsor Rolex zum Start und den ersten Stunden des Rennens:

Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2008 Start of the 64th Rolex Sydney Hobart Yacht Race. Wild Oats XI, Owner: Robert I Oatley, Sail n: AUS10001, State: NSW, Division: IRC, Design: Maxi 30m Skandia, Owner: Grant Wharington, Sail n: M10, State: VIC, Division: IRC, Design: Maxi 30m Photo: © ROLEX/Carlo Borlenghi
Photo: © ROLEX/Carlo Borlenghi

Mehr als hunderttausend Zuschauer säumten die Landzungen und Felsen rund um den Naturhafen von Sydney, als 100 Hochseeyachten am Zweiten Weihnachtstag (26. Dezember) bei traumhaften Segelbedingungen zum 64. Rolex Sydney Hobart Yacht Race starteten. Die 30 Meter lange Topfavoritin "Wild Oats XI" mit Mark Richards am Steuer übernahm sofort die Führung, lieferte sich aber im weiteren Verlauf ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der zweiten australischen Super-Maxiyacht "Skandia" unter Grant Wharrington. Ein Drama spielte sich am Abend auf der einheimischen "Georgia" ab: Nach einem Ruderbruch drang Wasser ins Boot ein. Nachdem die Crew rechtzeitig gerettet worden war, sank die Yacht. Die Berliner "Walross IV" mit Skipper Christian Masilge als einziges deutsches Boot lag zu dem Zeitpunkt im vorderen Drittel des Felds. Aufgrund günstiger nördlicher Winde werden die ersten Zieleinläufe nach 628 Seemeilen - mehr als 1.150 Kilometer - in der tasmanischen Hauptstadt Hobart schon am Sonntag (28. Dezember) erwartet.

Bei frischem bis starkem Nordnordostwind rauschten die Teilnehmer bereits am ersten Regattatag mit Höchstgeschwindigkeiten die ostaustralische Küste entlang. Um 21.25 Uhr Ortszeit (10.25 Uhr deutscher Zeit) funkte die Crew der "Georgia" S.O.S. Zu dem Zeitpunkt war sie etwa 20 Kilometer von der Küste entfernt. Der Ruderstock, die Verbindung zwischen Ruderblatt unterm Boot und dem Steuer im Cockpit, war gebrochen. Und dort war die Farr 53 der Regattaveteranen John Willliams und Graeme Ainley offenbar Leck geschlagen. Weil die Bordelektrik auszufallen drohte, aktivierte die Mannschaft die Seenotboje EPIRB und feuerte rote Notraketen in den Himmel. Die in Sichtweite befindliche "Telecoinabox Merit" von Leo Rodriguez war als Erste zur Stelle und nahm die ersten sieben Segler aus der Rettungsinsel an Bord. Als die zweite Hälfte der Crew, die unverletzt blieb, ebenfalls über die Rettungsinsel in Sicherheit gebracht wurde, ragten nur noch der Mast mit vollem Großsegel und die Decksaufbauten aus der Wasseroberfläche heraus. Die "Telecoinabox Merit" übergab die gestrandeten Segler nach der besonnenen Rettungsaktion später einem Polizeiboot.

Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2008 Photo: © ROLEX/Carlo Borlenghi
Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2008 Photo: © ROLEX/Carlo Borlenghi

Ein Dutzend Helikopter besetzt mit Fernsehteams und Fotografen hatte beim Start des 64. Rolex Sydney Hobart-Rennens für die typisch aufgeregte Atmosphäre gesorgt. Mehr als tausend Begleitboote taten an einem sonnigen Frühsommertag ein Übriges. Und beinahe wäre es für Mark Richards und seinen Taktiker Iain Murray eng geworden in Mitten der Zuschauer. Doch gewohnt professionell steuerten sie die "Wild Oats XI" quasi mit dem Startschuss über die Linie. Aus dem Hafen von Sydney heraus hatten sie schon eine Führung von einer Minute und acht Sekunden vor dem nächsten Verfolger heraus gesegelt.

Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2008 - Photo: ROLEX/Daniel Forster
Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2008 - Photo: ROLEX/Daniel Forster

Das Ziel von Eigner Bob Oatley lautet, wieder als erste Yacht im Ziel zu sein, und zwar dann schon zum vierten Mal in Folge. Das wäre ein neuer Rekord, denn über einen Hattrick ist bislang noch keine Mannschaft hinaus gekommen. Wer jedoch glaubte, ein ungefährdeter Start-Ziel-Sieg nehme seinen Lauf, sah sich schon bald getäuscht. Als die Yachten nach 4,5 Seemeilen an einer Wendetonne den Kurs Richtung Tasmanien einschlugen und die Spinnaker gesetzt wurden, litt die "Wild Oats XI" unter den Wellen mehrerer rücksichtsloser Motorboote, die immer wieder besonders dicht um die Hightechyacht kreisten. Die "Skandia" wählte eine Route weiter draußen auf See und egalisierte der Rückstand.

Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2008 - Photo: © ROLEX/Carlo Borlenghi
Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2008 - Photo: © ROLEX/Carlo Borlenghi

Bei Einbruch der Dunkelheit errechnete der satellitengestützte Tracker im Internet auf der Eventwebsite www.rolexsydneyhobart.com die "Skandia" als Gesamtführende. Allerdings war die Position der "Wild Oats XI" wegen fehlender Positionsreporte nicht exakt. Platz eins nach berechneter Zeit, also unter Berücksichtigung der Handikapfaktoren, wechselte beinahe stündlich. Nach dem begehrten Tattersalls Cup und einer edlen Rolex-Armbanduhr streckten die "Yendys", "Shogun", "Quest", "Quantum Racing" (alle Australien) und andere die Hände aus.

WALROSS 4, Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2008; ROLEX/Daniel Forster
WALROSS 4, Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2008; ROLEX/Daniel Forster

Nach Mitternacht wurde die "Walross IV" an 30. Stelle gelistet. Die zwölfköpfige Crew des Akademischen Segler-Vereins war gesund und frohen Mutes, aber ohne allzu große Erwartungen in das Rolex Sydney Hobart Yacht Race gegangen. In der Wertungsgruppe IRC 2 ist der Neubau das potentiell langsamste Schiff, hat also den niedrigsten Rennwert. "Dadurch kommen wir an der ersten Tonne sicher nichts ins Gedränge", meinte Skipper Masilge augenzwinkernd. Nach zwölf Stunden hielt die "Walross IV" Anschluss an ihre direkten Gegner und schlug sich wacker.

Die Aussichten auf einen neuen Streckenrekord waren nach den jüngsten Windvorhersagen am Starttag nicht mehr allzu günstig, da sich ein Hochdruckkeil mit schwacher, drehender Brise in den Weg der Rekordjäger schob. Sie müssten am Sonntagmorgen um 7.40 Uhr Ortszeit über die Ziellinie segeln, um die 42 Stunden, 40 Minuten und zehn Sekunden, gehalten seit 2005 von der "Wild Oats XI", zu brechen.

 

Rolex Sydney - Hobart Race - bald geht´s los ...

