30.11.2012 - Auf der Nordhalbkugel der Erde steht der Winter mit Schnee und Eis vor der Tür, die nächsten Regatten auf unseren Heimatrevieren sind nur noch was für eiserneEisärsche. Also ab in den Süden, denn dort wartet nicht nur Sonne, sondern auch Sport auf die SeglerInnen: Die Vendée Globe erlebte im Südatlantik die zweite taktische Herausforderung dieses Rennens, dass St. Helena Hoch forderte von den Skippern eine Entscheidung: Kurs Süd oder Südost? Bald werden wir wissen, welche Variante die bessere Lösung war, aber bei der Vendée Globe geht es bei taktischen Entscheidungen diese in die Langzeitstrategie der RTW Regatta einzubinden. Im Gegensatz dazu geht es bei der Schlußregatta der Extreme Sailing Series 2012 in Rio de Janeiro für die 9 Teams darum, bei den max. 32 Kurzwettfahrten möglichst viele Punkte einzuheimsen. Noch haben 4 Teams die Chance auf den Gesamtsieg, für Spannung ist also gesorgt, wenn am Nikolaustag in Brasilien das Finale der ESS beginnt.
Einsam um die Welt?
28.11.2012 - Die Vendée Globe fordert über ca. 90 lange Tage das Äußerste von Boot und Segler. Doch offenbar gibt es neben Schlaftraining noch weitere Kniffe, mit denen die Skipper auf hoher See ihre Psyche stabilisieren. Dominique Wavre hat sich auf MIRABEAU für Humor als kleine Hilfe entschieden und einen Zoo in seine Bordsoftware eingebunden.
27.11.2012 - Das auch kleine Segelboote viel Spaß machen und komplexe Trimmaufgaben bereit stellen können, dass zeigt bis einschließlich Mittwoch auf der Boot & Fun die am Stand der Deutschen Micro Klassenvereinigung ausgestellte Flyer 550 aus Polen. Ein sauber gefertigtes und mit hochwertigen Beschlägen ausgerüstetes Boot, mit dem in den letzten 3 Jahren die Weltmeisterschaft in dieser ISAF anerkannten Konstruktionsklasse gewonnen wurde. Für Fragen zur der Micro Klasse und ihrem Regattakalender steht Euch in Halle 25 u.a. Anarchist Francis gern zur Verfügung.
Stop the Press: PRB ist raus!
25.11.12 - Vor weniger als 2 Stunden haben wir noch darüber spekuliert, ob und wann Vincent Riou das Vendée Globe 2012 abbrechen wird. Jetzt ist es offiziell: Riou gibt das Rennen auf und wird Brasilien für eine Reparatur der PRB ansteuern. Der Schaden am dem Carbonwant zwischen Outrigger und Rumpf ist mit Bordmittel nicht so zu schaffen, dass der Mast den Anforderung der Regatta, geschweige denn dem Southern Ocean, standhalten kann. Damit sind nun 7 der gestarteten Yachten aus dem Rennen; 35 % Ausfall und die Spitzengruppe ist noch nicht mal in Sichtweite der Rouring Forties ...
25.11.12 - Vincent Riou musste nach der Inspektion seines Schiffes nach der Kollision mit einer treibenden Hafenboje am Samstag morgen einen weiteren schweren Schaden an sein Team melden: Die Metallboje hat nicht nur Rumpf der PRB beschädigt, sondern auch die aus Carbon gefertigte massive Zugstange, die als Zwischenglied Outrigger und Schiffsrumpf verbinden und so die Lasten des Mast in die Rumpfstruktur einleiten.
Ich bin kein Rigger, aber ich denke, dass man die gesplitterten Carbonfasern nicht mit Bordmitteln so geflickt bekommt, dass sie wieder die beim Segeln im Rigg entstehenden Zugkräfte vollständig aufnehmen können. Vermutlich wird Riou diese Stelle mit in Epoxy getränktem Carbonband umwickeln, um sie so vor weiterem Aufdröseln zu schützen. Zur Aufnahmen der Zuglasten zwischen Outrigger und Rumpf bleibt ihm eigentlich nicht anderes übrig, als parallel zu dem beschädigten Carbonwant zusätzliches Tauwerk zur Lastaufnahme anzuschlagen.
