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Auszeit
28.12.2007 - Das Jahr 2007 geht zu Ende und ich mache mich für ein paar Tage vom Acker. Jahreswechsel an der Ostseeküste, eine Woche raus aus Berlin und damit die Ruhe komplett ist: Kein Internetzugang in der Ferienwohnung ... Aus diesem Grund wünsche ich bereits heute allen Anarchisten und ihren Familien einen guten Rutsch in das neue Jahr und alle Gute für 2008.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei all den Seglerinnen und Seglern, die SailingAnarchy.de in dem letzten Jahr für sich entdeckt haben und mit ihre Meinung zu diesem Projekt nicht hinter dem Berg halten. Ohne Euch wäre SailingAnarchy.de nicht da, wo wir heute stehen. Mein ganz besonderer Dank gilt den Anarchisten, die sich die Mühe gemacht haben, uns mit brandaktuellen Infos von der Regattabahn, Projekten, Baustellen, Bildern und Texten zu versorgen. Danke auch an die Anarchisten, die sich im Forum registriert haben und uns an ihren Erfahrungen, Ideen, Vorschlägen und Meinungen teilhaben lassen.
Kommt alle gut rüber in das neue Jahr und ich hoffe, wir sehen uns auf der Regattabahn.
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Barcelona World Race - Update
Photocredits: Chris Cameron / DPPI / Barcelona World Race
28.12.2007 - Ganz kurz: Das BWR ist weiterhin ein materialmordendes Ausscheidungsrennen, bei dem es offensichtlich immer mehr darauf ankommt, seinen OPEN 60 möglichst unbeschädigt nach Hause zu bringen. Alex Thomson und Andrew Cape habe die HUGO BOSS in Wellington zu einem Reparaturstop festgemacht. Die Mechanik der Ruderblätter macht Probleme, die Dinger klappen anscheinend ohne Vorankündigung gerne mal nach oben. Was als Schutz gegen Beschädigung durch Treibgut gedacht ist, sorgte angeblich für einige ungeplante Halsen südlich von Australien. In Wellington wird demnächst auch die TEMENOS 2 mit Dominique Wavre und Michele Paret erwartet, die wegen Probleme mit dem Kiel ebenfalls einen Stop einlegen werden.
BWR 2007 - Credit Paprec-Virbac 2
Der Spitzenreiter PAPREC-VIBRAC 2 mit Jean Pierre Dick und Damien Foxall hat heute ebenfalls Probleme mit den Ruderblätter gemeldet. Allerdings haben die zwei die Reparatur unterwegs erledigt und sind weiterhin auf Kurs Kap Hoorn unterwegs.
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Lupenreiner Hattrick für WILD OATS XI
©Photo:ROLEX/Carlo Borlenghi
28.12.2007 - Zum dritten Mal in Folge gewinnt Bob Oatley und sein Skipper Mark Richards mit dem SuperMaxi WILD OATS XI das prestigeträchtige Rolex Sydney Hobart Race. Viele Segler hatten die 30 Meter Rennyacht auf ihrem Wettschein ganz oben notiert und mit ihrem Tipp Recht behalten. Mit einem brandneuen Mast und einem Fathead-Großsegel hat die von Reichel / Pugh gezeichnete Yacht ihre Leistungsfähigkeit nochmals steigern können. Die WILD OATS dominierte das Rennen von Anfang an und segelte einen klaren Start-Ziel Sieg nach Hause.
Photo credit: Rolex / Daniel Forster
Die CITY INDEX LEOPARD machte zwar das Rennen der schnellsten Schiffe spannend, hatte aber bei dieser Auflage des SHR nie eine wirkliche Chance gegen dem Lokalmatador aus Sydney. Offensichtlich hat der Wind in diesem Jahr nicht ausgereicht, um die 10 Tonnen schwerere LEOPARD richtig auf Touren zu bringen.
© ROLEX / Daniel Forster
Mit gebrochenen Schwingen beendet der dritte Supermaxi das Rennen. SKANDIA hatte sich gute Chancen auf den Sieg über alles nach IRC ausgerechnet. Dem Handicap zuliebe hatte man auf ein neues Fathead-Großsegel verzichtet, dass auf den beiden anderen Maxis zum Einsatz kam. Doch alle Rechnerei ist für die Katz, wenn der Mast bricht ...