LOKI - SOLAS  - SOLAS Big Boat Challenge 2008 New Reichel Pugh 63, Loki Photo: © ROLEX/Carlo Borlenghi
SOLAS Big Boat Challenge 2008 New Reichel Pugh 63, Loki Photo: © ROLEX/Carlo Borlenghi

25.12.2008 - In knapp 5 Stunden fällt im Hafen von Sydney der Startschuss zum 64. RSHR und die Wettervorhersagen lassen ein schnelles Rennen für die Topfavoriten erwarteten. Wind aus Nordosten mit 20-30 kns ist genau dass, was den Kippkiel Max WILD OATS XI unter Skipper Mark Richards zu 4. Mal hintereinander die Line Honours einsacken lassen könnte.

SOLAS Big Boat Challenge 2008 Wild Oats XI & Skandia Photo: © ROLEX/Carlo Borlenghi
SOLAS Big Boat Challenge 2008 Wild Oats XI & Skandia Photo: © ROLEX/Carlo Borlenghi

Bei diesen Windverhältnissen wird es für die Yacht aber schwer werden, auch den Sieg nach berechneter Zeit zu holen. Hier sind die Augen auf die starke Flotte der MiniMaxis gerichtet: YENDYS, LIMIT und die brandneue LOKI, BLACK JACK und andere Rennyachten in der Länge um die 20 m Bootslänge wollen der WILD OATS einen engen Kampf um den Tattersall-Cup liefern. Die Navigatoren der Supermaxis sehen die Gefahr, dass sie vor Erreichen der Bass Straße die in ein Schwachwindgebiet hineinstoßen und dort kleben, während von hinten sich die Pocketracer den Wind mitbringen und mit doppelten Bootsspeed den herausgesegelten Vorsprung abknappern könnten. Aber richtig hart sieht die Vorhersage für die kleineren Yachten aus: In zwei Tagen, also dann, wenn die Großen schon ihr erstes Bier in Hobert reinpfeifen, bekommen sie es in der Bass Straße auf die Nase! Für Sonntagnacht wird eine große Sturmfront von Westen her erwartet, die in der Bass Straße für Starkwind, möglicherweise auch Sturmböen aus West sorgen kann, der im Laufe des Montags dann auf Süden drehen und somit den Booten eine üble Kreuz bescheren wird.

The Rolex Trophy 2008 Yendys, Owner: Geoff Ross, Sail n: 1836, State: NSW, Division: IRC, Design: Reichel Pugh 55 Photo: © ROLEX/Carlo Borlenghi
The Rolex Trophy 2008 Yendys, Geoff Ross, Design: Reichel Pugh 55 Photo: © ROLEX / Carlo Borlenghi

 

Vendée Globe - Es bleibt spannend!

ROLAND JOURDAIN (FRA) - 24/12/2008 - PERE NOEL
ROLAND JOURDAIN (FRA) - 24/12/2008 - PERE NOEL -PHOTO : ROLAND JOURDAIN / VEOLIA5

25.12.2008 - Aber trotzdem bleibt noch etwas Zeit für einen Weihnachtsgruß an alle SeglerInnen auf der Welt, dem wir von SailingAnarchy.de uns gerne anschließen. Aktuell besteht die Chance, dass der Spitzenreiter Michael Desjoyeaux in die Gefahr gerät, seinen Führung zu verlieren. Aktuell segelt er mit nur 6,5 kns südlich von Neuseeland in Richtung Pazifik derweil ihm Nikolaus Jourdain mit 16,5 kns auf den Fersen ist.

 

Weihnachten steht vor der Tür

Walross IV - Photocredit: ASV Berlin
Walross IV - Photocredit: ASV Berlin

23.12.2008 - Und die Segler in Australien flüchten wie in den letzten 64 Jahre häufig am zweiten Weihnachtstag vor dem Familienstress, steigen in Sydney auf ihre Yachten und richten den Bug nach Süden mit Ziel Hobart! In diesem Jahr hält die Walross IV vom ASV Berlin die deutsche Farben hoch und nimmt unter ihrem Berliner Bärenspi an der Sause teil. Alles Gute für die Crew um Skipper Christian Masilge und die besten Wünsche zu Weihnachten aus der fernen Heimat! Und dank Internet kann man den Start in einem Livestream auf Yahoo Sport live verfolgen. Ansonsten gilt wie im vergangenen Jahr: Die Website des Rolex Sydney-Hobart Race ist eine der besten Sites, auf der man eine Segelregatta verfolgen kann!

 

VOR - Singapur

Telefonica Blue, skippered by Bouwe Bekking (NED) takes first place on leg 3 of the Volvo Ocean Race from India to Singapore, crossing the finish line at 14:51:22 GMT-  Photocredit: Dave Kneale/Volvo Ocean Race
Telefonica Blue im Ziel in Singapur, Montag 14:51:22 GM T- Photocredit: Dave Kneale/VOR

22.12.2008 - Heute nachmittag kreuzte Skipper Bouwe Bekking und seine Crew mit der Tel Blue als Erster über die Zielline in Singapur. Das Rennen war über die gesamte Strecke spannend, permanente Positionswechsel zwischen den Topbooten sorgte für Aufregung und Abwechslung auf der endlosen Kreuz über den Golf von Bengalen. Die letzten 50-80 sm waren taktisch noch mal anspruchsvoll, die Kreuz wurde zusätzlich durch den starken Schiffsverkehr in der Straße von Malakka, Fischerboote, Netze und Treibgut asiatisch scharf gewürzt. Telefonica Blue konnte das Finish von der Spitze aus kontrollieren, hinter ihr lieferten sich im Abstand von nur wenigen hundert Metern zueinander PUMA und die beiden ERICSSON Yachten einen ewigen Kampf um die Plätze. Am Ende hat die rote Katze ihre Nase vorne, ERICSSON 3 kam 1:47 min später in Ziel mit nur 40 Sekunden Vorsprung auf dem Gesamtführenenden  ERICSSON 4. Diese Dichte ist unglaublich, die ersten vier Boote lagen nach fast 2.000 sm im Ziel nur 40 Minuten auseinander.

PUMA Ocean Racing, skippered by Ken Read (USA) takes second place on leg 3 of the Volvo Ocean Race from India to Singapore, crossing the finish line at 15:08:01 - Photocredit: Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race
PUMA Ocean Racing, Skipper Ken Read, finish at 15:08:01 - Photocredit: Rick Tomlinson/VOR

 

Böse Kinder bekommen keine Schokolade!

22.12.2008 - Alan Block, CEO des US-amerikanischen Teams "Anarchy Challenge", wurde am 18.12.2008 vom America’s Cup Management ACM informiert, dass die Nennung für den 33sten America's Cup zurückgewiesen wurde.

Obwohl er keine formelle Ablehnung erhalten habe, sagte Block, wurde ihm von Paco Latorre, Director of Communications bei ACM, in einem Telefonat mitgeteilt, die Einschreibung des Sailing Anarchy Yacht Clubs sei "nicht vollständig genug, um ernst genommen zu werden", und dass der Cup-Verteidiger das Gefühl habe, die Segel-Webseite und das dazugehörige America's Cup-Forum seien "Alinghi in den letzten sechs Jahren nicht freundlich gesonnen" gewesen. Weiter in der Pressemitteilung des SAYC ...