Die Bilder von dem Rumpfschaden zeigen, dass hier eine Aufgabe auf Riou wartet, die einem Herkules würdig wäre. Die Boje hat den Rumpf massiv beschädigt; daß äußere Carbonfasergelege wurde auf mehr als einem Meter Länge großflächig weggerissen und das darunterliegende Honeycomb bis auf die innere Carbonstruktur des Sandwichrumpfes runter gehobelt. Um diesen Schaden zu reparieren braucht es mehr als etwas Bauschaum aus der Dose, Carbonmatte und Frischhaltefolie zur Abdeckung beim Aushärten. Tiefgekühlte Pre-Pregs, NOMEX Wabenplatten, Epoxy und Vakuumpumpen gibt es aber im Südatlantik leider nicht an jeder Welle. Ganz zu schweigen von einer Werkstatt, in der man diese Zutaten bei kontrollierter Temperatur und Luftfeuchtig so verarbeiten kann, dass man sich nach der Reparatur auch sicher sein kann, dass man damit den Southern Ocean überstehen wird, ohne dass einem der Bug wegknackt. Selbst wenn es Riou gelingen sollte die massiven Schäden an Rigg und Rumpf mit den ihm zur Verfügung stehenden Bordmitteln zu reparieren, er wird das Schiff niemals mehr so belasten können, dass er mit den intakten Yachten der Konkurrenz mithalten kann. Ich denke, dass PRB aus dem Rennen raus ist und die Vendée Globe 2012 abbrechen wird.
24.11.2012 - Heute morgen um 7:00 Uhr informierte Vincent Riou die Wettfahrtleitung der Vendée Globe, dass seine Yacht PRB mit einer großen, eisernen Hafenboje kollidiert ist. Riou arbeitete zum Zeitpunkt des Zusammenstoßes an dem Routing, sprang sofort an Deck und konnte noch eine Hafenboje als Kollisionsgegner erkennen. Durch den Aufprall entstand ein Schaden auf der Steuerbordseite von PRB, etwa 3 m vom Bug entfernt. Riou wird bei Tagesanbruch den Rumpfschaden untersuchen und prüfen, ob er die ca. 1 m lange Schadstelle reparieren kann.
23.11.2012 - Morgen öffnet in Berlin die diesjährige Boot & Fun ihre Tore für die am Wassersport interessierten Berliner und ihre Gäste. In der Halle 25 präsentieren sich neben den Klassenvereinigungen auch die Segelverbände Berlin und Brandenburg als auch ein kleiner Teil der in Berlin ansässigen Segelvereine. Auf dem Stand des ASV steht als Blickfang die Nacira von Anarchist Jofraja und Frank wird am Sonntag um 14:00 Uhr auf dem Stand des Berliner Segler - Verbandes die Classe Mini vorstellen.
22.11.2012 - Die RC44 Klassenvereinigung hat während ihres letzten Treffens beschlossen, dass sie ihre Regel hinsichtlich des maximalen Crewgewichts ändert, um Frauenteams eine faire Chance bei ihren Klassenregatten zu ermöglichen. Caroline Heerema und Ekaterina Zhilina sind dabei, ein reines Frauenteam auf die Beine zu stellen, um im nächsten Jahr bei der RC44 World Series anzutreten. Die Holländerin ist eine erfahre Seglerin, die neben Jollen- und Kielbooterfahrung auch bereits in der RC44 Klasse am Steuerrad gedreht hat. Und das Frau Heerema die Tochter von Pieter Heerema, Eigner der RC44 NO WAY BACK, ist, wird bei der Entscheidung der Klasse, dass Crewgewicht für ein reines Frauenboot um 60 kg auf max. 740 kg zu erhöhen, nicht geschadet haben.