©Photo:ROLEX/Carlo Borlenghi
Die Wertung über alles wird aktuell von der ROSEBUD angeführt. Die erste STP 65 der Welt hatte bereits in den Vorbereitungsrennen ihre Leistungsfähigkeit gezeigt und kam als vierte Yacht ins Ziel. Noch ist der Sieg für die Amerikaner nicht in Sack und Tüten, theoretisch können einige der noch im Rennen befindlichen Yachten die Gäste aus den USA von den Siegertreppchen verdrängen.
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Rolex Sydney-Hobart Race - Update: Wild Oats XI klar in Führung
27.12.2007 - Wenn kein Bruch mehr dazwischen kommt, wird in den nächsten Stunden der SuperMaxi WILD OATS XI den angestrebten Hattrick schaffen und zum dritten Mal nach 2005 und 2006 den Pokal für das schnellste Schiff dieser Regatta gewinnen. Dicht hinter der WO liegt auf dem zweiten Platz die CITY INDEX LEOPARD aus Großbritannien. Die SKANDIA meldete einen Bruch ihrers Mastes. Der Carbonspargel ist über der dritten Saling gebrochen, doch das Schiff will das Rennen zu Ende segeln. Es bleibt spannend in der Wertung für das beste Schiff nach IRC. Morgen mehr ....
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Noch mehr Festtagsstimmung durch rote Kleidung
Photo by: Rolex / Daniel Forster
25.12.2007 - Heiligabend ist vorüber und der Nikolaus hat jetzt etwas Zeit und kann sich im Hafen von Sydney einige der Yachten anschauen, die in wenigen Stunden zum Rolex Sydney-Hobart Race starten werden. Die Wettervorhersage läßt in diesem Jahre einen neuen Rekord als eher unwahrscheinlich erscheinen. Die drei Supermaxis WILD OATS XI, CITY INDEX LEOPARD und SKANIDA werden sich trotzdem einen engen Kampf um den John H. Illingworth Pokal für das schnellste Schiff liefern. Aber es sieht nicht danach aus, dass diese Maxis in diesem Jahr eine Chance auf das Double habe und auch den Tattersall´s Cup für das beste Schiff unter sich ausmachen werden. In dieser Wertung haben in diesem Jahr viele Yachten gute Chancen auf einen der vorderen Plätze. Als sehr stark wird die amerikanische ROSEBUD eingeschätzt, aber auch die australische YENDYS wird hoch gewettet.
Photo credit: Rolex / Daniel Forster
In knapp 3 Stunden fällt der Startschuß und ich kann jedem nur den ausgezeichneten Racetracker der Regatta empfehlen. Viel Spaß dabei und Euch allen wünsche ich noch einen schönen 2. Weihnachtsfeiertag.
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Süßer die Glocken nie klingen ...
24.12.2007 - Laßt uns heute mal kurz an die vielen Sehleute da draußen fern der Heimat denken ... Ich wünsche allen Segelanarchisten ein frohes Weihnachtsfest und etwas Schönes zum Auspacken unter dem Christbaum. Aber dass mir jetzt keiner kommt und meint, ein paar neue Fender könnte man eigentlich immer gebrauchen ...
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BWR - Update: Da sind es nur noch 5 ...
Photocredit: Oliver Bossecker
22.12.2007 - Das Barcelona World Race bleibt spannend, aber von den gestarteten 9 Yachten sind nur noch 5 im Rennen. Am letzten Montag kam das Aus für die VEOLIA ENVIRONNEMENT von Roland Jourdain and Jean-Luc Nelias: Nur wenige Stunden nach ihrem erfolgreichen Reparaturstopp auf den Kerguelen Inseln schlug das Schicksal zu und fällte den Carbonmast des Open 60. VEOLIA ENVIRONNEMENT ist derzeit unter einem Notrigg aus Großbaum und einem der langen Salingsauslegern gen Australien unterwegs.
Photocredit: Yann Liberssart
Wenige Stunden vorher meldete Dominique Wavre von der TEMENONS 2 der Regattaleitung, dass sie einen Rostflecken an ihrem Kippkiel entdeckt haben, der immer größer wird. Da mit Bordmittel an dem Kiel nichts zu machen ist, werden sie versuchen, die Yacht heil nach Neuseeland zu bringen und in Wellington einen Stop einlegen. Von einem echten Rennen kann man nach dem Ausscheiden von 5 Yachten nicht mehr sprechen.