Das ACM die Meldung des SAYC nicht angenommen hat, ist eigentlich keine große Überraschung. Aber die Meldung eines offiziell bei US Sailing registierten Club zu ignorieren und mit widerborstigem Verhalten von SA.com gegenüber Alinghi in den letzten Jahren zu begründen, spricht Bände und läßt einen üblen Vorgeschmack aufkommen, wenn man an die Zukunft des AC 33 denkt. Verstärkt wird dieser negative Eindruck dadurch, dass das neue Protokoll, dem die bis zum 15.12.2008 gemeldeten Team zustimmen mussten, offenbar in vielen Punkten dem Protokoll ähnelt, dass Alinghi/ACM/SNG nach der Cupverteidigung in 2007 vorgeschlagen hatte und dass von vielen Teams als einseitig und Alinghi bevorteilend eingeschätzt wurde.

Mal sehen, wie es weiter geht. Die Unterstützer der Anarchy Challenge habe mittlerweile eine Petition gestartet, die man sich als Unterstützer und / oder Clubmitglied online beteiligen kann. Also macht mit und treibt die Zahlen hoch!

 

Volvo Ocean Race - Leg 3

 Rain clouds ahead for Team Russia, on leg 3 of the Volvo Ocean Race from India to Singapore - Photocredit: Sergey Bogdanov/Team Russia/Volvo Ocean Race
Regen voraus für Team Russia - Photocredit: Sergey Bogdanov/Team Russia/Volvo Ocean Race

21-12-2008 - Asche über mein Haupt, die dritte Etappe des VOR ist bei uns etwas arg kurz gekommen. Aber im großen und ganzen lief das Rennen nach Singapur wie man beim Start in Indien vermutet hatte: Runter nach Süden, haltet Euch von der Abdeckung in Lee von Sri Lanka frei und dann seht zu, dass ihr die beste Kombination aus Gegenstrom und Amwindkreuz erwischt. Telefonica Blue setzte seine Chips auf die Südroute, der Favorit Ericsson 4 war am nördlichen Ende des Teilnehmerfeldes positioniert. Bekking hatte tatsächlich lange die Nase vorne, aber vor der Einfahrt in die Straße von Malakka dreht Torben Grael wieder auf, schloss von Norden runter als erster an dem Wertungspunkt vorbei und sackte erneute die maximale Punktzahl ein. Der Vorsprung des schwedischen Bootes wuchs auf mehr als 50 sm an, aber heute Nacht passierte dann das Unerwartet: Ericsson 4 parkte in einer Flautenzone ein, die übrigen Yachten gingen bis dicht unter das Festland von Malaysia, blieben dort in der Nachtbriese und zogen an dem Spitzenreiter vorbei - Ooophs und schon war die E4 auf den 5 Platz durchgereicht worden!!!

VOR-Leg 3 - Endkampf - Screenshot: Copyright VOR.com
VOR-Leg 3 - Endkampf - Screenshot: Copyright VOR.com

Aktuell (d.h. 20:30 Uhr) hat die Telefonica Blue wieder die Führung übernommen, 1 sm hinter hier liegt die Ericsson 3 mit dem Nordic Team am Bord vor der PUMA, gefolgt von der Ericsson 4. Es bleibt also sehr spannend auf den letzten Meilen bis Singapur, wo die Crews das Weihnachtsfest feiern werden.

 

Vendée Globe - Rettungsaktion Elies abgeschlossen

YANN ELIES (FRA) / GENERALI  RESCUE BY HMAS ARUNTA - 20/12/2008 - PHOTO : LT COMMANDER PETER FOSTER, HMAS ARUNTA / COMMONWEALTH OF AUSTRALIA 2008 / VENDEE GLOBE
Photocredit: Lt.Commander Peter Foster, HMAS ARUNTA / Commenwealth of Australia 2008

21.12.2008 - Dank des Rettungseinsatzes der australischen Marine wurde Yann Elies gestern von der GENERALI abgeborgen. Mittlerweile ist die Fregatta ARNUTA wieder auf Kurs zu ihrem Heimanthafen Perth in West-Australien und Marc Guillemot brachte seine  SAFRAN wieder in den Rennmodus für das Vendée Globe zurück.

Generali + Safran, Bergung Elies - PHOTO : ABLE SEAMAN
Photocredit: Able Seaman, HMAS ARUNTA / Commenwealth of Australia 2008

Offensichtlich hat die ARUNTA auf ihrem Rückweg einen kurzen Schlenker gemacht und die Gelegenheit genutzt, um bei Mike Golding nach dem Rechten zu sehen und ihn mit Diesel zu versorgen. Der Brite steuert die ECOVER unter Notrigg Richtung Australien und wird sich über den Besuch gefreut haben.

ON BOARD ECOVER / SKIPPER : MIKE GOLDING (UK) - 21/12/2008 - RETIRED ECOVER REFUELED BY HMAS ARUNTA WICH RESCUED YANN ELIES (FRA) - PHOTO : MIKE GOLDING / ECOVER/ VENDEE GLOBE
HMAS ARUNTA nach der Treibstoffübergabe an ECOVER - Photocredit: Mike Golding / ECOVER/ Vendée Globe

 

Vendée Globe - Yann Elies abgeborgen!

Kurz vor der Bergung: HMAS ARUNTA, Generali und RIB - Photocredit: MARC GUILLEMOT / SAFRAN / VENDEE GLOBE
HMAS ARUNTA, Generali und RIB - Photocredit: MARC GUILLEMOT / SAFRAN / VENDEE GLOBE

20.12.2008 - Heute morgen hat das Drama im Südpolarmeer ein gutes Ende genommen: Ein Bergungsteam setzte von der australische Fregatta HMAS ARUNTA per RIB zu dem schwerverletzten Skipper der GENERALI über und leistete Erste Hilfe. Marc Guillemot von der SAFRAN, der seit der Nacht auf Freitag in der Nähe der GENERALI auf Stand-by war, beschrieb das Manöver der Marinesoldaten als “hochprofessionelle Arbeit”. Die Seeleute bereiteten Elies für den Transport per Schlaucher vor, übergaben ihn bei hohen Wellengang auf das Rettungsboot, dass ihn zu dem Kriegsschiff brachte. Dort wurde der verletzte Skipper in die Obhut der Ärzte übergeben. Das RIB kehrte zur GENERALI zurück und holte 2 Seeleute ab, die in der Zwischenzeit die Segelyacht so gesichert hatten, dass das Boot unter dem maximal gerefften Großsegel mit verschlossenem Niedergang auf Drift gehen kann. Mittlerweile ist ein Teil der Mannschaft des Team GENERALI auf dem Weg nach Australien, um sich mit einem Motorboot auf die Suche nach der Rennyacht zu machen. Die Regattaleitung der Vendée Globe verfolgt weiterhin den Kurs der GENERALI, um so deren Bergung zu unterstützen.