19.11.2012 - Das Vendée Globe läuft nun seit einer guten Woche und zeigt sich als das spannende Rennen, auf dass wir für die lange Winterzeit gehofft haben. An der Spitze zeigen die Neubauten, dass es wieder einen Entwicklungssprung gegenüber der letzten Generation der IMOCA Open 60 gegeben hat. Der erst 29 Jahre alte François Gabart übernahm mit dem VPLP / Verdier Design MACIF aus 2011 bereits kurz nach dem Start die Führung. Spannend wurde es, als auf der Höhe von Lissabon die erste strategische Entscheidung anstand: Süd oder West? Lange sah es so aus, als ob die Entscheidung von Gabart für den südlicheren Kurs sich auszahlen würde, aber sein Vorsprung gegenüber der Westgruppe schmolz dahin. Armel Le Cléac’h, Vincent Riou, Bernard Stamm und Jean-Pierre Dick schoben sich herann und Armel Le Cléac´h übernahm mit seiner BANQUE POPOULAIR die Führung. Mittlerweile hat sich diese Spitzengruppe, zu der noch Alex Thomson mit der HUGO BOSS gehört, südlich von Kap Verde einen klaren Vorsprung auf ihre Verfolger erarbeitet.
Raus aus dem Rennen sind mittlerweile 4 Boote: SAFRAN, GROUP BEL, BUREAU VALLÉE und SAVEOL haben wegen Kielabriss, Kutterküssen und Mastverlust das Rennen aufgegeben müssen. Derzeit steuert Zbigniew « Gutek » Gutkowski, der als erster Polen an der Vendée Globe teilnimmt, auf Madeira zu. Bereits kurz nach dem Start meldete er Probleme mit der Elektronik an Bord seiner ENERGA, welche unter anderem beide Autopiloten außer Gefecht setzen. Das größte Problem hat derzeit aber Jeremie Boyou: Der Hydraulikzylinder der Kippkielmechanik ist gebrochen, so dass der Kiel urplötzlich frei unter dem Schiff pendelte. Nach dem er den Kiel so gut es ging mit Leinen fixiert hat, steuert er MAITRE CoQ, ex FONCIA, nun in Richtung Cap Verde, um dort zu entscheiden, ob er den Schaden reparieren und das Rennen fortsetzen kann.
16.11.2012 - Das Vendée Globe zeigt sich weiter als das berüchtigte Demolition Derby, dass gnadenlos die Nehmerqualitäten von Booten aufzeigt. Seit gestern Abend 19:45 Uhr ist das Rennen für Sam “Girls just wana have fun” Davis vorbei: Bei Wind bis 40 kns und 3-4 m Welle kam der Mast auf ihrer SAVÈOL runter :-(
PHOTO JEAN-MARIE LIOT / DPPI / VENDEE GLOBE - SAVEOL - SKIPPER / SAM DAVIES (GBR)
Laut der Pressemitteilung ist Sam Davis wohlauf und wartet in ihren Überlebensanzug unter Deck auf Tageslicht und den Durchzug der Wetterfront, um den Schaden an der 8 Jahre alten ex Neutrogena, ex Veolia zu sichten. Derweil hat die französischen Seenotzentrale alle Schiffe im Umkreis von 200 sm über die manövierunfähige Yacht informiert und wird die Rettungsaktion koordinieren.