Photocredit: Oliver Bossecker
Aktuell verfolgen wir zwei eigentlich getrennte Rennen: An der Spitze liegt die PAPREC-VIBRAC 2 mit Jean Pierre Dick und Damien Foxall, die sich ein enges Match mit Alex Thomson und Andrew Cape auf der HUGO BOSS liefern. Der Engländer ist nur 89 sm hinter den Franzosen und die HUGO BOSS hat mit ihrem Weltrekord gezeigt, wie schnell sie sein kann. Am Ende des Feldes kämpfen die beiden spanischen Boot um den letzten freien Platz auf dem Treppchen. Aber mit einem Rückstand von 1.962 sm bzw 2.932 sm auf den Spitzenreiter segeln MUTUA MADRILENA und EDUCACION SIN FONTERAS ihr eigenes Rennen ohne jede Chance auf den Sieg. Es sei denn, vorne fallen noch einige Masten über Bord ...
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Winterzeit, Weihnachtszeit, Segelzeit ...
CITY INDEX Leopard, Photocredit: Andrea Francolini,afrancolini.com
17.12.2007 - Bei uns stehen die Boote aufgebockt im Winterlager und erholen sich den den Strapazen der letzten Monate. Gott sei Dank ist nicht überall Schicht im Schacht und so dürfen am zweiten Weihnachtstag die besten Regattayachten der Welt wieder ran und stellen sich den Herausforderungen des berühmten Rolex Sydney Hobart Race. Bei diesem Höhepunkt im Regattakalender der internationalen Offshore Szene werden die Maxis und Supermaxis die Blicke der Zuschauer aus aller Welt auf zu sich ziehen. Einer der großen Favoriten auf die Trophäe für das “First Ship Home” wird leider weitere 12 Monate auf seine Siegchance warten müssen. Heute hat die MAXIMUS ihre Meldung zurückgezogen. Bei der Überführung des Supermaxis von Auckland nach Sydney hat es “Knack” gemacht und der Kippkiel zeigt einen häßlichen horizontalen Riss unterhalb des Drehachse.
Photo credit: Rolex / Daniel Forster
Damit sind die Chancen von Bob Oatley und seiner WILD OATS XI gestiegen, in diesem Jahr den Hattrick zu schaffen und das Rennen wie schon 2005 und 2006 zu dominieren. Aber mit der SKANDIA steht ein weiterer 30-Meter-Renner auf der Startliste, der das Potential für die Line Honours hat. Und die britische CITY INDEX LEOPARD hat sich bestimmt nicht auf den weiten Weg nach Australien gemacht, um dort nur mal nach den Koalas zu schauen.
ROSEBUD, Roger Sturgeon, Photo: ROLEX/Daniel Forster
Gespannt ist man auf den Auftritt der amerikanischen ROSEBUD, die auf den Sieg unter dem IRC Vergütungssystem zielt. Als STP 65 entsprechend den Regeln dieser Box Rule Klasse eher konservativ und ohne Kippkiel ausgerüstet, wird man abwarten müssen, wie sich das Boot gegen die großen und kleineren Canter schlagen wird. Mit wachen Augen und großen Interesse wird man auf der Knierim Werft das Abschneiden der ROSEBUD verfolgen, baut man dort aktuell an der ersten STP 65 für einen deutschen Eigner.
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Update Barcelona World Race - Minus 3
Photocredit: Eben Human - Die Burger
14.12.2007 - Drei, zwei, eins, ... Nee, nicht Deins, sondern nur noch 6 Open 60 sind auf der Hatz rund um den Globus unterwegs. Nach dem Teilbruch des Mastes auf PRB, dem vollständigen Verlust des Riggs auf der DELTA DORE hat heute ESTRELLA DAMM als drittes der 9 teilnehmenden Yachten die Regatta abgebrochen. Der Ruderschaden ist zwar reparable, aber mit einem Rückstand von ca. 2.500 sm auf die Spitzengruppe macht lt.Guillermo Altadill die Wiederaufnahme des Rennens wenig Sinn. Mehr auf der Website von ESTRELLA DAMM und beim BWR direkt.
Vielleicht erleben wir ja die Geburt einer neuen Regatta: Kapstadt - Le Havre. Vielleicht als Zubringerwettfahrt zur nächsten Vendee Globe? Die ersten drei Teilnehmer in der Open 60 Klasse sind ja bereits vor Ort ...
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Nachwuchs bei Familie Mini
Copyright: Schickler Tagliapietra
13.12.2007 - Es ist kaum einen Monat her, dass das letzte Transat 650 in Brasilien zu Ende ging, doch schon regt sich was Neues in der Classe Mini. Auf der Bootsmesse in Paris wurde u.a. über die neue Regelung für das nächst Mini Transat, dass Herz- und Prestigerennen der Klassenvereinigung, diskutiert und abgestimmt. Neben diesen Formalitäten zu den Regeln für den nächsten Klassenhöhepunkt gab es auch neue Ideen und Boote, die für das kommende Transat 650 gebaut werden sollen.