Yann Elies  - Generali  - Photocredit: MARC GUILLEMOT / SAFRAN / VENDEE GLOBE
GENERALI - Photocredit: MARC GUILLEMOT / SAFRAN / VENDEE GLOBE

 

Südwärts

Beluga Racer Kurs Süd - Albatros - L2 - Photo: Beluga Racer. com
Beluga Racer L2 - Photo: Beluga Racer. com

18.12.2008 - Boris Herrmann und Felix Oehme haben bereits kurz nach dem Start der zweiten Etappe des PGOR mit dem BELUGA RACER die Führung in der Classe 40 Wertung übernommen und wir hatten das Glück, Anarchist Boris am Dienstag Abend per Skype auf seinem Weg ins Südpolarmeer zu erwischen. Boris und Felix waren gerade mit einer tricky Wettersituation beschäftigt und freuen sich, wenn man sie auf der Beluga Website begleitet. Sie haben nun einen Podcast eingerichtet, in dem sie ihr Rennen kommentieren. Also nutzt die Gelegenheit, schaut auf der Site rein, schick ihnen eine Email und unterstützt sie beim Routing. Derweil die beiden Deutschen eine eher konservative Taktik fahren und sich in der Mitte des Feldes günstig dafür positioniert haben, um auf das nächste Tief gen Osten zu springen, hat die KAZIMIR PARTNERS den Rückweg nach Kapstadt angetreten. Den Brüder Lenjohn und Peter van der Wel aus Südafrika macht der Mast ihres Classe 40 zu schaffen, der Spargel biegt sich am Wind offenbar furchtbar durch und sie wollen verständlicherweise mit diesem Rigg nicht noch knapp 7.300 sm bis Wellington weiter segeln.

Delta Lloyd - Defekt Kippkielmechanismus - Photocopyright: Sander Pluijm/Team Delta Lloyd/Volvo Ocean Race
Delta Lloyd - Defekt Kippkielmechanismus - Photocopyright: Sander Pluijm/Team Delta Lloyd/VOR

Bruch meldet im Volvo Ocean Race auch die Delta Lloyd. Das Team aus Ireland, dass mit dem Siegerboot des letzten VOR unterwegs ist, wurde heute von einem Knall aus der Routine des Amwindkurses geweckt. Da der Mast noch stand, konnte es nur etwas unter Deck sein, dass als Ursache in Frage kam. Und schnell hatte man dann entdeckt, dass eine der Kippkielhydraulikstempel aus der Rumpfkonstruktion gebrochen ist. Die Iren schleppen sich sich mit senkrecht fixierten Kiel und nur noch 9 kns Fahrt in Richtung Singapur. Weiterhin an der Spitze des Feldes fährt die Telefonica Blue, aber Ericsson 4 rückt den Spanier jetzt gewaltig auf die Pelle. Ich habe den Eindruck, dass die Südstrategie von Bouwe Bekking nicht aufgehen wird und die nördlich in mehr Wind positionierten Yachten jetzt an den Blauen verbei ziehen werden.

GENERALI - SKIPPER : YANN ELIES (FRA) - PHOTO : JEAN MARIE LIOT / DPPI
GENERALI - SKIPPER : YANN ELIES (FRA) - PHOTO : JEAN MARIE LIOT / DPPI

So ungefähr stelle ich mir die Situation vor, in der heute Yann Elies, Skipper der GENERALI bei der Vendèe Globe, auf dem Vordeck gearbeitet hat und plötzlich sein Schiff den Bug in eine Welle bohrte und so abrupt aufstoppte, dass der Franzose brutal hinkrachte und sich vermutlich den Oberschenkelknochen gebrochen hat. Mittlerweile läuft die Bergungsaktion an, von Perth aus ist eine australische Fregatte unterwegs zu einem Treffen mit der GENERALI. Zur Unterstützung von Elies hat die Wettfahrtleitung Marc Guillemot mit SAFRAN und Sam Davies gebeten, Kurs auf zu dem Verletzten zu setzen, um gegebenenfalls Hilfe leisten zu können.

 

Kein Scheiß jetzt, okay!?

SAYC - AC Challenger for the 33th AC; Photocopyright: SailingAnarchy.com
Photocopyright: SailingAnarchy.com

17.12.2008 - Endlich kommt Schwung in die verfahrene Americas Cup Geschichte! Der aktuelle Inhaber des “heiligen Grals des Segelsports” hatte alle an einem 33. AC interessierten Syndikate aufgefordert, bis zum 15.12.2008 eine Meldung abzugeben und damit kund zu tun, dass es bereit ist, sich unter ein derzeit noch in der Ausarbeitung und Abstimmung zwischen den Team Bertarelli und den potentiellen Challengers befindlichen Protokoll zu unterwerfen. Keine große Überraschung, dass BMW Oracle mit Larry Ellision und Russel Coutts sich darauf nicht eingelassen haben und weiterhin ihre Klagestrategie für ein singuläres DoG Match weiter betreiben. ABER ein Americas Cup ohne Beteiligung eines Bootes aus den USA hat es in der über 150 Jahre andauernden Geschichte dieser Regatta noch noch gegeben und so blieb dem Sailing Anarchy Yacht Club nicht anderes übrig, als seinen Hut in den Ring zu werfen und eine Meldung für den 33. AC abzugeben. Bislang zickt Alinghi zwar noch rum und behauptet stursteif, keine Meldung des SAYC erhalten zu haben, aber ich bin zuversichtlich, dass der CEO der Anarchy Challenge, Mr. Alan Block aka Mr. Clean, den Schweizern diesen Zahn noch ziehen wird. Was jetzt dringend gebraucht wird ist außer den 50.000 $ Meldegeld ein Boot der IACC V5, Crew für die Kiste steht dankt der weltweiten Anarchistenschar ohne Ende zur Verfügung. Daneben bemängeln die ewigen Nee-Sager zwar das Fehlen von solchen Kleinigkeiten wie Designer, Bootsbauer, Material, Sponsoren und Bier. Aber seien wir ehrlich: Was kann dem Segelsport besseres passieren, als das sich geballte Energie von Anarchie auf den AC stürzt und dieser Veranstaltung neues Leben einhaucht?

 

Vendèe Globe: Das Drama geht weiter!

ECOVER vor Südenglend - Photocredit: Mark Lloyd /DPPI / Vendee Globe
ECOVER vor Südenglend - Photocredit: Mark Lloyd /DPPI / Vendee Globe

16.12.2008 - Die Vendèe Globe zwingt die Schiffe durch die härtesten Seegebiete der Welt und der südliche Indische Ozean ist ein Ort, der den Steuermänner und -frauen und ihren Schiffen alles abverlangt. Und was nicht hält, was nicht ausreichend dimensioniert oder gar nicht sauber gebaut wurde, dass wird durch die Wind- und Wellenbedingungen gnadenlos aussortiert. Heute morgen übernahm der Brite Mick Golding mit der ECOVER die Führung von der seit einer Woche führenden PAPREC-VIRBAC, die durch einen Schaden an der Ruderanlage gehandicapt ist. Nach nur wenigen Stunden als Spitzenreiter meldete Golding der Rennleitung, dass eine Sturmböe in Kombination mit einer sehr hohen Welle den Mast vom seinem Schiff gefegt hat. Der Mast ist komplett weg, ebenso seine Segel. Nur noch der Großbaum und das Trysegel sind ihm geblieben um ein Notrigg zu bauen, mit dem er sich auf die ca. 1.500 sm bis Austrailien laufen will.