15.11.2012 - Die Organisatoren des World Yacht Racing Forum haben für dieses Jahr erstmals Göteborg als Ort für ihre Veranstaltung ausgewählt. Am 11. + 12. Dezember werden etliche interessante Redner ihre Ansichten zum Stand und der Entwicklung des Regattasegelsportes den Kongressbesuchern vorstellen. Im Rahmen des WYRF wurde ein Wettbewerb um das beste Segelphoto des Jahres 2012 ausgerufen. Eine Vorauswahl aus den Einsendungen steht zur öffentlichen Abstimmung per Internet auf der Website zur Verfügung. Einfach auf das Bild klicken, dass einem am besten gefällt, die 24 meistgeklickten Photos werden in Göteborg ausgestellt. Aus der Runde der letzten 5 Bilder, die das Kongresspublikum auswählt, wird eine Fachjury dann das Siegerbild küren. Mit im Rennen sind neben den großen Namen der Yachtphotographie auch zwei Photographen aus Deutschland, Thomas Eibenberg und Ulf Sommerwerck. Und aus Clubpatriotismus erlaube ich mir den Hinweis auf ein Bild von Ainhoa Sanchez, dass während der Weltmeisterschaft der Platu in Italien geschossen wurde und auf dem auch die CIAO von Jürgen Baumann aus dem SC Gothia verewigt ist.
13.11.2012 - Die lachende Kuh von Kiko de Pavent ist raus aus dem Vendée Globe! Eine Kollision am Montagmorgen mit einem Fischtrawler vor der portugiesischen Kiste führte zu einem Riesenloch auf der Backbordseite der Groupe Bel. Skipper de Pavent vertraute auf sein AIS Warner und machte eine Schlafpause unter Deck, als er mit ca. 15 kns Bootspeed in das Fischerboot reinrauschte. Outrigger abgebrochen, Mast steht noch, aber Loch im Rumpf, Abbruch der Regatta wie bereits in 2008 nach 2 Tagen auf See.
Vendée Globe - Produktion des Kiel von SAFRAN
12.11.2012 - Noch weiss man nicht, weshalb die Kielfinne von SAFRAN gebrochen ist. Marc Guillemot hat mit der bislang ersten aus Titan gefertigte Kiel für einen IMOCA Open 60 bereits mehr als 25.000 sm gesegelt, der Kiel ist also kein Schnellschuß für die laufende Vendée Globe.
Das die Teams in einer Konstruktionsklasse nie mit dem Status Quo zufrieden sind, zeigt auch das folgende Video, bei dem es aber mehr um den Komfort des Skippers als um puren Speed geht.
Vendée Globe - Das erste große Drama!
SAFRAN - 08/07/2012 - BELLE ILE (FRA) - PHOTO : FRANCOIS VAN MALLEGHEM / DPPI
11.11.2012 - Marc Guillemot und SAFRAN sind raus aus dem Vendée Globe! Als einer der Favoriten auf einen Podiumsplatz gehandelt und mit einem guten Start in das Rennen gegangen, meldete Guillemot bereits nach noch nicht mal 5 Stunden auf See, dass urplötzlich ein lautes Geräusch wie von einer Kollison auf seinem Schiff zu hören war. Die erste Vermutung galt eine Kollision mit einem UFO und Guillemot entschied, zurück nach Les Sables zu segeln. Statt 11, 12 kns an der Kreuz ging es nun mit 4 kns zurück zum Starthafen. Aufgrund der Tiede traf er seinem Cousain Bertrand de Broc nach erfolgter Reparatur der Votre Nome bei dessen Start in die VG, aber die sofort durchgeführte Inspektion der SAFRAN durch einen Taucher brachte Licht ins Dunkel: Die Kielfinne von SAFRAN ist gebrochen, der Kiel und die Bombe sind weg! Und da SAFRAN nicht über einen Ersatzkiel verfügt, ist das Vendée Globe 2012 für Marc Guillemot gelaufen. Bitter für ihn, dass ausgerechnet der neue, von seinem Sponsor SAFRAN, einen französischen Rüstungsunternehmen, aus Titan gebauten Kiel versagt hat. Das Boot wird nun aus dem Wasser gekrant, um die Reste der Kielfinne zu untersuchen. Materialermüdung, Qualitätsprobleme bei der Fertigung des Titankiels oder doch einfach Pech und auf einen Wal, Container oder was auch immer unter Wasser gebrummt und deshalb die Finne abgerissen? Ich bin gespannt, ob die metallurgischen Untersuchungen des Kielstummels als Grund für den Bruch der Kielfinne zu Tage bringen werden.