Mit neuen Designs drängen einige Werften in das Segment der Serienboote und versuchen sich in dieser Konstruktionsklasse zu etablieren. Für die Classe Mini ist jeder neuer Entwurf erst einmal ein Prototyp und fährt in einer separaten , heiß umkämpften Wertung. Und das macht auch Sinn, denn gerade bei den Protos geht einiges, was bei den Serienyachten auf der Strecke bleibt, z.B. verbreiterte Kippkiele, Steckschwerter und ähnliche Raffinessen. Solche Details sind bei den Protos mittlerweile Standard und machen die kleinen Kisten zu Raumwindrennern. Aber diese individuellen, raffinierten Detaillösungen, von denen jeder Skipper und Designer seine eigenen Vorstellungen für die optimale Lösung hat, treiben den Preis für die Yachten in die Höhe.
Das Mini Transat hatte immer den Anspruch, eine Hochseeregatta für den kleinen Mann zu sein. Auch einem ambitionierten Träumer sollte es möglich sein, mit überschaubaren finanziellen Aufwand Ozeanrennen auf sportlich hohem Niveau zu segeln. Um diesen Gedanken zu stärken, wurde von der Klassenvereinigung bereits vor Jahren eine getrennte Wertung für Serienboote und Protos eingeführt. Bei den Serienbooten geht es – wenn man das bei diesen 6,50 Meter langen Surfbooten überhaupt sagen kann – deutlich konservativer und deshalb kostengünstiger als bei den High-Tech Protos zu. Als Serienboot wird ein Entwurf erst dann von der Klasse anerkannt, wenn mindestens 10 baugleiche Einheiten auf dem Wasser unterwegs sind.
Den Status eines Serienbootes strebt ein neues Design aus dem Büro Schickler Tagliapietra an. Doug Schickler ist einigen Anarchisten u.a. von seinen Beiträgen auf SailingAnarchy.com bekannt, wo er seinen Entwurf eines Class 40 vorgestellt hat. Mit der 2win650 haben Schickler Tagliapietra einen Mini entworfen, die ihre langjährigen Erfahrungen und Vorstellungen vom Yachtentwurf auf nur 6,50 m Schiffslänge umsetzen soll. Als wichtigster Punkt wurden bei diesem Design neben der Geschwindigkeit auf den Raumwindgängen die Ergonomie berücksichtigt, welche alle anderen Serienboote übertreffen soll. Wenn man wochenlang auf kleinstem Raum darum bemüht ist, dass Boot möglichst permanent auf Hochleistung zu halten, wird jede unnötige Verrenkung zu einer Tortur für den Segler. Was hier Erleichterung schafft, spart dem Einhandsegler Kraft und Zeit und bringt somit einen Vorteil gegenüber den anderen Booten.
Photo: Race2win
Aber um gegen die Pogo 2 von den Markführer Chantier Naval Structures zu punkten, bedarf es neben einem schnellen Design auch einen konkurrenzfähigen Preis. Das ist die Aufgabe von Ron Montier, der vor 2 Jahren die Werft Race2win im sächsischen Boxberg gegründet hat. Herr Montier ist seit langen Jahren in der Branche als professioneller Bootsbauer aktiv und hat bereits in England, Irland und Südafrika Regatta- und Fahrtenyachten gebaut. Vorgestern fiel der Startschuß für die Produktion der 2win650 als in Boxberg die Mallen für das erste Boot aufgestellt wurden. Mittlerweile liegen für 6 Bestellungen für das Boot vor und man geht davon aus, dass im Frühjahr das erste Boot im Wasser sein wird.
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Kleider machen Leute
Alex Thomson Hugo Boss - Credit Jonathon Glynn-Smith
13.12.2007 - Ohne viele Worte, einfach nur weil es ein geiles Bild ist und zeigt, weshalb es Idioten wie Euch und mich gibt, die Spaß am Segeln haben. Alex Thompson hat mit seinem Mitsegler Andrew Cape während des BWR heute die Stelle passiert, wo er im vor einem Jahr die letzte HUGO BOSS im VELUX 5 Ocean Race aufgegeben musste. Mit dem neuen Boot hatte er wenigen Tagen einen neuen 24-Stunden-Weltrekord aufgestellt: 499,22 sm, schneller war noch kein 60 Fuß Mono unterwegs.
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