FONCIA -  Photocredit: Jean Marie Liot / DPPI
FONCIA - Photocredit: Jean Marie Liot / DPPI

Und was sich in den letzten Wochen angedeutet hatte, ist heute Wirklichkeit geworden: Michel Desjoyeaux hat mit FONCIA die Führung übernommen! Nach seinem Neustart hat er das gesamte Feld von hinten aufgerollt und dabei einen Speed durchgestanden, den die Spitzenreiter nicht toppen konnten. Kurz, Desjoyeaux segelt derzeit wie von einem anderen Stern! Wer nun dessen Führung in der Vendée Globe auf das Pech von Golding oder Dick schieben will, der sollte sich die Tatsache auf der Zunge zergehen lassen, dass FONCIA heute morgen um 10:00 mit insgesamt 466,6 sm das bislang schnellste Etmal in diesem Rennen hingelegt hat.

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Update VG: Spitzenreiter Dick meldet Ruderschaden!

Paprec-Virbac, Photo Jean Marie Liot / DPPI / Vendee Globe

15.12.2008 - Das Massaker im Südpolarmeer bei der Vendee Globe geht weiter! Der das Feld bislang anführende Jean-Pierre Dick musste nach einem Schaden an dem Steuerbordruder der Paprec-Virbac das Tempo deutlich runternehmen. Sein Vorsprung von knapp 75 sm auf den engsten Verfolger wird wahrscheinlich schon morgen früh gegessen sein, denn derzeit stürmt ECOVER mit 20-22 kns von hinten heran.

 

Zum Heulen

CHEMINEES POUJOULAT AGROUND ON THE COAST OF PORT AUX FRANCAIS WITH ELEPHANT SEALS
CHEMINEES POUJOULAT AGROUND; PHOTO: THIBAULT VERGOZ / TAAF / VENDEE GLOBE

15.12.2008 - “Erst hat man kein Glück und dann kommt noch Pech dazu” Diese alte Trainerweisheit hat Bernhard Stamm bei der Vendée Globe in den letzten 24 Stunden erleiden müssen. Erst musste er wegen Problemen mit der Ruderanlage seiner CHEMINEES POUJOULAT die Kerguelen Insel anlaufen. Dort gelang es ihm und seinem Landsmann Dominique Warvre nicht, die Yacht an einer Mooringboje zu befestigen, Sturmböje von 50 kns und mehr bliesen das Boot in ein Tangfeld und am Ende landete das manövierunfähige Schiff auf den Strand. Dort konnte es heute abgeborgen worden, aber der Rumpf ist auf der Backbordseite beschädigt und mach Wasser. Eine Reparatur des Schiffes auf den Kerguelen erscheint ausgeschlossen und Stamm versucht nun, dass seine Yacht als Decksfracht auf dem Versorgungsschiff MARION DUFRESNES in Richtung Reunion oder einen anderen Hafen zu bringen.

 

Nächster Halt: Wellington, Neuseeland!

Five minutes after the race started -Photocredit: Brian Hancock
5 Minuten nach dem Start - Photocredit: Brian Hancock

15.12.2008 - Mit einer Verzögerung von 24 Stunden schickten die Organisatoren des PGOR heute die teilnehmenden 6 Yachten auf den ca. 7.500 sm langen Weg von Afrika nach Neuseeland. Angesichts der Wetterentwicklung hatte sich die Regattaleitung für eine Verschiebung entschieden und seien wir ehrlich, es gibt keinen vernünftigen Grund dafür, schon zum Anfang einer solch harten Etappe Bruch oder gar Verletzungen zu provozieren. Wir drücken Anarchist Boris Herrmann und seinem Mitsegler Felix Oehme die Daumen und wünschen Ihnen eine schnelle und sichere Reise auf ihrem Beluga Racer.

Beluga Racer heads for Wellington; Photocredit: Brian Hancock
Beluga Racer, Start 2. Etappe - Kapstadt - Wellington - Photocredit: Brian Hancock

 

Und raus bist Du ...

ARRIVEE DE TEMENOS II A
PHOTOCREDIT: TAAF / VENDEE GLOBE

14.12.2008 - Die Vendée Globe bestätigt wieder ihren Ruf als härtestes der Rennen um die Welt. Das Südpolarmeer spielt erneut den großen Prüfer und testet gnadenlos die Boote und deren Steuerleute auf Fehler in der Konstruktion, Bautechnik und Vorbereitung. In den letzten 24 Stunden zollten die Teilnehmer aus der Schweiz einen hohen Tribut: Dominique Wavre kämpfte sich mit einem gebrochenen Kielkopf in die Sicherheit des “Port aux Francais” auf den Kerquelen Inseln und hofft, dass er das Teil soweit repariert bekommt, dass er bei guten Wetterbedingungen den Sprung nach Australien wagen kann. Berhard Stamm hat sich am Samstag von dem Rennen abgemeldet: Eines der beiden Ruderlager ist am zerbröseln und er sieht derzeit keine Chance, wie er diesen Schaden mit Bordmitteln beheben kann.

 

Update VOR - Start 3. Etappe

PUMA Ocean Racing leads the fleet at the start of leg 3 of the Volvo Ocean race, from Cochin, India to Singapore; Photocredit: Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race
Leg 3 VOR Cochin, India, to Singapore; Photocredit: Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race

14.12.2008 - Keine Ahnung, ob man Puma neu besohlt hat, jedenfalls hat Ken Read wieder einen Biltzstart hingelegt und führt das Feld der VOR Racer an. Die Navigatoren an Bord der Yachten sind offensichtlich nicht einer Meinung über die Entwicklung der Windes. Bereits jetzt zieht sich das Feld über ca. 7 sm Distanz seitlich auseinander. Puma, die Ericsson Boote, Telefonic Blue und Delta Lloyd sind raus auf Meer gefahren,  Team Russia und Green Dragon haben sich für einen Kurs dichter unter Land entschieden. Tel Black positioniert sich zwischen diesen beiden Gruppen. Es wird sich zeigen, wer die richtige Wahl getroffen hat.

The fleet battle for position at the start of Leg 3 of the Volvo Ocean Race 2008-09 from Cochin, India, to Singapore; Photocredit: Rick Tomlinson/Volvo Ocean Rac
Photocredit: Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race

 

VOR 2008 - Start 3. Etappe

The fleet line up at the start of leg 3 of the Volvo Ocean race, from Cochin, India to Singapore
Photocredit: Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race

13.12.2008 - Und ab dafür! Die 8 Yachten des VOR haben vor 2:45 Stunden sich auf den Weg nach Singapur gemacht, an der Spitze die üblichen Verdächtigen. Später mehr ....