Vendée Globe - Das erste kleine Drama
START VG 2012-2103 - PHOTO JEAN MARIE LIOT / DPPI / VENDEE GLOBE
10.11.2012 - Der Livestream vom Start der Vendée Globe hat gut funktioniert und bis auf eine Yacht waren alle Boote rechtzeitig an bzw. zu früh über die Linie. Alle, bis auf Bertrand de Broc, der nur 25 Minuten vor dem Start ein Loch in den Schiffsrumpf gestanzt bekam :-(
Er bat ein RIB, ihm bei einer Wende zu unterstützen und dazu den Bug rumzudrücken. Es kam, wie es kommen kann: Eine große Welle schleuderte das RIB gegen die Bordwand der “Votre Nom autour du Monde avec EDM Projets” und Zack, Loch im Schiff! Abbruch des Starts und zurück in den Hafen zur Reparatur. Die Reparatur ist keine große Sache, aber etwas mehr als Duct-Tape brauchst es schon. Und die IMOCA zeigt, dass sie nicht nur Konkurrenten, sondern auch eine Klasse sind: Die Teams von SAFRAN und VIRBAC-PAPREC helfen mit, damit Bertrand de Broc so schnell wie möglich das Rennen wieder aufnehmen kann. Wenn alles klappt, wie es sich die Profis vorstellen, wird de Broc bereits mit der nächsten Tide rausgehen können.
10.11.2012 - Um 13:02 Uhr fällt vor Les Sable dÓlonne der Startschuß zur Vendée Globe Regatta, Dank Internet ist man ab 12:30 Uhr live dabei, wenn die 20 Yachten das lange Rennen rund um die Welt beginnen.
09.11.2012 - 4 Jahre Pause, 4 Jahre Vorbereitung auf die härteste Segelregatta der Welt und morgen hat das Warten ein Ende: Vendée Globe! 20 IMOCA Open 60 werden morgen um 13:02 Uhr vor Les Sable d´Olonne in See stechen, um sich den Herausforderungen von Meer und Wind zu stellen. Die Regel ist einfach und deshalb brutal: Einhand und ohne Stop um die Welt. Schäden am Schiff werden durch den Skipper repariert, jede Hilfe von Aussen führt zur Disqualifikation. Das zwingt die 19 Männer und 1 Frau ständig abzuwägen, welches Risiko sie gehen können, ohne Bruch zu erleiden und damit ihre Langzeitkampagne gegen die Wand zu fahren. Jeder Teilnehmer will gewinnen, aber schon das Ankommen ist bei der Vendée Globe die große Herausforderung, die es zu meistern gilt. In 2009 kamen nur 11 der 29 gestarteten Yachten ins Ziel und so ist es kein Wunder, dass man seit Tagen, Wochen aus Les Sable immer wieder hört, dass nur der Skipper das Vendée Globe gewinnen wird, der ein Boot hat, dass die Strapazen von Wind und Wellen auf Dauer sicher wegstecken kann.
Und wer wird das Rennen gewinnen? Schwere Frage, aber wenn man Container, Wale, Mast- oder Wantenbrüchen, Probleme mit Kippkiel, Kielbombe, Steckschwerten und Ruderblättern sowie Sturmböen und Monsterwellen mal außen vor läßt, drücke ich Jean-Pierre Dick und seiner Vibrac- Paprec 3 die Daumen für den Sieg. Aber auch Marc Guillemot und seine Safran haben gute Chancen, obwohl das Boot schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Gespannt bin ich auch auf das Abschneiden des Schweizers Bernhard Stamm, der mit seiner neuen Cheminées Poujoulat aus der Feder von Juan K antritt.
Jump!
08.11.2012 - Vorbereitung hat noch nie geschadet und Versuch macht klug! Die Kenterung von USA 17 im Oktober hat allen Teams und Segelfans gezeigt, was passiert, wenn ein AC72 Cat koppheister geht. Aber wie gewöhnt man seine Crew an den Gedanken, dass man urplötzlich in 8 bis 12 Meter Höhe über dem Wasser schwebt und nun sicher von dem Schiff runter soll? ETNZ schickt seine Jungs in die Schwimmhalle und läßt sie zum Training vom 10er runter springen. Und schon wäre ich weg von der Crewliste :-(
Klassentreffen der Olympioniken
04.11.2012 - Der VSaW hat mit der Unterstützung von Sailing Team Germany, AUDI Sailing und SAP die deutschen Olympia- und Paralympioniken zur Regatta nach Berlin eingeladen. Auf dem Wannsee tummelt sich seit Freitagnachmittag eine bunte Mischung aus Seglerinnen und Seglern, die Sportlerinnen und Sportler aus dem deutschen Olympiateam 2012 an Bord haben. Die Mischung kommt an und sorgt für gute Stimmung auf dem Wasser und an Land.
Am Ende der Vorrunde, die im Fleetrace Modus mit 6 SB20 auf der Regattabahn ausgetragen wurde, steht das 470er Damen Team der Berlinerin Kathrin Kadelbach an der Spitze der Zwischenwertung. Gemeinsam mit den folgenden fünf Teams zog sie in die Zwischenrunde ein, aus der heute die Teilnehmer für die Halbfinal und Finalläufe ermittelt werden.
War Jochen Schümann mit seiner Sydney Soling Silber Crew Gunnar Bahr und Ingo Borowski am Freitag perfekt mit 3 Laufsiegen in die Regatta gestartet, durfte gestern ihre Gastseglerin Monika Sozanska aus der deutschen Degenmannschaft London erleben, dass der Wannsee immer für Überraschungen gut ist.
Zum Auftakt gab es den 4. Sieg in Folge, dann aber ein OCS, auf das in den nächsten Rennen Platz 3, 4 und 5 folgten. Mag sein, dass es an dem schwächer werdenden Wind lag, dass nach dem OCS etwas die Luft raus war, es ist aber auch nicht auszuschliessen, dass es mit Dry Sherry an Bord nicht ganz so geschmeidig lief wie sonst.
Ab 11:00 Uhr beginnt heute die Zwischenrunde, Zuschauer und Gäste sind dazu herzlich im VSaW willkommen.
Olympia meets Berlin Match Race
02.11.2012 - Das Berlin Match Race am ersten Novemberwochenende war in den vergangenen Jahren stets auf SailingAnarchy.de dabei: Segelsport auf höchsten Niveau, Topteams aus der Matchrace Weltspitze, professionelle Betreuung der Sportler und Zuschauer an Land und auf dem Wasser. Und das Beste: Fast direkt vor der eigenen Haustür! In diesem Jahr machen VSaW und BYC eine Pause mit dem internationalen Berlin Match Race. Stattdessen steht zum Abschluß der olympischen Segelsaison 2012 das “Audi Sailing Team Germany meets Berlin Match Race” an. Ab heute segeln rund 25 Olympioniken und Paralympioniken auf Sportboat 20 (= ex Laser SB³) im Match Race Modus auf dem Wannsee. Als Gäste werden u.a. die Gold-Ruderer aus London Karl Schulze und Tim Grohmann (Doppelvierer), Florian Mennigen (Gold-Achter), die Silber-Ruderinnen Britta Oppelt und Carina Bär (Doppelvierer), Judoka Christopher Völk sowie die modernen Fünfkämpfer Lena Schöneborn und Steffen Gebhardt erwartet. Die Windvorhersage für das Wochenende sieht sehr gut aus und die Zusammensetzungen der Teams aus erfahrenen SeglerInnen und Gästen läßt spannende Rennen erwarten. Um 13:00 geht es heute los und Rennen sind Dank Livestream auch bei uns zu verfolgen. Weitere Infos und graphische Darstellung auf Grundlage des GPS Tracking und SAP Sailing Analytics auf der Website der Veranstaltung.