PUMA Ocean Racing leads the fleet at the start of leg 3 of the Volvo Ocean race, from Cochin, India to Singapore
Photocredit: Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race

 

Startverschiebung beim Portimão Global Ocean Race

The Portimão Global Ocean Race fleet in Cape Town - Brian Hancock photo
The Portimão Global Ocean Race fleet in Cape Town - Photo Credit: Brian Hancock

12.12.2008 - Eigentlich sollten morgen die 6 Boote des PGOR in Kapstadt auf die zweite Etappe dieser Regatta um die Welt geschickt werden. Aber die aktuellen Wetterverhältnisse mit einer anhaltend heftigen Brise haben es der Regattaleitung leichtgemacht, sich für einen Verschiebung des Starts um 24 Stunden auf Sonntag, 08:30 UTC, zu entscheiden. Der Boote und ihre Crew werden auf der 7.500 sm langen Etappe nach Wellington in Neuseeland noch genug mit den Sturmtiefs südlich des 40. Breitengrad zu tun bekommen. Also keine Notwendigkeit, schon zum Start dieser langen Etappe Bruch zu riskieren. Wir drücken Boris Hermann und Felix Oehme die Daumen und wünschen Ihnen eine schnelle und sichere Reise durch das Südpolarmeer. Und natürlich sind wir gespannt, ob die beiden deutschen Teilnehmer mit der Beluga Racer ihren Sieg von dem ersten Teilabschnitt wiederholen können.

The fleet of Volvo Open 70's are moored ready for the start of leg 3, in Cochin, India; Photocredit: Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race
VO 70 vor dem Start in Cochin, India; Photocredit: Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race

Starkwind wird aller Voraussicht nach nicht das Problem sein, dass die 8 VO70 Racer auf ihrer 3. Etappe beim Volvo Ocean Race 2008 von Cochin in Indien nach Singapur quälen wird. Derzeit zieht es eher nach einem schwachwindigen Start am Samstag um 15:30 Ortszeit aus, für uns also Grund genug um 09:30 vor dem Rechner zu sitzen und die Liveübertragung im Internet zu begleiten.

 

Urlaub auf Lanzarote

Puerto Calero RC44 Gold Cup 2008 - Training day © Gilles Martin-Raget
RC 44 Lanzarote, Trainingtag, Photocopyright Gilles Martin-Raget

11.12.2008 - Es erstaunt mich immer wieder, wie viel Geld in Spanien in das Segeln gesteckt wird: Americas Cup in Valencia, Barcelona World Race, Starthafen des aktuellen Volvo Ocean Race, TP52 MedCup und nun zum Abschluß des Jahres der Puerto Calero RC44 Gold Cup auf Lanzarote. Es scheint dem Segelsport offensichtlich zu helfen, wenn Königs selbst Wassersportler sind. Also eher bescheidene Aussichten für Deutschland, einen König in spe kann ich nicht erkennen und Frau Merkel schätzt es offensichtlich lieber trocken und warm und geht in die Oper. Aber nicht die Hoffnung aufgegeben, vielleicht erwischt die eifrige Besucherin der Bayreuther Festspiele mal einen Fliegenden Holländer, der sie mit dem Segelvirus infiziert.

BMW ORACLE Racing - Puerto Calero RC44 Gold Cup 2008 - Training day © Gilles Martin-Raget
BMW ORACLE Racing - Training day © Gilles Martin-Raget

Mit dabei ist Larry Ellison, der seine neue RC 44 über den Kurs treibt und bei dem Wind um 20 kns die Produkte des Segelmachers seiner Wahl auf Herz und Nieren testet. Aber wahrscheinlich war wieder der Wetterfrosch daran schuld, dass ihm dabei der Gennaker sauber geplatzt ist.

Team Artemis - Puerto Calero RC44 Gold Cup 2008 - Day 2 © Nico Martinez
Team Artemis - Puerto Calero RC44 Gold Cup 2008 -  © Nico Martinez

Nach der ersten Round Robin liegt das Team Ceeref ungeschlagen an der Spitze des Teilnehmerfeldes. Steuermann James Spithill hatte einen super Lauf und verlor kein einziges der insgesamt 5 Rennen.

 

Da stand noch alles an Bord

Loick Peyron - Gitana Eighty - Photocredit: LOICK PEYRON / GITANA EIGHTY / VENDEE GLOBE
Photocredit: Loick Peyron / 04.12.2008 / VENDEE GLOBE

10.12.2008 - Aber heute gegen 13:00 GMT meldete sich Loick Peyron bei der Vendée Globe Regatta ab, da bei 30 kns Wind der Mast auf der GITANA EIGTHY runtergekommen ist. Das Boot lief lt. Peyron eigentlich ganz normal unter einem Reff im Großsegel, er war unter Deck als er ein lautes Geräusch hörte und als er nachschaute, war der Mast weg. Der Großbaum ist noch da und er wird versuchen, daraus ein Notrigg zu bauen, mit dem er den nächsten Hafen anlaufen wird.

 

Ja, ist denn schon Weihnachten?

Klassenboot 505er - Regattacrew 2009, Photocredit: 505er KV
Photocredit: 505er KV

08.12.2008 - Nö, aber der Nikolaus war schon da und die Klassenvereinigung der 505er hat ein dickes Päckchen für eine ambitionierte Einsteigercrew in diese Top - Jollenklasse gepackt. Das Rund-um-Sorglos Paket besteht aus dem Rondar 8669, einem aktuellen Boot in neuwertigem Zustand, Minimum-Gewicht, vollständig ausgestattet mit allen Trimm-Möglichkeiten, komplett mit Regattasegeln und obendrauf gibt es noch eine Haftpflicht-Versicherung durch Klassenvereinigung! Und dafür verlangt die KV noch nicht mal Eure Seele! Nur die Bereitschaft zur Teilnahme an mindestens 5 Ranglistenregatten in 2009: Europameisterschaft (Kieler Woche), Internationale Deutsche Meisterschaft (Travemünder Woche) und 3 weitere Ranglistenregatten aus dem deutschen Regattakalender. Okay, und da jetzt alle laut “Hier, hier!” schreien und leider nur ein Boot zur Verfügung steht, wird die KV ein Team aus den eingehenden  Bewerbungen auswählen. Also lest Euch bitte die bewußt einfach und offenen Bewerbungskriterien für das Boot durch und meldet Euch bis spätestens 30.01.2009 bei Andreas Jungclaus von der 505er KV.