01.11.2012 - Während Wirbelsturm Sandy an der Ostküste der USA für Tote und Milliardenschäden gesorgt hat, ist der Taifun auf der hanseboot eher von der friedlichen Sorte. Anarchist Manfred ist aber der Meinung, dass dieses Meisterstück der Bootsbauerkunst mehr Aufmerksamkeit verdient, deshalb hier sein Bericht:
Zwei Hingucker, zwei Verbände, aber leider etwas "Tucked away" sagte ein Engländer zu mir und machte mich auf zwei ausserordentlich interessante Boote aufmerksam, die in Halle A4 im Einsteigerzentrum der hanseboot ganz hinten in der Ecke stehen, aber dabei KEIN Schattendasein fristen. Die ausgestellten Boote und ihre entsprechenden KV´s sind interessanterweise in zwei Verbänden organisiert: Auf der DKV Seite fand ich folgendes: Die "Taifun"- und "IC"-Segler haben sich national in der "Fachabteilung Kanusegeln" im Deutschen Kanu-Verband e.V. (DKV), dem Deutschen Segierverband e.V. (DSV) angeschlossen und sind seit 1974 eine vom DSV anerkannte Klassenvereinigung der Bootsklassen "IC" (Code-Nr. 510) und "Taifun" (Code-Nr. 511). International sind sie in der International Canoe Federation zusammengefaßt.
Das ausgestellte TAIFUN Segelkanu wurde vom erst 22jährigen Bootsbaumeister Hendrik Kohrs, beschäftigt bei Spezialbootsbau Heibeck, perfekt in die Klassenbestimmungen hineingebaut und ist ein echter Hingucker. Carbon, wo nötig, Holz, wo Optik gefragt ist. Beschläge, Carbonrigg und Püttings liebevoll nach dem allerneuesten Stand der Technik hergestellt. Zur Zeit noch ein Einzelstück, jedoch mit der Option auf eine kleine, feine Serie. Hendrik ist zumeist selbst am Stand und gibt gerne Auskunft. Nachdem ich mich gründlich mit dem Boot beschäftigt hatte, fiel mir die Spitrompete und der Gennakerbaum auf. HALLO?... das haben die doch sonst nicht. JA, ich habe früher auch viel auf dem Dümmer gesegelt und in Hamburg treten die Segelkanus schließlich auch einmal im Jahr an. Nächste Veranstaltung: Letzte Helden beim BSC in Hamburg auf dem Mühlenberger Loch. . In einem Gespräch mit Hendrik wurde ich aufgeklärt: "Wenn man schon eine neue Form baut, kann man auch gleich in die Zukunft schauen". Vielleicht will die KV dieses Einhandboot in den nächsten Jahren dem allgemeinen Trend anpassen und einen Gennaker zulassen. Dann wäre es vielleicht eine Abwandlung vom TAIFUN und würde ORKAN oder ähnlich heißen. Oder einfach: A-TAIFUN. Das "A" für asymeterisches Vorsegel. Was gleich eine gute Überleitung zum IC ist.
Beim IC gibt es seit längerem auch ein A-IC. "Klassensprecher" Eckard Pagel klärte mich auf, die beiden Klassen segeln parallel in einem Start und die A-IC´s eben mit Gennaker. Da ist bei den sehr schmalen Rümpfen mit dem Auslegerbrett schon eine Handvoll zu tun. Hervorragende Bootsbeherrschung ist nicht nur bei den A-IC´s sondern logischerweise auch bei den IC´s notwendig. Bedingt durch die schmalen Rümpfe sind sie allerdings nach einer Kenterung gut wieder zu besteigen und aufzurichten. Das ausgestellte IC wartet mit einer Besonderheit auf: Der Segelhals der Fock kann nach Luv geschwenkt werden. Wie das funktioniert, dass würde hier zuviel Raum einnehmen, lasst es Euch auf der hanseboot, die noch bis zum Sonntag ihre Pforten geöffnet hat, selbst erklären.