 

4 Wochen auf See

PAKEA BIZKAIA - SKIPPER : UNAI BAZURKO  PHOTO : JACQUES VAPILLON / DPPI
PAKEA BIZKAIA - SKIPPER : UNAI BAZURKO PHOTO : JACQUES VAPILLON / DPPI

07.12.2008 - Vor einem Monat stachen die 30 Einhandseglerinnen und -Segler der Vendée Globe Regatta in See, um die Erde nonstop zu umrunden. Bereits nach weniger als 2 Tagen hatten die ersten Boote dem Sturm und dem Wellengang in der herbstlichen Biskaya Tribut gezollt und kehrten um zum Starthafen Les Sables d’Olonne. Nur dort konnten sie innerhalb einer Frist Reparaturen ausführen und anschließend das Rennen wieder aufnehmen. Mittlerweile haben 6 Teilnehmer das Rennen aufgeben müssen und heute meldet sich nach Kito de Pavant, Yannick Bestaven, Marc Thiercelin, Alex Thomson und Jérémie Beyou der Baske Unaï Basurko wegen Problemen mit seinem Steuerbordruder bei der Wettfahrtleitung ab. Der Skipper der Pakea Bizkaia glaubt nicht, dass er den Schaden mit Bordmitteln auf See reparieren kann und hat deshalb sein Schiff wieder auf Nordkurs ausgerichtet.

PAPREC-VIRBAC 2 / SKIPPER : JEAN-PIERRE DICK (FRA) - PHOTO : YVAN ZEDDA / PAPREC-VIRBAC / VENDEE GLOBE
PAPREC-VIRBAC 2 PHOTO : YVAN ZEDDA / PAPREC-VIRBAC / VENDEE GLOBE

Die Spitze in dem Rennen hat heute der Franzose Jean-Pierre Dick auf Paprec-Virbac2 übernommen. Das Feld der Spitzengruppe ist nach einem Monat auf See immer noch sehr dicht zusammen und segelt zum Teil so eng nebeneinander, dass die Skipper Angst gekommen, dass die automatischen Alarmsysteme sie bei einer Annäherung nicht rechtzeitig aus ihren Schlafphasen wecken und es zu einer Kollision kommt.

 

Laß Deinen Drachen steigen ...

04.12.2008 - Und zwar nach dem neuen Weltrekord für Segelboote: 47,35 kn auf der 500 Meter Strecke legte gestern Paul Larsen mit der VESTAS SAILROCKET als neue Rekordmarke auf. Dabei hat die “Boot” einen Topspeed lt. GPS von 51,76 kn erreicht und das bei einer Windgeschwindigkeit von nur 22 kns. Schaut in die Site von Paul Larsen rein, dass Projekt und seine Sponsoren & Unterstützer haben wirklich jede Aufmerksamkeit verdient, die sie bekommen können.

VESTAS SAILROCKET, Photocredit:  www.sailrocket.com

 

Herdentrieb

04.12.2008 - Versprochen ist versprochen und hier ist der angekündigte Bericht von Anarchist Umpire zu dem imponierenden Auftritt von insgesamt 6 der in China gebauten Longtze Premier bei der “Eisernen” am letzten Wochenende auf dem Bodensee. Euch viel Spaß beim Lesen und vielen Dank an Umpire für seine Nachtschicht:

Normale Menschen nutzen das erste Adventswochenende in der Regel zum Besuch von Weihnachtsmärkten, überfüllten Fußgängerzonen oder bleiben zu Hause und freuen sich, dass die Heizung funktioniert. Dann gibt es noch Segler, die sich mit Paddeln den Weg zur Hafeneinfahrt durchs Eis frei hacken, um an der alljährlichen Regatta der Eisernen beim DSMC in Konstanz teilzunehmen.

In diesem Jahr wurden diese Segler bei ausnahmsweise milden 6 Grad über Null, aber den leider üblichen 0-1 Bft. nach einer nur halbstündiger Startverschiebung um 12:30h auf die Bahn geschickt. Insgesamt über 210 Schiffe in den unterschiedlichster Jollen/Yacht Klassen, Einzelbauten und übergewichtigen Serienschiffen machten sich auf den gerade mal 5 sm langen Weg, der sich als eine echte Herausforderung herausstellen sollte.
Direkt nach dem Start setzten sich auf der rechten Seite des Parcours ein paar Boote von dem Rest des Feldes ab, allen voran ein paar Exemplare der hier debütierenden Longtze Premier aus dem Hause des Team China Americas Cup Syndikat. Diese wurden bis zur ersten Bahnmarke noch begleitet von anderen Spobos wie ESSE, Onyx und ähnlich leichterem Gerät. Die einzige (und frisch reanimierte) Libera „USS“ Carondimonio kam erst etwas später in die Puschen, konnte dann aber noch die erste Tonne auch als Erster runden, dicht gefolgt von der ersten Longtze mit dem Schweizer Ex-Starboot-Olympionike Res Bienz am Steuer. An dieser Reihenfolge sollte sich auch nichts mehr ändern, auch nicht mehr an den Windbedingungen während der Regatta: Null bis null Komma nix, ideale Voraussetzungen für die 6 Mini-Frühlingsrollen und ihre Crews.

Um eine Longtze in Fahrt zu versetzen genügte jeder ach so schwache Hauch Wind, was für verblüffte Segler, selbst auf den China-Booten, sorgte. Angesichts des Verhältnisses von Gewicht zu Segelfläche werden die meisten Segelexperten zwar sagen, dass die ja auch Laufen müssen, aber auch unter der Berücksichtigung dieser Tatsache war das Erstaunen durchweg groß. 300 kg Rumpfgewicht, 300 kg Ballast mit Bombe auf 1,80 m abgesenkt, 11,0 m (Carbon-)Mast bei einer Rumpflänge von 6,84 m und 2,58 m Breite. Das Großsegel mit knapp 21 qm ist, wie auf den großen Cuppern heute üblich, mit einem unglaublich weit ausgestellten Kopf versehen. Im Gegensatz zum AC ist es aber bei der Longtze nicht so einfach, jemand in den Mast zu winschen, der bei Bedarf die Latten nach einer Wende wieder in das Profil durchtritt. Deswegen hat man bei so wenig Wind einiges zu tun, um das Topgeraffel wieder richtig hinzubekommen, was mindestens 3 Versuche von geübten Schotten erforderte. Die 105 % Fock mit ihren 13 qm verursacht manchmal ebenfalls Toplattenprobleme, ist aber ansonsten sehr pflegeleicht. Der Holepunkt hat einen Längsspielraum von ca, 30 cm, die für das Trim völlig ausreichen. Sobald es über 60° AWA geht zieht sowieso der 60 qm Gennaker das Boot derart vorwärts, das einem mitunter ein Grinsen auskommt.

Longtze Premier, Cockpit, Photo: Graf Yachting

Technisch ausgestattet sind die Boote mit einem Mischmasch von Harken Beschlägen und China Spezialteilen. Alles von der Dimensionierung her zwar nicht üppig aber ausreichend, falls Windfinder nicht was von 40kns erzählt. Die meisten Leinen enden kurz hinter dem Gennakersack auf dem Cockpitboden und alles, was man gerne von der Kante aus bedient will, kann auch von dort aus getrimmt werden.

Bei dem Start dieser Bootsklasse war auch SailingAnarchy.de behilflich: Auf der Suche nach einem modernen Sportboot um auch junge Leute in China für den Segelsport zu begeistern, wurde der Syndikatschef von Team China Luc Gellusseau auf den Prototyp der Thompson 680 Sport gelotst, der im Dezember 2006 noch in Berlin lag. Nach nach 2 Stunden auf der Unterhavel bei 5+ Bft war er hellauf begeistert von dem Design des Neuseeländers Steve Thompson. Mit einigen Modifizierungen sind mittlerweile 25 Boote unter beachtlichen Qualitätsstandards in China gebaut worden, eine chinesische und europäische Klasse ist schon entstanden. So wird nächstes Jahr ein Europan Circuit abgehalten, beginnend im Februar beim Primo Cup vor Monaco, wobei mit mindestens 12 Longtzes am Start gerechnet wird. Vertrieben wird die Longtze Premier in Deutschlend und der Schweiz von Graf-Yachting in Kreuzlingen und soll all inclusive für 34.800 Euronen (inkl. 19% deutsche Mwst.) zu haben sein. Dafür spart man sich den Wasserliegeplatz, einfach den Hubkiel hochkurbeln, das Boot ausslipen und abstellt, fertig und heim …

Eiserne 2008 - Gesamtsieger Bienz & Crew

Leider hatte ich noch nicht die Gelegenheit das Boot bei richtig Wind zu segeln, aber bereits bei wenig Wind ist die Longtze definitiv ein Boot, dass viel Freude macht und ein großes Speedpotential hat. Das erklärt auch, warum bei der Eisernen direkt nach dem FSH zwei Longtzes in Ziel kamen. Berechnet nach Yardstick war das Treppchen trotz eines YS-Wertes von 87 ausschließlich in Besitz der Chinacupper und Sieger Res Bienz durfte den ewigen Wanderpokal der Eisernen bis zum nächsten 1. Advent mit nach Hause nehmen.

 

VOR 2008: Team Russia im Ziel

Team Russia, skippered by Andreas Hanakamp from Austria, finishes leg 2 of the Volvo Ocean Race, from Cape Town, South Africa to Cochin India. The boat crossed the finish line 13:23:30 GMT, Photocredit: Dave Kneale/Volvo Ocean Race
Photocredit: Dave Kneale/Volvo Ocean Race

04.12.2008 - Puuh, endlich im Hafen von Cochin ist als Letzter nun Team Russia unter ihrem Skipper Andreas Hanakamp eingetroffen. Er, sein Navigator und der an Bord als Vorschiffsmann arbeitende Eigner hatten vor den Doldrums alles auf eine Karte gesetzt und sich für einem einsamen Schlag von der Feld weg nach Osten hin entschieden. Leider ging der Schachzug komplett in die Hose, der Wind kümmerte sich einen Dreck um die Vorhersagen und die russische Yacht verhungert aufs übelste in der Flautenzone auf ihrem Weg nach Südindien. Ich denke, es hat schon was von Galgenhumor, wenn die Crew nun sagt, dass sie ausreichend Gelegenheit hatten, die Leichtwindeigenschaften ihres Bootes zu studieren ... Die anderen Teilnehmer haben ihre Boote bereits schon längst an Land gekrant und checken sie durch, um sie auf die kommende Etappe nach Singapur vorzubereiten.

Ericsson 4 is hauled out from the water in the stopover port of Cochin India, Photocredit: Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race
Photocredit: Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race

 

Zero, Baby

Seacart 30 - Zero Emission Projekt, Photocopyright:

03.12.2008 - Im Forum von SA.de wird bereits über Sinn oder Unsinn des Zero Emissions Projektes diskutiert, aber wer verrückt genug ist, um im Dezember mal so eben mehr als 2.000 sm auf der arschkalten Ostsee runterzureißen, der hat es auch verdient, dass er auf der Startseite von SailingAnarchy.de erscheint. Thomas Reinke und Michael Walter wollen mit ihrer Aktion auf die Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens im Bezug auf den Klimaschutz hinweisen und daran erinnern, dass heute schon die Möglichkeit besteht, klimaneutral oder -reduziert zu agieren. Und wenn die EU in Brüssel gestern entschieden hat, dass die wegen eines Käuferstreiks notleidende europäische Autoindustrie durch ein Aufweichen der ursprünglichen geplanten Vorgaben für den CO² Ausstoß von PKWs gepampert werden soll, dann zeugt das sowohl von einer glänzenden Lobbyleistung von Herr Wissmann als Präsident des Verbandes der Automobilindustrie als auch einem nicht wirklich überraschenden Ausmaß an Flexibiltät in den entsprechenden Gremien der EU Verwaltung. Diese butterweiche und rundgelutschte Entscheidung ist somit der beste Startschuß, den sich die beiden Kieler Multihullsegler und ihr Mitsegler Thomas Walter für das Projekt wünschen können. Am kommenden Sonntag geht es los, um 14:00 Uhr schickt die Kieler Stadtpräsidentin Cathy Kietzer den SeaCart 30 auf seine Reise über Dänemark,  Schweden, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Litauen und Polen.

 

Die Rote Gefahr

Longtze 680 auf dem Bodensee, Eiserne 2008, Photocopyright: © Longtze Yachts
Longtze Premier, Eiserne 2008, Photocopyright: © Longtze Yachts

01.12.2008 - Am letzten Wochenende fand auf dem Bodensee die berühmt-berüchtigte “Eiserne” statt. Berühmt für die Meldezahlen, mit der die Segelfreaks im Dreiländereck sich Anfang Dezember ein letztes Mal im Jahr auf das Wasser locken lassen, berüchtigt für die Windverhältnisse, die von dem jahreszeitlichen Schneetreiben, Starkwind und tpypisch Bodenseeflaute alles bereit halten kann. In diesem Jahr trat die Longtze Premier zum ersten Mal bei dieser Regatta an und das, wie bei Chinesen nicht unüblich, gleich im halben Dutzend. Bestückt mit hochkarätigen Steuerleuten und Crew demonstrierte das Steve Thompson Design bei dem diesjährigen flauen Wind die Vorteile von geringem Gewicht, schmaler Wasserlinie und großen Segelfächen. Die Longtze ist eine Modifikation der den Anarchisten bekannten T680 Sport, die von dem Americas Cup China Team vor 2 Jahren in Berlin getestet und für so gut befunden wurde, dass sie sich entschlossen haben, die Thompson 680 als Trainings- und Promotionboot einzusetzen. Seit Sommer diesen Jahres ist das Boot auch in Europa zu bekommen und am Bodensee scheint sich ein erster Schwerpunkt im deutschsprachigen Raum zu entwickeln. Anarchist Umpire steuerte bei der Eisernen eine Longtze Premier auf Platz 2 der Gesamtwertung - Herzlichen Glückwunsch! - und hat uns einen Bericht zu Regatta und Boot versprochen. Und damit man sieht, wie die T680 Sport / Longtze Premier bei mehr Wind geht, hier noch ein Bild vom Spaßrutschen bei 4 Bft im letzten Sommer in Berlin. Vielen Dank für das Photo an Jan Glas.

T680 Sport - Kieler Jungs in Berlin, Photocredit: Jan Glas
Photocredit: Jan Glas

 

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